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Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zum Kräuseln von Fäden
oder Fadenbündeln aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere einem Polyamid
oder Polyester Gegenstand der Patentanmeldung D 23309 VII a/ 29 a ist ein Verfahren
zum Kräuseln von Fäden oder Fadenbündeln aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere
einem Polyamid oder Polyester, durch Herüberziehen der Fäden od. dgl. im Winkel
über eine scharfe Kante oder Klinge, bei dem die Fäden oder Fadenbündel vor dem
Ziehen über die Klinge im heißen Zustand so weit über die Dehnungsgrenze nachverstreckt
werden, daß der Elastizitätsmodul nicht mehr als 10 bis 20 % unterhalb des maximal
erreichbaren Elastizitätsmoduls liegt.
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Zum Kräuseln von Fäden oder Fadenbündeln. durch Herüberziehen der
Fäden im Winkel über eine scharfe Kante oder Klinge ist bereits eine Vorrichtung
bekannt, bei der außer der Klinge sowie Fadenführern zum Führen der Fäden im Winkel
über die Klinge im kurzen Abstand vor der Klinge eine Heizeinrichtung für die Fäden
angeordnet ist. Diese Vorrichtung ist zur Ausführung des Verfahrens nach dem Hauptpatent
bei Fäden, die zur Hervorrufung einer starken Kräuselung mit erhöhter Temperatur
über die Klinge gezogen werden, geeignet, wenn auf dem Weg des Fadens zur Klinge
außerdem ein Streckwerk für das Strecken des Fadens vorgesehen wird.
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Nach der Erfindung dient nun als Heizeinrichtung für das Strecken
eine unmittelbar vor der Klinge angeordnete Heizwalze, die gleichzeitig Streckwalze
des Streckwerks ist, wobei mindestens der Teil der Walze beheizt ist, auf den der
Faden aufläuft.
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Diese Ausbildung der Vorrichtung hat den Vorteil, daß eine für die
Fäden schädliche zweimalige Erhitzung der Fäden auf eine hohe Temperatur vermieden
wird.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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F i g. 1 ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung
nach der Erfindung; F i g. 2 zeigt einen Teil der Vorrichtung nach F i g. 1 in größerem
Maßstab; F i g. 3 zeigt einen Teil der Vorrichtung nach F i g. 1 in Vorderansicht.
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Von einer Unterstützung 10 wird eine Vorratsspule 12 mit dem
Garnkörper 14 gehalten. Die Fäden bzw. das Fadenbündel 16 wird über
den Kopf der Spule 12 durch einen auf der verlängerten Achse der Spule angeordneten
Garnführer 17 hindurch von der kleineren Stufe eines insgesamt mit 18 bezeichneten
Schränkwalzenpaares mit Stufenwalzen abgezogen.
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Das Schränkwalzenpaar 18 umfaßt die zwei Stufenwalzen 19 und 20; die
Walze 19 besitzt den ersten Abschnitt 21 und den zweiten Abschnitt 22 und die Walze
20 den ersten Abschnitt 23 und den zweiten Abschnitt 24. An
Stelle eines Schränkwalzenpaares mit Stufenwalzen kann man auch zwei Schränkwalzenpaare
verwenden.
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Die Fäden 16 laufen in mehreren Windungen um die Abschnitte 21 und
23 der Walzen 19 bzw. 20 herum und dann zu einem insgesamt mit 33 bezeichneten zweiten
Schränkwalzenpaar mit den zwei Walzen 34 und 36. Im Innern der Walze 34 ist in unmittelbarer
Nähe ihrer Innenwand angeordnet ein nicht gezeigtes elektrisches Heizelement zum
Heizen der Walze vorgesehen. Der elektrische Strom wird dem Heizelement über die
beiden Leitungen 37 und 38 zugeführt.
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Auf dem Weg der Fäden 16 von dem Schränkwalzenpaar
18 zu dem Schränkwalzenpaar 33 ist eine wahlweise in und außer Berührung
mit den Fäden zu bringende insgesamt mit 26 bezeichnete andere Heizeinrichtung angeordnet.
Die Heizeinrichtung
26 wird von einer gekrümmten glatten Platte
28 mit einem Krümmungsradius von etwa 2,5 m gebildet, so daß eine einwandfreie Berührung
zwischen den Fäden 16 und der Platte gewährleistet ist. Zum Erhitzen der Platte
28 dient ein in ihrem Innern angeordneter Heizwiderstand, dem der Strom über Leitungen
30 und 32 zugeführt wird.
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In unmittelbarer Nähe der beheizten Umfangsfläche der Walze 34 ist
eine Rolle 39 aus gut wärmeleitendem Werkstoff angeordnet, die eine glatte Außenfläche
aus Metall besitzt. In der Lücke zwischen der Walze 34 und der Rolle 39 befindet
sich eine Klinge 40 mit der Schneide 41. Nachdem die Fäden 16 in mehreren Windungen
um die Walze 34 und 36 herumgelaufen sind, laufen sie von der Walze 34 aus
gemäß F i g. 2 in einem scharfen Winkel um die Schneide 41 herum zu der Rolle 39.
Die Klinge 40 wird durch einen Halter 42 in seiner Lage gehalten; der vorzugsweise
aus einem wärmeleitenden Material besteht und eine relativ große Masse im Vergleich
zu derjenigen der Klinge 40 besitzt, so daß diese auf einer Temperatur gehalten
wird, die im Vergleich zu derjenigen der Walze 34 niedrig ist. Der Halter 42 ist
vorzugsweise schwenkbar ausgebildet, damit er zum Einfädeln der Vorrichtung mit
der Klinge 40 ausgeschwenkt werden kann.
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Von der Rolle 39 laufen die Fäden 16 über eine zum Ölen dienende Rolle
43 zu der von den Abschnitten 22 und 24 der Walzen 19 bzw. 20 gebildeten
größeren Stufe des Schränkwalzenpaares 18. Die zum Ölen der Fäden dienende Rolle
43 ist vorgesehen, um auf sie ein Schmiermittel aufzubringen, so daß man die bei
48 aufgewickelten Fäden unmittelbar zum Stricken oder Wirken verwenden kann. Von
der Rolle 20 aus laufen die Fäden über eine Umlenkrolle 44 und -durch eine Führungsöse
46 hindurch zu . einer bekannten Aufspuleinrichtung 48. Im allgemeinen ist es erwünscht,
das Fadenbündel an dieser Stelle in einem geringen Ausmaß zu zwirnen, so daß eine
Aufspuleinrichtung mit Ring und Läufer vorteilhaft ist; wenn das Fadenbündel jedoch
nicht gezwirnt werden soll, kann man irgendeine andere bekannte Aufspuleinrichtung
vorsehen.
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Mindestens die größere der beiden Walzen der beiden Schränkwalzenpaare
18 und 33 ist angetrieben, wobei die Antriebe der beiden Schränkwalzenpaare in einer
festen Beziehung zueinander stehen, so daß das Ausmaß, in dem die Fäden auf ihrem
Wege von dem Schränkwalzenpaar 18 zu dem Schränkwalzenpaar 33 gereckt werden und
sich auf dem Weg über die Rolle 39 zurück zum Schränkwalzenpaar 18 zusammenziehen
können, im wesentlichen konstant bleibt. Gegebenenfalls kann in dem die angetriebenen
Walzen verbindenden Getriebe eine Einrichtung zum Ändern der Drehzahldifferenz vorgesehen
sein. Dies ist jedoch normalerweise nicht erforderlich, denn die für unterschiedliche
Fäden erforderlichen anderen Antriebsdrehzahlunterschiede lassen sich leicht durch
die Verwendung von Walzen unterschiedlichen Durchmessers erzielen.
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Wenn die Vorrichtung in Betrieb gesetzt werden soll, zieht man von
der Vorratsspule 12 das Ende des Fadens bzw. Fadenbündels ab und fädelt es in der
bereits beschriebenen Weise ein. Sobald die Vorrichtung läuft, wird dem Heizelement
innerhalb der Rolle 34 über die Leitungen 37 und 38 elektrischer Strom zugeführt,
so daß die Fäden während der Berührung mit der Oberfläche der Walze 34 auf eine
erhöhte Temperatur gebracht werden. Das Recken der Fäden erfolgt hauptsächlich dort,
wo diese mit der Oberfläche der Walze 34 in Berührung kommen. Wenn die Fäden um
mehr als einige wenige Prozent gereckt werden sollen, kann man die Walzen
34 und 36 konisch ausbilden, so daß das Recken der Fäden ganz oder teilweise
während derjenigen Zeit durchgeführt wird, während welcher sie mehrere Male um die
beiden Walzen herumlaufen. Wenn die Temperatur, mit der die Fäden über die Klinge
gezogen werden sollen, geringer ist als die für Heißrecken der Fäden gewünschte
Temperatur, kann vorgesehen. sein, daß die Walze 34 nur in dem Ringbereich erhitzt
wird, in dem der Faden bzw. die Fäden auf die Walze auflaufen, oder der Abstand
der Klinge 40
gegenüber dem Umfang der Walze 34 vergrößert wird.