DE122678C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In Schiffstauerei-Anlagen, bei welchen nach dem Vorgange der Patente 66603 und 67452 eine Elektricitätsquelle auf dem Wasserfahrzeug dazu benutzt wird, einen längs des Treidelweges laufenden Motorwagen als Schlepper anzutreiben, hat man auf die Möglichkeit Rücksicht zu nehmen, dafs das Wasserfahrzeug, während es auf den Kanälen getreidelt wird, auf natürlichen Wasserwegen oder auf Seeen sich in anderer Weise mufs fortbewegen können. Bisher hat man für diesen Fall den Schleppbetrieb durch Anhängen des Kanalboots an einen Schleppdampfer angewendet. Gemäfs vorliegender Erfindung wird hingegen das Kanalboot, sofern es mit einer Elektricitätserzeugungsmaschine und einem zugehörigen Antriebsmotor ausgerüstet ist, selbst mit einer Einrichtung versehen, wodurch es befähigt wird, natürliche und offene Wasserläufe mit Eigenbewegung zu durchfahren. Die neue Einrichtung kennzeichnet sich dadurch, dafs ein Propellergetriebe zu der Stromerzeugermaschine und dem Antriebsmotor hinzugefügt und eine derartige Kupplungsanordnung getroffen wird, dafs durch Kupplungsschaltung der Motor entweder zum Stromerzeugerbetrieb oder zum Propellerbetrieb benutzt werden kann.

Auf beiliegender Zeichnung ist

Fig. ι eine Seitenansicht, welche die Verbindung eines auf dem Treidelwege laufenden elektrischen Schleppers mit einem Boote veranschaulicht, das mit einer Elektricitätserzeugermaschine nebst der auch für Propellerantrieb nutzbaren Treibmaschine ausgestattet ist,

Fig. 2 eine Oberansicht zu Fig. 1.

Die Elektricitätsquelle, welche aus einer Stromerzeugermaschine α besteht, wird von dem Boot getragen. Der Elektromotor c der Zugmaschine oder des Schleppers χ (auf dem Treidelwege) erhält den Betriebsstrom vermittelst einer Leitung zugeführt, die sich vom Boot zum Schlepper hin ausspannt. Da man zweckmäfsig die Verlegung eines metallenen Bahngleises für den Schlepper vermeidet und letzterer als ein steuerbarer Motorwagen anzuwenden ist, so ergiebt sich vorzugsweise die Anwendung einer doppelten Leitung. Diese aus den getrennten Drähten d und e bestehende Leitung vervollständigt alsdann den Stromkreis zwischen der Elektricitätsquelle auf dem Boot und dem Motor des Schleppers. In dem gezeichneten Beispiel ist angenommen, dafs das Treidelseil f unabhängig von den Leitungskabeln d e seinen Zweck erfüllt.

Die Einrichtung auf dem Boot ist nun derart, dafs der Antrieb auch zur gewöhnlichen Fortbewegung des Bootes mittelst Propeller verwendbar ist, wo der Treidelbetrieb, wie z. B. auf natürlichen Wasserstrafsen, . bei der Durchkreuzung von Seeen etc. ausgeschlossen ist. Zu diesem Zwecke wird, gemäfs der in Fig. ι und 2 punktirt gezeichneten Anordnung, eine Propellerschraube g am Boot angebracht und die aus einem Gasolin- oder anderen ge-

eigneten Motor bestehende Antriebsmaschine h mit Kupplungen i versehen, wodurch entweder die Stromerzeugermaschine α oder die Propellerschraube g zum Betriebe einzurücken ist. In ersterem Falle ist der Treidelbetrieb mit Hülfe des am Kanalufer laufenden elektrischen Schleppers ermöglicht und in letzterem Falle die selbstständige Fortbewegung des Bootes auf natürlichen Wasserläufen oder ausgedehnten Wasserflächen, wo die Uferbeschädigüng durch Aufrühren des Wassers keine Rolle spielt; für die letztgenannte Fortbewegungsart mufs natürlich das Treidelseil losgemacht und das Leitungskabel eingezogen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Antriebsvorrichtung für mit einer Stromerzeugungs- und Antriebsmaschine ausgerüstete, vom Ufer aus durch eine elektrische Lokomotive geschleppte Kanalfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs das Fahrzeug aufser mit der Stromerzeugungsmaschine und dem Antriebsmotor mit einem Propellergetriebe in derartiger Kupplungsanordnung versehen wird, dafs durch Kupplungsschaltung der Motor entweder zum Stromerzeugerbetrieb oder zum Propellerbetrieb benutzt werden kann, in welch letzterem Falle das Fahrzeug seine Fahrt selbstständig fortsetzen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.