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Drehschieber Die Erfindung betrifft einen Drehschieber, insbesondere
Umschaltdrehschieber für mehrere, wahlweise zu- und abzuschaltendeFlüssigkeitsdurchgangsfilter,
dessen Verschlußplatten durch Verschieben und Verschwenken einer im Schiebergehäuse
radial unverrückbar gelagerten zentral-en Welle vor dem Verschwenken zunächst von
der Wand des Schiebergehäuses abgehoben, anschließend in die neue Stellung geschwenkt
und in dieser Stellung durch Zurückschieben der Welle in die Ausgangsstellung wieder
auf die Gehäusewand aufgesetzt und angedrückt werden.
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Die Erfindung geht aus von einem bekannten Umschaltdrehschieber, bei
dem die zentrale Welle in einer sie mit Spiel umgebenden, die Verschlußplatten tragenden
und radial verschiebbaren Hohlwelle verläuft, die von der zentralen Welle bei Verschieben
und Verdrehen über Stifte mitgenommen wird, die radial in die zentrale Welle eingesetzt
und in schräg zur Achse derselben verlaufenden Schlitzen in der Hohlwelle geführt
sind. Durch Verschieben der zentralen Welle aus dem Schiebergehäuse heraus wird
ein Abheben der Verschlußplatten von der Gehäusewand bewirkt, beim Verschieben in
der anderen Richtung ein Wiederandrücken der Verschlußplatten. Der Aufbau dieses
bekannten Drehschiebers eignet sich insbesondere für große Einheiten insofern schlecht,
als bei der übertragung der durch die zentrale Welle eingeleiteten, meist nicht
unb#eträchtlichen Wiederandruckkräfte durch die in die zentrale Welle eingesetzten
Stifte zwischen diesen letzteren und der Hohlwelle hohe, den Verschleiß begünstigende
und sehr bald unzulässig große Arbeitsspiele erzeugende Flächenpressungen auftreten.
Die Stifte und die Laufflächen müssen deshalb sehr hart sein. Dies sind Nachteile,
die bei dem erfindungsgemäßen Drehschieber dadurch vermieden sind, daß auf der Welle
im Bereich einer jeden Verschlußplatte gegen Verdrehen gesichert und unverschiebbar
je eine Büchse in Gestalt eines schiefen Zylinders so angeordnet ist, daß
die Längsachse des Zylinders und die Wellenachse in einer die Verschlußplatte vorzugsweise
halbierenden Ebene liegen und daß auf dieser Büchse verschiebbar und ihr gegenüber
unverdrehbar eine innerhalb des Schiebergehäuses axial unverschiebbar, radial jedoch
verschiebbar geführte, mit der Verschlußplatte kraftschlüssig verbundene Muffe sitzt,
deren Ausnehmung der Form des schiefen Zylinders angepaßt ist.
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In der Wirkung entspricht die für den erfindungsgemäßen Drehschieber
vorgeschlagene Vorrichtung zum Abheben und Verschwenken der Verschlußplatte..a im
Prinzip derbei dem bekannten, Drehschieber verwendeten Vorrichtung. In beiden Fällen
werden die Schaltkräfte durch mittels der zentralen Welle entlang der schiefen Ebene
bewegten Bauteile auf die Verschlußplatten übertragen. Bei dem bekannten Drehschieber
sind es die Stifte, bei dem erfindungsgemäßen Drehschieber ist es die sich beim
Vorschieben der zentralen Welle in einer Muffe verschiebende Büchse in Gestalt eines
schiefen Zylinders, die auf der zentralen Welle befestigt ist. Während nun bei dem
bekannten Drehschieber als Kontaktfläche für die Kraftübertragung an der schiefen
Ebene nur eine oder mehrere Linien oder allerhöchstens einige kleine Flächen möglich
sind, steht bei dem erfindungsgemäßen Drehschieber das Vielfache an Kontaktfläche
zur Verfügung, und zwar etwa die halbe Umgangfläche der auf der zentralen Welle
befestigten Büchse in dem Bereich, in dem Büchse und Muffe einander berühren. Diese
Berührungsfläche möglichst groß zu halten, empfiehlt sich nicht nur im Hinblick
auf die Erzielung einer geringen Flächenpressung, sondern auch im Interesse einer
guten Führung aller bewegten Teile, insbesondere der Verschlußplatten.
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Die Mitnahme der Muffe -durch die auf der zentralen Welle sitzenden
Büchse kann im Rahmen der Erfindung auf jede geeignete Weise erfolgen. Es
wird vorgeschlagen, in Ausgestaltung der Erfindung die Mitnahme durch einen Stift
erfolgen zu lassen, der in eines der beiden Teile radial eingesetzt ist und in eine
Führungsnut im anderen Teil hineinragt. Zweckmäßig ist es, in diesem Falle den Stift
in die Büchse auf der zentralen Welle einzusetzen und ihn gleichzeitig zum Festsetzen
dieser Büchse auszunutzen, sei
es indem man ihn durch die zentrale
Welle hindurchführt oder als Schraube ausbildet. , .
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Drehschiebers ist noch
der, daß er gute Voraussetzungen schafft für den Einbau eines in vielen Fällen notwendigen
Entlastungsventils in die zu betätigende Verschlußplatte. Der Einbau eines solchen
Ventils kann in weiterer Durchbildung der Erfindung in der Weise erfolgen, daß man
den Kraftfluß von der Muffe zur Verschlußplatte über den Schaft einer in der Platte
radial zur zentralen Welle eine kurze Strecke lose gehenden, :ein Fenster in der
Verschlußplatte beherrschenden Absperrkörper leitet. Zu Beginn der Abhebebewegung
der zentralen Welle öffnet sich dann zunächst das Entlastungsventil. Erst nachdem
dieses seinen vollen Hub ausgeführt hat, nimmt es die Verschlußplatte mit.
Insbesondere in solchen Fällen, in denen mittels einer zentralen Welle mehrere Verschlußplatten
betätigt werden, empfiehlt es sich, in weiterem Ausbau der Erfindung die als schiefer
Zylinder ausgebildete Büchse auf die zentrale Welle aufzuschrauben. Dies ermöglicht,einen
genauen Abgleich dahingehend, daß alle Verschlußplatten gleichzeitig abgehoben,
verschwenkt und wieder aufgesetzt wer-den.
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Es ist ein Umschaltdrehschieber bekannt (deutsches Gebrauchsmuster
1727 425), bei dem das Ab-
heben, Abschwenken und Wiederanpressen der
Anschlußplatten ausschließlich durch Verdrehen einer zentralen Welle eingeleitet
wird. Bei diesem bekannten Schieber nehmen die Exzenterzapfen den vollen Anpreßdruck
über verhältnismäßig kleine Kontaktflächen auf. Ungünstig beeinflußt wird die Kontaktgabe
außerdem noch dadurch, daß die Zapfen beim Anpressen noch etwas abgebogen werden.
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Bei einem anderen bekannten Drehschieber (deutsche Patentschrift 104
508) erfolgt die Kraftübertragung über eine punktförmige Berührungsstelle.
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Des weiteren sind zwei Umschaltschieber bekannt (britische Patentschriften
219 312 und 205 533), bei denen jedoch die im Kraftfluß liegenden
Kontaktelemente auf einer Linie berühren.
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Schließlich ist noch ein Schieber bekannt (USA.-Patentschrift
1550 338) bei dem je zwei diametral gegenüberliegende Verschlußplatten
durch Verdrehen einer zentralen exzentrischen Welle abgehoben, in Achsrichtung der
Welle verschoben werden können.
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Der Bewegungsablauf erfolgt genau umgekehrt wie beim erfindungsgemäßen
Drehschieber und dieser bekannte Schieber läßt sich auch nicht als Drehschieber
verwenden.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung im Längsschnitt dargestellt.
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Die Abbildung zeigt aussehnittsweise im Längsschnitt einen Mehrfachdrehschieber,
dessen Verschlußplatten 1 und 2 in der gezeichneten Stellung die Öffnungen
5 und 6 in der Wand des Schiebergehäuses 3 abdecken. Diese
Verschlußplatten 1 und 2 können duroW Betätigung der im Deckel und im Boden
des Gehäuses 3 zentral und axial verschiebbar gelagerten Welle 4 abgehoben,
verschwenkt und übe-r anderen, nicht gezeichneten Öffnungen an die Gehäusewand angedrückt
werden. Auf der Welle 4 ist im Bereich einer jeden Verschlußplatte eine Büchse
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in Gestalt eines schiefem Zylinders aufgeschraubt, i dessen Längsachse a-a
mit der Achse der Welle 4 in einer die zugehörige Verschlußplatte halbierenden Ebene
liegt. Auf dieser Büchse 7 sitzt eine Muffe 8,
die durch zwei Abstandsrohre
9 und 10 gegen axiale Verlagerungen gesichert, radial jedoch zwischen
diesen Abstandsrohren verschiebbar ist. Büchse 7 und Muffe 8 sind
gegen gegenseitiges Verdrehen durch eine Schraube 11 gesichert, die in die
Büchse 7 eingesetzt ist und einerseits diese auf der Welle 4 fixiert und
mit ihrem freien Ende in eine in der Muffe 8 vorgesehene Führungsnut 12 hineinragt.
Mit der Verschlußplatte 1 ist die Muffe 8 über den Schaft
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eines ein Fenster 16 in der Verschlußplatte beherrschenden Ventils
14 verbunden, das mit seinem freien Ende fest in einer Bohrung der Muffe
8 sitzt und in, einer auf der Innenseite der Verschlußplatte aufgeschraubten
Platte 15 geführt ist. Zwischen dieser Platte 15 und der Verschlußplatte
1 ist für das Ventil 14 ein Hub von der Größe x belassen, so daß bei einer
Verschiebung der Welle4 in der Zeichnung nach links von der sich dann in der Zeichnung
nach oben verschiebenden Muffe 8 zunächst das Ventil 14 vän seinem Sitz abgehoben
und damit eine Entlastung herbeigeführt wird und die Verschlußplatte 1 von
dem Ventil 14 erst mitgenommen wird, wenn dieses seinen vollen Hub x ausgeführt
hat. Zum Andrücken der Verschlußplatten wird die Welle 4 nach rechts verschoben.