DE1224956B - Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen - Google Patents
Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender WellenInfo
- Publication number
- DE1224956B DE1224956B DED44164A DED0044164A DE1224956B DE 1224956 B DE1224956 B DE 1224956B DE D44164 A DED44164 A DE D44164A DE D0044164 A DED0044164 A DE D0044164A DE 1224956 B DE1224956 B DE 1224956B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- display
- torsion
- alternating voltage
- measuring
- adjustment
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01B—MEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
- G01B11/00—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques
- G01B11/16—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring the deformation in a solid, e.g. optical strain gauge
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01L—MEASURING FORCE, STRESS, TORQUE, WORK, MECHANICAL POWER, MECHANICAL EFFICIENCY, OR FLUID PRESSURE
- G01L3/00—Measuring torque, work, mechanical power, or mechanical efficiency, in general
- G01L3/02—Rotary-transmission dynamometers
- G01L3/04—Rotary-transmission dynamometers wherein the torque-transmitting element comprises a torsionally-flexible shaft
- G01L3/10—Rotary-transmission dynamometers wherein the torque-transmitting element comprises a torsionally-flexible shaft involving electric or magnetic means for indicating
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Transmission And Conversion Of Sensor Element Output (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
GOIl
Deutsche Kl.: 42 k -1/04
Nummer: 1224 956
Aktenzeichen: D 44164IX b/42 k
Anmeldetag: 15. April 1964
Auslegetag: 15. September 1966
Bei Untersuchungen an rotierenden Maschinen muß als wichtige Größe immer wieder das von der
untersuchten Maschine abgegebene oder aufgenommene Drehmoment gemessen werden. Ein bekanntes
Mittel hierzu ist das Torsionsdynamometer, bei dem die Verdrehung eines Torsionsstabes ein Maß für das
Drehmoment liefert.
Mit steigenden Drehzahlen nehmen jedoch die Schwierigkeiten beim Gebrauch mechanisch-stroboskopisch
arbeitender Vorrichtungen zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen mehr und mehr zu.
In allen Fällen muß man schließlich auf den Gebrauch dieser Geräte verzichten und nimmt optische
und elektronische Mittel zur Hilfe. Meist wird man sich für eine elektronische Anordnung entscheiden.
Es stehen dann folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
1. Messung der Zeitdifferenz zwischen zwei Impulsen. Diese werden auf magnetischem oder
optisch-elektrischem Wege von der rotierenden Welle abgenommen, wobei die Impulsgeber an
den Enden eines Wellenstückes angebracht sind, dessen Verdrehung gemessen werden soll. Die
ZeitdiSerenz zwischen den beiden Impulsen ist zusammen mit der Drehzahl ein Maß für den
Torsionswinkel. Der Nachteil des Verfahrens liegt darin, daß insbesondere bei hohen Drehzahlen
die Zeitmeßgenauigkeit sehr hoch sein muß, und daß andererseits die Drehzahl in die
Winkelmessung eingeht.
2. Messung der Verdrehung mittels Dehnungsmeßstreifen. Die Meßstreifen sind in einer Brückenschaltung
auf die Meßstrecke (Torsionswelle) aufgeklebt. Es kommt nur ein Arbeiten mit Trägerfrequenzspeisung
der Meßbrücke in Frage. Die Erregerspannung und die Meßspannung müssen entweder über Schleifringe oder rotierende
Transformatoren zu- bzw. abgeführt werden. Schleifringe bringen unvermeidlich die bekannten
Schwierigkeiten durch Ubergangswiderstände an den Schleifkontakten mit sich und sind
bei hohen Drehzahlen nicht mehr anwendbar. Drehtransformatoren sind konstruktiv in vielen
Anordnungen nur sehr schwer unterzubringen und lassen sich festigkeitsmäßig auch nicht bis
zu den höchsten Drehzahlen beherrschen.
3. Messung der Phasenverschiebung zwischen zwei Wechselspannungen. An den Enden der Meßstrecke
(Torsionsstab) sind hier je ein Wechselstromgenerator, an sich beliebiger Art, angebracht.
Beim Auftreten einer Wellenverdrehung zwischen beiden Generatoren ändert sich die
Anordnung zur Messung der Verdrehung
rotierender Wellen
rotierender Wellen
Anmelder:
Deutsche Versuchsanstalt für Luft- und
Raumfahrt e.V., Mülheim/Ruhr, Flughafen
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Bernhard Dittie, Porz-Wahn
*5 Phasenlage der beiden Spannungen zueinander.
Sie kann als Maß für den Verdrehungswinkel eingesetzt werden. Durch die »Polzahl« der Generatoren
läßt sich eine Winkelübersetzung mechanisch-elektrisch erzielen, die bereits große
Phasenverschiebungen bei kleinen Torsionswinkeln ergibt. Geräte, die nach diesem Verfahren
ausgelegt sind, weisen oft eine starke Drehzahlabhängigkeit der Anzeige auf.
4. Stroboskopische Ablesung einer rotierenden Skala durch Hochfrequenz-Blitzgeräte großer
Lichtstärke. Auch hierbei werden elektronische Mittel zur Auslösung der Blitze zu Hilfe genommen.
Schließlich erfordert das Blitzgerät selbst einen elektronischen Aufwand.
Ein Nachteil, der allen Verfahren mit Ausnahme der unter 2. und 4. beschriebenen anhaftet, ist die Unmöglichkeit,
die Geräteanzeige, in welcher Form sie auch erfolgt, direkt in Abhängigkeit vom Drehmoment
zu eichen, und es sind immer mindestens 2 Eichvorgänge notwendig: Abhängigkeit des Torsionswinkels
vom Drehmoment und Abhängigkeit der Anzeige vom Drehwinkel.
Vorliegender Erfindung liegt der dringende Bedarf nach einem Torsionsmeßverfahren zugrunde, bei dem
folgende Bedingungen erfüllt werden sollen:
1. Direkte statische Eichbarkeit der Anzeige in Drehmomentwerten.
2. Verwendbarkeit bis zu höchsten Drehzahlen.
3. Unabhängigkeit der Anzeige von der Drehzahl. 4. Keine Anwendung von Schleifkontakten.
5. Meßgenauigkeit möglichst besser als 1 °/o.
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen, insbesondere zur
Bestimmung der von rotierenden Maschinen abgegebenen oder aufgenommenen Leistung, bei der als
Meßelement ein Torsionsstab dient, an dessen Enden je ein Wechselspannungsgenerator angebracht ist, und
609 660/186
die infolge des Drehmomentes auftretende Verschiebung der Phasenlage zwischen den von den beiden
Wechselspannungsgeneratoren gelieferten Spannungen durch meßbares Verstellen eines der beiden
Wechselspannungsgeneratoren nach der Nullabgleichsmethode mit Hilfe zweier von den Wechselspannungsgeneratoren
gelieferten Impulsreihen - gemessen wird, die eine mit einem Anzeigegerät in Verbindung
stehende elektronische Kippschaltung steuern. Diese Anordnung ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß zur Anzeige des Nullabgleich^ ein bistabiler Multivibrator als Frequenzteiler benutzt
wird, dessen zwei Impulseingänge getrennt voneinander durch die beiden Impulsreihen gesteuert wer-den.
Anordnungen zur- Messung der Verdrehung rotierender Wellen mit HiKe von Kippschaltungen sind
bekannt. Die Kippschaltungen dienen aber nicht, wie es bei dem erfindungsgemäßen Torsionsdynamometer
der Fall ist, zur Indikation des Phasen-Nullabgleichs, sondern zur direkten Anzeige der Phasenlage. So ist
z. B. zur Drehmomentanzeige eine Röhren-Mischschaltung bekannt,, .'die nur dann eine Ausgangsspannung
liefert, wenn an den Steuergittern der Mischröhre gleichzeitig Signalspannungen gleicher Polarität
anliegen. Es handelt sich also um eine Torschaltung bzw. ein Und-Gattef."Die Kippschaltung dient lediglich
dazu, die von den Generatoren stammenden Impulse in Rechteckform zu bringen und ist dem Mischrohr
vorgeschaltet. Im Gegensatz hierzu benutzt die vorliegende Erfindung einen bistabilen Multivibrator
als Frequenzteiler zur Indikation der Phasengleichheit. Er wird nicht' mat Rechteckspannungen, sondern
mit deren Differential, nämlich mit der jeweiligen positiven oder mit der negativen Flanke angesteuert.
Es stellt sich eine stabile Indikation des Nullpunktes auch bei überlagerten Schwingungen selbsttätig ein.
Es ist auch bekannt, den bei sehr kleinen Drehmomenten
bzw. Phasenverschiebungen der beiden Impulsreihen auftretenden Fehler durch Reststromanzeige
unter Hinzufügen einer dritten Röhre zu kompensieren, die parallel zu einer der beiden in der
Kippschaltung enthaltenen Röhren angesteuert wird, und deren Anodenstrom-Mittelwert zur anzeigenden
Messung in einem- Instrument herangezogen wird.
Bei. einer ebenfalls bekannten Meßanordnung liegen zwei Impulsreihen verschiedener Frequenz an
den beiden Eingängen der bistabilen Kippschaltung: Bei sehr kleiner Frequenzdifferenz kann der Zeiger
eines Anzeigeinstrumentes der Schlupffrequenz folgen und durch Hin- und Herpendeln anzeigen, daß
eine Synchronisation der Frequenzen bzw. Drehzahlen noch nicht erfolgt ist. Der Stillstand des Instrumentenzeigers zeigt die erfolgte Synchronisation an,
wobei es an sich gleichgültig ist, an welcher Stelle der Skala der Zeiger steht. Es kommt hier nicht darauf an,
eine Phasenverschiebung zu messen bzw. zu kompensieren, sondern eine Frequenzdifferenz zu Null zu
machen. Abgesehen davon, daß die Problemstellung eine andere ist, soll auch die bistabile Schaltung hier
nicht als Frequenzteiler wirken.
Bei den bisher bekannten Torsionsmeßanordnungen dienen die dort angewendeten Kippschaltungen
nicht zur Indikation' des Phasen-Nullabgleichs, sondern durch Integration des Strom- bzw. Spannungs-Verlaufes
an den Ausgängen der Schaltung zur direkten Anzeige der Phasenlage. Im Gegensatz hierzu
wird bei dem erfindungsgemäßen Torsionsdynamometer die Eigenschaft des bistabilen Multivibrators
ausgenutzt, daß im unmittelbaren Bereich des NuIlabgleichs dieser infolge seiner Umschaltträgheit die
Ein- und Ausschaltimpulse nicht mehr voneinander trennt, sondern dann als Frequenzteilerstufe wirkt,
wobei bei exaktem Nullabgleich seine Ausgangsspannung eine symmetrische Rechteckform annimmt und
an dem nachgeschalteten Anzeigeinstrument demzufolge genau den halben Maximalausschlag hervorruft.
In Anlehnung an das Verfahren der Phasenwinkelmessung
werden durch einen Nullpunktabgleich, der entweder auf rein mechanischem Wege oder durch
eine Nachlaufsteuerung mit Fernanzeige der Stellung der Justierorgane erfolgt, sämtliche Ungenauigkeiten,
die in der elektronischen Apparatur zusätzlich entstehen, eliminiert. Die Größe der Meßgenauigkeit ist
dadurch auf die Güte der mechanischen Ausführung der Geber und Justierorgane zurückgeführt. Durch
Anwendung von Wechselspannungsgeneratoren mit nichtbewickeltem Rotor können die umlaufenden
Massen klein gehalten werden. Es kommen dafür in Frage: Zahnscheiben, Lochscheiben, Schlitzscheiben
in Verbindung mit magnetischen oder fotoelektrischen
Aufnehmern. Dadurch besteht praktisch keine Drehzahlbegrenzung mehr. Durch die Wahl der Nullpunktmethode
ist an sich auch die Drehzahlabhängigkeit der Anzeige beseitigt. Um jedoch auch eine direkte
Anzeige zur Betriebsüberwachung ohne automatischen Nullabgleich zu erreichen, wird von einer Amplitudenbegrenzung
Gebrauch gemacht. Die von den-Generatoren
abgegebenen Spannungen werden in Rechteckspannungen konstanter, frequenzunabhängig
ger Amplitude umgewandelt. .
Die Forderung nach direkter statischer Eichbarkeit wird weitgehend dadurch erfüllt, daß nach einem
Eichvorgang, der den Verdrehungswinkel des Stabes in Abhängigkeit vom Drehmoment erfaßt, nur eine
Justierung der zur Verschiebung der Spannungsaufnehmer vorgesehenen Mikrometerschrauben bei unbelastet
laufendem Dynamometer erforderlich ist (Nullpunkteinstellung). Die Verschiebung der Spannungsaufnehmer
(in dem weiter unten beschriebenen Ausführungsbeispiel sind es zwei Fotozellen) erfolgt
tangential zu den umlaufenden Lochreihen, so daß in die Eichung lediglich noch der Lochkreisdurchmesser
und die Tangensfunktion eingehen. Nur für die Eichung bei der anzeigenden Meßmethode ist ein
zweiter Vorgang erforderlich, der jedoch beliebig oft während des Betriebes des belasteten Dynamometers
durchgeführt werden kann. Dieser Eichvorgang soll noch näher erläutert werden:
Beide Mikrometerschrauben befinden sich in Ruhestellung, das Anzeigemeßwerk zeigt dann bei laufendem
Dynamometer einen der Verdrehung entsprechenden Wert an. Nun wird die bei Durchführung der
Nullpunktmethode nicht betätigte Schraube so lange aus ihrer Ruhelage verdreht, bis Phasengleichheit
eingestellt ist. Durch Verstellen der anderen (auch bei Durchführung der Nullpunktmethode betätigten)
Mikrometerschraube wird nun eine Stabverdrehung simuliert, die auf die Anzeige dieselben Auswirkungen
hat wie eine echte Verdrehung des Torsionsstabes. Es kann die Zugehörigkeit von Anzeige- und
Verdrehwinkel aufgenommen werden.
Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels und mit Hilfe der A b b. 1 und 2 näher
erläutert.
Abb. 1 stellt eine Torsionsdynamometer-Anordnung schematisch dar, und
Abb. 2 zeigt einige Impulsdiagramme, die zum Verständnis der Wirkungsweise, insbesondere der
Multivibratorschaltung und der Anzeigeanordnung, beitragen sollen.
Als Meßstrecke dient eine Torsionswelle 1 (A b b. 1), die an beiden Enden je eine Lochscheibe 2
und 3 trägt. Zwischen den Scheiben befindet sich eine Lichtquelle 4, deren Licht über ein Linsensystem 5
und 6 durch die Öffnungen der rotierenden Scheiben auf zwei fotoelektrische Wandler 7 und 8 fällt. Diese
sind in je einem Gehäuse untergebracht, das sich durch je eine Mikrometerschraube 9 und 10 spielfrei
gegen den Druck einer Spiralfeder in tangentialer Richtung zur Lochreihe verschieben läßt. Diese Gehäuse
können auch so angeordnet sein, daß sie sich auf einem Kreisbahnausschnitt (mit dem Lochkreisradius)
verschieben lassen. Im ersten Falle entspricht die Verschiebung dem Tangens, im zweiten Falle dem
Bogenmaß des Verdrehungswinkels am Torsionsstab.
Die am Eingangswiderstand der beiden folgenden Verstärker 11 und 12 anliegende, fotoelektrisch erzeugte
Wechselspannung wird verstärkt und durch Amplitudenbegrenzer 13 und 14 in Rechteckspannung
umgeformt. Die Rechtecke werden elektronisch differenziert und gleichgerichtet (15 und 16) und nur
der positive bzw. negative Impuls weiter verwendet. In einer Phasenvergleichsschaltung 17, die aus einem
bistabilen Multivibrator besteht, dessen beide Impulseingänge 23 und 24 gemäß der Erfindung getrennt
voneinander durch die beiden Impulsreihen 1" und 2" (Abb. 2b) gesteuert werden, wobei der Multivibrator
als Frequenzteiler wirkt, werden die Phasenlagen der beiden Impulsreihen verglichen und anzeigend
gemessen. Die vorher erfolgte Umformung der Phasendifferenz in Rechteckspannungen, deren zeitliche
Dauer der Phasenverschiebung proportional ist, hat dabei eine lineare Anzeige zur Folge, die beliebig
oft in Abhängigkeit vom Verdrehungswinkel während des Betriebes nachgeeicht werden kann. Das ist möglich
durch die Simulierung einer Verdrehung des Stabes durch Verschieben der Spannungsaufnehmer
mit den Mikrometerschrauben. Als Anzeigegerät dient ein Drehspulinstrument 18. Zur Betriebskontrolle
des Gerätes können die Impulse beider Impulsreihen in einer Addierschaltung 19 addiert und auf
die Vertikal-Ablenkplatten eines Kathodenstrahlrohrs 20 gegeben werden. Von einer der beiden Impulsreihen
wird die Frequenzteilerstufe 21 gesteuert, deren Ausgangsspannung in eine Sägezahnspannung
umgeformt wird (22) und so die Horizontalablenkung des Strahls besorgt.
Die Messung erfolgt derart, daß an einer Mikrometerschraube (z. B. 8) die Phasenlage beider Spannungen
auf Null abgeglichen wird. Die Verschiebung gegenüber der Ruhestellung dieser Mikrometerschraube
ist direkt ein Maß für den Verdrehwinkel und damit für das Drehmoment. Beläßt man beide
Mikrometerschrauben in ihrer Ruhelage, so ist der Zeigerausschlag des Drehspulinstrumentes 18 das
Maß für das Drehmoment. Theoretisch wäre auch das Bild auf dem Kathodenstrahlrohr 20 zur Anzeige des
Nullabgleichs heranzuziehen, weil ja die Impuls-Amplituden addiert werden. In der Praxis schwanken
jedoch durch die von der laufenden Maschine hervorgerufenen Vibrationen die Impulse leicht in ihrer
Lage zueinander. Infolge der natürlichen Trägheit des Anzeigeinstrumentes 18 ist aber der Nullabgleich mit.
HiUe des Multivibrators und des Instruments erheb-' lieh leichter und genauer durchzuführen als mit Hilfe"
des Schirmbildes auf dem Kathodenstrahlrohr.
Als Phasenvergleichsstufe wird ein bistabiler Multi-' vibrator eingesetzt und zur Anzeige des Phasen-Null- · abgleichs ein Wirkungswechseleffekt beim bistabilen' Multivibrator ausgenutzt. Diesen Effekt veranschaulichen die Diagramme der Abb. 2. Normalerweise
Als Phasenvergleichsstufe wird ein bistabiler Multi-' vibrator eingesetzt und zur Anzeige des Phasen-Null- · abgleichs ein Wirkungswechseleffekt beim bistabilen' Multivibrator ausgenutzt. Diesen Effekt veranschaulichen die Diagramme der Abb. 2. Normalerweise
ίο (A b b. 2 a) wird der auch für die Messung der Phasendifferenz
benutzte bistabile Multivibrator von der ersten Impulsreihe 1' eingeschaltet, von der zeitlich
verschobenen zweiten Impulsreihe 2' wieder ausgeschaltet, wie bei 3' angedeutet. Wird nun die Zeit
is zwischen erstem und zweitem Impuls beim Abgleich
auf Phasengleichheit zu Null (Abb. 2b), so nimmt
der Multivibrator beide Impulse 1" und 2" derart wahr, als läge eine Impulsreihe parallel an beiden
Eingängen des Multivibrators. Er wirkt dann nicht mehr als Wandler für eine proportionale Umformung
der Phasenverschiebung in eine Anzeige am Drehspulinstrument, sondern als Frequenzteilerstufe und
erzeugt eine symmetrische Rechteckspannung der halben Impulsfrequenz. Wenn man nun den einen
fotoelektrischen Wandler über die Lage hinaus verschiebt, die Phasengleichheit bewirkt, so liefert der
bistabile Multivibrator wieder eine Anzeigespannung für die Phasenlage. Betrachtet man einen vollen Abgleichvorgang,
so wird folgendes geschehen:
Beide fotoelektrische Wandler 7 und 8 befinden sich in der Stellung, die bei unbelastetem Dynamometer
Phasengleichheit bewirkt. Bei Belastung wird nun eine Phasenverschiebung zwischen beiden
Impulsreihen 1' und 2' entsprechend dem Drehmoment vorliegen. Das Drehspulinstrument mißt den
Mittelwert der Rechteckspannung 3' am Multivibratorausgang. Wird nun ein Wandler in Richtung
der Stabverdrehung nachgeschoben, so nehmen Phasenverschiebung und Instrumentenanzeige ab. Bei
Erreichen des Nullabgleichs würde das Instrument »Null« anzeigen, wenn nicht der oben beschriebene
Effekt einträte. Wird der Wandler noch ein wenig weiter verschoben, so wird die Phasendifferenz zwischen
den Impulsreihen leicht negativ, was aber gleichbedeutend mit einem Sprung zur praktisch
maximal möglichen positiven Phasenverschiebung ist und damit zum maximalen Ausschlag am Drehspulinstrument
führt. Kurz vor dem Nullabgleich zeigt also das Instrument fast Null an, kurz nach dem NuIlabgleich
fast Vollausschlag. Bei exaktem Nullabgleich wirkt — wie beschrieben — der bistabile Multivibrator
als Frequenzteiler und liefert eine symmetrische Rechteckspannung 3". Das Instrument zeigt dann
halben Vollausschlag. Das Umschlagen im Bereich des Nullabgleichs von fast Null über halben zum
vollen Ausschlag erfolgt nicht spontan, zwar in einem sehr kleinen Phasenwinkelbereich (also innerhalb
einer sehr kleinen Zeitspanne), jedoch stetig. Man kann also von einem Umschlagbereich sprechen. Dieser
ist abhängig von der Steilheit der steuernden Impulsflanken und von der endlichen Umschaltzeit
des bistabilen Multivibrators.
Der Umschlag der Anzeige über die gesamte Skalenlänge hat eine hohe Genauigkeit für den NuIlabgleich
zur Folge. Bereits mit einfachen Mitteln lassen sich sehr steile und kurze Impulse erzeugen, so
daß sich auch schon mit geringem Aufwand Meßgenauigkeiten um 0,2% und besser erzielen lassen.
Je steller die Impulsflanken sind und je geringer die Umschaltträgheit des bistabilen Multivibrators ist, um
so größer wird die Meßgenauigkeit.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden bei einem tragbaren technischen Aufwand sämtliche eingangs
erwähnten Forderungen an ein Torsionsdynamometer erfüllt.
Claims (5)
1. Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen, insbesondere zur Bestimmung
der von rotierenden Maschinen abgegebenen oder aufgenommenen Leistung, bei der als Meßelement
ein Torsionsstab dient, an dessen Enden je ein Wechselspannungsgenerator angebracht ist,
und die infolge des Drehmomentes auftretende Verschiebung der Phasenlage zwischen den von
den beiden Wechselspannungsgeneratoren gelieferten Spannungen durch meßbares Verstellen
eines der beiden Wechselspannungsgeneratoren nach der Nullabgleichmethode mit Hilfe zweier
von den. Wechselspannungsgeneratoren gelieferten Impulsreihen gemessen wird, die eine mit
einem Anzeigegerät in Verbindung stehende elektronische Kippschaltung steuern, dadurch
. gekennzeichnet, daß zur Anzeige des NuIlabgleichs ein bistabiler Multivibrator (17) als
Frequenzteiler benutzt wird, dessen zwei Impulseingänge (23, 24) getrennt voneinander durch die
beiden Impulsreihen (1", 2") gesteuert werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wechselspannungsgeneratoren
vorzugsweise fotoelektrische Anordnungen benutzt werden (2, 5, 7 bzw. 3, 6, 8).
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Anzeigeinstrument
ein Drehspulinstrument (Ϊ8) benutzt wird.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vom bistabilen
Multivibrator (17) gelieferte Ausgangsspannung zu einer automatisch geregelten Verstellung eines
Wechselspannungsgenerators (7) bis zum Nullabgleich herangezogen wird.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung
eines Wechselspannungsgenerators (J, A b b. 1)
zum Zwecke des Nullabgleichs der Phasenlage
- durch Fernsteuerung mit Fernanzeige der geometrischen Zuordnungen erfolgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 826 071, 881265,
535, 909 002;
Deutsche Patentschriften Nr. 826 071, 881265,
535, 909 002;
»Elektronik«, 1963, Heft 9, S. 266 bis 268.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 660/186 9.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED44164A DE1224956B (de) | 1964-04-15 | 1964-04-15 | Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED44164A DE1224956B (de) | 1964-04-15 | 1964-04-15 | Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1224956B true DE1224956B (de) | 1966-09-15 |
Family
ID=7048125
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED44164A Pending DE1224956B (de) | 1964-04-15 | 1964-04-15 | Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1224956B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2435709A1 (de) * | 1974-07-25 | 1976-02-12 | Bosch Gmbh Robert | Einrichtung zur ueberpruefung und justierung von beruehrungslos arbeitenden drehmomentmesseinrichtungen |
US3950986A (en) * | 1972-06-26 | 1976-04-20 | Simmonds Precision Products, Inc. | Non-contacting shaft horsepower measurement system |
DE19962525B4 (de) * | 1999-12-23 | 2013-11-21 | Continental Automotive Gmbh | Optischer Drehmomentesensor |
FR3012605A1 (fr) * | 2013-10-30 | 2015-05-01 | Commissariat Energie Atomique | Dispositif de mesure deportee de deformation en torsion et/ou en traction |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE826071C (de) * | 1950-09-09 | 1951-12-27 | Werner Gohlke Dr Ing | Schleifringloses elektrisches Drehmomentmessgeraet |
DE881265C (de) * | 1951-07-19 | 1953-06-29 | Licentia Gmbh | Impulsgesteuerte Drehmomentmesseinrichtung |
DE886535C (de) * | 1942-01-20 | 1953-08-13 | Aeg | Anordnung zur Messung von Drehmomenten zur Ermittlung der Leistung an umlaufenden Wellen |
DE909002C (de) * | 1942-02-03 | 1954-04-12 | Aeg | Anordnung zur Messung von Phasenwinkeln |
-
1964
- 1964-04-15 DE DED44164A patent/DE1224956B/de active Pending
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE886535C (de) * | 1942-01-20 | 1953-08-13 | Aeg | Anordnung zur Messung von Drehmomenten zur Ermittlung der Leistung an umlaufenden Wellen |
DE909002C (de) * | 1942-02-03 | 1954-04-12 | Aeg | Anordnung zur Messung von Phasenwinkeln |
DE826071C (de) * | 1950-09-09 | 1951-12-27 | Werner Gohlke Dr Ing | Schleifringloses elektrisches Drehmomentmessgeraet |
DE881265C (de) * | 1951-07-19 | 1953-06-29 | Licentia Gmbh | Impulsgesteuerte Drehmomentmesseinrichtung |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3950986A (en) * | 1972-06-26 | 1976-04-20 | Simmonds Precision Products, Inc. | Non-contacting shaft horsepower measurement system |
DE2435709A1 (de) * | 1974-07-25 | 1976-02-12 | Bosch Gmbh Robert | Einrichtung zur ueberpruefung und justierung von beruehrungslos arbeitenden drehmomentmesseinrichtungen |
DE19962525B4 (de) * | 1999-12-23 | 2013-11-21 | Continental Automotive Gmbh | Optischer Drehmomentesensor |
FR3012605A1 (fr) * | 2013-10-30 | 2015-05-01 | Commissariat Energie Atomique | Dispositif de mesure deportee de deformation en torsion et/ou en traction |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2107790C3 (de) | Vorrichtung zur Ermittlung der Auswuchtwerte eines Fahrzeugrades | |
DE3002121C2 (de) | Einrichtung zur Unwuchtbestimmung eines Rades | |
DE2022151C3 (de) | Verfahren und Anordnung zur Fehlervermeidung bei inkrementalen Meßsystemen | |
DE1224956B (de) | Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen | |
DE3401269C2 (de) | Wiegeeinrichtung | |
DE2353039A1 (de) | Messanordnung fuer die winkelstellung eines magnetfeldes | |
DE3008876C2 (de) | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Bestimmen der mechanischen Geschwindigkeit | |
AT398851B (de) | Einrichtung zum messen der konsistenz, insbesondere für siedekessel von zuckerfabriken | |
DE2231571A1 (de) | Vorrichtung zum messen von verdrehungen mechanischer systeme | |
DE867919C (de) | Verfahren und Einrichtung zur genauen Ermittlung und Steuerung der Lastgrenzen bei Dauerpruefmaschinen | |
DE171674C (de) | ||
DE1623533C (de) | Verfahren zur Kalibrierung von Schwin gungsmessern mit auf der Basis des Hall effektes arbeitenden Schwingungsaufnehmern und Verwendung einer Einrichtung zur Durch führung des Verfahrens | |
DE871972C (de) | Einrichtung zur genauen Messung der Drehzahl oder der Drehzahlaenderungen einer Maschinenwelle | |
DE2461878C3 (de) | Einrichtung zur Messung der Schwingungsamplitude rotierender Maschinenteile | |
DE1473448C (de) | Vorrichtung zur Messung der Unwucht eines Drehkörpers | |
DE1623783A1 (de) | Vorrichtung zur beruehrungslosen Erfassung und Darstellung des Abstandes zwischen einem festen und einem sich bewegenden Teil | |
DE1108475B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Groesse und der Phasenlage einer Unwucht | |
DE2630836C2 (de) | Verfahren und Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen | |
DE1914743C (de) | Elektrisches Digitalmeßgerät ohne Anzeigespeicher | |
DE1088240B (de) | Verfahren und Einrichtung zur UEberwachung, Steuerung oder Regelung von statistischen Vorgaengen | |
DE1573701B2 (de) | Vorrichtung zur kraft- und/oder drehmomentmessung | |
DE1035380B (de) | Anordnung zur Phasenaufdeckung von Unwuchtschwingungen | |
DE2048483A1 (de) | Durchflussmengenmesser | |
DE1039122B (de) | Elektrische Regel- oder Steueranlage mit Anzeige des Ablenkwinkels | |
DE1448874A1 (de) | Anordnung zur Messung von Verdrehwinkeln zweier Systeme |