DE1226672B

DE1226672B - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Koaxialkabeln

Info

Publication number: DE1226672B
Application number: DEJ23669A
Authority: DE
Inventors: Paxton Duffield Wilbraham
Original assignee: International Standard Electric Corp
Current assignee: International Standard Electric Corp
Priority date: 1962-05-09
Filing date: 1963-05-08
Publication date: 1966-10-13
Also published as: GB973371A; BE632056A; CH416775A; NL262283A; GB868532A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

HOIb

Deutsche Kl.: 21 c - 5/02

Nummer: 1226 672

Aktenzeichen: J 23669 VIII d/21 c

Anmeldetag: 8. Mai 1963

Auslegetag: 13. Oktober 1966

Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Verfahren und einer Einrichtung zur Herstellung eines Koaxialkabels. Dieses Verfahren besteht erfindungsgemäß darin, daß zur Erzeugung des Außenleiters und der Abstand haltenden Isolierung körniges Isoliermaterial auf eine Seite eines Metall-, insbesondere Kupferbandes aufgebracht, hier durch Kleben od. dgl. festgehalten wird und dieses so vorbereitete Band als Außenleiter mit nach innen gekehrter Isolierung um einen aus einem oder mehreren blanken Leitern bestehenden Innenleiter unter Abstützung des Außenleiters mittels des körnigen Isoliermaterials auf dem Innenleiter herumgelegt wird.

An Hand der Zeichnungen, F i g. 1 und 2, die schematisch zwei Ausführungsbeispiele darstellen, soll die Erfindung näher erläutert werden.

Für das Verfahren eignet sich Isoliermaterial in perliger, kugeliger oder gekörnter Form. Besonders zu empfehlen ist Isoliermaterial, das sich aufblähen läßt und das in genannter Form verarbeitet werden kann. Solches Material kann in heißem Wasser, Dampf, infraroten Strahlen oder durch andere, z. B. auch hochfrequenzelektrische Wärmezufuhr vorgebläht werden. Dieses Material wird auf der einen Seite des den Außenleiter bildenden Metallbandes zum Kleben gebracht, wozu jedes geeignete Mittel verwendet werden kann, wie z. B. eine auf das Band aufgebrachte Klebeschicht oder elektrostatisch erzeugte Anziehungskraft des Bandes auf die Körner.

Die Klebeschicht wird auf eine Seite des Metallbandes aufgebracht, was auch in vorbereitender Weise geschehen kann, indem das einlaufende Band bereits ein Klebemittel trägt, das jedoch erst beim Beladen mit dem körnigen Material aktiviert wird, z. B. durch Wärme. Viele Kunststoffkleber, wie z. B. Lösungen von Polystyrol oder Polyisobutylen, eignen sich für diesen Zweck. Auch Dauerkleber sind brauchbar, wie z. B. niedermolekulares Polyisobutylen.

Das mit dem Isoliermaterial belegte Metallband wird zusammen mit dem Innenleiter durch ein Formwerkzeug zu dem koaxialen Kabel zusammengefaltet, wobei der Raum zwischen Innenleiter und Außenleiter von dem aufgeblähten Isoliermaterial eingenommen wird. Die Körner des Isoliermaterials können vorgebläht bleiben und den Abstand zwischen den Leitern durch Berührung an vielen Punkten aufrechterhalten, das Material kann aber auch noch einmal bzw. so weit aufgebläht werden, daß der Innenleiter durch einen homogenen Isolierstoffschaum gehalten wird. Beispielsweise kann der Durchmesser des Innenleiters 0,46 mm, des Außenleiters innen

Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von
Koaxialkabeln

Anmelder:

International Standard Electric Corporation,

New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Ciaessen, Patentanwalt,

Stuttgart 1, Rotebühlstr. 70

Als Erfinder benannt:

Paxton Duffield Wilbraham, London

Beanspruchte Priorität:

Großbritannien vom 9. Mai 1962 (17 857)

1,84 mm betragen bei einer Kupferbandstärke von 0,18 mm.

Das Isoliermaterial kann aus Kunststoff bestehen,

as dem das Bläh- oder Treibmittel bereits zugegeben ist. Die Korngröße muß sich der Weite des Isolierraumes anpassen. Zweckmäßig werden sie in genormten Sieben hinsichtlich der Korngröße homogenisiert, in dem z. B. nur Körner verwendet werden, die durch ein Sieb mit 40 Maschen pro Längeneinheit hindurchfallen, aber in einem Sieb mit 50 Maschen zurückgehalten werden. Die Vorblähung kann unter Dampfdruck entsprechend 108,4° C Temperatur innerhalb von 15 Minuten vorgenommen werden. Der Trocknung während 4 Stunden bei 80° C folgt etwa 24 Stunden Konditionierung bei normalem Atmosphärendruck. Das spezifische Gewicht der vorgeblähten Körnung kann beispielsweise 0,03 gm/ccm sein; eine Variierung durch die Vorblähung ist dadurch möglich, daß kürzere Erhitzung oder niedrigere Temperaturen höheres spezifisches Gewicht der Körnung ergeben, und umgekehrt.

In F i g. 1 wird das Kupferband 1 von einer Trommel durch die Rollen 3 und 4 abgezogen. Die Rolle 4 überträgt aus dem Bad 5 ein Klebemittel auf die innere Bandfläche, indem sie teilweise in das Bad eintaucht. Das Bad kann z. B. eine Polystyrol-Benzin-Lösung enthalten. Die klebende Bandseite wird über Rolle 6 in horizontaler Lage mit der klebrigen Seite nach oben unter die Ausflußöffnung, ζ. B. in Siebform eines mit vorgeblähten Körnern gefüllten Fülltrichters 7, geführt und in kontrollierter Weise mit

609 670/277

Körnern beladen, die festkleben. Die Kontrolle der Korndichte auf dem Band kann, wenn erforderlich, zweckmäßig durch Vibration der Fülleinrichtung oder von Teilen von ihr vorgenommen werden. Die Körner können ferner durch Luftströmung auf das Band transportiert und gleichzeitig dosiert werden. Auch kann das klebrige Band durch einen Behälter mit Körnern geleitet werden, von denen nur so viel festkleben, wie die klebrige Oberfläche gestattet.

Nach der Belegung des Kupferbandes mit dem körnigen Material läuft das Band durch den Trockenofen 8, um — wenn erforderlich — das Lösungsmittel zu entfernen. Der Ofen soll bei Polystyrolisolierung eine Temperatur nicht über 80° C annehmen. Danach läuft das Band zusammen mit dem von der Trommel 10 abgezogenen Innenleiter 9 in das Formungswerkzeug 11 ein, in dem das Band um den Innenleiter gelegt wird. Der Innenleiter wird dabei konzentrisch eingeführt. Das fertige Kabel 12 wird dann auf die Trommel 13 aufgewickelt. Das Verfahren nachFig. 1 eignet sich besonders für vorgeblähte Körner. Weitere beliebige Lagen können auf das Kabel 12 aufgebracht werden.

F i g. 2 zeigt eine Abweichung gegenüber dem Verfahren nach Fig. 1, indem die Körner vollständig aufgebläht werden, um eine homogene Isolierung zu erzeugen. Nach Auftrag der Körner bei 7 werden Band und Innenleiter zusammen in das Formungswerkzeug 11 gezogen, in dem sie wie in F i g. 1 koaxial geformt werden. Erst dann läuft das Kabel 12 in einen Ofen 14, in dem die vollständige Aufblähung bzw. Aufschwämmung erfolgt. Jede Art der Wärmezuführung im Ofen 14 ist möglich. Nach Durchlaufen einer Trockenzone 15 wird das Kabel auf die Trommel 13 aufgewickelt.

An derartig hergestellten Kabeln wurde eine Dielektrizitätskonstante von 1,05 bis 1,14 bei 1 MHz gemessen, die dem nicht verarbeiteten Material (tg & = 0,0002 bei IMHz) entsprechen.

Es ist natürlich auch möglich, die Körner gar nicht aufzublähen, wobei der Ofen 8 in F i g. 1 entfallen kann. Hierfür eignet sich z. B. ein körniges Material aus Polytetrafluoräthylen, das sehr temperaturbeständig ist und das eine Dielektrizitätskonstante von 1,4 bis 1,5 zu erreichen gestattet.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Koaxialkabeln, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Außenleiters und der Abstand haltenden Isolierung körniges Isoliermaterial auf eine Seite eines Metall-, insbesondere Kupferbandes aufgebracht, hier durch Kleben od. dgl. festgehalten wird und dieses so vorbereitete Band als Außenleiter mit nach innen gekehrter Isolierung um einen aus einem oder mehreren blanken Leitern bestehenden Innenleiter unter Abstützung des Außenleiters mittels des körnigen Isoliermaterials auf dem Innenleiter herumgelegt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Korngröße, Kornverteilung und Kornbeschaffenheit des körnigen Isoliermaterials so beschaffen sind, daß der Innenleiter in zentraler Lage festgehalten wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Isoliermaterial rieselfähig ist und durch die eigene Schwere auf das Kupferband aufgebracht wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband zum Festhalten des körnigen Isoliermaterials einseitig mit einer Klebeschicht versehen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Isoliermaterial mittels elektrostatischer Anziehung auf dem Metallband festgehalten wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die das körnige Isoliermaterial bildenden Körner vor der Aufbringung auf das Band z. B. durch Wärmeeinwirkung aufgebläht werden.

7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Isoliermaterial nach Aufbringung auf das Metallband und nach Herumlegen um den Innenleiter zur Erzielung einer homogenen Isolierung aufgebläht wird.

8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der festklebenden Körner kontrolliert und dosiert wird.

9. Einrichtung zur Herstellung von Koaxialkabeln nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine von einem Kupferband zu durchlaufende Klebemittelauftragsvorrichtung und, jeweils nachgeordnet, einen über dem durchlaufenden und einseitig klebenden Kupferband angeordneten Zuführungskanal, insbesondere in Form eines Trichters, für körniges Isoliermaterial, einen Durchlaufofen und ein zur Faltung des durchlaufenden Metallbandes um einen leitenden Draht dienendes Werkzeug, z. B. einen Nippel mit trichterförmigem oder wendelförmigem Einlauf.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen