DE122531C

DE122531C -

Info

Publication number: DE122531C
Application number: DE1900122531D
Authority: DE
Filing date: 1900-11-14
Anticipated expiration: 1920-11-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die lösbare Verbindung einer Sitzschreibtischplatte mit einer Stehpultplätte als Anfügung, insbesondere an der Rückseite eines (einsitzigen) Schreibtisches in solcher Weise, dafs bei Niederlegung der Schreibtischplatte die Stehpultplatte selbstthätig zwangläufig in ihre Gebrauchslage gebracht und in derselben nachher festgehalten wird, bis die Schreibtischplatte wieder in die Höhe geklappt wird, wodurch auch die Stehpultplatte aus ihrer Gebrauchslage zwangläufig beseitigt wird. Zugleich ist die Vorkehrung getroffen, dafs die Verbindung zwischen der Schreibtischplatte und der Stehpultplatte gelöst werden kann, um je eine dieser beiden Platten für sich allein benutzen zu können.

In der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht:

Fig. ι ein Schaubild eines sogenannten Diplomatenschreibtisches, welcher aufser dem gewöhnlichen Sitztisch auch noch ein Stehpult an seiner Vorderseite und eine zweite Tischplatte b in lösbarer Verbindung mit einer Stehpultplatte α an seiner Rückseite besitzt. Die Figur zeigt die beiden Platten α und b in von einander unabhängigem Gebrauch, wobei die Streben c und die Hängestützen d nicht mit einander in Verbindung stehen.

Fig. 2 zeigt denselben Schreibtisch mit Benutzung der Stehpultplatte α und der Schreibtischplatte b an der Rückseite bei zwangläufiger Verbindung der Streben c mit den Hängestützen d.

Die Fig. 3 und 4 zeigen verschiedenartige Ausführung der Verbindung zwischen den Streben c und den Hängestutzen d, und Fig. 5 zeigt schematisch die gegenseitige Bewegung der beiden Platten α und b und ihrer Verbin dungstheile.

Die Lage c¹ der Streben c der Stehpultplatte in Fig. 2 läfst erkennen, dafs die Belastung der Pultplatte α keinerlei bewegenden Einflufs auf die Platte b auszuüben vermag. Die Streben c sind mit den Hängestützen d verbolzt, die Verbindungsbolzen müssen jedoch im Allgemeinen Spielraum in Längenschlitzen haben, um zu verhüten, dafs sich der ungleichen Winkelbewegung der beiden Platten α und b ein Hindernifs entgegen setze. Diese Längenschlitze können sich entweder, wie die Fig. 2 und 3 bei f erkennen lassen, in den Streben c der Stehpultplatte α oder, wie in den Fig. 4 und 5 bei f^l angedeutet, in den Hängestützen d der Tischplatte b befinden.

Damit auch die Stehpultplatte α unabhängig von der Tischplatte b in Gebrauch genommen werden kann, ist es nöthig, die Verbindung zwischen den Streben c und den Hängestützen d lösbar zu machen durch Anordnung der Seitenöffnungen ο bezw. in an den Längenschlitzen f bezw. f^l. Nach, der Ausführung, welche die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, wird zum Zwecke solcher Loslösung die Stehpultplatte a, nachdem die Schreibtischplatte b in wagerechte Lage gebracht ist, noch von Hand ein wenig angehoben, so dafs die Seitenöffnungen 0 in die Lage der in d festen Bolzen e kommen, so dafs es möglich ist, die Streben c in die in Fig. 3 punktirte Lage c⁴ zu bringen, aus welcher

hängig,

sie dann in die Lage c'² zur unab- ;en Stützung der Pultplatte α gebracht

Claims

werden können. Nach den Ausführungen, welche die Fig. 4 und 5 zeigen, ist dagegen die Pultplatte α nach vollständigem Niederklappen der Schreibtischplatte b von Hand zu halten und gleichzeitig die Tischplatte b etwas anzuheben, um die Seitenöffnungen m der Längenschlitze fl in die Lage der in c festen Verbindungsbolzen zu bringen, worauf die Loslösung der Streben c durch geringes Anheben der Pultplatte α möglich ist. Eine selbstthätige Lösung der Verbindung zwischen den Streben c und den Hängestützen d ist bei der dargestellten Lage der Seitenöffnungen 0 bezw. m nicht zu erwarten, weil ja die Streben immer die Hängestützen belasten; man kann jedoch für etwa erwünschte gröfsere Sicherheit die Oeffnungen 0 bezw. m durch leicht lüftbare Federn verdecken oder irgend welche Riegelvorrichtung bekannter Art in Anwendung bringen. Nach den Darstellungen ist die Verbindung zwischen den Streben c und den Hängestützen d an einer Stelle vorgenommen, welche bei heruntergeklappter Sitzschreibtischplatte völlig frei zur Hand liegt; es mag dies in mancher Hinsicht vortheilhaft sein. Es ist eine solche Lage aber nicht unbedingt nöthig, man kann vielmehr die Verbindung auch innerhalb der Schlitzvertiefungen des Schreibtischaufsatzes wählen, ohne dafs darum die Lösung und die Wiederherstellung derselben auf Schwierigkeiten zu stofsen braucht. Patenτ-Ansprüche:

1. Schreibtisch, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Sitzschreibtischplatte (b) und eine Stehpultplatte (a) derart mit einander verbunden sind, dafs beim Niederlegen der Schreibtischplatte die Hängestützen (d) derselben die Streben (c) der Stehpultplatte mit sich ziehen bis in eine Lage, in welcher die Streben (c) der Stehpultplatte auf den Hängestützen (d) der Sitzschreibtischplatte sichere Unterstützung finden, und dafs beim Anheben der Sitzschreibtischplatte auch zwangläufiges Entfernen der Stehpultplatte aus ihrer Gebrauchslage erfolgt.

2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten zwangläufigen Verbindung zwischen der Sitzschreibtischplatte und der Stehpultplatte in der Weise, dafs eine Verschiebung der Verbindungsbolzen der Streben und der Hängestützen beider Platten in Längenschlitzen (ff¹) erfolgen kann, um die Bewegung der Sitzschreibtischplatte und der Stehpultplatte in verschiedenen Winkelbeträgen und bei verschiedener Länge und Lage der Angriffspunkte der Streben und Stützen ohne Hindernifs zu ermöglichen, sowie die Anordnung von Seitenöffnungen (o m) in diesen Längenschlitzen, um eine Lösung und Wiederherstellung der Verbindung zwischen den beiden Schreibtischplatten vornehmen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.