DE1623533C - Verfahren zur Kalibrierung von Schwin gungsmessern mit auf der Basis des Hall effektes arbeitenden Schwingungsaufnehmern und Verwendung einer Einrichtung zur Durch führung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Kalibrierung von Schwin gungsmessern mit auf der Basis des Hall effektes arbeitenden Schwingungsaufnehmern und Verwendung einer Einrichtung zur Durch führung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE1623533C DE1623533C DE1623533C DE 1623533 C DE1623533 C DE 1623533C DE 1623533 C DE1623533 C DE 1623533C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- vibration
- hall
- voltage generator
- basis
- hall voltage
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 230000005355 Hall effect Effects 0.000 title claims description 6
- 230000005284 excitation Effects 0.000 claims description 7
- 230000003068 static Effects 0.000 claims description 7
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 4
- 238000005259 measurement Methods 0.000 description 9
- 230000003534 oscillatory Effects 0.000 description 5
- 230000005484 gravity Effects 0.000 description 3
- 230000001133 acceleration Effects 0.000 description 2
- 230000003321 amplification Effects 0.000 description 2
- 238000003199 nucleic acid amplification method Methods 0.000 description 2
- 239000000969 carrier Substances 0.000 description 1
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 1
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 1
- 230000004907 flux Effects 0.000 description 1
Description
Elektrisch übertragende Schwingungsmeßeinrichtuiigen
bestehen in der Regel aus einem Schwingungsaufnehmer, dem die Aufgabe zufällt, die mechanische
Schwingungsmeßgröße in eine entsprechende elektrische Größe umzuwandeln, und einem diesem Aufnehmer
nachgeschalteten elektronischen Verstärker, dessen Ausgangssignal einem Anzeigemeßwerk, einem
Registriergerät, oder einem Oszillographen zwecks Anzeige bzw. Registrierung zugeleitet wird.
Die Kalibrierung einer solchen Einrichtung erfordert in der Regel einen Meßschwingtisch, auf den der
Schwingungsaufnehmer aufgespannt wird. Dieser Meßschwingtisch wird durch hiechanische oder elektrische
Wechselkrafterreger zu Schwingungen bekann-' ter veränderlicher Frequenz und Amplitude angeregt,
wobei die absolute Größe der Amplitude meist über eine Lichtspaltblende mit einem Meßmikroskop mit
Okularmikrometer abgelesen wird. Zur Kalibrierung wird dann die Anzeige an dem dem elektronischen
Verstärker nachgeschalteten Anzeigemeßwerk zur erregenden Größe in Beziehung gebracht. Bei Meßeinrichtungen
mit direkter Ablesemöglichkeit der Ampiitudengröße am Anzeigemeßwerk muß ■—· im
linearen Bereich des Schwingungsaufnehmers ■—-durch
Einstellung des Verstärkungsgrades des elektronischen
Verstärkers dafür Sorge getragen werden, daß die Anzeige der erregten Eingangsgröße direkt
entspricht.
Bei solchen Schwingungsmeßeinrichtungen läßt sich durch stabilisierte Ersatz-Eingangswechselspannungen
der Verstärkungsgrad des elektronischen Verstärkers jederzeit kontrollieren. Hinsichtlich der elektrischen
Signalabgabe des Aufnehmers als Funktion der erregenden mechanischen Größe hingegen besteht
— außer dem erwähnten Meßschwingtisch — in der Regel keine Möglichkeit einer Kontrolle. Dies
ist bei der praktischen Durchführung von ambulanten Messungen, d. h. außerhalb des Prüflabors, oftmals
unangenehm, da man dem Aufnehmer mehr oder weniger blind vertrauen muß.
Hier wäre es erwünscht, eine baustellengemäße Kontrollmöglichkeit auch des Aufnehmers zu haben,
die nicht an das Vorhandensein eines besonderen und bei ambulanten Messungen meist nicht greifbaren
Meßschwingtisches geknüpft ist.
Hier schafft die vorliegende Erfindung Abhilfe, sofern als Schwingungsaufnehmer ein Gerät mit
einem Hallspannungserzeuger verwendet wird.
Es sind derartige Schwingungsaufnehmer bekannt- ' geworden, bei denen ein Hallspannungserzeuger und
ein Magnetfeld relativ zueinander beweglich sind und bei denen ein. Dauermagnet derart angeordnet ist,
daß er in der Ruhelage einem feststehenden, parallel zur Flußachse liegenden Hallspannungserzeuger gegenübersteht,
so daß die Hallspannung nach Größe und . Richtung der Auslenkung proportional ist
(deutsche Auslegeschrift 1125 666). Diesem Hallspannungserzeuger wird zur Durchführung der
Schwingungsmessungen ein Gleichstrom als Steuerstrom zugeführt. Durch die auf den Aufnehmer wirkenclen
mechanischen Schwingungen wird eine Relativbewegung zwischen dem Magneten und dem
Ilallspannungserzeuger bewirkt und damit in dem
Hallspannungserzeuger · eine Hallwechselspannung erzeugt, die ein elektrisches Analogon zu der erregenden
mechanischen Schwingungsgröße ist. Der Vorteil eines solchen Aufnehmers ist es, daß er Meßspannungen
abgibt, die proportional der Auslenkung'des Systems, z. B. proportional dem Schwingweg sind,
ohne daß hierfür ein kostspieliges Trägerfrequenzverfahren mit dem bekannten technischen Nachteil
der Nullpunktsdrift herangezogen werden muß.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kalibrierung von Schwingungsmessern
mit auf der Basis des Halleffektes arbeitenden Schwingungsaufnehmern. Sie besteht darin, daß
durch eine definierte Lageänderung des Schwingungsmessers gegenüber der Richtung des Schwerefeldes
der Erde ein statischer Ausschlag des schwingungsfähigen Meßsystems erzeugt, der Hallspannungserzeuger
mit Wechselstrom erregt und die erzeugte Hallwechselspannung als Kalibrierungsmaß benutzt
wird. .Die Größe des statischen Ausschlages des schwingungsfähigen Systems kann aus der Formel
ft)3
bestimmt werden. Es bedeutet dabei
S = statischer Ausschlag des schwingungsfähigen Systems,
g = durch die Lageänderung wirksam gewordener Anteil der Erdbeschleunigung,
ω = Kennkreisfrequenz des schwingungsfähigen Systems.
Zur Kalibrierung wird die erzeugte Hallspannung in Beziehung zum statischen Ausschlag gesetzt. Zur
Anzeige der Hallspannung werden zweckmäßig dieselben Einheiten (Verstärker, Anzeigegeräte usw.)
benutzt, die auch der Schwingungsmessung dienen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es ohne Vorhandensein eines Meßschwingtisches
überall und jederzeit eine Kontrolle der Kalibrierung nicht nur des Schwingungsaufnehmers, sondern auch
der gesamten nachgeschalteten Einheiten für die Verstärkung und Anzeige möglich macht, wobei der
apparative Aufwand dadurch, daß die vom Schwingungsaufnehmer abgegebene Spannung wie beim
Meßvorgang eine Wechselspannung ist, insbesondere bei einem Wechselstrom mit Netzfrequenz zur Erregung des Hallspannungserzeugers nicht mehr unterschritten
werden kann.
Bei der praktischen Ausnutzung des Verfahrens bedarf es zum Übergang zwischen Kalibrieren und
Messen nur der. Betätigung eines Schalters, wenn für einen Schwingungsmesser mit auf der Basis des Halleffekts
arbeitenden Schwingungsaufnehmer eine. Stromversorgungseinrichtung verwendet wird, die
einen Gleichstromteil für die Gleichstromerregung des Hallspannungserzeugers während des Meßvorganges
enthält und einen Wechselstromteil für die Erregung bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und eine Umschalteinrichtung zur Umschaltung zwischen Gleich- und Wechselstromerregung.
Ist das schwingungsfähige System zwecks Messung bei sehr tiefen Frequenzen bei relativ kleinen Amplituden
so tief abgestimmt, daß der statische Ausschlag den Wegmeßbereich überschreiten würde, so werden
mechanische Festanschläge vorgesehen, die den statischen Ausschlag auf einen vorgegebenen Weg begrenzen.
Die Kalibrierung eines Schwingungsmessers ist dann besonders einfach, wenn der Schwingungsaufnehmer so abgeglichen ist, daß er ohne Einwirkung
der Schwerkraft keine Meßspannung abgibt. Dies ist beispielsweise bei einem Schwingungsaufnehmer für
vorzugsweise horizontale Meßrichtung dann der Fall, wenn das der Messung dienende schwingungsfähige
System als hängendes Blattfederpendel ausgebildet und der Hallspannungserzeuger ihm gegenüber geometrisch
so. justiert ist, daß bei exakt lotrechter Ruhestellung des Pendels keine Hallspannung im
Hallspannungserzeuger erzeugt wird. Zur Kalibrierung genügt dann eine 90°-Schwenkung des Aufnehmers
dergestalt, daß das Blattfedersystem exakt horizontal liegt und damit das schwingungsfähige System
gemäß obiger Gesetzmäßigkeit im Schwerefeld der Erde ausgelenkt wird.
Eine exakte Justierung zwischen dem schwingungsfähigen System und dem Hallspannungserzeuger dergestalt,
daß in Ruhestellung keine Meßspannung abgegeben wird, ist in der Praxis schwierig, da bereits
ein Justierfehler von weniger als 0,001 mm zur Abgabe einer Hallspannung führt. Aus diesem Grunde
erfolgt die Kalibrierung eines Horizontal-Schwingungsauf nehmers nach.dem erfindungsgemäßen Verfahren
zweckmäßig dadurch, daß der Schwingungsaufnehmer einmal um 90° gegen die Lotrechte nach
der einen Seite und einmal um 90° um die Lotrechte nach der anderen Seite umgelegt wird. Die Summe
der aus den beiden Einzelmessungen sich ergebenden Werte entspricht dann dem doppelten Betrag der Absenkung
des schwingungsfähigen Systems aus Eigenlast im Schwerefeld der Erde.
In ähnlicher Weise verfährt man bei der Kalibrierung
eines Schwingungsaufnehmers für vertikale Meßrichtung. Hier wird der Aufnehmer zur Kalibrierung
um 180° gedreht, so daß die Schwerkraft in entgegengesetzter Richtung wirkt. Auch hier entspricht
der sich aus der Summe der beiden Einzelmessungen ergebende Wert dem doppelten Betrag der
Absenkung des schwingungsfähigen Systems aus Eigenlast im Schwerefeld der Erde.
Sind die Systeme der Schwingungsaufnehmer hoch abgestimmt, so daß sie innerhalb eines frequenzmäßig
nach oben begrenzten Gebietes als Beschleunigungsmesser dienen, so entspricht die Drehung um zweimal
90° gegen die Lotrechte bzw. die Drehung um 180° einer Einflußgröße der zweifachen Erdbeschleunigung.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens wird an Hand einer
Abbildung beschrieben: :
1 ist das Gehäuse des Schwingungsaufnehmers auf der Basis des Halleffektes. Darin ist 2 die Feder und
3 die Masse des schwingungsfähigen Systems, die zugleich der Erregungsmagnet für den Hallspannungserzeuger
ist. 4 ist der Hallspannungserzeuger, dem über die Leitungen 5 ein Steuerstrom zugeführt wird,
während über die Leitungen 6 die Hallspannung abgegeben wird. 7 ist das Steuergerät für den Hallspannungserzeuger,
in dem ein an das Netz angcschlossener Transformator8 sekundärseitig im Stromkreis
9 eine stabilisierte Gleichspannung erzeugt, an die die Steuerstromzuführungen zum Hallspannungserzeuger
mittels des Schalters 10 angeschlossen werden können. In dem Steuergerät wird im Stromkreis
ίο 11 eine stabilisierte Wechselspannung erzeugt, die an
Stelle der Gleichspannung des Stromkreises 9 über den Schalter 10 an den Hallspannungserzeuger geleitet
werden kann. Die von dem Hallspannungserzeuger abgegebene Spannung wird über die Leitungen
6 einem normalen Wechselspannungsverstärker 12 — beispielsweise einem RC-gekoppelten Verstärker
— zugeführt. Das Ausgangssignal dieses Verstärkers 12 wird auf dem Meßinstrument 13 angezeigt.
Wird der Schalter in Position II geschaltet, so wird dem Hallspannungserzeuger eine stabilisierte Gleichspannung
zugeführt; die Anordnung dient zur Durchführung der Schwingungsmessung. Wird hingegen der
Umschalter 10 auf Position I geschaltet, so wird dem Hallspannungserzeuger eine stabilisierte Wechsel-.
spannung und damit ein stabilisierter Wechselstrom zugeführt; die von dem Hallspannungserzeuger abgegebene
Hallspannung ist proportional der aus Eigenlast des schwingungsfähigen Systems resultierenden
Absenkung. Diese Hallwechselspannung wird in dem Verstärker 12 verstärkt und auf dem Meßwerk
13 als Weg der Absenkung angezeigt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Kalibrierung von Schwingungsmessern
mit auf der Basis des Halleffektes arbeitenden Schwingungsaufnehmern, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine definierte Lageänderung des Schwingungsmessers gegenüber
der Richtung des Schwerefeldes der Erde ein statischer Ausschlag des schwingungsfähigen Meßsystems
erzeugt, der Hallspannungserzeuger mit Wechselstrom erregt und die erzeugte Hallwechselspannung
als Kalibrierungsmaß benutzt wird.
2. Verwendung einer Stromversorgungseinrichtung für einen Schwingungsmesser mit auf der
Basis des Halleffektes arbeitenden Schwingungsaufnehmer, die einen Gleichstromteil für die
Gleichstromerregung des Hallspannungserzeugers
während des Meßvorganges enthält und einen Wechselstromteil für die Erregung bei der Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1 und eine Umschalteinrichtung zur Umschaltung zwischen
Gleich- und Wechselstromerregung;
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1114331B (de) | Massenstroemungsmesser | |
DE2722560C2 (de) | ||
DE1623533C (de) | Verfahren zur Kalibrierung von Schwin gungsmessern mit auf der Basis des Hall effektes arbeitenden Schwingungsaufnehmern und Verwendung einer Einrichtung zur Durch führung des Verfahrens | |
DE2656838A1 (de) | Magnetometer | |
DE1623533B1 (de) | Verfahren zur Kalibrierung von Schwingungsmessern mit auf der Basis des Halleffektes arbeitenden Sch wingungsaufnehmern und Verwendung einer Einrichtun g zur Durchführung des Verfahrens | |
DE19652152C2 (de) | Laborrüttelmaschine | |
EP3510368B1 (de) | Einrichtung und verfahren zur automatischen kalibrierung der auslenkung der waagschale einer waage mit elektromagnetischer kraftkompensation | |
DE1473438A1 (de) | Akustisches Spektrometer | |
DE957605C (de) | Anordnung zum Messen von Kräften oder Wegen mit Hilfe einer schwingenden Saite | |
DE813169C (de) | Vorrichtung zur Ermittlung des UEbertragungsmasses von Schallaufnahmegeraeten | |
DE1230577B (de) | Gravimeter | |
DE1224956B (de) | Anordnung zur Messung der Verdrehung rotierender Wellen | |
DE3735516C2 (de) | Vorrichtung zur Messung des Drucks eines fließfähigen Mediums | |
DE2000212C3 (de) | Verfahren zur Messung der Sus zeptibihtatsdifferenzen von Gasge mischen | |
DE927833C (de) | Schwingungsmessung mit Dehnungsmessstreifen | |
AT160770B (de) | Höhenmesser, insbesondere für Luftfahrzeuge. | |
DE742114C (de) | Anordnung zur Messung mechanischer Schwingungen | |
DE734315C (de) | Schaltung zur Messung des Modulationsgrades einer modulierten Hochfrequenzschwingung | |
DE870767C (de) | Verfahren zur Phasenmessung fremderregter mechanischer Schwinger | |
DE969540C (de) | Verfahren und Einrichtung zum Messen von Vibrationen | |
DE912762C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Auswuchten umlaufender Koerper | |
DE1498163C (de) | Vorrichtung zum Differenzieren einer Meßspannung nach der Zeit | |
DE1290346B (de) | Elektrischer Messumformer zur Messung kleiner Wege | |
DE1498438A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Durchflussmengen | |
DE699274C (de) | Vorrichtung zum Bestimmen des mechanischen Verlustwinkels und der Elastizitaet von Werkstoffen |