DE1223735B - Strahlenschutzsteine, -platten, -Fussboden- und -Wandbelag - Google Patents
Strahlenschutzsteine, -platten, -Fussboden- und -WandbelagInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 08 h
Deutsche Kl.: 80 b- 25/12
Nummer: 1 223 735
Aktenzeichen: B 66327 IV c/80 b
Anmeldetag: 13. März 1962
Auslegetag: 25. August 1966
Die zunehmende Verwendung von Strahlungen der verschiedensten Art in der Technik sowie als militärisches
Kampfmittel ergeben die Forderung nach geeigneten Schutzmitteln gegen solche Strahlungen
für Personen und Geräte. Insbesondere handelt es sich um sogenannte Atom- und Isotopenstrahlungen,
d. h. sowohl Gammastrahlung als auch Neutronenstrahlung. In dieser Beziehung sind bereits verschiedene
Mittel zur Anwendung gekommen. So ist es z. B. bekannt, Schutzkleidungen zum Schutz gegen
Wärme, Licht und atomare Strahlen sowie gegen chemische Kampfstoffe zu verwenden, bei denen auf
einer Gewebegrundlage eine Kunststoffolie aufgebracht und unter Zwischenschaltung eines Lackes auf
die Kunststoffschicht noch eine Metallschicht aufgebracht wurde, wobei die Kunststoffschicht aus
einem weichen, elastischen Natur- oder Kunststoff, z. B. einem Polyester, bestand und Blei als Füllstoff
enthielt. Derartige Schutzmittel sind nur als Schutzbekleidung gedacht und geeignet; sie kommen für den
Schutz von Gebäuden bzw. Wänden nicht in Frage. Andere elastische und sterilisierbare Strahlenschutzfolien
verwenden wasserunlösliche Bleiverbindungen als metallischen Strahlenschutzbestandteil. Es ist auch
schon bekanntgeworden, Strahlenschutzbausteine dadurch herzustellen, daß Schwerspat bzw. Baryt in
Zement eingebettet wurde. Derartige Steine ergeben aber nur einen Schutz gegen Gammastrahlen, sind jedoch
gegen die oft viel gefährlicheren Isotopen- bzw. Neutronenstrahlen kaum oder gar nicht wirksam.
Bekannt ist es ferner, ein Bauelement oder einen Bauteil zum Schutz gegen Neutronen- und Gammastrahlung
unter Verwendung von Paraffin oder ähnlichen Stoffen, z. B. Bitumen, herzustellen. Dieses
Bauelement soll aber als Grundbestandteil Beton und ein wasser- und borhaltiges Mineral als Zusatzstoff
aufweisen. Eine derartige wasserbedürftige und wasserhaltige Zusammensetzung ist jedoch als Bauelement
oder Bauteil nicht vorteilhaft. Denn Bitumen ist wasserabweisend und daher zur Verbindung mit
einem wasserhaltigen Material ungeeignet.
Da borhaltige Stoffe sehr teuer sind, ist dieser Vorschlag auch wirtschaftlich ungünstig.
Bekannt ist schließlich eine Fugenvergußmasse zur Ausfüllung von Dehnungsfugen in Betondecken von
Fahrbahnen, beispielsweise Flugzeuglandebahnen oder Autobahnen, wobei die Vergußmasse in Gestalt
von Pech mit Füllstoffen vorgesehen ist, unter denen neben anderem auch Baryt bzw. Schwerspat mit
17 Gewichtsteilen aufgeführt ist. In diesem bekannten Fall war jedoch eine ernsthafte Strahlenschutzwirkung
weder beabsichtigt, noch konnte sie tatsäch-Strahlenschutzsteine, -platten, -Fußboden-
und -Wandbelag
und -Wandbelag
Anmelder:
Kurt Baumgärtner, Stuttgart, Grünewaldstr. 6;
Erwin Strähle, Stuttgart, Rotebühlstr. 164
Als Erfinder benannt:
Kurt Baumgärtner,
Erwin Strähle, Stuttgart
Kurt Baumgärtner,
Erwin Strähle, Stuttgart
lieh eintreten, da es sich nur um Fugen einer Fahroder
Landebahn handelte, welche ganz andere Aufgaben als den Strahlenschutz in Form von Platten,
Steinen, Wand- oder Fußbodenbelägen zu erfüllen hat.
Demgegenüber richtet sich die Erfindung auf die Verwendung einer feuchtigkeitsabdichtenden Mischung
aus asphaltartigen Stoffen, insbesondere Bitumen, mit strahlenabweisenden bzw. strahlenundurchlässigen
Mineralien, insbesondere Baryt, gegebenenfalls unter Zusatz kleinerer Mengen von Bleioxydpulver,
zur Herstellung von Strahlenschutzsteinen, -platten usw. sowie Fußboden- oder Wandbelag.
Gerade die Verwendung von Bitumen in Verbindung mit Schweratomstoffen ergibt besondere Vorteile,
da das Bitumen wegen seiner fettigen Bestandteile einen Schutz gegen Isotopenstrahlung bzw. Neutronen
liefert und dadurch eine wertvolle Ergänzung für den gegen Gammastrahlen wirksamen Schwerspat
bzw. Baryt oder andere Schweratomstoffe darstellt. Zugleich ist Bitumen wasserfest, schnell härtend und
leicht, auch im Gußverfahren zu verarbeiten. Hinzuweisen ist ferner auf die günstigen Eigenschaften
eines solchen wasserfreien Bauelementes für Schall- und Wärmedämmung.
Die neue Mischung dient der Abschirmung von Alpha-, Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlen, z. B.
in Röntgeninstituten, Isotopenlabors, Isotopenbehandlungsräumen, entsprechenden Forschungsinstituten
und Luftschutzräumen. Der Bitumenbestandteil hält insbesondere auch Neutronenstrahlen
zurück. Je nach Zahlenverhältnis der Strahlung wird
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das Verhältnis der Komponenten der Mischung gewählt. Gegenüber den an sich bekannten Steinen auf
Barytbasis bzw. einem entsprechenden Estrich hat die neue Mischung aus asphaltartigen Stoffen mit
strahlenabweisenden - bzw. strahlenundurchlässigen Mineralien den Vorteil seiner bedeutend kürzeren
Herstellungs- und Erstarrungszeit, der Wärmeisolierung, der Feuchtigkeitsabdichtung und der Schalldämpfung.
Auch Reparaturen lassen sich mit der Mischung schneller und einfacher durchführen.
Die Mischung besteht aus dem bituminösen Bindemittel, aus Mineralien in Form von Splitt, Sand und
Mehl — vorzugsweise Moränesplitt und Kalksteinmehl — sowie aus Schwerspat- oder Barytmehl. Auch
können noch kleinere Mengen von Bleioxyd in Pulverform beigefügt sein.
Die asphalthaltige Masse kann heiß oder kalt hergestellt werden.
Je nach, der ZnsamTnp.Tisp.t7.11ng bzw. der Anordnung
von mehreren Schichten verschiedener Stärke und verschiedener Zusammensetzung der Zuschlagstoffe
können Filterstufen für Strahlungsarten verschiedener Wellenlänge, d. h. für sogenannte Strahlengemische,
erhalten werden. In dieser Hinsicht können dem Asphalt auch noch andere Mittel beigefügt
werden, beispielsweise Blei, Koks, Beton oder Luft in zelliger Form.
Die Mischung der verschiedenen Stoffe erfolgt vorzugsweise durch ein Rührwerk oder durch Drehung
des die Stoffe enthaltenden Kessels. Dieser Rühr- oder Mischvorgang muß bis zur Verarbeitung im
Werk oder an der Baustelle erfolgen, um eine gleichmäßige Masse und dadurch eine homogene Strahlenabsorption
zu gewährleisten. Die Herstellung von Platten und Formsteinen kann außer im Gießverfahren
auch, eventuell unter Mitverwendung von Naturasphaltmehl, im Preßverfahren erfolgen.
Bei der Erfindung werden hohe Bleigleichwerte, das ist der Strahlenabsorbtionswert eines Stoffes, verglichen
mit dem Strahlenabsorptionswert von Blei einer bestimmten Stärke bei gleichen Strahlenart,
erzielt.
Je nach dem Mischungsverhältnis der Zusatzstoffe können Bleigleichwerte bis zu 6 mm Bleistärke
je Zentimeter Gußasphaltmasse erreicht werden.
Als ein Beispiel für eine Heißasphaltmischung mit einem Bleigleichwert von 3 mm je Zentimeter
Asphaltstärke sei folgende Zusammensetzung angegeben, wobei beispielsweise hinter jedem Bestandteil
auch die Körnung angegeben ist:
15% Moränesplitt, 1 bis 3 mm,
50% Barytmehl, 0,01 bis lmm,
5% Bleioxyd, 0,01 bis 0,03 mm,
15% Kalksteinmehl. 0,01 bis 0,09 mm,
15 °/o Bitumen.
50% Barytmehl, 0,01 bis lmm,
5% Bleioxyd, 0,01 bis 0,03 mm,
15% Kalksteinmehl. 0,01 bis 0,09 mm,
15 °/o Bitumen.
Claims (4)
1. Verwendung einer feuchtigkeitsabdichtenden Mischung aus asphaltartigen Stoffen, insbesondere
Bitumen, mit strahlenabweisenden bzw. strahlenundurchlässigen Mineralien, insbesondere Baryt,
gegebenenfalls unter Zusatz kleiner Mengen von Bleioxydpulver, zur Herstellung von Strahlenschutzsteinen,
-platten usw. sowie Fußbodenoder Wandbelag.
2. Ausführungsform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß bis zu etwa 60% an
Strahlenschutzmineralien verwendet werden.
3. Ausfuhrungsform gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche Mineralstoffe
als Splitte oder Mehle verwendet werden.
4. Ausführungsform gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Baryt in verschiedener
Körnigkeit verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
. Deutsche Patentschriften Nr. 971 882, 913 000,
751, 943 613;
. Deutsche Patentschriften Nr. 971 882, 913 000,
751, 943 613;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 088 459;
Rüssel: Bitumen, 1958, S. 68/69, 108/109;
Zement—Kalk—Gips, 1955, S. 60;
Nuclear Power, Dezember 1960, S. 88 und 89.
609 657/368 8.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB66327A DE1223735B (de) | 1962-03-13 | 1962-03-13 | Strahlenschutzsteine, -platten, -Fussboden- und -Wandbelag |
CH1212362A CH433092A (de) | 1962-03-13 | 1962-10-16 | Giess- oder Press-, insbesondere Stampfasphalt |
AT142363A AT244471B (de) | 1962-03-13 | 1963-02-22 | Strahlenschutzmaterial aus pulverigen oder körnigen schweratomigen Stoffen mit einem Bindemittel |
CH280263A CH436095A (de) | 1962-03-13 | 1963-03-05 | Wasserdichtes, zur Absorption von Neutronen-, Alpha-, Beta- und Gammastrahlen geeignetes Material |
GB906763A GB1004248A (en) | 1962-03-13 | 1963-03-07 | Waterproof nuclear radiation screening substance |
FR927575A FR1351088A (fr) | 1962-03-13 | 1963-03-11 | Matériau protecteur contre les radiations, étanche à l'eau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1223735B true DE1223735B (de) | 1966-08-25 |
Family
ID=6975090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB66327A Pending DE1223735B (de) | 1962-03-13 | 1962-03-13 | Strahlenschutzsteine, -platten, -Fussboden- und -Wandbelag |
Country Status (4)
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CH (2) | CH433092A (de) |
DE (1) | DE1223735B (de) |
GB (1) | GB1004248A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014109081A1 (de) * | 2014-03-07 | 2015-09-10 | Otto Armbruster | Umbehälter, ummanteltes Fass und Verfahren zur Herstellung eines ummantelten Fasses |
Citations (5)
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DE913000C (de) * | 1943-07-08 | 1954-06-08 | Dr Boris Rajewsky | Bauelement oder Bauteil zum Schutz gegen Neutronen- und ª†-Strahlung |
DE943613C (de) * | 1950-05-21 | 1956-05-24 | Rudolf Alberti | Verfahren zur strahlensicheren Abschirmung von Raeumen gegen Roentgenstrahlen |
DE971882C (de) * | 1953-12-04 | 1959-04-09 | Isolierstoffe Ges Mit Beschrae | Vergussmasse |
DE1088459B (de) * | 1956-06-26 | 1960-09-08 | C F Roser Ges Mit Beschraenkte | Verfahren zur Herstellung einer Blei als Fuellstoff enthaltenden Schutzbekleidung |
-
1962
- 1962-03-13 DE DEB66327A patent/DE1223735B/de active Pending
- 1962-10-16 CH CH1212362A patent/CH433092A/de unknown
-
1963
- 1963-02-22 AT AT142363A patent/AT244471B/de active
- 1963-03-05 CH CH280263A patent/CH436095A/de unknown
- 1963-03-07 GB GB906763A patent/GB1004248A/en not_active Expired
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH433092A (de) | 1967-03-31 |
CH436095A (de) | 1967-05-15 |
GB1004248A (en) | 1965-09-15 |
AT244471B (de) | 1966-01-10 |
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