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Filmprojektor mit Einrichtung zur Planlage des Films im Bildfenster
Die Erfindung betrifft einen Filmprojektor, dessen Filmführungsbahnen an der Stelle
der Projektionsöffnung mit Platten aus durchsichtigem Material, wie z. B. Glas,
versehen sind, zwischen denen ein Bildfilm geführt werden kann.
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Die Erfindung bezweckt, eine Bauart zu schaffen, bei der vermieden
ist, daß das projizierte Bild infolge einer Krümmung des sich vor der Projektionsöffnung
(dem Bildfenster) befindenden Filmteiles unscharf wird.
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Infolge Trocknens und Schrumpfens der Emulsionsschicht ist das Fffinmaterial
geneigt, sich in der Querrichtung zu biegen, während der projizierte Filmteil durch
die Strahlungswärme der Lichtquelle schnell erwärmt wird, so daß die Emulsionsschicht
örtlich gedehnt und der Film in einer Richtung ge-krümmt wird, die der der
ursprünglichen Krümmung entgegengesetzt ist. Die Amplitude dieses »UnikIappens«
von einer konkaven in eine konvexe Krümmung der Filmoberfläche kann einige Male
größer sein als die Tiefenschärfe lichtstarker Projektionsobjektive. Diese Amplitude
hängt weiter von äußeren Verhältnissen und von der mittleren Schwärzung des Filmes
ab und nimmt während des Projektionsvorgangs zu. Dies hat zur Folge, daß das projizierte
Bild unscharf wird. Die Möglichkeit einer unscharfen Projektion nimmt zu, wenn starke
Lichtquellen, die bei großen Projektionsschirmen notwendig sind, benutzt werden,
und im Falle von großen Filmbreiten.
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Es hat sich ergeben, daß die Führung des Filmes zwischen zwei Glasplatten
keine zufriedenstellende Lösung für diese Schwierigkeit ist, da die Reibung zwischen
Glas und Filin Beschädigungen des Filmes mit sich bringen kann, sogar wenn der Abstand
zwischen den Platten groß gewählt wird. Dies ist auf den Flächendruck zwischen Film
und Glas zurückzuführen, welcher infolge der während der Projektion stark zunehmenden
Krümmung des Filmes schnell ansteigt. Es werden weiter Kratzer auf dem Film durch
mitgeführte Staubteilchen verursacht.
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Gemäß der Erfindung wird bei einem Fihnprojektor eingangs genannter
Art der Abstand zwischen den Platten derart gewählt, daß beim Vorhandensein eines
Bildfilmes zwischen den Filmführungsbahnen ein geringer Abstand zwischen den beiden
Platten und dem Film gelassen wird, und daß Mittel vorgesehen sind, durch welche
ein Gasstrom, vorzugsweise ein Luftstrom, zwischen Platten und Film aufrechterhalten
wird.
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Es hat sich ergeben, daß durch die Zufuhr von Gas auf beiden
Seiten zwischen Platten und Filin eine Gasschicht erhalten wird, die auf beide Seiten
des Filmes einen gewissen Druck ausübt, wodurch verhütet wird, daß der Film mit
dem Glas in Berührung komm .
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Es wurde außerdem gefunden, daß auf diese Weise der Film. sehr flach
bleibt, da sowohl durch die Verschiebung des Filmes zu einer der Platten hin als
auch durch eine Formveränderung des Querschnittes infolge Krummziehens die Strömungsverhältnisse
auf beiden Seiten des Filmes geändert werden, wodurch das Gleichgewicht gestört
wird und Kräfte erzeugt werden, die den Film in die ursprüngliche Lage zurückführen
oder flach drücken.
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Zweckmäßig werden zum Erzeugen und Aufrechterhalten des Gasstromes
zwischen Platten und Film in jeder Platte nahe dem oberen und unteren Rand eine
oder mehrere Zufuhröffnungen vorgesehen. Die Zufuhröffnungen können aus einer Anzahl
von kleinen Löchern bestehen. Die Anzahl und die Durchmesser dieser Löcher müssen
derart gewählt werden, daß ein gewisser Strömungswiderstand erzeugt wird, der ein
bestimmtes Verhältnis zu dem Widerstand der Auslaßöffnung haben soll.
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Weiter ist es vorteilhaft, auf beiden Seiten des Filmes annähernd
denselben überdruck des zugeführten Gases zu erzeugen. Dann können alle Zufuhrleitungen
an die gleiche Quelle angeschlossen werden, und der Fün läuft gerade in der Mitte
zwischen den Platten, so daß der Abstand zwischen den
Platten besonders
klein gewählt werden kann, wodurch der Gasverbrauch auf ein Mindestmaß herabgesetzt
wird.
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Vorzugsweise wird eine der Platten derart angeordnet, daß sie einem
Federdruck unterliegt, wodurch diese Platte zur anderen Platte"hingedräckt wird.
Die von dieser Feder ausgeübte Kraft muß größer sein als die von dem Gas auf die
Platte ausgeübte Kraft. Diese Anordnung erlaubt es z. B.i daß Klebestellen ohne
Schwierigkeit passieren.
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Mindestens eine der Platten an beiden Längsseiten ist vorteilhaft
mit Streifen aus abriebfestem Material, vorzugsweise Stahl, von einer Dicke versehen,
die gleich dem Abstand zwischen Platte und Film ist, und diese Streifen dienen zum
Führen der Filmränder und zum Dämpfen der Filmbewegung. Diese Streifen-können über
die Platte gespannt werden und dienen gleichzeitig zur Befestigung der Platte. Diese
Streifen ergeben einen ruhigeren Lauf des Filmes, da dieser sich weniger seitlich
bewegen kann, während am Ende des Transportes der Film durch die Reibung gebremst
wird.
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Der Gasstrom hat den weiteren Vorteil, daß der Film in bekannter Weise
gekühlt wird, so daß die Neigung des Filmes zum Durchbiegen in der Querrichtung
geringer wird, während der auf der Eintrittsseite längs des Filmes wegfließende
Gasstrom möglichst viel Staubteilchen wegbläst, die somit nicht in die Filmführung
eindringen können.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist.
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F i g. 1 zeigt einen Teil eines Projektors mit den Filmführungsbahnen
-nach der Erfindung in einer schematischen Ansicht; F i g. 2 zeigt
ein Prinzipbild der Filmführung; F i g. -3-, zeigt einen Teil der Führungsbahnen
in vergrößertem Qu'e"rs'chnitt und F i g. 4 zeigt den Teil der Führung auf
der Seite des Objektivs in einer Ansicht.
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Der in F i g. 1 dargestellte. Projektor besitzt ein Lampeiigehäuse
1, in dem eine Lichtquelle -und eiii Konäensor unterigebia-cht sind, sowie
ein Objektiv 2. Zwischen diesen Teilen befinden sich die Führungsrollen für den
Film 3, von denen nur einige dargestellt sind, und das' periodisch angetriebene
Zahnrad 4, dessen Zähne in die Filmdurchlochungen eingreifen, und das dem 'Film
intermittierend transportiert.
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Zwischen Lampengehäuse und Objektiv befindet sich weiter die Filinführung,
von der ein Teil 5 auf der dem Larapengehäuse zugewandten Seite und ein Teil
6 auf der dem Objektiv zugewandten Seite derart angebracht sind, daß der
Film 3 zwischen ihnen geführt werden kann. In diesen Teilen sind die Projektionsöffnungen
7 und 8 vorgesehen, um welche Luftkanäle 9 und 10 angeordnet
sind, die mit den Rohren 11 und 12 in Verbindung stehen, durch welche Druckluft
zugeführt wird. In Spalten in den Filmbahnteilen 5 und 6 werden Platten
13 und 14 aus durchsichtigem Material, vorzugsweise Quarz, angebracht. Diese
Platten sind mit je einer Anzahl von Löchern 15 bzw. 17 nahe
des oberen Randes und einer Anzahl von Löchern 16 bzw. 18 nahe des
unteren Randes versehen. Diese Löcher entsprechen den Luftkanälen 9 bzw.
10. In diesem Ausführungsbeispiel wurden bei einer Führung für
70 mm Film sowohl auf der oberen als auch auf der unteren Seite fünf
Löcher vorgesehen. über die Führungsränder 19 und 20 der Fümführungsteile
5 und 6 und über die Außenränder der Platten 13 und 14 werden
Streifen 21 und 22 gespannt, die aus abriebfestem Material, vorzugsweise Bandstahl,
bestehen, und zwischen denen die perforierten Filmränder laufen. Diese Streifen
verhüten, daß sich der Film in seitlicher Richtung bewegt und schaffen eine gewisse
Reibung, wodurch der Film am Ende des Transportes schnell zum Stillstand gebracht
werden kann.
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Der Führungsteil 5 ist an vier Federn 23 aufgehängt,
die mit Schleifen um die Stifte 24 gewickelt sind. Diese Federn haben eine solche
Form, daß sie den Teil 5 gegen den Teil 6 ziehen. Beim Passieren einer
Klebestelle des Filmes kann der Teil 5 hinreichend weit ausweichen, um diese
Klebestelle durchzulassen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe und ihre
Lösung sind am besten in F i g. 2 veranschaulicht, die einen Teil der Führung
in vergrößertem Maßstab darstellt. Die unter Druck durch die Kanäle 9 und
10 zugeführte Luft gelangt durc « h die Löcher 15, 16, 17
und 18 zwischen die Platten 13 und 14 und die Fihnfläche. Die Luft
wird in Richtung der Pfeile P durch die Schlitze weggeblasen, die zwischen den Platten13
und 14 und dem Film auf der oberen und unteren Seite vorhanden sind. Der zwischen
Platten und Film erzeugte Druck und somit die auf den Film ausgeübte Kraft werden
durch den Luftdruck in den Kanälen 9 und 10, den Widerstand des Gesamtquerschnittes
der Austrittsöffnungen, der durch die Anzahl und den Durchmesser der Löcher15,
16, 17 und 18 bedingt wird, und den Widerstand der Schlitze bestimmt.
Dieser ist abhängig von der Höhe A, dem Durchmesser und dem AbstandS der
Schlitze von der Plattenkante.
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Wenn der Film sich durch äußere Ursachen in Richtung auf die Platte14
verschiebt, so wird die SchlitzhöheA, größer und die SchlitzhöheA2 kleiner. Infolgedessen
wird der Austrittswiderstand der Luft links geringer und rechts größer. Der Druck
zwischen Film und Platte 13 sinkt somit, und der zwischen Film und Platte
14 nimmt zu. Das Gleichtrewicht ist dann gestört, so daß eine Kraft erzeugt
wird, welche den Film in die Mittellage zurückführt. Dies gilt auch, wenn der Querschnitt
des Films seine Form ändert. Auch dann ändern sich die Schlitzwiderstände links
und rechts des Filmes, so daß eine Kraft entsteht, welche den Fihn zurückbiegt,
bis der Querschnitt wieder flach ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel,
bei dem zum Führen von 70 mm Filmen fünf Luftzufuhrlöcher am oberen
und unteren Rand jeder Platte vorgesehen wurden, war der DurchmesserD dieser Löcher
0,6mni und die Schlitzhöhe A gleich 0,06mm. Der überdruck der durch die Kanäle
9 und 10 zugeführten Luft war 1,4 Atmosphären. Diese Werte lassen
sich jedoch innerhalb weiter Grenzen ändern. Wichtig ist, daß ihr gegenseitiges
Verhältnis richtig gewählt wird, wobei Faktoren wie Temperatur und Druck der Umgebungsluft,
die Zähigkeit des Strömungsmittels usw. auch berücksichtigt werden sollen.