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Bistabile Kippschaltung Die Erfindung betrifft eine bistabile Kippschaltung
mit je zwei Transistoren und Tunneldioden, wobei die parallelgeschalteten
Emitter beider Transistoren mit einem Pol einer Stromquelle verbunden sind und die
Basen je an einer Vorspanneinrichtung liegen.
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Transistorbestückte Kippstufen herkömmlicher Bauart beruhen in ihrer
Wirkungsweise allgemein darauf, daß die nichtlinear arbeitenden Transistoren mit
kräftigen Signalen angesteuert und dadurch zwischen dem stromlosen und dem gesättigten
Betriebszustand geschaltet werden. Dabei nimmt je nach dem Eingangssignal
die Ausgangsspannung der Stufe entweder den einen oder den anderen von zwei diskreten
Werten an, wobei die Ausgangsspannung noch von der Belastung der Anordnung abhängig
ist. Wenn man jedoch Transistoren ins Gebiet tiefer Sättigung aussteuert, erhöht
sich die Ausschaltzeit und häufig auch die Einschaltzeit, so daß bei Arbeiten des
Transistors im Sättigungsgebiet die erreichbaren Schaltgeschwindigkeiten und maximalen
Impulsfolgefrequenzen sehr begrenzt sind.
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Es ist bereits bekannt, bei Kippschaltungen Idas Arbeiten der Transistoren
im Sättigungsgebiet zu vermeiden. Einer -dieser bekannten Vorschläge (deutsche Auslegeschrift
1121112), der sich allerdings auf eine astabile Multivibratorschaltung bezieht,
geht dahin, bei einer Anordnung mit zwei Transistoren, deren Emitter gemeinsam an
den einen Pol einer Stromquelle angeschaltet und deren Kollektoren und Basen überkreuz
gekoppelt sind, der Basis-Kollektor-Strecke jedes Transistors einen Kopplungswiderstand
unmittelbar parallel zu schalten und den Kollektorwiderstand jedes Transistors als
mindestens zwei in Reihe liegende Schaltungselemente, die entweder Widerstände oder
je ein Widerstand und eine Diode sein können, auszubilden, wobei der betreffende
überkreuzkopplungszweig jeweils an den Verbindungspunkt dieser beiden Schaltungselemente
angeschlossen ist. Diese Anordnung ermöglicht zwar hohe Arbeitsfrequenzen, arbeitet
jedoch astabil und eignet sich daher nicht für die Verwendung als bistabile Kippstufe.
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Gemäß einer weiteren bekannten Anordnung wird bei bistabilen Kippschaltungen
das Arbeiten der Transistoren im Sättigungsgebiet #dadurch vermieden, daß man eine
sogenannte Stromlenkungsanordnung verwendet, bei der ein erheblicher Konstantstrom
selektiv in entweder den einen oder den anderen von zwei parallelen Transistoren
gesteuert wird. Bei einer derartigen Anordnung sind jedoch die jeweiligen Ausgangsspannungen
von der Belastung der Schaltung abhängig. Ferner besitzt die Anordnung nicht diejenige
Speicherungsfähigkeit, die beispielsweise für Flip-Flops, getastete Taktgeber und
dergleichen Anordnungen erforderlich ist.
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Zweck der Erfindung ist es, eine transistorbestückte bistabile Kippschaltung
zu schaffen, bei der durch Verwendung einer Stromlenkungsanordnung aus zwei parallelen
Transistoren das Arbeiten der Transistoren im Sättigungsgebiet vermieden und andererseits
die mit der genannten allgemeinen Art der Stromlenkungsschaltung verbundenen Nachteile
dadurch vermieden werden, daß zusamen mit den Transistoren Tunneldioden verwendet
werden.
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Es ist zwar bereits eine Kippschaltung bekannt (USA.-Patentschrift
3 102 209), die ebenfalls mit Tunneldioden ausgerüstet ist. Diese
Anordnung arbeitet jedoch in Emitterschaltung, d. h. mit geerdetem Emitter,
wobei Kollektor und Basis der beiden Transistoren jeweils über Kreuz geschaltet
sind und die Tunneldioden nicht in den Kollektorkreisen liegen. Es handelt sich
also nicht um eine Stromlenkungsanordnung der genannten Art, so daß hiermit der
durch die Erfindung angestrebte Zweck nicht erreicht werden kann.
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Erfindungsgemäß ist demgegenüber vorgesehen, daß bei einer bistabilen
Kippschaltung der eingangs genannten Art zwischen dem Kollektor jedes Transistors
und dem zweiten Pol der Stromquelle eine Tunneldiode angeordnet ist, wobei die Ausgangssignale
der Schaltung jeweils an den Verbindungspunkten
zwischen Tunneldiode
und Kollektor abnehmbar sind. Die Tunneldioden haben vorzugsweise beide einen Höckerstrom,
der kleiner ist als der von der Stromquelle gelieferte Konstantstrom, und sie sind
so gepolt, daß sie durch die Stromquelle in der Durchlaßricht-ung gespannt werden.
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Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß auf Grund der Wirkung der
Tunneldioden die Ausgänge der beiden Transistoren auf bestimmten stabilen Werten
gehalten werden, und zwar sowohl, wenn der eine Ausgang den einen Wert, etwa eine
binäre »l«,
und der andere Ausgang den anderen Wert, z. B. eine binäre
»0«, führt, als auch im umgekehrten Fall.
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Die Anordnung kann ohne weiteres als steuerbarer Schalter für Speicherungszwecke
u. dgl. verwendet werden, indem man -die Vorspannung an der Basis des einen Transistors
durch eine angekoppelte Steuerschaltung gegenüber der Basisvorspannung des anderen
Transistors im Takt der jeweiligen Steuersignale verändert und dadurch eine entsprechende
Umschaltung der Ausgänge bewirkt. Koppelt man auf die Basis des einen Transistors
Setzimpulse und auf die Basis des anderen Transistors Zurücksetzimpulse, so erhält
man ein Flip-Flop vom Setz-Zurucksetz-Typ. Die Schaltung läßt sich auch als tastbares
Flip-Flop ausbilden, indem man z. B. zwischen Kollektor und Basis beider Transistoren
je einen Rückkopplungszweig sowie zwischen den beiden Basen und dem zweiten
Pol der Stromquelle je eine zusätzliche Tunneldiode anordnet und den Tastimpuls
gleichzeitig beiden Basen zuleitet.
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- Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend
im einzelnen beschrieben. In den Zeichnungen, in denen gleiche Schaltungselemente
jeweils mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, zeigt Fig. 1 das Schaltschema
einer erfindungsgemäßen elektronischen Schalteranordnung mit der den Schaltvorgang
steuernden Schaltung, F i g. 2 und 3 der Erläuterung der Wirkungsweise
der Schaltung nach F i g. 1 dienende Tunneldiodenkennlinien, F i
g. 4 eine Reihe von zeitlichen Spannungsverläufen, wie sie an bestimmten
Punkten der Schaltung nach F i g. 1 erscheinen, F i g. 5 das Schaltschema
eines bistabilen Flip-Flops, . F i g. 6 das Schldtschema eines stromausgleichenden
oder strombalancierenden Netzwerkes, das in der Schaltung nach F i g. 5 verwendet
werden kann, F i g. 7 das Schaltschema einer erfindungsgemäßen triggerbaren
Flip-Flop-Schaltung und F i g.. 8 bis 11 der Erläuterung der Wirkungsweise
nach F i g. 7 dienende Tunneldiodenkennlinien.
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Die Schaltungsanordnung nach Fig. 1 enthält zwei pnp-Transistoren
20, 30, deren Eingangs- oder Emitterelektroden 22, 32 jeweils an den
einen Pol oder die eine Klemme einer einen im wesentlichen konstanten Strom liefernden
Quelle 40 angeschlossen sind. Der andere Pol der Stromquelle 40 liegt an einem Punkt
festen Potentials, dargestellt durch das übliche Schaltsymbol für Masse.
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Die als Ausgangselektroden der Transistoren 20, 30 dienenden
Kollektorelektroden 24 bzw. 34 liegen über jeweils ein Bauelement mit negativer
Widerstandscharakteristik 28 bzw. 38 am Schaltungsnullpunkt oder Masse.
Diese Bauelemente mit negativer Widerstandscharakteristik 28, 38, für die
man vorzugsweise Tunneldioden verwendet, haben. eine Stromspannungskennlinie mit
einem ersten und eineinzweiten Gebiet oder Ast positiven Widerstandes bei verhältnismäßig
niedrigen bzw. verhältnismäßig hohen Spannungswerten. Diese beiden positiven Widerstandsgebiete
der Kennlinie entsprechen den stabilen Zuständen der Bauelemente 28, 38.
Die Kennlinie hat ferner ein Gebiet negativen Widerstandes, das die beiden positiven
Widerstandsgebiete verbindet. Dieses negative Widerstandsgebiet stellt einen unstabilen
Zustand der Bauelemente 28 -bzw. 38 dar. Die Ausgangsklemmen 42, 44
der Anordnung sind mit den Kollektorelektroden 24 bzw. 34 verbunden.
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Die als Steuerelektrode arbeitende Basiselektrode 36 des Transistors
30 ist mit einem Punkt eines festen Potentials von +0,3 Volt verbunden.
Die Spannung an der Basis 26 des Transistors 20 wird in noch zu beschreibender
Weise so gesteuert, daß sie entweder einen ersten, positiven Wert als
+ 0,3 Volt oder einen zweiten, weniger positiven Wert als + 0,3 Volt
annimmt.
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Wenn die Spannung an der Basis 26 weniger positiv als
+ 0,3 Volt ist, wird der gesamte Strom aus der Stromquelle 40 über den Stromweg
vom Emitter 22 zum Kollektor 24 gelenkt. Der Kollektorstrom vom Kollektor 24 kann
teils durch die Tunneldiode 28 nach Masse und teils nach der an !den Ausgang
42 angeschalteten Last fließen. Die spezielle Aufteilung #dieses Kollektorstroms
hängt von der jeweils an den Ausgang 42 angeschalteten Last ab.
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Die Stromquelle 40 ist so gewählt, daß sie einen StromI liefert, der
größer ist als der Spitzen- oder HöckerstromI, jeder der beiden Tunneldioden28,
38, so daß die Tunneldiode 28 in den hochvoltigen stabilen Zustand
(stabilen Zustand in dem hohen Spannungswerten entsprechenden positiven Widerstandsgebiet)
gesteuert wird. Durch den Stromweg vom Emitter 32 zum Kollektor 34 des zweiten
Transistors 30 und die andere Tunneldiode 38 fließt unter diesen Voraussetzungen,
abgesehen von dem vernachlässigbaren Reststram des Transistors, kein Strom.
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Die Funktion und Wirkungsweise der Tunneldioden 28, 38 wird
am besten aus den Kennliniendiagramm en nach F i g. 2 und 3 ersichtlich.
F i g. 2 zeigt eine Stromspannungskennlinie (Arbeitskennlinie) für die Tunneldiode
28, während F i g. 3 eine Stromspannungskennlinie (Arbeitskennlinie)
für die Tunneldiode 38 zeigt. Es ist vorausgesetzt, daß die Tunneldioden
28 und 38 im wesentlichen gleichartig sind und daher identische Stromspannungskennlinien
50 (F i g. 2) bzw. 52 (F i g. 3) haben.
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In der Praxis kann es sein, daß die Arbeitskennlinien 50 und
52 nicht absolut identisch sind. Jedoch können, wie aus der nachstehenden
Erörterung deutlich werden wird, die Charakteristiken der Dioden 28 und
38 innerhalb sehr weiter Toleranzbereiche voneinander abweichen, ohne daß
die Wirkungsweise der Schaltung dadurch beeinträchtigt wird. Wichtig ist lediglich,
daß die Höckerströme I, nicht allzusehr voneinander abweichen und daß die Spannungen
an den beiden Dioden im hochvoltigen Betriebszustand ungefähr die gleichen sind.
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Es sei angenommen, daß die Stromquelle 40 einen Strom I
= 2 1, liefert. Wenn, wie zuvor erörtert, die Spannung an der Basis
26 weniger positiv als + 0,3 Volt ist, fließt der gesamte Strom 21"
in den Emitter 22 des ersten Transistors 20. Vernachlässigt
man
den geringen Basisstrom dieses Transistors und die etwaige Belastung an der Ausgangsklemme
42, so fließt der Konstantstrom 21" durch die Tunneldiode 28 nach Masse.
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Der Arbeitspunkt auf der Kennlinie 50 in F i g. 2 liegt
in diesem Fall beim Punkt 54, der einer Spannung an der Tunneldiode 28 von
ungefähr 0,5 Volt entspricht. Sobald die Tunneldiode 28 in diesen
hochvoltigen stabilen Zustand geschaltet ist, kann ein großer Anteil des Stromes
21, nach der an die Ausgangsklemme 42 angeschalteten Last (nicht gezeigt) abfließen,
ohne daß die Spannung an der Tunneldiode 28 sich nennenswert ändert, vorausgesetzt,
daß der Strom in der Diode 28 nicht unter den Wert des Stromminimums oder
Talstromes I, absinkt.
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Beispielsweise kann ein Stromanteil 21P-Ia zur Ausgangsklem.me 42
abgeleitet werden. Der stationäre oder Ruhestrom in der Diode 28 hat dann den Wert
Ia, und der Arbeitspunkt auf der Kennlinie 50
entspricht dem Punkt
56. Wie man aus F i g. 2 sieht, beträgt die Spannung an der Diode
28 auch in diesem Zustand ungefähr 0,5 Volt. Daraus ergibt sich, daß
die Ausgangsspannung an der Klemme 42 weitgehend unabhängig von der Belastung der
Schaltung ist, eine Eigenschaft, die besonders im Hinblick auf die Verwendung in
Ziffemrechenanlagen erwünscht ist.
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Unter den oben angegebenen Bedingungen ist der zweite Transistor
30 verriegelt und fließt durch diesen Transistor kein Strom (abgesehen vom
vernachlässigbaren Reststrom). Ebenso , gelangt von der Stromquelle 40 kein
Strom zur Tunneldiode 38, so daß die Diode 38 auf den Nullpunkt a
ihrer Kennlinie (F i g. 3) gespannt ist. Die Spannung an der Diode
38 ebenso wie die Ausgangsspannung an der Klemme 44 ist in diesem Fall Null.
Falls durch die Diode 38
ein kleiner Strom nach der an die Ausgangsklemme
44 angeschalteten Last fließt, kann die Ausgangsspannung unter entsprechender Wanderung
des Arbeitspunktes entlang dem Ast ap der Kennlinie 52
um einige wenige Millivolt
sich ändern. Jedoch ist diese Spannungsschwankung so klein, daß sie in der Praxis
vernachlässigt werden kann.
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Ist die Spannung an der Basiselektrode 26 positiver als
+0,3 Volt, so steuertder gesamte Strom aus der Quelle 40 durch den zweiten
Transistor 30 zur Tunneldiode 38, die dadurch in den hochvoltigen
Zustand geschaltet wird. Der Arbeitspunkt der Diode 38 kann dann dem Punkt
60 auf der Kennlinie 52
(F i g. 3) entsprechen, und die Spannung
am Ausgang 44 beträgt +0,5 Volt. Unter diesen Bedingungen fließt kein Strom
durch den ersten Transistor 20 und die Tunneldiode 28, die jetzt auf den
Nullpunkt a ihrer Kennlinie (F i g. 2) gespannt ist.
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Aus der obigen Erörterung ergibt sich, daß der Strom aus der Quelle
40 selektiv durch entweder den einen oder den anderen der beiden Transistoren 20,
30 und die entsprechende Tunneldiode 28 bzw. 38
gelenkt werden
kann. Die Ausgangsspannung wird folglich so gesteuert, daß jeweils die eine der
beiden Klemmen 42 und 44 ein Potential von +0,5 Volt und zugleich die andere
Klemme Nullpotential führt. Auf Grund dieser komplementären Ausgangscharakteristik
eignet sich die Schaltung sehr gut für die Verwendung als Flip-Flop, Speicherelement
u. dgl. in digitalen Rechenanlagen. Außerdem braucht die Ausgangskapazität beim
Schalten der Anordnung nur über einen Spannungsbereich von 0,5 Volt aufgeladen
oder entladen zu werden, so daß sehr schnelle Ausgangsspannungsänderungen möglich
sind.
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Es soll jetzt erläutert werden, wie gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung die Steuerung bewirkt werden kann. In der Anordnung nach F i
g. 1
sind zwei Tunneldioden 70, 72 in Reihe zwischen den Schaltungsnullpunkt
und eine. Klemme 74 geschaltet. Der Verbindungspunkt 76 der Dioden ist direkt
an die Basis 26 des ersten Transistors 20 angeschlossen. Die Tunneldioden
70 und 72 bilden ein sogenanntes »un-balanciertes Tunneldiodenpaar«.
Ein solches unbalanciertes Tunneldiodenpaar kann so gesteuert werden, daß jeweils
die eine Tunneldiode in den hochvoltigen stabilen Zustand und die andere Tunneldiode
in den niedervoltigen stabilen Zustand gespannt ist. Welche der beiden Dioden
70, 72 jeweils im hochvoltigen stabilen Zustand arbeitet, wird durch die
bei der Erregung des - unbalancierten Paares an den Verbindungspunkt
76 gelegten Eingänge bestimmt.
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Um das unbalancierte Tunneldiodenpaar zu erregen, werden zwischen
die Klemme 74 und den Schaltungsnullpunkt Taktimpulse 78 gelegt. Diese Taktimpulse
können sich zwischen ungefähr + 0,5 Volt und Nullpotential ändern, und sie
haben einen solchen Wert, daß lediglich eine der beiden Tunneldioden 70, 72
in den hochvoltigen Zustand gespannt wird.
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Die Eingangsschaltung enthält eine Anzahl von aus Dioden aufgebauten
ODER-Gattern (wovon zwei gezeigt sind), die ein aus Tunnelgleichrichtern aufgebautes
UND-Gatter speisen, dessen Ausgang an den Verbindungspunkt 76 angeschlossen
ist. Das eine ODER-Gatter besteht aus Dioden 82, 84, die mit ihren Anoden
an Eingangsklemmen 86 bzw. 88 und mit ihren Kathoden gemeinsam an
!den ungeerdeten Pol einer Konstantstromeinrichtung 90 angeschlossen sind.
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Ein zweites ODER-Gatter wird durch Dioden 94 und 96 gebildet,
die mit ihren Anoden an Eingangsklemmen 98 bzw. 100 und mit ihren
Kathoden gemeinsam an den ungeerdeten Pol einer zweiten Konstantstromeinrichtung
102 angeschlossen sind.
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Das UND-Gatter besteht aus einer Anzahl von Tunnelgleichrichtem, die
jeweils zwischen den Verbindungspunkt 76 und den ungeerdeten Pol einer der
verschiedenen Stromeinrichtungen geschaltet sind. Zum Beispiel ist der Tunnelgleichrichter
104 mit seiner »Kathode« an die Stromeinrichtung 90 und mit seiner Anode
an den Verbindungspunkt 76 angeschaltet.
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Beispielsweise kann die Tunneldiode 70 einen Höckerstrom von
14 Milliampere und die Tunneldiode 72 einen Höckerstrom. von 16 Milliampere
haben. Es sei angenommen, daß jede der beiden Konstantstromeinrichtungen
90 und 102 einen Strom von 4 Milliampere aufnehmen kann. Die Dioden
82,
84, 94 und 96 können Spitzendioden mit einem Durchlaßspannungsabfall
von ungefähr 350 Millivolt bei einem Strom von 4 Milliampere sein. Die Tunnelgleichrichter
104 und 106 können einen Durchlaßspannungsabfall von ungefähr 70 Millivolt
bei einem Strom von 4Milliampere haben. Die Strombelieferung beispielsweise der
Stromeinrichtung 90 erfolgt entweder über den Tunnelgleichrichter 104 oder
über eine oder beide der Eingangsdioden 82, 84. Entsprechend fließt der die
andere Stromeinrichtung 102 speisende Strom von 4 Milliampere entweder durch
den
Tiinnelgleichrichter 106 oder durch eine oder beide der Eingangsdioden 94,
96.
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Es soll nunmehr die Wirkungsweise der Gesamtschaltung nach Fig.
1 unter der Voraussetzung betrachtet wer-den, daß zum Zeitpunkt T" (F i
g. 4) die Taktimpulsspannung + 0,5 Volt beträgt und die Tunneldiode
70 sich im niedervoltigen, dagegen die Tunneldiode 72 sich im hochvoltigen
Zustand befindet. Die Spannung an der Basiselektrode 26 liegt nahe beim Nullpotential,
undder im »eingeschalteten« Zustand befindliche erste Transistor 20 übernimmt den
gesamten Strom aus der Quelle 40. Folglich befindet sich die Tunneldiode
28 im hochvoltigen Zustand und beträgt die »1«-Ausgangsspannung +0,5 Volt.
Die »0«-Ausaangsspannung ist Null (Massepotential), da der zweite Transistor
30 nicht leitet. Das Transistorpaar kann, wenn der erste Transistor 20 leitet,
als im »zurückgesetzten« Zustand befindlich aufgefaßt werden.
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Die Taktimpulsspannung an der Klemme 74 fällt zum Zeitpunkt Tb auf
Null ab. Die Tunneldioden 70,
72 sind spannungsfrei, und beide Dioden
nehmen den niedervoltigen Zustand ein. Die Ausgangsspannungen ändern sich zum Zeitpunkt
Tb nicht, da die Spannung an der Basis 26 nahe beim NuRwert verbleibt (F
i g. 4).
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Es sei angenommen, daß mindestens ein Eingang jedes der ODER-Diodengatter
eine Spannung von +0,5 Volt führt. Beispielsweise können die Eingangsspannungen
an den Klemmen 86 und 98 bei + 0,5 Volt liegen. Jede
der Dioden 82, 94 ist in der Durchlaßrichtung gespannt -und liefert an die entsprechende
Stromeinrichtung 90 bzw. 102 einen Strom von 4 Milliampere, und die Tunnelgleichrichter
104, 106 sind beide in der Sperrichtung gespannt.
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Wenn die Taktimpulsspannung zum Zeitpunkt Tc (F, g. 4) auf
+0,5 Volt ansteigt, fließt durch die Tunneldioden 70 und 72 ein Strom.
Da die Tunnelgleichrichter 104, 106 in der Sperrichtung gespannt sind, fließt
dies-er Strom in gleichem Maße durch beide Tunheldioden 70 und
72. Die Tunneldiode 70
schaltet in den hochvoltigen Zustand, da ihr
Höckerstrom um 2 Milliampere niedriger als der Höckerstrom der anderen Tunneldiode
72 ist. Nachdem die Tunneldiode 70 geschaltet hat, steigt die Spannung
an der Basis 26 auf ungefähr -1- 0,5 Volt an. Die Spannung an der
Basis 26 ist dann positiver als die Spannung an der Basis 36, so daß
der erste Transistor 20 ausschaltet und der gesamte Strom aus der Quelle 40 durch
den zweiten Transistor 30 steuert.
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Sobald der zweite Transistor 30 einschaltet, schaltet die Tunneldiode
38 in den hochvoltigen Zustand, und die Spannung am »0«-Ausgang 44 steigt
auf + 0,5 Volt an. Die Tunneldiode 28 dagegen schaltet in den
niedervoltigen Zustand zurück, wenn der Kollektorstrom des ersten Transistors 20
auf einen niedrigen Wert «I,) absinkt. Die Spannung am »1«-Ausgang 42 fällt auf
Null ab, wenn die Tunneldiode 28 in den niedervoltigen Zustand schaltet.
Wie man aus F i g. 4 sieht, ändern sich die Spannungen am »0«- und am »l«-Ausgang,
nicht augenblicklich, wenn die Eingangstunneldiode 70 schaltet. Vielmehr
tritt eine gewisse Verzögerung auf, die durch die Ausschaltverzögerung des Transistors
20 und die Einschaltverzögerung des zweiten Transistors 30 bedingt ist.
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Man kann diese Schaltverzögerung der beiden Transistoren 20,
30 ausnutzen, wenn man in der folgenden Weise die Anordnung als Stufe etwa
eines Schieberegisters, Zählers od. dgl. verwendet. Das unbalancierte Tunneldiodenpaar
»rastet« gewisser-» maßen in einem stabilen Zustand ein, der durch die Eingangssi,gnale,
die zu der Anordnung gelangen, wenn die Taktimpulsspannung zum Zeitpunkt T, auf
+ 0,5 Volt ansteigt, bestimmt wird. Wenn das Tunneldiodenpaar einmal
eingerastet ist, ist es unempfindlich gegen Änderungen in den Eingangssignalzuständen.
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Es werden daher die endgültigen Stromleitungszustände des ersten und
des zweiten Transistors 20, 30 ausschließlich durch die zum Zeitpunkt T,
vorhandenen Eingangssignalzustände bestimmt. Wenn ein Eingang der Anordnung mit
dem »0«-Ausgang einer gleichartigen Anordnung in einer vorgeschalteten Stufe verbunden
ist, ändert sich der Eingangssignalzustand infolge der verzögerten Änderung der
Ausgangsspannung der vorgeschalteten Stufe erst einige Zeit nach T..
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In gleicher Weise kann man den »0«-Ausgang 44 der Anordnung nach F
i g. 1 auf einen Eingang einer gleichartigen Anordnung in einer nachgeschalteten
Stufe schalten. Da die Spannungsänderung am Aus-,gang 44 erst mit einer gewissen
Verzögerung nach der Beendigung eines negativ gerichteten Taktimpulses stattfindet,
rastet das unbalancierte Tunneldiodenpaar der nachgeschalteten Stufe in einen Zustand
ein, der durch die Spannung am Ausgang 44 zum Zeitpunkt T, bestimmt wird, wobei
das Tunneldiodenpaar dann unempffndlich gegen irgendwelche Spannungsänderungen am
Ausgang 44 zum Zeitpunkt Tb ist.
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Die zwischen dem Schalten der Tunneldiode 70 im Eingangskreis
und der Spannungsänderung am Aus-Z, b
Orang auftretende Verzögerung
läßt sich hauptsächlich für die Zwischenspeicherung oder -verzögerung nutzbar machen,
die in vielen Schieberegistem und sonstigen Schiebeschaltungen irn allgemeinen vor
'gesehen ist. Die tatsächliche Verzögerung zwischen T, und Ti kann ungefähr 2 bis
4 Nanosekunden (2 bis 4-10-9 Sekunden) betragen, je nach der Belastung der
Schaltung. Wenn die Anordnung in einem Schieberegister od. dgl. verwendet wird,
werden lediglich eine Eingangsdiode, die dazugehörige Stromeinrichtung und der dazugehörige
Tunnelgleichrichter benutzt.
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Es soll nunmehr die Arbeitsweise der Schaltung für den Fall betrachtet
werden, daß sämtliche Eingangsklemmen 86, 88, 98 und 100 eine
Spannung von 0 Volt führen und die Taktimpulsspannung auf Null abfällt. Die
Tunneldioden 70 und 72 sind sodann beide im niedervoltigen Zustand.
Sobald die Taktimpulsspannung, dann wieder auf + 0,5 Volt ansteigt, fließt
ein Strom von der Klemme 74 durch die Tunneldiode 72.
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Ein Teil des Stromes der Tunneldiode 72 fließt durch die andere
Diode 70, während ein Teil dieses Stromes durch die Tunnelgleichrichter 104
und 106
nach den Stromeinrichtungen 90 bzw. 102 abgeleitet wird. Jede
dieser beiden Stromeinrichtungen nimmt einen Strom von 4 Milliampere auf. Der Strom
in der Tunneldiode 72 ist daher um 8 Milliampere größer als der Strom
in der Tunneldiode 70. Da der Höckerstrom der Diode 72 nur um 2 Milliampere
größer als der Höckerstrom der Diode 70 ist, schaltet die Diode
72 in den hochvoltigen Zustand, während die Tunneldiode 70 im niedervoltigen
Zustand verbleibt.
Die Spannung an der Basis 26 liegt nahe
bei Null, so daß der gesamte Strom aus der Quelle 40 vom ersten Transistor 20 aufgenommen
wird.
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Wenn die Spannung an der Basis 26 nahe bei Null liegt und der
erste Transistor 20 leitet, beträgt die Spannung am Kollektor 24 + 0,5 Volt.
Dies bedeutet, daß der Kollektor-Basis-Übergang 24-26 schwach in der Durchlaßrichtung
gespannt ist. Wegen der Charakteristik der Tunnel#diode 28 wird jedoch die
Spannung am Kollektor 24 niemals um mehr als ungefähr 0,5 Volt positiver
als die Spannung an der Basis 26. Diese kleine Spannungsdifferenz reicht
nicht aus, um den Transistor 20 zu sättigen, wenn dieser Transistor ein schnell
ansprechender Siliciumtransistor ist. Aus den gleichen Gründen gerät auch der zweite
Transistor 30 nicht in den Sättigungszustand. Ferner sind, da keine Kollektorwiderstände
vorhanden sind, die Zeitkonstanten der Ausgangskreise klein. Dadurch werden sehr
hohe Arbeitsgeschwindigkeiten möglich. Die Anordnung bietet den weiteren Vorteil,
daß die Ausgangsspannungen zwischen zwei wohldefinierten Pegeln wechseln, ohne daß
eine Aussteuerung der Transistoren ins Sätti-"ungsgebiet erforderlich ist.
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F i g. 5 zeigt das Schaltschema einer bistabilen Kippschaltung
mit dem Stromlenktransistorpaar nach F i g. 1. Die Eingangskreise an den
Basiselektroden 26 und 36 weichen von den Eingangskreisen der Anordnung
nach F i g. 1 ab. Zwischen die Basis 26 und Masse ist ein Widerstand
120 geschaltet, während zwischen einer Eingangsklemme 124 und der Basis
26
ein weiterer Widerstand 122 liegt. Der Basiseingangskreis des zweiten Transistors
30 ist gleichartig ausgebildet wie der Basiseingangskreis des Transistors
20.
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In der Anordnung nach F i g. 5 hat der von der Quelle 40 gelieferte
Strom I einen Wert, der größer ist als der Höckerstrom jeder der beiden Tunneldioden
28, 38 und kleiner als die Summe der beiden Höckerstromwerte, wobei vorausgesetzt
ist, daß die beiden Tunneldioden gleiche Höckerströme haben. Sind die Höckerströme
nicht gleich, so wählt man den Strom I so, daß ergrößer ist als der größere der
beiden Höckerströme, und die Größe 1/2 kleiner als der kleinere der beiden
Höckerströme der Tunneldioden ist.
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. Es sei angenommen, daß zwischen- die Eingangsklemme 124 und
Masse ein positiver Setzimpuls 134 gelegt wird. Dieser Impuls 134 schaltet bei seinem
Auftreten den ersten Transistor 20 aus. Der Strom 1
von der Quelle 40 fließt
sodann durch den zweiten Transistor 30 und schaltet die Tunneldiode
38 in den hochohmigen Zustand.
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Bei Beendigung des Setzimpulses 134 ist die Spannung an den beiden
Basiselektroden 26 und 36 gleich und leiten beide Transistoren 20
und 30, wobei der Strom I im Idealfall sich zu gleichen Teilen auf die beiden
Transistoren aufteilt. Wegen der angegebenen Wahl des Stromwertes I reicht jedoch
der die Tunneldiode 28 durchfließende Ruhestrom 1/2 nicht aus, um diese Diode
in den hochohmigen Zustand zu schalten. Dagegen verbleibt die Tunneldiode
38 im hochohmigen Zustand, so daß die Spannungen an den Ausgangsklemmen 42
und 44 Null bzw. + 0,5 Volt sind.
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Dieser Zustand dauert so lange an, bis zur Eingangsklemme
138 ein positiver Zurücksetzimpuls 136
gelangt. Dieser Impuls schaltet
den zweiten Transistor 30 aus. Der gesamte Strom aus der Quelle 40 steuert
dann durch den ersten Transistor 20 zu dessen Tunneldiode 28, die dadurch
in den hochohmigen Zustand geschaltet wird. Die Tunneldiode 38 schaltet in
den niederohmigen Zustand zurück, wenn der Strom im zweiten Transistor
30 bis in die Nähe des Nullwertes abgesunken ist. Bei Beendigung des Zurücksetzimpulses
136 verteilt sich der Strom aus der Quelle 40 wiederum zu gleichen Teilen
zwischen dem ersten Transistor 20 und dem zweiten Transistor 30, wobei jedoch
keine Änderung in* den Arbeitszuständen der Tunneldioden 28 und 38 auftreten.
Die Ausgangsspannungen an den Klemmen 42 und 44 in diesem Zustand sind
+0,5 Volt bzw. Null.
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Infolge von Abweichungen in den Kenndaten der Transistoren kann es
geschehen, daß im Ruhezustand des Flip-Flops der Strom aus der Quelle 40 sich nicht
gleichmäßig auf die beiden Transistoren verteilt. In diesem Fall kann man eine Stromausgleich-
oder Strombalancieranordnung 'von der in F i g. 6 gezeigten Art verwenden.
Die Emitterelektroden 22 und 32 sind über Widerstände 140 bzw. 142 an den
ungeerdeten Pol der Stromquelle 40 angeschlossen. Diese Widerstände 140 und 142
haben gleiche Werte, die groß genug sind, um die Auswirkungen von Verschiedenheiten
in den Eigenschaften der beiden Transistoren 20 und 30 weitgehend zu unterdrücken.
Zwischen die beiden Emitterelektroden 22 und 32
kann ein Kondensator 144 geschaltet
sein, der während der Einschwingvorgänge beim Schalten einen niederimpedanten Stromweg
zwischen den beiden Emitterelektroden bildet.
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F i g. 7 zeigt das Schaltschema eines triggerbaren Flip-Flops.
Die beiden Transistoren 20 und 30 mit ihren Emitter- und Kollektorkreisen
sind genauso ausgebildet und geschaltet 'wie bei den bisher bereits beschriebenen
Anordnungen. Der Eingangskreis des ersten Transistors 20 enthält eine zwischen die
Basis 26 und Masse geschaltete Tunneldiode 70. Zwischen die Basis
26 und den Kollektor 24 des Transistors 20 ist die Reihenschaltung eines
Widerstandes 146- und einer Spule 148 geschaltet.
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Beim zweiten Transistor 30 liegt zwischen der Basis
36 und Masse eine Tünneldiode 150 und zwischen der Basis
36 und dem Kollektor 34 die Reihenschaltung eines Widerstandes
152 und einer Spule 154. Die irgendeiner* gemeinsamen Quelle (nicht gezeigt)
entnommenen Tiiggereingangsimpulse 158 gelangen über Widerstände
162 und 164 zu den Anoden der Tun neldioden 70 bzw. 150.
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Die Stromquelle 40 liefert einen Strom, der größer ist als der Höckerstrom
jeder -der beiden Tunneldioden 28 und 38. Wie man sieht, sind im Ruhezustand
beide Transistoren 20 und 30 leitend, so daß man den Strom I aus der Quelle
40 so bemessen muß, daß 1/2 kleiner als der Höckerstrom jeder der beiden Dioden
28 und 38 ist (unter der Voraussetzung, daß an die Kollektorelektroden
24, 34 keine Stromsenken an-geschlossen sind).
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Um die Arbeitsweise der Schaltung zu erläutern, soll vorausgesetzt
werden, daß die Tunneldiode 28
sich im hochohmigen und die Tunneldiode
38 sich im niederohmigen Zustand befindet. Im Idealfall verteilt sich im,eingeschwungenen
oder Ruhezustand der Strom aus der Quelle 40 zu gleichen Teilen zwischen den beiden
Transistoren. Es sei angenommen, daß jede der beiden Dioden 28 und
38 einen Höckerstrom von 15 Milliampere hat und die Quelle 40 einen
im wesentlichen konstanfen Strom von 18 Milliampere
liefert.
Vernachlässigt man den Basisstromi so fließt in diesem Fall aus den beiden Kollektoren
24, 34 ein Strom von jeweils 9 Milliampere. Die Eingangstunneldioden70 und
150 können jeweils einen, Höckerstrom von 5 Milliampere haben.
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Die Spannung am Kollektor 24 ist ungefähr + 0,5 Volt,
während die Spannung am Kollektor 34 Null ist, da die Tunneldiode 28 sich
im hochohmigen und die Tunneldiode 38 sich im niederohmigen Zustand befindet.
In der Tunneldiode 70 fließt ein Strom, da über den Rückkopplungszweig mit
der Spule 148 und dem Widerstand 146 eine positive Spannung zur Anode dieser Diode
70 gelangt. Der Widerstand 146 ist so bemessen, daß in der Tunneldiode
70 ein Strom von ungefähr 2,5 Milliampere fließt, wenn die Tunneldiode
28 sich im hochohmigen Zustand befindet. Dagegen fließt in der Tunneldiode
150 wenig oder gar kein Strom, da der Kollektor 34 Nullspannung fuhrt.
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Die Arbeitszustände der vier Tunneldioden für die angegebenen Bedingungen
sind in F i g. 8 bis 11 veranschaulicht. Der 9 Milliampere
betragende Kollektorstrom des ersten Transistors 20 verteilt sich zwischen der Tunneldiode
28 und der Tunneldiode 70 so, daß 2,5 Milliamperedurch die
Tunneldiode 70
und die restlichen 6,5 Milliampere durch die Tunneldiode
28 fließen. Die Tunneldiode 28 ist auf einen Punkt 170 im hochohinigen
Kennliniengebiet vorgespannt (F i g. 8), während die Tunneldiode
70 auf den Arbeitspunkt 172 im niederohmigen Kennliniengebiet gespannt
ist (F i g. 9).
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Der 9 Milliampere betragende Kollektorstrom des zweiten Transistors
30 fließt fast gänzlich durch die Tunneldiode 38, die dabei auf einen
Punkt 174 im niederohmigen Kennlinienbereich gespannt wird (F i g. 10). Nur
ein sehr kleiner Strom fließt durch die Tunneldiode 150. Di e« Tunn eldiode
150 ist daher der Einfachheit halber als auf den Nullpunkt 176
ihrer
Kennlinie gespannt gezeigt (F i g. 11).
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Es soll jetzt an die Eingangsklernme 166 ein Triggerimpuls
158 gelegt werden. Die Widerstände 162 und 164 ün Triggereingangskreis
können so bemessen sein, daß bei Auftreten des Triggerimpulses 158 jede der
beiden Tunneldioden 70 und 150 einen Strom von 3 Milliampere
empfängt. Dieser Strom von 3 Milliainpere reicht nicht aus, um die Tunneldiode
150 vom niederohmigen in den hochohinigen Zustand zu schalten.
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Dagegen wird durch:den zur Diode 70 gelangenden zusätzlich-en
Strom von 3 Milliampere, der sich zu den in dieser Diode bereits fließenden
2,5 Milliampere addiert, der Strom in der Diode 70 auf 5,5
Milliampere angehoben. Dieser Stromwert ist größer als der Höckerstrom der Diode70,
so daß die Diode 70 in den hochvoltigen Zustand schaltet und dadurch die
Spannung an der Basis 26 des ersten Transistors 20 auf ungefähr
+0,5 Volt angehoben wird. Daraufhin schaltet der erste Transistor 20 aus,
und der gesamte Strom aus der Quelle 40 steuert durch den zweiten Transistor
30, so daß die Tunneldiode 38 in den hochohmigen Zustand schaltet.
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Über die Spule 148 im Rückkoppelungszweig des ersten Transistors 20
gelangt zur Tunneldiode 70
auch weiterhin ein Strom von 2,5 Milliampere,
so daß die Diode 70 während des Einschwingvorganges beim Schalten ini hocholunigen
Zustand gehalten wird, selbst wenn etwa der Triggerimpuls 158 bereits während
des Einschwingintervalls endet. Nachdem der Strom im ersten Transistor 20 auf ein-en
genügend niedrigen Wert abgesunken ist, schaltet die Tunneldiode 28 in den niederohinig
gen Zustand zurück und fällt die Spannung am Kollektor 24 auf Null ab. Der Strom
in der Tunneldiode 70
sinkt daraufhin auf Null ab, und die Tunneldiode
70
schaltet in den niederohmigen Zustand zurück. Daraufhin leitet der erste
Transistor20 wieder, und der Strom aus der Quelle 40 verteilt sich zu gleichen Teilen
auf die beiden Transistoren.
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Da die Tunneldiode 38 in den hochohmigen Zustand getriggert
wurde, ist die Spannung am Kollektor 34 jetzt +0,5 Volt, und ein Teil des
Kollektorstromes gelangt über den Rückkoppelungsweg mit der Spule 154 und dem Widerstand
152 zur Tunneldiode 150. Der Widerstand 152 ist so bemes, sen,
daß der Strom in der Diode 150 ungefähr 2,5 Milliampere beträgt.
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Beim nächsten eintreffenden Triggerimpuls 158
schaltet daher
die Tunneldiode 1.50 in den hoch# ohmigen Zustand. Daraufhin schaltet der
zweite Transistor 30 aus, und die Tunneldiode 38 schaltet in. den
niederohmigen Zustand zurück, so daß der volle, während des Einschwingintervalls
durch den ersten Transistor 20 fließende Strom aus der Quelle 40 die Tunneldiode
28 in den hochohmigen Zustand schaltet.
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Um sicherzustellen, daß der,Strom aus der Quelle 40 sich im Ruhezustand
(eingeschwungenen Zustand) zu gleichen Teilen auf die beiden Transistoren 20 und
30 verteilt, kann man auch in der Anordnung nach F i g. 7 ein Strombalanciernetzwerk
nach Art der F i g. 6 vorsehen.
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Die Anordnung nach F i g. 7 kann als eine Stufe eines Zählers
mit mehreren gleichartigen Stufen verwendet werden, indem man die Eingangsklemme
166
kapazitiv mit dem »0«-Ausgang der unmittelbar vorgeschalteten Stufe koppelt.
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Wie bei den zuvor beschriebenen Anordnungen kann man für die beiden
Transistoren 20 und 30
schnell ansprechende Siliciumtransistoren verwenden.
Die Spannung an der Basis eines Transistors ist gerade ein klein wenig positiver
als Null, wenn die Tunneldiode im Kollektorkreis des Transistors sich im hochvoltigen
Zustand befindet und die KoRektorspannung ungefähr +0,5 Volt beträgt. In diesem
Fall ist der Kollektor-Basis-übergang des Transistors in der Durchlaßrichtung gespannt,
wobei jedoch das geringe Spannungsgefälle zwischen Kollektor und Basis stets kleiner
als 500 bis 600 Millivolt ist, was nicht ausreicht, um den Transistor
zu sättigen. Die Transistoren 20 und 30 leiden daher nicht an -den
langsamen Ausschalt- und Einschaltzeiten, die bei im Sättigungsgebiet arbeitenden
Transistoren in Kauf genommen. werden müss-en, so daß die Anordhung mit sehr hoher
Geschwindigkeit getriggert werden kann.
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Die in den Anordnungen nach F i g. 1, 5 und 7
verwendeten
Transistoren sind beispielsweise als pnp-Transistoren gezeigt. Selbstverständlich
kann man statt dessen aber auch npn-Transistoren verwenden, vorausgesetzt, daß man
die verschieden-en Dioden und ebenso die verschiedenen Vorspannquellen entsprechend
umpolt und daß man auch die Polarität der Eingangssignale umkehrt.