-
Stufenlose, automatische Nachstelleinrichtung für druckmittelbetätigte
Bremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine stufenlose,
automatische Nachstelleinrichtung für druckmittelbetätigte Bremsen, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, bei der ein Reibkörper, ein Führungsstift, eine Druckfeder und
eine Distanzhülse innerhalb des Kolbens in einer zentrischen Bohrung untergebracht
und durch eine an der Stirnseite des Kolbens befestigte Platte vom Druckraum des
Radbremszylinders getrennt sind.
-
Bekannte Nachstelleinrichtungen verwenden einen auf einem Führungsstift
angeordneten zylindrischen Reibkörper. Dabei kann der Reibkörper entweder auf dem
Führungsstiftverschieber gelagert (Reibpaarung: Innendurchmesser des Reibkörpers
- Außendurchmesser des Führungsstiftes) oder aber mit seinem Außendurchmesser
in der im Kolben befindlichen zentrischen Bohrung geführt sein. (Reibpaarung-Außendurchmesser
des Reibkörpers - Innendurchmesser der zentrischen Bohrung). Die Reibwirkung
kann nur durch einen entsprechend tolerierten Sitz der jeweiligen Reibpaarung erzielt
werden.
-
Dieser Sitz muß aber zwecks Erreichung einer einwandfreien Funktion
der Nachstelleinrichtung genau toleriert sein.
-
Dies hat einerseits einen erhöhten Kosten- und Fertigungsaufwand zur
Folge. Andererseits wird der Sitz der jeweiligen Reibpaarung bei mehrmaligem Verschieben
des Reibkörpers teilweise zerstört, so daß die einwandfreie Funktion der Nachstelleinrichtung
beeinträchtigt wird.
-
Mit den gleichen Nachteilen sind diejenigen Nachstelleinrichtungen
behaftet, bei denen der Reibkörper aus einem Konusaußen- und einem Konusinnenring
besteht. Die zur einwandfreien Funktion erforderliche Reibkraft soll dabei entweder
durch Zusammendrücken und dadurch Aufpressen des Konusinneniinges auf eine besondere
Führungshülse oder durch Aufweiten und dadurch Andrücken des Konusaußenringes an
die Wandung der im Kolben befindliehen zentrischen Bohrung erfolgen.
-
Solche Ringe sind aber, insbesondere auf Grund ihres Verhältnisses
von Durchmesser zu Wanddicke, verhältnismäßig starre Gebilde, die sich nur in sehr
geringem Maß zusammendrücken beziehungsweise aufweiten lassen. Deshalb muß auch
hier der Sitz der jeweiligen Reibpaarung genau toleriert sein.
-
Bei einer anderen bekannten Nachstelleinrichtung besteht der Reibkörper
aus einer längsgeschlitzten Traghülse, welche auf dem Führungsstift gleitend gelagert
ist. Die Reibkraft zwischen der Traghülse und dem Führungsstift soll durch mehrere
geschlitzte und dadurch federnde Ringscheiben erreicht werden, die die Traghülse
auf den Führungsstift pressen. Die Ringscheiben sind herkömmliche Handelsteile (sogenannte
genormte Sicherungsringe).
-
Zwar kann die Klemmwirkung dieser Ringscheiben infolge konstruktiver
Ausgestaltung und Wahl des Werkstoffes in gewissen Grenzen entsprechend vergrößert
werden. Sie sind jedoch als genormte Sieherungsringe hauptsächlich als Sicherung
von auf Wellen oder Achsen gelagerten Teilen vorgesehen. Sie müssen zu diesem Zweck
in einer Nut der Welle oder Achse seitlich geführt werden, da ja die ausgeübte Klemmwirkung
zu klein ist, um Axialkräfte aufnehmen zu können.
-
Auf Grund der verhältnismäßig geringen Klemmwirkung, die solchen Sicherungsringen
eigen ist, wäre bei ihrer Verwendung als Ringscheiben schon bei einem verhältnismäßig
geringen Verschleiß der Traghülse die Federung und damit die Klemmwirkung dieser
Ringscheiben erschöpft. Infolgedessen ist auch die Reibkraft zwischen Traghülse
und Führungsstift so vermindert, daß sich der Führungsstift ohne merklichen Kraftaufwand
in der Traghülse verschieben kann. Die Nachstelleinrichtung wäre somit außer Kraft
gesetzt. Dies würde auch nicht durch das Hinzufügen von weiteren Ringscheiben vermieden,
da ja die Traghülse annähernd gleichmäßig verschleißt und dadurch die Federwirkung
aller Ringscheiben aufgehoben, beziehungsweise auf ein unzulässiges Maß herabgesetzt
würde.
-
Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Reibkörper so zu verbessern,
daß die für eine einwandfreie Funktion der Nachstelleinrichtung erforderliche Reibkraft
bei Anwendung wirtschaftlicher Fertigungstoleranzen stets vorhanden ist.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Reibkörper mit einem geteilten
Konusinnenring auf dem Führungsstift beweglich geführt ist und die Druckfeder sich
am Konusaußenring des Reibkörpers abstützt.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Radbremszylinder mit einer
Nachstelleinrichtung nach der Erfindung bei gelöster Bremse, F i g. 2 einen
Längsschnitt durch den gleichen Radbremszylinder in Bremsstellung, F i
g. 3 einen Schnitt entlang der Linie A-A in F i g. 1 in vergrößerter
Darstellung.
-
Im Radbremszylinder 1, der in an sich bekannter Weise mit dem
Hauptbremszylinder in Verbindung steht, ist der Kolben 2 in Längsrichtung beweglich
geführt. Zum Zweck der Abdichtung gegenüber der Zylindermnenwand und dem Druckraum
des Zylinders 1 trägt der Kolben 2 an einem Ende die Dichtung 4. Die am Zylinder
1 und am anderen Ende des '
Kolbens 2 befestigte Manschette
3 deckt den Zy-
linderinnenraum gegen Verschmutzung ab.
-
Der Kolben 2 läuft in den Zapfen 14 aus, der in an sich bekannter
Weise mit dem Bremsbacken einer Trommel remse oder dem Belagträger einer
Scheibenbremse verbunden ist.
-
Kolben 2 besitzt eine zentrische Bohrung 13,
welche die die
Nachstellung und Rückstellung bewirkenden Mittel 6, 7, 8, 9 und
10 aufnimmt. Diese Bohrung 13 ist durch eine an der Stirnseite des
Kolbens 2 lösbar befestigte Platte 11 vom Druckraum des Radbremszylinders
1 getrennt, wodurch Kolben und die Nach- und Rückstellung bewirkenden Mittel
miteinander eine abgeschlossene Baueinheit bilden. In die Bohrung 13 ragt
ein ün Boden des Radbremszylinders 1 befestigter Führungsstift
5. Auf diesem Führungsstift 5 ist der aus einem Konusaußenring
8
und aus einem geteilten Konusinnenring 7 bestehender Reibkörper
6 mit seinem Konusinnenring 7
beweglich geführt. Am Konusaußenring
8 des Reibkörpers 6 und an der Platte 11 stützt sich die den
Führungsstift 5 umschließende Druckfeder 9 ab. Die Druckfeder
9 ist unter Vorspannung eingebaut, um bei dem durch das Lösespiel 12 bedingten
geringen Federweg eine einwandfreie Rückstellung der Reibbeläge zu erreichen. über
die Druckfeder 9 ist die Distanzhülse 10 geschoben, die in ihrer Länge
so bemessen ist, daß sich bei gelöster Bremse mit der Platte 11 das Lösespiel
12 ergibt.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Ausführung ist folgende: Beim
Einleiten der Bremsung, d. h. beim Niederdrücken des Bremspedales, wird vom
nicht dargestellten Hauptbremszylinder dem Druckraum des adbremszylinders
1 Druckmittel zugeführt. Infolgedessen wird der Kolben 2 in Richtung I auf
die Bremsscheibe oder Bremstrommel zu in die in F i g. 2 gezeichnete Stellung
bewegt und drückt den Bremsbelag an die entsprechende Gegenreibfläche. Dabei wird
die Druckfeder 9 um den Betrag des Spieles 12 zusammengedrückt. Die Distanzhülse
10
liegt dann an der Platte 11 an. Dadurch ist das Ende des Federweges
der Druckfeder 9 festgelegt. Durch die Kraft, die die Druckfeder
9 bei dem geschilderten Vorgang auf den Konusaußenring 8 des Reibkörpers
6 ausübt, wird der Konusinnenring 7 durch die Kegelwirkung auf den
Führungsstift 5 gedrückt und bleibt dadurch in seiner Anfangsstellung stehen.
-
Bei eintretendem Verschleiß wird nach überwindung der Reibkraft (Nachstellkraft)
der Reibkörper 6
auf dem Führungsstift 5 und mit ihm über Druckfeder
9, Hülse 10 und Platte 11 der Kolben 2 um den Betrag des Belagverschleißes
in Richtung I verschoben.
-
Am Ende der Bremsung wird die Kolbenkraft abgebaut. Sobald sie kleiner
als die FedQrkraft der Druckfeder 9 ist, tritt die Rückstellung des Kolbens
2 und mit ihm die des Reibbelages in Richtung II um das konstante Lösespiel 12 ein.
-
Durch die Verwendung des geteilten Konusinnenrmges 7 wird der
sonst genau zu tolerierende Sitz (Konusinnenring 7 - Führungsbolzen
5) überflüssig, da die Reibkraft durch die Kraft der Druckfeder
9
und die Kegelwirkung der beiden Konusringe auch bei eintretendem Verschleiß
immer vorhanden ist.