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Schaltungsanordnung zur Kontrolle toleranzbehafteter Zeitvorgänge
In der Technik tritt häufig die Aufgabe auf, von Schalteinrichtungen oder dergleichen
ausgeführte Schaltvorgänge auf die Einhaltung bestimmter Schalt-oder Laufzeiten
zu überprüfen, d. h. zu kontrollieren, welche Zeitspanne bestimmte Betriebszustandsänderungen
in Anspruch nehmen bzw. wie lange bestimmte Betriebszustände andauern. Dabei handelt
es sich, bedingt durch fertigungstechnische Toleranzen der verwendeten Bauelemente,
durchweg um toleranzbehaftete Zeitvorgänge, die daraufhin zu überprüfen sind, ob
das Ende eines solchen Zeitvorganges in eine durch eine obere Zeitgrenze und gegebenenfalls
auch durch eine untere Zeitgrenze festgelegte Toleranzzeitspanne fällt. Ein solcher
zu kontrollierender Zeitvorgang kann beispielsweise das Ansprechen eines Relais
auf einen auslösenden Schaltvorgang hin sein.
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Zur Lösung einer solchen Aufgabe ist bereits eine Schaltung zur automatischen
Prüfung der Anzugs-und Abfallzeiten von elektromagnetischen Relais bekannt, bei
der das zu prüfende Relais in Reihe mit einer Gasentladungsstrecke geschaltet ist,
die durch positive Impulse steiler Wellenform zündet, wobei bei normaler Anzugszeit
die Gasentladung bestehenbleibt, bei normaler Abfallzeit dagegen erlischt, während
bei unzulässig vergrößerter Anzugszeit die Röhre erlischt und bei unzulässig vergrößerter
Abfallzeit erneut zündet; die Zündimpulse werden bei dieser bekannten Schaltung
von einer Phasenbrücke geliefert. Diese bekannte Schaltung hat den Nachteil, daß
wegen der zeitlichen Abhängigkeit der von der Phasen brücke gelieferten Zündimpulse
von der Netzspannung eine Prüfung von Ansprechzeiten von Relais, die in einer in
Betrieb befindlichen Anlage liegen und in Abhängigkeit von dem Funktionsablauf in
dieser Anlage gesteuert werden, nicht möglich ist; dazu kommt noch, daß bei der
bekannten Schaltung das Relais in jedem Fall in Reihe zu einer Gasentladungsröhre
der Prüfschaltung geschaltet werden muß.
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Es ist weiterhin eine Schaltung bekannt, mittels derer bestimmte
Tertiärschaltvorgänge herbeigeführt oder eingeleitet werden, wenn auf einen bestimmten
Primärschaltvorgang nicht innerhalb eines zuvor bestimmten Zeitintervalls ein gewisser
Sekundärschaltvorgang folgt, wobei infolge des Primärschaltvorganges ein Ladekreis
eines Kondensators eingeschaltet und der Ladezustand des Kondensators beim Auftreten
des Sekundärschaltvorganges in die Ruhelage zurückgebracht wird; unterbleibt jedoch
der Sekundärschaltvorgang, so lädt sich der Kondensator auf einen solchen Wert auf,
daß zusätzliche Aus-
werteschaltmittel ansprechen, die den Tertiänorgang herbeiführen.
Diese bekannte Schaltung ermöglicht bereits eine automatische Auswertung der Meßergebnisse;
sie gestattet jedoch nur eine Negativanzeige, d. h., die Auswerteschaltmittel können
nur zur Wirkung kommen und den Tertiärschaltvorgang herbeiführen, wenn ein Überschreiten
der Toleranzzeitgrenze festgestellt wird, während bei einem rechtzeitigen Auftreten
des Sekundärschaltvorganges die Auswerteschaltmittel nicht zur Wirkung kommen.
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Eine solche Negativanzeige hat aber den Nachteil, daß bei einer Störung
in den Auswerteschalteinrichtungen, die deren Wirksamwerden verhindert, in jedem
Fall, d. h. auch bei Überschreiten der Toleranzzeitgrenze, der Sekundärschaltvorgang
als innerhalb der Toleranzzeitgrenzen aufgetreten gewertet werden würde; der Tertiärschaltvorgang
würde also auch dann nicht herbeigeführt werden, wenn der Sekundärschaltvorgang
nicht innerhalb des zuvor bestimmten Zeitintervalls auf den Primärschaltvorgang
folgt.
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Es ist auch schon eine Schaltungsanordnung zur Messung und Prüfung
von Schaltzeiten und Schaltzeitverhältnissen durch Feststellung des Lade- bzw.
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Entladezustandes eines Kondensators vor und nach der Messung bekannt,
bei der der Kondensator bei jeder Messung aus einem bestimmten Ladezustand bei Beginn
der Messung heraus über Widerstände vorbestimmter Größe enthaltende Stromkreise
derart geladen bzw. umgeladen werden, daß er am Ende des zu messenden Zeitabschnittes
bei Übereinstimmung des Meßwertes mit dem Sollwert gerade völlig entladen ist, wobei
dieser Zustand bzw. etwaige positive oder negative Restladungen auf einem Galvanometer
mit die Toleranzbereiche kennzeichnender Skala angezeigt werden. Diese bekannte
Schaltungsanordnung gestattet lediglich eine Analoganzeige des
Grades
der Übereinstimmung des Meßwertes mit einem Sollwert bzw. der Abweichungen vom Sollwert,
wobei die Toleranzbereiche auf der Skala eines Galvanometers gekennzeichnet sein
müssen. Zum Ablesen des Galvanometers ist eine Bedienungsperson erforderlich, die
dabei feststellen muß, ob der Galvanometerzeiger sich nach Beendigung der Messung
in Nullstellung befindet oder nicht, wobei im letzteren Fall festgestellt werden
muß, ob sich der Galvanometerzeiger noch innerhalb der angebrachten Toleranzgrenzmarken
befindet oder nicht. Bei derartigen Prüfungen, insbesondere wenn sie in großer Zahl
auszuführen sind, kann es relativ leicht vorkommen, daß die Bedienungsperson ein
Überschreiten der Toleranzgrenzmarken von vornherein übersieht oder daß sie das
Überschreiten zwar feststellt, aber hieraus keine Konsequenzen zieht. Demgegenüber
liefert die nachfolgend beschriebene ertingungsgemäße Anordnung zur Kontrolle der
Zeitdauer toleranzbehafteter Zeitvorgänge automatisch eine digitale, binäre Aussage
darüber, ob der überwachte Zeitvorgang innerhalb der Toleranzzeitgrenzen beendet
worden ist oder nicht, ohne daß dabei eine von einer Bedienungsperson vorzunehmende
Auswertung von angezeigten Spannungswerten od. dgl. daraufhin, ob die angezeigten
Werte noch innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen liegen, erforderlich wäre.
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Die nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
zur Kontrolle der Zeitdauer toleranzbehafteter Zeitvorgänge weist übrigens keine
Verwandtschaft auf mit einem bekannten elektronischen Drehzahlmeßverfahren, demzufolge
von einem Impulsgeber über einen monostabilen Multivibrator gegebene Drehzahlimpulse
mit einem Drehspulinstrument integral angezeigt werden, so daß ein der jeweiligen
Impulszahl pro Zeiteinheit proportionaler stetiger Meßausschlag entsteht. Nach diesem
Verfahren, bei dem unter Umständen durch Störimpulse unzulässige Beeinflussungen
des Drehspulinstrumentes hervorgerufen werden können, erhält man somit allein eine
Analoganzeige der gemessenen Drehzahl, ohne daß dabei überhaupt eine Kontrolle darüber
vorgenommen wird, ob bei einem Zeitvorgang gewisse Toleranzgrenzen eingehalten werden
oder nicht.
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Das gleiche gilt auch für bekannte Lösungen der sich ebenfalls von
der dem Erfindungsgegenstand zugrunde liegenden Aufgabe unterscheidenden Aufgabe
der Ermittlung der Geschwindigkeit fahrender Kraftfahrzeuge: Die Geschwindigkeitsmessung
wird dabei durch Festlegung einer bestimmten Meßstrecke auf eine Zeitmessung reduziert.
Es wird dann entweder für die Dauer des Durchfahrens der Meßstrecke ein Gleichstrom
integriert, und der Integrationswert wird mittels eines ballistischen Galvanometers
angezeigt, woraus sich dann die jeweilige Geschwindigkeit bestimmen läßt, oder es
ist ein während der Zeit, während der die Meßstrecke durchfahren wird, durch einen
Normalfrequenzgenerator gespeister elektronischer Zähler vorgesehen, der die Meßzeit
ziffernmäßig anzeigt, woraus dann die entsprechende Geschwindigkeit errechnet werden
muß. Dieses letztere Verfahren erfordert auf der einen Seite eine relativ hohe Konstanz
des Normalfrequenzgenerators, während auf der anderen Seite dennoch unter Umständen
Störimpulse den Zähler in unzulässiger Weise beeinflussen können.
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Durch die Erfindung werden die erwähnten Mängel vermieden. Die Erfindung
betrifft eine Schaltungsanordnung zur Kontrolle der Zeitdauer toleranzbehafteter
Zeitvorgänge, insbesondere zur Kontrolle der Ansprechzeit eines Relais. Diese Schaltungsanordnung
ist dadurch gekennzeichnet, daß ein zu Beginn des Zeitvorganges angelassener und
bei Erreichen der oberen Toleranzzeitgrenze ein Steuersignal abgebender Zeitkreis
über eine nur für die Dauer des zu kontrollierenden Zeitvorganges für ein solches
Steuersignal übertragungsfähige Torschaltung mit dem einen Steuereingang einer über
ihren anderen Steuereingang zu Beginn der Toleranzzeitspanne vom Ruhe- in den Arbeitszustand
umgesteuerten, in an sich bekannter Weise mit zwei Verstärkerelementen aufgebauten
bistabilen Kippschaltung verbunden ist, die durch das genannte Steuersignal gegebenenfalls
in den Ruhezustand zurückgesteuert wird, und daß an den im Arbeitszustand aktivierten
Ausgang der bistabilen Kippschaltung eine ansprechverzögerte Schalteinrichtung angeschlossen
ist, deren Ansprechverzögerungszeitspanne größer als die Toleranzzeitspanne des
zu kontrollierenden Zeitvorganges ist.
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Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ermöglicht eine eindeutige
Positivanzeige, d. h., die an die bistabile Kippschaltung angeschlossene ansprechverzögerte
Schalteinrichtung, die gemäß weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
durch ein ansprechverzögertes Relais gebildet sein kann, kann nur dann ansprechen,
wenn der zu kontrollierende Zeitvorgang innerhalb der vorgegebenen Toleranzzeitgrenzen
beendet ist.
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An dieser Stelle sei bemerkt, daß bereits ein Verfahren zur Kontrolle
toleranzbehafteter Zeitvorgänge mittels direkten Zeitvergleichs, insbesondere zur
Ge schwindigkeitskontrolle von Motorwählern in Fernsprechanlagen, durch einen zu
Beginn des zu überwachenden Zeitvorganges ausgelösten Startimpuls und einen das
Ende kennzeichnenden Stoppimpuls sowie eine Auswerteeinrichtung, die je nach Dauer
des zu überwachenden Zeitvorganges, bezogen auf die vorgegebenen Toleranzgrenzen,
unterschiedliche Aussagen liefert, Gegenstand eines älteren Vorschlages ist, demzufolge
dieses Verfahren dadurch gekenzeichnet ist, daß zwei die Zeitgrenzen des zulässigen
Toleranzbereiches vorgebende, zu Beginn des Zeitvorganges durch ein Startsignal
angelassene und in bekannter Weise als monostabile Schaltstufen ausgebildete Zeitkreise
eine bistabile Kippstufe der Auswerteeinrichtung derart steuern, daß für die Dauer
der vorgegebenen Toleranzzeit eine nachgeordnete Torschaltung geöffnet ist, daß
bei Eintreffen des Stoppimpulses am Ende des zu überwachenden Zeitvorganges über
die geöffnete Torschaltung eine weitere bistabile Kippstufe beeinflußt wird und
daß in Abhängigkeit von den Schaltzuständen beider bistabiler Kippstufen der Auswerteeinrichtung
Anzeigeschaltmittel gesteuert werden. Außerdem wird an anderer Stelle eine Schaltungsanordnung
zur Ausübung des vorgenannten Verfahrens vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß an die Kondensatoren der beiden in an sich bekannter Weise mit einem RC-Glied
aufgebauten Zeitkreise ein Schalter angeschlossen ist, über den vor Eintreten des
zu kontrollierenden Zeitvorganges beide Kondensatoren in den gleichen Apsgangszustand
gebracht werden und der im Zeitpunkt des Eintretens des zu kontr6llierenden Zeitvorganges
betätigt wird, so daß eine Umladung
beider Kondensatoren im gleichen
Sinn jeweils mit einer vorgegebenen Zeitkonstante eintritt, daß jeder der beiden
Kondensatoren fest mit der Steuerelektrode eines Transistors verbunden ist, der
bei Erreichen eines bestimmten Umladezustandes vom Sperrzustand in den Durchlaßzustand
umgesteuert wird, und daß an die Ausgangselektroden der Transistoren die beiden
Eingänge einer in an sich bekannter Weise mit zwei Verstärkerelementen aufgebauten
bistabilen Kippschaltung angeschlossen sind, die bei Leitendwerden des ersten Transistors
vom Ruhe- in den Arbeitszustand umgesteuert und bei Leitendwerden des zweiten Transistors
in den Ruhezustand zurückgesteuert wird.
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An Hand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert.
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In F i g. 1 ist zunächst schematisch in Form eines Blockschaltbildes
eine Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung dargestellt. In dieser Schaltungsanordnung
ist der die obere Toleranzzeitgrenze vorgebende Zeitkreis mit Z bezeichnet. Dieser
Zeitkreis Z ist einerseits an den Eingang e der Schaltungsanordnung angeschlossen;
auf der anderen Seite ist er über eine Torschaltung G mit dem einen Steuereingang
einer bistabilen Kippschaltung B verbunden. Der andere Eingang der bistabilen Kippschaltung
ist hier unmittelbar an den Eingang e der Schaltungsanordnung angeschlossen; an
den im Arbeitszustand aktivierten Ausgang der bistabilen Kippschaltung ist ein ansprechverzögertes
Relais K angeschlossen. Ein zweiter Eingang p der Schaltungsanordnung führt zu dem
Sperreingang der Torschaltung G.
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Die in Fig. 1 dargestellte Schaltungsanordnung arbeitet wie folgt:
Zu einem Zeitpunkt te möge an dem Eingang e der Schaltungsanordnung ein Signal auftreten,
das den Beginn des zu kontrollierenden Zeitvorganges anzeigt. Dieses zum Zeitpunkt
te auftretende Signal schaltet einmal die bistabile Kippschaltung B von ihrem Ruhezustand
in den Arbeitszustand um; das an den dabei aktivierten Ausgang der bistabilen Kippschaltung
B angeschlossene Verzögerungsrelais vermag jedoch dabei zunächst nicht anzusprechen,
da es ansprechverzögert ist, wobei die Ansprechverzögerungszeitspanne größer als
die Toleranzzeitspanne des zu kontrollierenden Zeitvorganges ist. Gleichzeitig mit
dem Umschalten der bistabilen Kippschaltung B wird durch das zum Zeitpunkt te an
dem Eingang e auftretende Signal der Zeitkreis Z angelassen, der die obere Toleranzzeitgrenze
festlegt Nach Erreichen dieser oberen Toleranzzeitgrenze gibt der Zeitkreis Z ein
Steuersignal ab. Dieses Steuersignal tritt an dem einen Eingang der Torschaltung
G auf, von der es jedoch nur so lange zu dem einen Steuereingang der bistabilen
Kippschaltung B übertragen werden kann, wie an dem Sperreingang der Torschaltung
G noch der Ruhezustand herrscht.
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Dies ist so lange der Fall, wie der zu kontrollierende Zeitvorgang
noch nicht beendet ist. Ist jedoch der zu kontrollierende Zeitvorgang beendet, was
zu einem Zeitpunkt tp der Fall sein möge, so tritt an dem Eingangp der Schaltungsanordnung
nunmehr statt des Ruhezustandes der Signalzustand auf. Die Torschaltung G wird von
diesem Augenblick an gesperrt, sie vermag danach ein etwa von dem Zeitkreis Z gegebenes
Signal nicht mehr zu der bistabilen Kippschaltung B hin zu übertragen. Wenn nun
also das Ende des zu kontrollierenden Zeitvorganges nicht mehr in den vorgegebenen
Toleranzbereich fällt, wenn also
der Zeitkreis Z bereits vor dem Zeitpunkt tp ein
Signal abgibt, so wird dieses Signal durch die Torschaltung G zu der bistabilen
KippschaltungB hin übertragen und schaltet die bistabile Kippschaltung B von dem
Arbeitszustand in den Ruhezustand zurück. Das ansprechverzögerte Relais K vermag
daher in diesem Fall überhaupt nicht anzusprechen. Wenn dagegen der zu kontrollierende
Zeitvorgang rechtzeitig beendet ist, d. h. bevor der die obere Toleranzzeitgrenze
festlegende Zeitkreis Z ein Signal abgibt, so wird die Torschaltung G gesperrt,
bevor ein solches Rückstellsignal von dem Zeitkreis Z zu der bistabilen Kippschaltung
B übertragen worden ist. Die bistabile Kippschaltung B verbleibt in diesem Fall
im Arbeitszustand, so daß jetzt nach dem Verstreichen seiner Ansprechverzögerungszeitspanne
das Relais K ansprechen kann. Durch das Ansprechen dieses Relais K wird also angezeigt,
daß der zu kontrollierende Zeitvorgang rechtzeitig innerhalb der vorgegebenen Toleranzzeitgrenze
beendet worden ist.
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Es sei hier bemerkt, daß in der Schaltungsanordnung nach F i g. 1
zunächst lediglich eine obere Toleranzzeitgrenze durch den Zeitkreis Z festgelegt
ist, während die untere Toleranzzeitgrenze mit dem Zeitpunkt des Beginns des zu
kontrollierenden Zeitvorganges zusammenfällt. Es is jedoch klar, daß, insofern es
gewünscht wird, eine hiervon abweichende untere Toleranzzeitgrenze dadurch festgelegt
werden kann, daß in die Verbindung des Einganges e der Schaltungsanordnung mit dem
unteren Eingang der bistabilen Kippschaltung B ein weiterer Zeitkreis mit nachfolgender
Torschaltung eingefügt wird, welcher diese untere Toleranzzeitgrenze festlegt. Die
bistabile Kippschaltung B wird dann nicht bereits zu Beginn des zu kontrollierenden
Zeitvorganges, sondern erst nach Erreichen der auf diese Weise festgelegten unteren
Toleranzzeitgrenze vom Ruhe- in den Arbeitszustand umgesteuert.
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In F i g. 2 ist ein spezielleres Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung
gemäß der Erfindung dargestellt. Diese in Fig.2 gezeigte Schaltungsanordnung ist
insbesondere zur Kontrolle der Ansprechzeit eines Relais geeignet. Bei diesem Relais
kann es sich beispielsweise um ein Prüfrelais P in einer Fernsprechanlage handeln,
dessen Ansprechzeit in Abhängigkeit von der Dämpfung einer Leitungsader Ltg, an
die das Prüfrelais P angeschlossen sein mag, variiert. In der Schaltungsanordnung
nach F i g. 2 ist der Kondensator C2 des in an sich bekannter Weise mit einem RC-Glied
aufgebauten Zeitkreises zur Bestimmung der oberen Toleranzzeitgrenze über den Ladewiderstand
R 2 an die beiden Widerstände R 34 und R 44 angeschlossen. Diese beiden Widerstände
stellen den Lastwiderstand des im Arbeitszustand leitenden Verstärkerelementes T4
der in an sich bekannter Weise mit zwei Transistoren T3 und T4 aufgebauten bistabilen
Kippschaltung dar. An den Abgriffspunkt der beiden Widerstände R 34 und R 44 sowie
an die mit dem Ladewiderstand R 2 verbundene Belegung des Kondensators C2 sind die
beiden Steuerelektroden eines Transistors T 2 angeschlossen; die Ausgangselektrode
des Transistors T2 ist über einen Widerstand R 1 mit der eine Spannung - U abgebenden
Speisespannungsquelle verbunden. Ein an dieser Speisespannung liegender Spannungsteiler
mit den Widerständen W1, W2, W3, W 4 dient zur Erzeugung der erforderlichen Vorspannung
für die in F i g. 2 dargestellte Schaltungsanordnung. Über einen
Kondensator
C4 und einen Richtleiter R14 ist die Ausgangselektrode des Transistors T2 mit der
Steuerelektrode des Transistors T4 der bistabilen Kippschaltung verbunden; in ähnlicher
Weise ist die der Leitungsader Ltg abgewandte Klemme des Prüfrelais P über einen
Kondensator C3 und einen Richtleiters13 mit der Steuerelektrode des Transistors
T3 der bistabilen Kippschaltung verbunden. Über zwei Widerstände R 3 und R 4 wird
den Schaltungspunktens3 und s4 der Schaltungsanordnung ein -solches Potential zugeführt,
daß sich die beiden Richtleiter R 13 und R14 zunächst im Durchlaßzustand befinden.
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Die in F i g. 2 dargestellte Schaltungsanordnung arbeitet in folgender
Weise: Zu Beginn des zu kontrollierenden Zeitvorganges wird ein Kontakt e geschlossen,
wodurch an die Anode des Richtleiters D, an der bisher über zwei nicht näher bezeichnete
Widerstände das Potential - U angeschaltet war, nunmehr direkt Erdpotential angeschaltet
wird. Damit wird ein über den RichtleiterD und die Leitungsader Ltg verlaufender
Stromkreis für das Prüfrelais P geschlossen. Gleichzeitig wird ein positiver Impuls
über den Kondensator C 3 und den Richtleiter R13 zu der Basis des Transistors T3
der bistabilen Kippschaltung geführt. Durch diesen Impuls wird der Transistor T3
der bistabilen Kippschaltung, der bisher leitend war, gesperrt, was ein Leitendwerden
des Transistors T4 der bistabilen Kippschaltung zur Folge hat. Die bistabile Kippschaltung
ist damit vom Ruhezustand in- den Arbeitszustand umgesteuert worden. Infolge des
nunmehr an den beiden WiderständenR 34 und R 44 auftretenden Spannungsabfalls beginnt
sich der Kondensator C2 des Zeitkreises über den Ladewiderstand R 2 aufzuladen.
Wenn der Kondensator einen bestimmten Ladezustand erreicht hat, so daß das Emitterpotential
des Transistors T2 gerade das Basispotential dieses Transistors übersteigt, wird
der Transistor T2 vom Sperrzustand in den Durchlaßzustand umgesteuert. An der Ausgangselektrode
des Transistors T 2 tritt dabei ein positiver -Spannungssprung auf, was die Übertragung
eines positiven Impulses durch den Kondensator C 4 zu dem Schaltungspunkt s4 zur
Folge hat.
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Solange jetzt der zu kontrollierende Zeitvorgang, also das Anziehen
des Prüfrelais P, nicht beendet ist, ist -der Richtleiter R 14 noch übertragungsfähig,
so daß der an dem Schaltungspunkt s4 auftretende Impuls über den Richtleiter R 14
zu der Basis des Transistors T4 weitergeleitet wird. Hier bewirkt er eine Sperrung
des Transistors T4 und damit eine Rücksteuerung der bistabilen Kippschaltung vor
dem Arbeitszustand in den Ruhezustand. Das Relais K, das bisher infolge seiner die
vorgegebene Toleranz--zeitspanne überschreitenden Ansprechverzögerungszeitspanne
noch nicht angesprochen hat, vermag also überhaupt nicht anzusprechen. Wenn dagegen
das I?rüfrelaisP rechtzeitig angezogen hat, d. h. bevor der Transistor T2 des Zeitkreises
leitend geworden ist, so wird eine Rücksteuerung der bistabilen Kippschaltung vom
Arbeitszustand in den Ruhezustand vermieden. In dem Augenblick, in dem das Prüfrelais
anspricht, wird nämlich durch einen KontáktpXdieses7Relais an den Schaltungspunkt
s4 un--mittelbar eine negative Spannung angeschaltet, so -daß der Richtleiter R
14 in den Sperrzustand gesteuert-- wird. Der Richtleiter R 14 ist daher für das
bei Erreichen der -oberen Toleranzzeitgrenze von dem
Transistor T2 abgegebene positive
Signal nicht mehr übertragungsfähig, außerdem schließt der Kontakt P den Kondensator
C 4 über den Widerstand R1 kurz, so daß auch der Kondensator keinen Impuls zur Umsteuerung
der Kippstufe übertragen kann. Die bistabile Kippschaltung verbleibt daher im Arbeitszustand,
in dem der Transistor T4 leitet und in dem an den beiden LastwiderständenR34 und
R 44 dieses Transistors ein Spannungsabfall auftritt. Dieser Spannungsabfall führt
daher nach Ablauf der Ansprechverzögerungsszeitspanne ein Ansprechen des Relais
K herbei.
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Damit ist also sichergestellt, daß ein Ansprechen des Relais K nur
dann erfolgt, wenn innerhalb der durch den mit dem Kondensator C 2 und dem Widerstand
R 2 aufgebauten Zeitkreis vorgegebenen Toleranzzeitgrenze nach dem Schließen des
Kontaktes e das Prüfrelais P anzieht. Mit Ausschalten des Anlaßkontaktes e kann
danach die Kippstufe wieder in den Ruhezustand zurückgesteuert werden.