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Wurf- oder Geschoßkörper, insbesondere für Geschicklichkeitsspiele
Anwendungsgebiet der Erfindung sind Wurf- oder Schießspiele, insbesondere Geschicklichkeitsspiele,
wobei ein Wurf- oder Geschoßkörper gegen die Oberfläche eines Objektes, z. B. einer
Scheibe, geschleudert wird und an dieser haftenbleibt.
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Es sind bereits Wurf- oder Geschoßkörper unterschiedlicher Art bekannt,
die im Rahmen eines Geschicklichkeitsspiels, einer sportlichen übung od. dgl. von
Hand oder mittels einer Schleudervorrichtung -
gegebenenfalls auch mittels
eines Gewehres - auf die Oberfläche eines Objektes, beispielsweise einer
Scheibe, geschleudert werden, an der sie in irgendeiner Weise, meist durch Eindringen
einer Spitze in das Objekt, haften. Es ist auch bekannt, zu Spiel-und übungszwecken
benutzte Wurf- oder Geschoßkörper mit einem Saugnapf auszustatten, der sich beim
Auftreffen auf die glatte Oberfläche einer Scheibe od. dgl. an dieser festsaugt
und den Wurf-oder Geschoßkörper festhält.
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Solche bekannten Wurf- oder Geschoßkörper, die eine Spitze haben,
sind in ihrer Benutzung nicht ungefährlich; bei ungeschicktem Wurf oder Schuß können
Personen verletzt oder Gegenstände beschädigt werden. Außerdem leiden die zu bewerfenden
oder zu beschießenden Objekte, beispielsweise die Scheiben, durch die Einstiche
der Spitzen, so daß sie schnell unansehnlich werden bzw. häufig zu ersetzen sind.
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Die mit - meist guminielastischen - Saugnäpfen versehenen
Wurf- oder Geschoßkörper, wie sie z. B. aus Federgewehren verschossen werden, beschädigen
zwar die beschossenen Objekte nicht; ihre Haftung an dem Objekt ist aber in hohem
Maße von der Auftreffart abhängig und deshalb unsicher.
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Bekannt sind ferner Wurf- oder Zielspiele, bei welchen in dem Wurf-
oder Geschoßkörper ein starres magnetisches Element eingebaut ist, so daß der schwerere
und damit an der Spielfläche auftreffende Teil des Körpers in sich praktisch starr
ist. Wenn ein solcher Körper gegen eine Oberfläche aus magnetisierbarem Material
geschleudert wird, so bleibt er zwar in der Regel an dieser haften, praktisch aber
niemals unmittelbar an der Auftreffstelle, da beim Auftreffen Rückprallkräfte wirksam
werden, die es dem Körper ermöglichen, vor allem dann zur Seite wegzurutschen, wenn
er nicht genau senkrecht auf die betreffende Fläche auftrifft, was bei Wurfspielen
die Regel ist. Bei größerer Auftreffgeschwindigkeit wird der Wurfkörper oftmals
ganz von der Zielfläche zurückgeschleudert.
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Zum anderen sind auch Spielbausteine aus Kunststoff bekannt, in die
Teile aus magnetisiertem oder magnetisierbarem Material eingebettet sind. Dabei
geht es jedoch lediglich darum, die einmal aufeinandergeschichteten Bausteine aneinander
festzuhalten. Diese Bausteine sind im wesentlichen starr ausgeführt und können nur
sanft aneinandergefügt werden. Wurfspiele sind mit solchen Bausteinen nicht auszuführen.
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Die Erfindung geht somit aus von einem Wurf-oder Geschoßkörper, insbesondere
für Geschicklichkeitsspiele, der magnetisiertes Material aufweist und an der Oberfläche,
z. B. einer Scheibe oder eines anderen Objektes, gegen das er geschleudert wird,
magnetisch haften kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen solchen Wurf-oder Geschoßkörper
derart auszugestalten, daß ein Wegrutschen von der Auftreffstelle mit Sicherheit
vermieden wird und man beispielsweise Ballspiele unterschiedlicher Art nachahmen
oder Zielübungen durchführen kann, wobei sich die Zielgenauigkeit exakt nachprüfen
läßt.
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Zu diesem Zweck wird der Körper aus falt- oder biegsamem Tafelmaterial
ausgeführt, in dem pulverförmige Teilchen aus magnetisierbarem Material derart
gleichförmig
verteilt sind, daß der Körper beim Aufprall auf eine magnetisierbare Oberfläche
im Auftreffpunkt magnetisch festgehalten wird.
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Der erfindungsgemäße Wurf- oder Geschoßkörper ist in sich so weich
und leicht verformbar, daß Beschädigungen der Auftreffläche an Wänden, Möbeln oder
ähnlichen Gegenständen ebenso vermieden werden wie Verletzungen oder Belästigungen
beteiligter Personen. Da der Körper selbst magnetisiert ist, läßt sich als Ziel
jede Oberfläche aus magnetisierbarem Material verwenden, beispielsweise die metallische
Außenffäche eines Blechschrankes, Herdes oder Kühlschrankes. Vor allem aber wird
durch die Verwendung des falt- oder biegsamen Tafelmaterials sichergestellt, daß
durch die Verformung beim Auftreffen stets ein mehr oder weniger großer Flächenteil
des Körpers an der Zielfläche zur Anlage kommt, ohne daß Rückprallkräfte wirksam
werden können. Verfälschungen des Auftreffergebnisses sind daher ausgeschlossen.
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Für die Herstellung des Wurf- oder Geschoßkörpers kann man grundsätzlich
Papier oder Folien benutzen, die ein magnetisiertes Material enthalten. Bevorzugt
wird jedoch die Ausführung des Körpers aus Gummi oder synthetischem Kunststoff,
der gleichmäßig verteiltes magnetisiertes Material in der Form von Ferritpulver
umschließt. Die Flexibilität und Gleichförmigkeit der Haftung wird dabei noch gesteigert,
wenn der-Wurf- oder Geschoßkörper als fiacher Ring oder Scheibe ausgebildet ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem ausgewählten Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Dieses Ausführungsbeispiel stellt nur eine der vielen möglichen
Anwendungsweisen der vorliegenden Erfindung dar. In der Zeichnung zeigt F i
g. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Wurfspiels, bei dem die-Erfindung
angewandt ist, während der Benutzung des Spiels F i g. 2 einen zur Erläuterung
der Wirkungsweise eines erfindungsgemäßen Wurfkörpers dienenden Schnitt durch den
auf eine, Zielplatte auftreffenden Wurfkörper und die Zielplatte in vergrößertem
Maßstab, F i g. 3 und 4 ebenfalls in vergrößertem Maßstab gezeichnete Ansichten
von Wurfkörpem unterschiedlicher Gestalt.
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Die in den F i g. 1 bis 3 der Zeichnung dargestellten
Wurfkörper 1 können entweder flache Ringel oder flache Scheiben
1 a (F i g. 4) sein, sie können aber auch irgendeine andere
geeignete dünnwandige Form haben; wesentlich ist nur, daß sie elastisch nachgiebig
sind und sich beim Auftreffen flächenhaft an das ebenfalls mit#magnetisierbarem
Material versehene, zu beschießende oder zu bewerfende Objekt anlegen können. Die
in dem Ausführungsbeispiel gezeigten blatt- oder plattenförmigen Wurfkörper sind
faltbar oder biegsam, so daß ein Ring 1 oder eine Scheibe la, die in geeigneter
Weise auf eine flache Oberfläche geworfen werden, wie sie in der Zeichnung durch
eine ebene Tafel 2 veranschaulicht ist, sich bei ihrem Auftreffen -auf diese Tafel
- praktisch unabhängig von der Auftrefflage -wegen ihrer Biegsamkeit
an die- Tafel anlegen und die Tafel mit einer großen Fläche berühren, ohne zurückzuprallen.
Durch die Magnetkraft wird dann der flach auf der Tafel anfliegende Ring
1 oder die runde Scheibe la festgehalten, wenn einer der beiden Teile in
geeigneter Weise magnetisiert ist. Dabei haftet der Wurf" körper im wesentlichen
direkt an seiner Auftreffstelle, ohne größere Gleitbewegungen durchzuführen.
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Die als Zielobjekt verwendete Tafel 2 kann in einer vertikalen Lage
benutzt werden, wozu man sie beispielsweise an einer Wand aufhängt; um das magnetische
Haften der Wurfkörper an der Tafel zu erleichtern, wird man dieser Tafel jedoch
eine leichte Neigung nach rückwärts geben, wozu vorzugsweise umlegbare Stützen
3 benutzt werden, die ein freies Aufstellen der Tafel möglich machen, oder
auch ähnlich ausgeführte schräge Abstandshalter, die beim Anhängen der Tafel an
eine Wand den unteren Teil der Tafel in größerem Abstand von der Wand halten.
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In der Praxis hat es sich als günstig erwiesen, die Wurf- oder Geschoßkörper,
beispielsweise die Ringe 1 oder Scheiben la, aus mit magnetisierbarem Material
versetztem Gummi od. dgl., zu magnetisieren - bei den Ringen oder
Scheiben vorzugsweise in radialer Richtung -, so daß sie an einem Zielobjekt, insbesondere
einer Tafel 2 oder einer Platte, magnetisch haften, die nur aus einer dünnen Schicht
aus paramagnetischem Metall, z. B. aus ve rzinntem Eisenblech, oder einer dünnen
Holz- oder starken Papierschicht besteht, welche mit solchem magnetisierbarem Material
hinterlegt ist.
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Wahlweise kann als Zielobjekt auch mit Ferrit oder einem anderen paramagnetischen
Material versehener Karton oder Pappe benutzt werden, bei denen sich durch dasEinarbeiten
oderAuftragen des magnetisierbaren Materials die erforderlichen magnetischen Eigenschaften
erzielen lassen. Ein in dieser Weise behandeltes Papier kann beispielsweise als
vorderseitige Abdeckung einer beliebigen Tafel 2 benutzt werden; auf das Papier
werden Figuren, Zeichnungen oder andere Darstellungen aufgedruckt, die demjenigen
Spiel angepaßt sind, das mit Hilfe der neuen Einrichtung gespielt werden soll.
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Es dürfte klar sein, daß sowohl die Tafel 2 als auch die Wurf- oder
Geschoßkörper 1 neben einer dem Spiel entsprechenden Bezeichnung oder Darstellung
auch noch mit Aufdrucken oder Bezeichnungen versehen werden können, welche Reklame-oder
anderen Zwecken dienen. So ist beispielsweise die in der F i g. 1 dargestellte
Tafel 2 mit aufgedruckten Darstellungen versehen, welche die Löcher 4 eines Golfplatzes
versinnbildlichen; jedes Loch wird durch einen begrenzten Flächenteil auf der Tafel
dargestellt. Einer der Ringe 1 oder ein anderer Wurfkörper muß nun durch
geschicktes Werfen nacheinander die einzelnen Löcher 4 decken.
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Für bestimmte Zwecke kann es wünschenswert sein, nur gewisse
Ziel- oder Malbereiche der Tafel 2 oder eines anderen Objektes aus magnetisierbarem
oder magnetischem Material herzustellen oder diese Bereiche an der Rückseite mit
einem solchen Material zu versehen, so daß die Wurf- oder Geschoßkörper nur dann
an der Tafel haften, wenn sie auf einen solchen begrenzten Bereich auftreffen. Da
es jedoch im allgemeinen aus der Haftlage des Wurf- oder Geschoßkörpers an der Tafel
klar zu erkennen ist, ob der Wurf oder der Schuß einwandfrei »getroffen« hat, wird
vorzugsweise ein Zielobjekt bzw. eine Tafe12 benutzt, deren gesamte Oberfläche eine
magnetische Haftung ermöglicht, so daß die Wurf- oder Geschoßkörper an jeder beliebigen
Stelle des Objek-
tes haften und ein Herunterfallen'der Körper auf den Boden
vermieden wird.
Wie bereits oben gesagt, gestattet es die Erfindung,
unterschiedliche Ballspiele nachzubilden, beispielsweise Fußball, Kricket u. dgl.;
es können aber auch andere Spiele entwickelt oder nachgeahmt werden, da die Erfindung
in ganz beliebiger Ausgestaltung benutzt werden kann. Bei einer Nachbildung des
Ringwurfspiels, bei dem normalerweise Ringe über Haken geworfen werden, ersetzt
die magnetische Haftung das Festhalten der Ringe an den Haken. Schließlich läßt
sich auch das Bogenschießen, Pfeilwerfen oder irgendeine andere Geschicklichkeitsübung
bei Benutzung eines entsprechend ausgebildeten und bezeichneten Zielobjektes durchführen,
wobei die Ungefährlichkeit der Wurf- oder Geschoßkörper Beschädigungen oder Verletzungen
völlig ausschließt, da beispielsweise Pfeile benutzt werden, die an ihrem vorderen
Ende eine zusammengefaltete Spitze aus nachgiebigem Blattmaterial aufweisen, die
sich beim Auftreffen der Spitze auf das Zielobjekt schirmartig ausbreitet und den
Pfeil an der Auftreffstelle haften läßt.
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Es mag noch erwähnt werden, daß man mit Hilfe der vorliegenden Erfindung
auch weitere Geschicklichkeitsspiele nachbilden kann, bei denen die Wurf-oder Geschoßkörper
entweder von Hand geworfen oder durch irgendwelche andere geeignete Vorrichtungen
geschleudert werden, beispielsweise durch ein Gewehr, eine Armbrust od. dgl.