-
Pneumatisch arbeitende Mehrfach-Pufferkassette für Bandspeichergeräte
In der elektronischen Datenverarbeitungstechnik, aber auch auf anderen Gebieten
der Nachrichtentechnik sind häufig große Datenmengen schnell aufzuzeichnen und wiederzugeben.
Zur Speicherung großer Datenmengen sind Bandgeräte geeignet; beispielsweise haben
sich Magnetbandgeräte weitgehend durchgesetzt. Hohe Geschwindigkeiten des bandfönnigen
Aufzeichnungsträgers bis zu mehreren Metern je Sekunde sind erforderlich.
Der bandförmige Aufzeichnungsträger muß auch in wenigen Millisekundän angefahren
bzw. angehalten werden können. Andererseits ist ein Band aber auch sehr lang, beispielsweise
1000m. Die damit verbundene große Masse bewirkt eine beträchtliche Trägheit des
Bandes gegenüber Bewegungsänderungen. Es ist daher bei solchen Magnetbandspeichern
üblich, die Bandantriebsrolle nur jeweils auf einen kurzen Ab-
schnitt des
Bandes einwirken zu lassen, der -über anschließende Bandschlaufen, die in Pufferkassetten
mehr oder weniger tief hineinragen, verbunden ist mit den -großen Abschnitten des
Bandes auf der Abwickel- bzw. auf der Aufwickelrolle. Die Bandantriebsrolle braucht
also nur eine kleine Masse in Bewegung zu setzen. Die Ab- und Aufwickelrollen
werden über getrennte Motoren angetrieben. Regler passen die Auf- und Abwickelgeschwindigkeiten
der Bandgeschwindigkeit an der Antriebsrolle so an, daß die Bandschlaufen die Pufferkassetten
etwa zur Hälfte füllen.
-
Eine Ausführungsform der Pufferkassetten sind pneumatisch arbeitende
Mehrfach-Pufferkassetten mit Umlenkrollen zwischen den einzelnen Kassetten. Die
Wände der Pufferkassetten sind durch eine Reihe von Öffnungen mit zwei pneumatischen
Systemen verbunden, deren eines dafür sorgt, daß diesseits und jenseits des Bandes
verschiedener Luftdruck herrscht, also beispielsweise in dem vom Band ausgefüllten
Teil der Kassette Normalluftdruck und in dem nicht ausgefüllten Teil der Kassette
Unterdruck, und deren anderes den Füllzustand der Pufferkassette überwacht und in
Abhängigkeit davon die Regeleinrichtungen für die Motoren steuert. Zwischen den
einzelnen Pufferkassetten sind Umlenkrollen angeordnet. Der Spalt zwischen diesen
und den Kassettentrennwänden kann zu Störungen Anlaß geben, falls die benachbarte
Pufferkassette leer wird und der dadurch dort entstehende Unterdruck durch den Spalt
hindurch auf das Band wirkt, so daß das Band in den Spalt hineingezogen wird. Hier
schafft nun die erfindungsgemäße Lösung wirksam Abhilfe.
-
Die pneumatisch arbeitende Mehrfach-Pufferkassette gemäß der Erfindung,
die die obengenannten Nachteile vermeidet, ist dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen
Rolle und Kassettentrennwand vorhandene Hohlraum dadurch auf dem gleichen Luftdruck,
wie auf der anderen Seite des über die Rolle geführten Bandes gehalten wird, daß
im oberen Bereich der Kassettenwand eine mit der Außenluft in Verbindung stehende
Öffnung vorgesehen ist. Diese Öffnung kann gemäß einem besonders vorteilhaften und
leicht zu realisierenden Ausführungsbeispiel in Form einer durch die Außenwände
der Pufferkassetten hindurchreichenden Nut an der oberen Begrenzung der Kassettentrennwand
ausgebildet sein.
-
Wird gemäß dem Vorschlag nach der Erfindung der Hohlraum zwischen
der Umlenkrolle und der Kassettentrennwand mit der Außenatmosphäre verbunden, dann
kann das Band nicht mehr in diesen Hohlraum hineingezogen werden.
-
Es ist durch die deutsche Auslegeschrift 1088 276
eine Ausführungsform
einer Mehrfach-Pufferkassette für Magnetbandgerät bekanntgeworden, bei der über
die Umlenkfläche für das Magnetband ein Luftpolster aufgebaut wird, um die Reibung
weitgehend herabzusetzen. Bei einfachen Umlenkflächen entstehen aber zwischen Trennwand
und Umlenkfläche keine Hohlräume, in die das Band hineingezogen wird, so daß durch
den Aufbau eines Luftpolsters für das Band selbst eine Anregung im Sinne der Erfindung
für Umlenkrollen, die ebenfalls eine geringe Reibung aufweisen und die Bänder schonen,
nicht entnommen werden kann.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung zu einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
-
F i g. 1 zeigt eine pneumatisch arbeitende Doppel-Pufferkassette
1, bestehend aus den beiden einzelnen Pufferkassetten 2 und 3 und
den Umlenkrollen 4 bis 6. Das Band hängt in Schlaufen 7 und
8 in die Pufferkassetten 2 und 3 hinein und soll sie in der
Regel
bis zur Mitte ausfüllen. Am unteren Ende der Pufferkassetten ist -über den Anschlußstutzen
9 -eine Saugpumpe angeschlossen, die in den unteren Teilen 10 und
11 der Pufferkassetten 2 und 3 einen Unterdruck erzeugt, während in
den oberenTeilen 12 und 13 der Pufferkassetten NormaRuftdruck herrschi. Die
Bandschlaufen -trennen also die Gebiete -verschiedenen Luftdruckes. Durch nicht
gezeichnete,. über die Kassetteninnenwände verteilte öffnungen ist ein den Füllstand
überwachendes pneumatisches System angeschlossen, welches die Regler für die Motoren
der Ab- und der Aufwickelspule steuert.
-
Wird das Band bei einer Betriebsstörung beispielsweise aus der Einzelkassette
3 herausgezogen, so daß es von der Rolle 5 unmittelbar zur Rolle
6 läuft, so erstreckt -sich das -Unterdruckgebiet 11 bis hinauf
zu äe*m Schlitz zwischen der Umlenk * rolle 5, der.Bandschlaufe
7 und der KassettentrennWand zwischen den Kassetten 2 und 3. In dem
genannten Schlitz entsteht ein Udferdruck, der das' Band der Bandschlaufe
7 in den Schlitz hineinzieht und `damit zu Störungen Anlaß geben kann.
-
Erfindungsgemäß wird dieser Spalt mit der Außenaimosphäre verbunden,
so daß in dem. Hohlraum ein Unterdruck nicht entstehen kann. Insbesondere erstreckt
sich eine Nut 14 senkrecht zur Zeichenebene längs der Kassettentrennwand
- bis zur Außenatmosphäre. Es ist dafür gesorgti daß der Strömungswiderstand
von der Außenatmosphäre zu dem Hohlraum wesentlich kleiner ist als der Strömungswiderstand
von dem Hohlraum zu der leer gewordenen Kassette. Dadurch entsteht nur ein geriiiges,
Druckgefälle von der Außenatmosphäre zurn Hohlraum, aber ein großer Druckunter schied
zwischen dem Hohlraum und dem Unterdruckgebiet in der leer gewordenen Kassette,
also längs des engen Spaltes zwischen der leer gewordenen Kassette und der Nut.
Daher bleibt der Spalt zwischen der nicht leer gewordenen Kassette und der Nut nahezu
auf Normalluftdruck, und das Band wird nicht in den Spalt hineingezogen.
-
F i g. 2 zeigt eine Einzelheit der vorigen Figur, nämlich die
Nut 14 am Ende der Kassettentrennwand.