DE2630836C2 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner FrequenzänderungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen, bei dem eine
Wechselspannung mit einer einer Sollfrequenz gleichen oder annähernd gleichen Istfrequenz in Rechteckimpulse
umgeformt wird, mit diesen Rechteckimpulsen ein Schwingkreis angeregt wird, dessen Eigenfrequenz
nahe einem ganzzahligen Vielfachen der Sollfrequenz liegt, wobei eine dem Rechteckimpuls überlagerte
Schwingung mit einer der Eigenfrequenz des Schwingkreises nahen Oberwelle der Impuls-Istfrequenz, deren
Amplitude der Abweichung der Istfrequenz vor der Eigenfrequenz direkt proportional ist, auftritt und eine
Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist allgemein bekannt, kleine Abweichungen einer Istfrequenz von einer Sollfrequenz durch Abtastung der
Steigung der Selektionskurve eines auf die Sollfrequenz abgestimmten Schwingkreises zu bestimmen und daraus
Steuersignale zu gewinnen (Funkschau 1966, Heft i8, S.
und Umschlagseite 1). Dieses für die automatische Scharfabstimmung von Rundfunkempfändern benutzte
und hierfür durchaus brauchbare Verfahren ist für bestimmte andere Anwendungen nicht genau genug.
Bekannt ist ferner ein elektrischer Zeiger-Frequenzmesser für technische Netzfrequenzen mit kleinem
Frequenzbereich (Nennfreqücnz = Mitte des Anzeigebereiches)
mit Resonanzkreisen, deren mit der Frequenz sich ändernde elektrische Werte für die Anzeige
ausgenutzt werden, bei dem die Resonanzkreise für Resonanzfrequenzen bemessen sind, welche dritten
5 Oberwellen des zu messenden Frequenzbereiches entsprechen (DT-AS 12 94 545).
Dieser bekannte Frequenzmesser arbeitet mit einem Resonanzkreis, dessen Resonanzfrequenz noch in der
gleichen Größenordnung liegt wie die Meßfrequenz. Bei
ίο den für Drehzahlmessungen vorwiegend benutzten
Frequenzen werden die Bauelemente des Resonanzkreises dementsprechend voluminös und schwer ausfallen.
Bei Bauteilen dieser Art ist darüber hinaus ein genauer Abgleich auf bestimmte Resonanzfrequenzen
schwierig. Wegen der vorgesehenen Anwendung für die Frequenzmessung von Starkstromnetzen wurde auf
eine möglichst geringe Belastung der zu messenden Spannungsquelle kein Wert gelegt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für Betriebsmessungen geeignetes Verfahren anzugeben,
mit dem Drehzahl- oder Geschwindigkeitsabweichungen und von diesen abgeleitete Abweichungen einer
Istfrequenz von einer Sollfrequenz mit möglichst geringem Aufwand hinreichend genau und zuverlässig
gemessen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht in einer
Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßer Verfahrens, die in den Merkmalen der
Ansprüche 2 und 3 beschrieben ist
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß damit Geschwindigkeits-,
Drehzahl- oder Frequenzabweichungen in der Größen-Ordnung von 2 χ ΙΟ"4 sicher und mit ausgezeichneter
Langzeitkonstanz und geringem, der verlangten Meßgenauigkeit angepaßtem Aufwand gemessen werden
können. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß sich trotz guter Meßempfindlichkeit eine sehr stabile
Anzeige ergibt, die im Gegensatz zu vielen digitalen Frequenz-Meßverfahren eine Echtzeit-Anzeige darstellt.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, daß die Erfindung an den
üblicherweise hochohmigen Ausgängen berührungsloser Drehzahlmesser, beispielsweise an Fotozellen-Ausgängen
verwendet werden kann. Das Volumen eines erfindungsgemäßen Meßgerätes ist bei Verwendung
moderner Elektronik-Bauteile praktisch nur durch die
so Größe der zur sicheren Ablesung benötigten Instrumentenskala nach unten begrenzt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Die Erfindung geht von der im Lehrbuch von Meinke - Gundlach, zweite Auflage, auf den Seiten
1394 bis 1398 ausführlich beschriebenen Erscheinung aus, daß bei der Ansteuerung eines Schwingkreises oder
eines Tiefpaßsystems mit einem Rechteckimpuls an Jen Flanken des Impulses eine mehr oder weniger starke
hü Laufzeitverzerrung auftritt, die sich graphisch oder auch
auf dem Bildschirm als eine gedämpfte Sinusschwingung mit einer Frequenz, die einem ganzzahligen Mehrfachen
der Impulsfrequenz entspricht, darstellen läßt. Wählt man die Eigen- oder Resonanzfrequenz des von
ι,-, Impulsen angesteuerten Schwingkreises so, daß beispielsweise
die 32. Oberwelle der Impulssollfrequi-nz
etwa in der Mitte einer der Flanken der Resonan/kurve des Schwingkreises liegt, so ergibt sich für die
Amplitude der entstehenden Schwingung, insbesondere für ihre erste Halbwelle ein linearer Zusammenhang mit
der Abweichung der Impulsfrequenz von der Sollfrequenz.
In F i g. 1 sind die geschilderten Verhältnisse schematisch
an einem Beispiel dargestellt Auf der X -Achse sind Frequenzen in einem willkürlich gewählten logarithmischen
Maßstab eingetragen. Die Y-Achse stellt Spannungswerte ohne festgelegten Maßstab dar. Als Beispiel
ist eine Impuls-Sollfrequenz i/mp «,;; = 100 Hz eingezeichnet
Die zu erwartenden Abweichungen tier Impulsfrequrnz betragen ± 1 Hz. Der Schwingkreis ist
auf eine Resonanzfrequenz f«« =3300 Hz abgestimmt.
Wird er mit einer Impulsfrequenz von 1000± I Hz angestoßen, so wird den Impulsen eine Schwingung mit
der Frequenz ihrer 32. Oberwelle, also mit 3200 ±32 Hz überlagert, wie sie in Fig.2 bei 15 schematisch
dargestellt sind. Die Amplitude dieser auftretenden Schwingung ist abhängig von ihrer Lage auf der
dargestellten Resonanzkurve. Die Amplitude insbesondere der ersten Halbwelle eines jeden Schwingungszuges
ist direkt proportional der Abweichung der Impulsfrequenz von der Sollfrequenz, solange die
entstehenden Oberwellen in dem als gradlinig betrachteten Teil der Resonanzkurve liegen, Die Form der
Resonanzkurve des Schwingkreises muß also an den gewünschten Meßbereich angepaßt werden, was durch
die Bemessung der Schwingkreiselemente und insbesondere seiner Dämpfung unschwer möglich ist.
In F i g. 2 ist eine Schaltungsanordnung zur Durch führung des beschriebenen Meßverfahrens schema tisch
dargestellt. Die an den einzelnen Punkten der Schaltungsanordnung erscheinenden Impulsformen sind
eingezeichnet. Der Eingang der Schaltungsanordnung ist mit 1 bezeichnet. An ihm liegt eine Wechselspannung,
deren Frequenzablage von einer Sollfrequenz bestimmt werden solL Im Beispiel sind mit 13 Impulse bezeichnet,
wie sie beispielsweise von einer Fotozelle geliefert werden könnten. Sie werden in einer an sich bekannten
Impuls-Formstufe 2, die beispielsweise durch einen übersteuerten Verstärker dargestellt werden kann, in
Rechteckimpulse 14 umgeformt Mit den Impulsen 14 wird der Schwingkreis 3 angeregt, wodurch die mit 15
bezeichnete Impulsform entsteht In einem Differenzierglied 4 wird die entstandene Schwingung von den
Rechteckimpulsen getrennt so daß ein Spannungsver-. lauf entsprechend 16 entsteht In einer Dioden-Klemmschaltung
5 wird die negative Hälfte der Schwingung abgetrennt so daß ein Spannungsverlauf entsprechend
17 entsteht In einem entsprechend bemessenen Verstärker 6 wird die erste positive Halbwelle 17a in
invertierte Dreieckimpulse 18 umgewandelt In einem Integrierglied 17 werden die relativ spitzen Dreieckimpulsen
18 in fast aneinander anschließende Dreieckimpulse 19 verwandelt deren Amplitude 18a in einem
Anzeigeverstärker 8, der im wesentlichen aus einem Impedanzwandler 9 und einem Gleichrichter 10 besteht,
zur Anzeige aufbereitet An den Ausgang 11 des Anzeigeverstärkers 8 kann ein Anzeigeinstrument 52
und/oder eine Registriereinrichtung angeschlossen werden, die mit einer fast reinen Gleichspannung 21
gespeist wird. Sie beträgt beispielsweise bei einer Impulsfrequenz gleich der Sollfrequenz 5 V. Liegt die
Impulsfrequenz in dem beschriebenen Beispiel um 1 Hz unter der Sollfrequenz ist die Gleichspannung etwa 0 V.
Liegt die Impulsfrequenz 1 Hz über der Sollfrequenz, beträgt die Gleichspannung 10 V. Wird diese Ausgangsspannung
auf einer 100-teiligen Skala dargestellt, so sind
Frequenzabweichungen in der Größenordnung von 1 χ 104 leicht abzulesen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen, bei dem eine Wechselspannung
mit einer einer Sollfrequenz gleichen oder annähernd gleichen Istfrequenz in Rechteckimpulse
umgeformt wird, mit diesen Rechteckimpulsen ein Schwingkreis angeregt wird, dessen Eigenfrequenz
nahe einem ganzzahligen Vielfachen der Sollfrequenz liegt, wobei eine dem Rechteckimpuls
überlagerte Schwingung mit einer der Eigenfrequenz des Schwingkreises nahen Oberwelle der
Impuls-Istfrequenz, deren Amplitude der Abweichung der Istfrequenz von der Eigenfrequenz direkt
proportional ist, auftritt, dadurch gekennzeichnet,
daß die überlagerte Schwingung (15) durch Differenzieren vom Rechteckimpuls getrennt
wird daß aus der ersten Halb welle (Ua) der
Schwingung (15/16) ein Dreieckimpuls (18) geformt wird und dessen der Abweichung der Istfrequenz
von der Sollfrequenz proportionale Amplitude (18a,1 gemessen und angezeigt wird.
2. Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner Fequenzänderungen nach dem Verfahren
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung des zu messenden Signals (13) c'.i
impulsformer (2), ein Schwingkreis (3), ein Differenzglied (4), eine Klemmschaltung (5), ein Verstärker
(6), ein Integrierglied mit Impulsformung (7) und ein Anzeigeverstärker (8) mit einem Anzeige-
und/oder Registrierausgang (11) hintereinandergeschaltet wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwingkreis (3) ein
Serienschwingkreis verwendet wird, der kapazitiv an den speisenden Impulsformer (2) und an das
weiterverarbeitende Differenzierglied (4) angekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762630836 DE2630836C2 (de) | 1976-07-09 | 1976-07-09 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19762630836 DE2630836C2 (de) | 1976-07-09 | 1976-07-09 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2630836B1 DE2630836B1 (de) | 1978-01-05 |
DE2630836C2 true DE2630836C2 (de) | 1978-09-14 |
Family
ID=5982549
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762630836 Expired DE2630836C2 (de) | 1976-07-09 | 1976-07-09 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur analogen Messung kleiner Frequenzänderungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2630836C2 (de) |
-
1976
- 1976-07-09 DE DE19762630836 patent/DE2630836C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2630836B1 (de) | 1978-01-05 |
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