DE122661C - - Google Patents
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Classifications
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- C03C17/00—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating
-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es sind vielfach Versuche gemacht worden, die stumpfe Farbe von Bleiverglasungen durch
Anstrich oder Vergoldung oder auch durch galvanische Ueberzüge zu verdecken. Bei diesen
Verzierungen schmiegten sich naturgemäfs die dünnen Ueberzüge stets den Unregelmäfsigkeiten
der Bleisprossenoberfläche an, so dafs dadurch, wenn auch die Farbe verschönert
wurde, namentlich an den Löthpunkten der Bleisprossen Unebenheiten sichtbar ■ blieben.
Die durch die bekannten Verfahren hergestellten Ueberzüge, sei es durch Anstrich, durch Vergoldung
oder galvanische Ueberzüge, waren auch nur für ganz kurze Zeit brauchbar, da
durch den leichten Verschleifs der Vergoldung und das Abspringen der Farbe häufig Mängel
in der verzierten Oberfläche entstanden.
Diesen Uebelständen sollte die Messingsprossenverglasung abhelfen. Diese Sprossen, die sehr
hart sind, mufsten, wenn sie zur Glaseinfassung dienen sollten, in Gehrung gesagt und gefeilt
werden und die Gehrungen mittelst Löthung innen mit einander verbunden werden. Auf
diese Weise wurden die Löthpunkte nach innen verlegt und sozusagen unsichtbar gemacht.
Ein weiteres Verfahren, das den oben genannten Uebelständen abhelfen wollte, ist folgendes :
Ueber und unter die Kanten der zusammenzufassenden Gläser wurden harte Metalldrähte
aufgelegt und diese mit Hülfe eines zwischen den Rändern der Glasstücke durchgreifenden
galvanischen Metallniederschlages mit einander in starre Verbindung gebracht.
Die beiden letzten Verfahren haben jedoch ebenfalls einige Nachtheile. Wenn während
der Verschickung einzelne Theile der Verglasung zertrümmert werden, so läfst sich eine
Ausbesserung der verletzten Stücke nicht wieder ohne grofse Kosten vornehmen. Will man
das verletzte Stück durch ein anderes ersetzen, so bleibt nichts anderes übrig, als die ganze
Verglasung bis zu dem betreffenden Stücke aus einander zu nehmen und hierauf die
metallische Einfassung wieder von Neuem zusammenzusetzen, so dafs durch die Ausbesserung
ein gröfserer Arbeitsaufwand als zur Herstellung der neuen Verglasung nöthig war.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Bleistege von Bleiverglasungen mit Metallen
von lebhafterer Farbe zu bedecken und ihnen das Ansehen von Hartmetallverglasungen zu
geben, ohne dafs bei Herstellung oder Reparatur der Verglasung die oben erwähnten Uebelstände
eintreten.
Das Verfahren besteht in Folgendem:
'Die Bleisprossen der fertigen Verglasung werden mit halbrunden oder gewölbten Metallleisten (Metallwulsten) überdeckt, die . vorher
den Bleisprossen entsprechend gebogen werden, so dafs die Wulste dem Ganzen ein schönes
Aussehen verleihen.
Es wird zuerst die Verglasung in der üblichen Weise hergestellt, dann werden die Metallwulste,
den zu bedeckenden Einfassungen entsprechend, gebogen. Zu diesem Zwecke müssen die Wulste mit Blei ausgefüllt werden, damit
die Form derselben beim .Biegen nicht leidet. Man ist auf diese Weise im Stande, selbst
kleinste Krümmungen durch Biegung mit der Hand auszuführen, während nicht ausgegossene
Metallwulste ihre Form beim Biegen verlieren
und zusammenknicken würden. Dieses Verfahren, die Metallwulste zu biegen, gehört nicht
zum Gegenstand der Erfindung.
Sind die Metallwulste den Bleisprossen entsprechend gebogen, so schmilzt man durch
Erhitzen das Blei aus denselben wieder heraus und schneidet dieselben auf die entsprechende
Länge und Gehrung. Diese Gehrung richtet sich natürlich nach dem Winkel,· unter welchem
die Wulste zusammentreffen. Damit diese Gehrungen besser aufliegen, können dieselben
auch stets angefeilt werden. Die Befestigung dieser Wulste auf den Bleisprossen geschieht
mittelst Löthung in bekannter Weise, und zwar müssen die entsprechend gebogenen Wulste an
den verschiedenen Stellen mit Löthzinn versehen, auf die Bleisprossen gelegt und darauf
mittelst Kolben oder Stichflamme erhitzt werden. Das Zinn schmilzt dabei und verbindet
die Wulste mit den Bleisprossen.
Auf diese Weise werden mittelst Löthzinns die einzelnen Wulste mit einander und mit
den Bleisprossen der Reihe nach verbunden.
Die beiliegende Zeichnung erläutert das Wesen der Erfindung, und zwar zeigt darin:
Fig. ι Metallwulste in perspectivischer Ansicht d und im Durchschnitt dl-d'2-dB.
Fig. 2 zeigt den Bruchtheil einer Bleiverglasung, bei welcher die Metallwulste angebracht
werden sollen; α sind die Bleisprossen, b ist ein Löthpunkt, welcher die Bleisprossen
verbindet, c sind Glasscheibenstücke,- d und e sind die Wulste, welche den Sprossen entsprechend
gebogen und mit der erforderlichen Gehrung versehen sind, um an die Sprossen gelöthet zu werden.
Fig. 3 zeigt den Bruchtheil einer galvanischen Verglasung, auf welcher die Wulste angebracht
werden sollen. Die Metallsprossen α bestehen hierbei aus Kupfer und Zinn; c sind wiederum
die eingefafsten Glasstücke, d und e sind entsprechend gebogene, mit entsprechender Gehrung
versehene Metallwulste zur Verzierung der Sprossen.
Fig. 4 stellt eine mit Blei ausgefüllte Metallwulst dar.
Fig. 5 zeigt vier verschiedene Wulste d mit verschiedenen Gehrungen f.
Fig. 6 stellt eine mit Zinnlöthstellen g versehene Wulst d dar, welche später die Löthhaften
bilden, mit welchen die Wulst auf die Sprossen der Verglasung gelöthet wird.
Fig. 7 zeigt einen Durchschnitt der fertig verzierten Verglasung. Man sieht darin die
Bleisprossen α und die darüber befindlichen Wulste d; b sind die Löthstellen, welche die
Metallwulste an den Bleisprossen α befestigen; c sind die in Sprossen festgehaltenen Gläser.
Die Metallwulste können auf die Bleisprossen auf einer oder beiden Seiten der Verglasung
aufgelegt werden. Das Auflöthen geschieht in höchst einfacher Weise dadurch, dafs man ein
Stückchen Löthzinn zwischen Bleisprosse und Metallwulst legt und auf diese den heifsen
Löthkolben hält, wodurch das nun schmelzende Löthzinn beide Theile zusammenlöthet.
Die Gehrungsabschnitte' können leicht mit Hülfe der Scheere hergestellt werden und auf
diese Weise erspart man z. B. das langwierige Sägen der festen Metallsprossen. Man kann
die Wulste innenseitig, wie beschrieben, mit Blei ausgiefsen, jedoch ist ein anderes Füllmittel
ebenso gut zu verwenden.
Die Form der Metallwulste kann ebensowohl durch Hand, als durch maschinelle Einrichtung
hervorgebracht werden.
Man kann hierzu zweckmäfsig Druckpressen oder Stanzen verwenden. Auch kann man die
Wulste mit Leichtigkeit auf einer Ziehbank herstellen, so dafs die Herstellungskosten gegenüber
den Messingsprossen ganz bedeutend verringert werden. Es ist leicht ersichtlich, dafs
durch das vorliegende Verfahren die Uebelstände der bestehenden ähnlichen Verfahren
zur Bleiverglasung oder galvanischer Verglasung beseitigt werden. Vor allen Dingen ist hiernach
eine Ausbesserung beschädigter Sprossenverzierungen leicht möglich, indem man nur
den beschädigten Theil der Metallüberdeckung von dem Ganzen loszulöthen braucht, um ihn
durch ein entsprechend neues Stück zu ersetzen, wobei man nicht nöthig hat, die ganze Verglasung
bis zu der beschädigten Stelle aus einander zu nehmen. Ebenso gut ist auch eine schon aufgelöthete Metallwulst von der Bleisprosse
zu entfernen, wenn nur die Löthpunkte losgelöst sind.
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:ι. Verfahren zur Herstellung verzierter Bleioder galvanischer Verglasungen, dadurch gekennzeichnet, dafs sämtliche Metallsprossen mit übergreifenden Metallwulsten überdeckt werden,, um der Verglasung gröfsere Haltbarkeit und schönes Aussehen zu geben.
- 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Metallwulste nach Fertigstellung der Rohverglasung aufgelöthet werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE122661C true DE122661C (de) |
Family
ID=391567
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE122661C (de) |
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- DE DENDAT122661D patent/DE122661C/de active Active
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