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Vorrichtung zum Herstellen der für Türbeschläge vorzusehenden Ausnehmungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen der für Türbeschläge
vorzusehenden Ausnehmungen, die an der Bahn einer Verschiebevorrichtung für die
Tür einzelne, motorisch angetriebene Bearbeitungswerkzeuge aufweist.
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Bei einer durch die französische Patentschrift 982 397 bekanntgewordenen
Vorrichtung zum Bearbeiten von Türen, welche Schlitze für die Fischbänder und das
Schloß fräst und Bohrungen für das Schlüsselloch und das Türdrückerloch einarbeitet,
sind an einer Verschiebebahn für die zu bearbeitende Tür einzelne motorisch angetriebene
Bearbeitungswerkzeuge vorgesehen. Bei dieser bekannten Vorrichtung muß die Tür,
bevor sie zu den einzelnen Bearbeitungsstationen vorgeschoben wird, von Hand oder
durch eine andere Vorrichtung auf eine Verschiebebahn horizontal aufgelegt werden.
Die Herstellungskosten dieser bekannten Vorrichtung sind sehr hoch, hinzu kommt
noch, daß die Bahn, die eine Tür beim Einarbeiten der erforderlichen Schlitze und
Bohrungen zurücklegen muß, sehr lang ist und daher ein verhältnismäßig großer Raum
benötigt wird, um eine Maschine nach dieser bekannten Vorrichtung aufzustellen.
Bei dieser bekannten Vorrichtung zum Bearbeiten von Türen müssen sehr sorgfältig
und präzise ausgeführte und daher teure Zustellvorrichtungen für die Fräsen und
Bohrer vorgesehen werden, weil die Fräsen nicht nur höhenverstellbar, sondern auch
in Richtung der Verschiebebahn zum Zwecke der Zustellung zu der Tür vorschiebbar
geführt sein müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen
der für Türbeschläge vorzusehenden Ausnehmungen herzustellen, die die Nachteile
der bekannten Vorrichtungen vermeidet. Die Erfindung besteht darin, daß bei derartigen
Vorrichtungen an einem Ende der die horizontal liegende Tür in Richtung ihrer Breite
bewegenden und beidseitig durch unterschiedlich lange einschwenkbare Anschläge begrenzenden
Verschiebevorrichtung feststehende Fischbandfräsen vorgesehen sind und am anderen
Ende eine Kopierfräsvorrichtung für die Schloß- und Stulpausnehmung und eine Bohrvorrichtung
für Drücker- und Schlüsselloch verschiebbar angebracht ist.
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Der besondere Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin,
daß, nachdem die Tür auf die Vorrichtung aufgelegt wurde und dort in geeigneter
Weise festgespannt wurde, sämtliche Werkzeuge genau an der richtigen Stelle stehen,
so daß sofort gefräst oder gebohrt werden kann und die Tür nur einmal in der Verschiebeeinrichtung
gegen verschiedene, nacheinander wirksame Anschläge hin- und hergeschoben werden
muß, um die Ausnehmungen genau an der richtigen Stelle ausfräsen bzw. bohren zu
können. Ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Arbeitsstellen
der Werkzeuge, an denen sie fräsen oder bohren müssen, nicht mehr bezeichnet bzw.
angerissen werden müssen, so daß die Zeit für diese genaue und umfangreiche, nur
von einem Facharbeiter vorzunehmende Arbeit fortfällt. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird die Arbeitszeit um ein wesentliches verringert, die Maßhaltigkeit
und die Genauigkeit der gefrästen und gebohrten Aussparungen sehr groß und die in
Rede stehende Bearbeitung der Tür sehr einfach, so daß sie ohne Beeinträchtigung
der Qualität von ungelernten Kräften durchgeführt werden kann. Außerdem beansprucht
die Vorrichtung nur sehr wenig Raum.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist an mindestens einer Seite
der Verschiebeeinrichtung eine Einlegevorrichtung vorgesehen, die einen um eine
zur Verschiebebahn parallele Achse an der Seite der Verschiebeeinrichtung schwenkbar
gelagerten Rahmen enthält, der Anschlaghaken trägt, wobei diese Anschlaghaken zum
Aufstellen der Tür und der Rahmen zum Kippen der Tür in eine waagerechte Lage und
Auflegen auf die Verschiebeeinrichtung dienen.
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Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß wegen des schwenkbaren Rahmens eine Tür in nahezu senkrechter Stellung
in die Anschlaghaken der Einlegevorrichtung aufgestellt werden kann. Da Türen, wenn
sie eine Person allein trägt, im allgemeinen senkrecht getragen
werden,
so kann diese auf den Anschlaghaken des Rahmens in senkrechter oder schräger Stellung
sehr viel bequemer aufgesetzt werden, als wenn die Tür auf eine ebene Verschiebebahn
aufgelegt werden müßte. Außerdem liegt noch ein sehr wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Einlegevorrichtung darin, daß nach dem Aufsetzen der Tür auf die Anschlaghaken und
Verschwenken des Rahmens in seine waagerechte Lage die Tür auf der Verschiebeeinrichtung
bündig an dem Anschlaghaken anliegt. Dadurch ist gewährleistet, daß die sich auf
die Anschlaghaken beziehenden Maße stets genau und sicher eingehalten werden können.
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In Weiterbildung er Erfindung kann der Abstand der Anschlaghaken von
der Schwenkachse einstellbar sein. Diese Weiterbildung der Erfindung weist den Vorteil
auf,. daß: die von dem Anschlaghaken abhängigen Maße auf einfache Weise eingestellt
werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Kopiervorrichtung
einen in einer Richtung mit der Bohrvorrichtung und der Kettenfräse angeordneten
Kopierfortsatz auf, und es sind für diesen an dem Maschinenrahmen zwei als Anschläge
wirkende Pratzen vorgesehen, die das zu kopierende Türschloß halten. Durch diesen
Kopierfortsatz ist es möglich, in voneinander verschiedene Türen mit voneinander
unterschiedlichen Schlössern die Aussparung zur Aufnahme des einzelnen Schlosses
individuell dem entsprechenden Schloß anzupassen, das in die betreffende Tür eingebaut
werden soll.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung kann dahingehend weiter ausgebildet
sein, daß der Kopierfortsatz ein Fenster trägt, das zur Einstellung des Drükker-
bzw. Schlüsselloches und der Fräshöhe des Schloßkastens oder des Stulpes dient.
Wird die Kopiervorrichtung mit -ihrem Kopierfortsatz auf dem Maschinenrahmen so
weit verschoben, bis das in dem Maschinenrahmen gehaltene, in dem Schloß vorhandene
Schlüsselloch oder das Türdrückerloch in dem Fenster erscheint, dann steht das Bohrwerkzeug
an der Stelle, an der das Bohrloch in der Tür ausgespart werden muß. Mit Hilfe dieses
in dem Kopierfortsatz vorhandenen Fensters können daher die zu bohrenden Ausnehmungen
mit großer Genauigkeit gearbeitet werden.
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Nachdem die Tür in die Anschlaghaken der Einlegevorrichtung eingestellt
und durch Verschwenken des Rahmens in die Verschiebeeinrichtung eingelegt ist, wird
die Tür in Richtung ihrer Breite gegen die Fischbankfräser bewegt,. die dann die
beiden Aussparungen für die Fischbänder einfräsen. Die Verschiebebewegung der Tür
in diese Richtung wird durch einen Anschlag begrenzt. Wenn die Tür auf diesen. Anschlag
aufläuft, haben die Aussparungen für die Fischbänder die gewünschte Tiefe. Dann
werden an dem den Fischbandfräser gegenüberliegenden Ende der Verschiebebahn die
Ausnehmungen für das Schloß und den Stulp ausgefräst. Auch bei diesem Arbeitsgang
läuft die Tür am Ende der Verschiebebahn gegen Anschläge auf, wenn die erforderliche
Tiefe der Aussparungen für den Stulp oder den Schloßkasten erreicht ist. -In der
Zeichnung -ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt eine. Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht;
F i g. 2 zeigt eine - Draufsicht auf die Kopierfräs-und Bohrvorrichtung nach der
Erfindung in vergrößertem Maßstab; F i g. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung
nach der Erfindung in der .Stellung, in der das Türdrückerloch gebohrt wird; F i
g. 4 zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung in derjenigen Stellung, in welcher
die Stulpausnehmung gefräst wird, teilweise weggebrochen dargestellt; F i g. 5 zeigt
wiederum eine Draufsicht auf die Vorrichtung in derjenigen Stellung, in der die
Schloßausnehmung gefräst wird, teilweise weggebrochen dargestellt; F i g. 6 zeigt
eine Seitenansicht der Fräs- und Bohrvorrichtung in vergrößertem Maßstab in der
Höhenlage, in der die Stulp- und die Schloßausnehmung gefräst werden; F i g. 7 zeigt
eine Seitenansicht der Fräs- und Bohrvorrichtung in der Stellung, nachdem das Drückerloch
gebohrt wurde.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung
weist die Vorrichtung ein Gestell 1 auf, auf welchem ein Tisch 2 mittels einer bekannten
Gleitvorrichtung 3 horizontal verschiebbar ist. An den beiden Längskanten des Tisches
2 sind um eine zur Verschieberichtung des Tisches 2 parallele Achse Schwenkbolzen
4 bzw. 5 vorgesehen, an denen je ein Rahmen 6 und 7 schwenkbar angelenkt ist.. An
diesem Rahmen 6 bzw. 7 sind Anschlaghaken 8 bzw. 9 vorgesehen, in welche eine Tür
10
(F i g. 1 links) eingestellt werden kann. Eine in die Anschlaghaken 8 bzw.
9- aufgestellte Tür 10 wird dann zum Herstellen der für die Türbeschläge vorzusehenden
Ausnehmungen um die Bolzen 4 bzw: 5 mittels der Rahmen 6 bzw. 7 in eine waagerechte
Lage auf die Tischoberfläche 2 verschwenkt, wo sie festgespannt werden kann. Der
Abstand der Anschlaghaken 8, 9 von den Schwenkbolzen 4; 5 ist einstellbar.
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Wie in der Zeichnung in F i g. 3 dargestellt ist, sind an dem einen
Ende der Vorrichtung nach der Erfindung an dem Gestell feststehende Fischbandfräsen
11 bzw. 12 vorgesehen, mittels welcher Schlitze für die Fischbänder in die Tür eingefräst
werden. Hierzu wird die Tür 10 mittels einer Verschiebevorrichtung 13 durch
ein Handrad 14 in Richtung des Pfeiles 15 zu den Fischbandfräsen 11,12 verschoben,
und zwar so lange, bis die eine Längskante 16 der Tür 10 an einem Anschlag 17 zur
Anlage kommt, der den Vorschub der Tür 10 begrenzt.
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Das diesem Ende der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegenüberliegende
andere Ende weist um einen Bolzen 18 schwenkbare, verschieden lange Anschläge 19
und 20 auf. Außerdem ist an diesem Ende, etwa in der Mitte des Gestelles 1 der Vorrichtung
nach der Erfindung eine Kopierfräsvorrichtung 21 vorgesehen, mittels welcher die
Schloß- und Stulpausnehmung in die Tür eingefräst werden. An der Kopierfräsvorrichtung
21 ist gleichzeitig eine Bohrvorrichtung 22 vorgesehen, mittels welcher das Türdrückerloch
und das Schlüsselloch in die Tür 10 eingebohrt werden. Die Kopierfräsvorrichtung
21 weist eine Kettenfräse 23 auf, an welcher ein Kopierfortsatz 24 befestigt ist.
Die Kettenfräse 23 und der Kopierfortsatz 24 liegen in einer Richtung mit der Bohrvorrichtung
22, die einen Bohrer 25 aufweist und dessen Bohrrichtung senkrecht zu dem Tisch
2 verläuft: An dem Gestell 1 sind in der Nähe des äußeren Endes 25 des Kopier=
fortsatzes
24 zwei als Anschläge wirkende Pratzen 26 und 27 angeordnet, zwischen welche ein
Schloßkasten 28 mit Stulp 29 eingeklemmt ist.
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Seitlich an einer Platte 63, die die Bohrvorrichtung 22 und die Kettenfräse
23 trägt, ist eine Hülse 30 starr befestigt, welche an einer Säule oder Stange
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verschiebbar gelagert ist. Unterhalb der Platte 63 ist ein zweiarmiger
Fußbedienungshebel 34, 36 um einen Bolzen 35 schwenkbar gelagert. Das Ende seines
inneren Armes 34 ist über eine Stange 32 mit einem Gelenkbolzen 33 an der Unterseite
der Platte 63 verbunden (F i g. 6).
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In der in der Zeichnung in F i g. 3 dargestellten Stellung der Vorrichtung
nach der Erfindung ist das Schlüsselloch 37 in die Tür 10 mittels der Bohrvorrichtung
22 bereits gebohrt worden, der Bohrer 25 steht jetzt in der Stellung, in welcher
das Loch 38 für den Türdrücker gebohrt wird. Um beim Bohren des Schlüsselloches
37 und des Türdrückerloches 38 den richtigen Abstand a von der Längskante 39 der
Tür 10 festzulegen, wird die Tür 10 mit dieser Längskante 39 an dem
längeren Anschlag 19 angelegt, worauf durch Niederdrücken des Fußhebels 36 die Platte
63 der Bohrvorrichtung 22 angehoben wird, so daß der Bohrer 25 das Schlüsselloch
37 oder das Türdrückerloch 38 in die Tür 10 bohrt (F i g. 7). Damit
der Abstand von dem Schlüsselloch 37 bzw. dem Türdrückerloch 38 ebenfalls festgelegt
werden kann, befindet sich in dem Kopierfortsatz 24 ein Fenster 42. An dem Kopierfortsatz
24 ist ein Handgriff 43 befestigt, mit dem der Kopierfortsatz 24 und mit ihm die
Kettenfräsvorrichtung 21 sowie die Bohrvorrichtung 22 in Richtung der beiden Pfeile
44 und 45 verschoben werden kann (F i g. 2). Die Kopiervorrichtung wird nun so weit
in Richtung der beiden Pfeile 44 oder 45 verschoben, bis das Fenster 42 sich entweder
oberhalb des Vierkantes 46 für den Türdrükker oder oberhalb des Schlüsselloches
47 des an dem Gestell 1 befestigten Schloßkastens 28 befindet. In F i g. 2 befindet
sich das Fenster oberhalb des Türdrückervierkantes 46.
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Die Vorrichtung weist einen um einen Bolzen 49 schwenkbar gelagerten
Handhebel 48 auf, der an seinem oberen Ende einen Handgriff 50 trägt. An
diesem Hebel 48 ist ein Rastenblech 53 mit Hilfe von durch Schlitze 54 hindurchgreifenden
Schrauben 55 höheneinstellbar befestigt. Das Rastenblech 53 weist zwei Rasten 51
und 52 auf, auf denen der Rand 56 der Platte 63 sich abstützen kann (F i g. 6),
wodurch die Höhe der Platte 63 bestimmt ist.
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In der in F i g. 4 dargestellten Stellung wird die Stulpausnehmung
41 in die Längskante 39 der Tür 10 eingefräst. Um die Tiefe, in welcher die
Stulpausnehmung ausgefräst werden soll, zu bestimmen, wird die Tür 10 mit ihrer
Längskante 39 an den kürzeren Anschlag 20 angelegt, der vorher um seine Schwenkachse
18 -in die in F i g. 4 dargestellte Stellung eingeschwenkt wurde. Der Kopierfortsatz
24 wird dann mittels seines Handgriffes 43 von einer Stellung, in der der Kopierfortsatz
24 an der einen Pratze 26 anliegt, bis zur Anlage an die Pratze 27 verschoben. Die
Höhe der Stulpausnehmung 41 ist jedoch größer als die Höhe der Kettenfräse 23, deren
Höhe der Höhe der Schloßkastenausnehmung entspricht. Die Kettenfräse 23 muß daher
zweimal zwischen den Pratzen 26 und 27 hin und hergeschoben werden, einmal in der
Stellung der Platte 63, in der der Rand 65 auf der Raste 51 aufliegt, und ein zweites
Mal, nachdem durch geringes Niederdrücken des Fußhebels 36 die die Fräsvorrichtung
23 tragende Platte 63 angehoben ist und der Rand 56 nach dem Einschwenken des Hebels
48 auf der oberen Raste 52 aufliegt.
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In F i g. 5 ist in der Zeichnung diejenige Stellung der Vorrichtung
dargestellt, in welcher eine Ausnehmung 57 für den Schloßkasten 28 in die Längsseite
39 der Tür 10 eingefräst wird. Der Kopierfortsatz 24 wird hierfür mit seiner einen
Längskante 58 so weit in Richtung des Pfeiles 44 verschoben, bis diese Längskante
58 mit der Querkante 59 des Schloßkastens 28 fluchtet: Hierauf wird die Kettenfräse
23 angetrieben, gleichzeitig wird die Tür 10 so weit verschoben, bis ihre Längskante
39 an einem weiteren, an dem Gestell 1 der Vorrichtung befindlichen Anschlag 60
anliegt, durch welchen die Tiefe der zu fräsenden Ausnehmung 57 für den Schloßkasten
38 bestimmt ist. Der Kopierfortsatz 24 wird dann zusammen mit der Kettenfräse 23
so weit verschoben, bis die Längskante 61 des Kopierfortsatzes 24 mit der Querkante
62 des Schloßkastens 28 fluchtet.
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Der Deutlichkeit halber sind die Antriebsmotoren für die Bohr- bzw.
Fräsvorrichtung in der Zeichnung nicht dargestellt.