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Vorrichtung zur Ermittlung von Aufreißschäden in dem Gurt einer Förderbandanlage
Bei Förderbandanlagen besteht die Gefahr, daß ein Fremdkörper, der etwa an der Aufgabestelle
auf das Obertrum des Förderbandes gelangt ist, sich gegenüber dem Förderbandgerüst
festklemmt und das sich mit großer Geschwindigkeit bewegende Förderband aufschlitzt.
Es ist beispielsweise vorgekommen, daß ein scharfkantiger Eisenkörper - z. B. eine
Brechstange oder abgelöste Blech- oder Proffleisenteile der Aufgabeschurre - zusammen
mit dem Schüttgut so auf den Gurt gefallen sind, daß sie diesen durchschlagen haben,
und daß ein solcher Körper dann an einem Teil des Förderbandgerüstes hängengeblieben
ist. Angesichts der großen Bandgeschwindigkeit entsteht in einem solchen Fall in
ganz kurzer Zeit ein langer, sich unter Umständen über mehrere hundert Meter erstreckender
Schlitz. Hierdurch werden nicht nur deshalb große Kosten verursacht, weil das teuere
Förderband, das kilometerlang und mehr als zwei Meter breit sein kann, ersetzt werden
muß. Sehr große Kosten entstehen aber auch durch die Unterbrechung des Förderbetriebes,
die durch die Auswechselung des Förderbandes bedingt ist.
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Zur Vermeidung derartiger Kosten ist eine obere wachungseinrichtung
für Gummiförderbänder entwickelt worden. Diese Vorrichtung ist nur geeignet für
Spezial-Gummiförderbänder, die elektrisch leitfähige Elemente aufweisen, welche
mit Wächterelementen gekoppelt sind. Beispielsweise ist ein Gummiförderband sowohl
auf der Tragseite als auch auf der Laufseite mit einer leitfähigen Deckschicht versehen,
oder es enthält in seinem Inneren mit Abstand aufeinanderfolgende, leitfähige Quereinlagen.
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Die elektrisch leitfähigen Elemente des Gummiförderbandes sind entweder
galvanisch mittels Kontaktrollen oder kapazitiv mit den Wächterelementen gekoppelt.
Es werden also kostspielige Sonderanfertigungen von Gummiförderbändern benötigt.
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Auch besteht die Gefahr, daß infolge von Kontakt-Störungen falsche
Alarme ausgelöst werden.
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Demgemäß wird mit der vorliegenden Erfindung bezweckt, das Kosten-Risiko,
das in der geschilderten Gefahr des Aufschlitzens eines Gurtes liegt, auf ein erträgliches
Ausmaß unter Vermeidung der Nachteile der erwähnten bekannten Vorrichtung herabzusetzen.
Insbesondere soll die Vorrichtung nach der Erfindung für beliebige, normale Förderbänder
geeignet sein und elektrische Kontakte, die Anlaß zu Störungen geben können, vermeiden.
Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß, über die Breite des Gurtes verteilt,
eine Schar von Scheiben mit quer zur Bewegungsrichtung des Gurtes liegenden Drehachsen
und mit Beweglichkeit in Richtung auf den Gurt hin gelagert sind und durch Federn
oder Gewichte gegen den Gurt gedrückt werden und daß die Lagerungen der Scheiben
mit Impulsgebern derart verbunden sind, daß beim Einsinken einer Scheibe in einen
Riß des Gurtes ein Impuls zur Betätigung einer Anzeige- oder/und Schalteinrichtung
ausgelöst wird. Beispielsweise sind die Scheiben an Pendel armen gelagert, und die
Impulsgeber sprechen auf Schwenkbewegungen der Pendelarme beim Einsinken jeweils
einer Scheibe in einen Riß an.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine schematische Anordnung von zwei Vorrichtungen an einer
Förderbandanlage, Fig. 2 die Draufsicht auf eine Ausbildung der Vorrichtung, Fig.3
einen Schnitt nach der LinieIII-III in F i g. 2 mit einer Ergänzung, Fig. 4 einen
Querschnitt durch den oberen Teil einer Förderbandanlage mit einer anderen Ausbildung
der Vorrichtung und Fig. 5 einen Axialschnitt durch eine Scheibe mit einem Schnitt
durch den einen Riß aufweisenden Teil des Gurtes.
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Bei der Förderbandanlage nach F i g. 1 ist in dem Bereich der Schüttgutaufgabe,
d. h. unter einem Aufgabebunker 1, unterhalb des Bandobertrumes 2 eine Vorrichtung
angeordnet. Sie weist Scheiben 3 auf, die mit waagerechten Drehachsen an Pendelarmen
4 gelagert sind. Diese werden durch Federn 5 nach oben geschwenkt, so daß die Scheiben
3 von unten her gegen das Obertrum2 des Förderbandes gedrückt werden.
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Am Ende des Förderweges wird das Schüttgut auf ein anschließendes
Förderband 6 abgeworfen.
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Eine an dieser Stelle befindliche Abweisschurre ist
mit
7 bezeichnet. Vor der an dieser Stelle befindlichen Umkehrtrommel 8 ist eine weitere
Vorrichtung zwischen dem Obertrum 2 und dem Untertrum 9 angeordnet, und zwar so,
daß die Scheiben 3, die ebenfalls an Pendelarmen4 gelagert sind, auf dem Untertrum
9 aufliegen. In diesem Fall erfolgt die Anpressung der Scheiben 3 an das Förderband
durch das Gewicht der Scheiben und zum Teil das Gewicht der Pendelarme4 sowie zusätzlich
dUrch auf die Arme 4 wirkende -Federn 5.
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Die in F i g. 2 und 3 dargestellte Vorrichtung entspricht der in
Fig. 1 in der Nähe der Abwurftrommel 8 befindlichen Vorrichtung. Die Pendelarme
4 sind in einem Rahmen 11 gelagert,- der sich über die Breite des Banduntertrumes
9 erstreckt. Er wird - in waagerechter Lage durch zwei Arme 12 eines Oefenkparallelogrammes
gehalten. Die Arme 12 sind an dem Förderhandgerüst in Gelenkenl4 mit lotrechten
Achsen gehalten und in Gelenken 13 mit ebenfalls lotrechten Achsen mit dem Rahmen
11 verbunden. Dieser weist Rollen 15 auf, die sich gegen die beiden Kanten des Bandtrumes
9 legen.
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Der Rahmen 11 folgt daher etwaigen Auswanderungen des Bandtrumes.
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Die Scheiben 3 sind gleichmäßig über die Breite des Bandtrumes 9
verteilt, und zwar gemäß F i g. 2 in zwei Reihen so, daß die Scheiben jeder Reihe
gegenüber den Scheiben der anderen Reihe versetzt, also nach den Lücken zwischen
diesen Scheiben ausgerichtet sind. Wie in Fig. 3 angedeutet ist, kann man beispielsweise
auch drei Reihen von Scheiben 3 anwenden. In diesem Fall sind die Scheiben der dritten
Reihe sowohl gegenüber den Scheiben der ersten als auch gegenüber denen der zweiten
Reihe seitwärts versetzt. Naturgemäß kann man auch nur eine Scheiben-Reihe oder
deren mehr als drei anwenden. Je größer die Zahl der Reihen ist, desto zuverlässiger
wird das Band auf seiner Breite nach etwaigen Rissen abgetastet. Bei Gurten mit
Stahlseileinlagen werden die Abstände der Scheiben zweckmäßig so gewählt, daß sie
der Seilteilung entsprechen. Jeder Pendelarm4 ist in einem auf dem Rahmen 11 befindlichen
Gehäuse 16 gelagert, innerhalb welchem sich eine Schalteinrichtung befindet.
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Es ist angenommen, daß in dem Förderband ein Riß 17 etwa dadurch
entstanden ist,- daß sich beim Abwerfen des Schüttgutes über der Trommel 8 ein scharfkantiger
Eisenkörper gegenüber der Schurre 7 verklemmt hat. Dieser Riß wird im Untertrum
9 unmittelbar hinter der Trommel 8 dadurch ermittelt, daß eine Scheibe 3 a, wie
es vor allem Fig. 3 zeigt, in den Riß 17 einsinkt. (Die Entfernung der Scheiben
3 von der Trommel 8 ist in Wirklichkeit erheblich kleiner als es die schematische
Darstellung nach Fig.1 zeigt.) Durch das Verschwenken des die Scheibe 3 a tragenden
Pendelarmes 4 wird innerhalb des betreffenden Gehäuses 16 ein Schalter betätigt,
der einen Impuls für eine Anzeigeeinrichtung und/oder für eine Schalteinrichtung
liefert, mittels welcher das Förderband durch Abschalten der Antriebsmotoren und
Betätigung der Bremsen stillgesetzt wird. Hierdurch wird vermieden, daß sich der
Riß 17 über eine lange Strecke ausdehnt. Ein Riß von beschränkter Länge kann unter
Umständen mit den dem Betrieb zur Verfügung stehenden Mitteln gefiickt werden, ohne
daß das Förderband ausgewechselt werden muß, so daß lange Stillstandszeiten vermieden
werden.
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-Des- Äiismaß des Absinkens der Scheiben 3 in einen Schlitz wird
durch die aus F i g. 3 ersichtlichen Anschläge 18 beschränkt. Das Einsinken der
Scheiben 3 kann, wie F i g. 5 zeigt, auch dadurch beschränkt werden, daß die an
sich schmalen Scheiben beiderseits mit Schultern 20 -in die breiteren Naben übergehen,
so daß sich beim Einsinken einer Scheibe 3 in einen Schlitz 17 die Schultern 20
beiderseits des Schlitzes auf den Gurt 9 legen. In F i g. 2 und 3 sind der Einfachheit
halber die Niederhaltefedern 5 weggelassen. Unter Umständen kommt man übrigens ohne
solche Federn aus, wenn die Scheiben 3 schon durch ihr Eigengewicht und zum -Teil
das Gewicht der Pendelarme 4 ausreichend gegen den Gurt gedrückt werden.
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Die Scheiben 3 können auch in irgendeiner -anderen Weise als unter
Vermittlung von Pendelarmen 4 beweglich gegenüber dem Förderband geführt sein, beispielsweise
mit Hilfe von Geradführungen etwa in Form von teleskopartig ausgebildeten Haltern.
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Wenn eine Vorrichtung in der Nähe der Aufgabestelle angeordnet wird,
wie es Fig. 1 links zeigt, werden die Scheiben 3 von unten her gegen die Unterseite
des Bandobertrumes 2 gedrückt, was beispielsweise mit Hilfe der auf die Pendelarme
4 wirkenden Federn 5 geschieht. In diesem Fall werden unmittelbar hinter der Aufgabestelle
etwaige Risse in dem Bandobertrum 2 ermittelt. Das kommt praktisch aber nur in Betracht,
wenn Fördergut auf das Band aufgegeben wird. Wenn hingegen das Bandobertrum im Bereich
der Scheiben 3 nicht von Schüttgut belastet ist, aber sich zunächst noch weiterbewegen
soll - etwa wenn kein Fördergut mehr aufgegeben wird, das Band aber noch leergefahren
werden soll, muß verhindert werden, -daß die Federn 5 die Pendelarme 4 nach oben
schwenken, wobei das Bandobertrum 2 durch die Scheiben 3 angehoben wird, und daß
infolge dieser Verschwenkung der Pendelarme das Förderband stillgesetzt wird. Es
wird daher zweckmäßig eine zusätzliche Schalteinrichtung vorgesehen, die bewirkt,
daß beim Nachobenschwenken eines Pendelarmes 4 bei unbelastetem Bandobertrum in
den Gehäusen 16 keine Impulse zum Abschalten der Bandanlage abgegeben werden.
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Fig.4 zeigt die Anordnung von Scheiben 3 und Pendelarmen 4 für den
meistens vorliegenden Fall, daß das Bandtrum2 gemuldet ist. In diesem Fall sind
die Pendelarme 4 an Achsenl9 gelagert, die eine der Muldenform angepaßte Gelenkkette
bilden.