DE1222902B - Verfahren zur Herstellung von Silicium mit hoher Dichte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Silicium mit hoher DichteInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-33/02
Nummer: 1222 902
Aktenzeichen: G 38267IV a/12 i
Anmeldetag: 23. Mi 1963
Äuslegetag: 18. August 1966
Silicium ist ein Element der IV. Gruppe des Periodischen Systems und besitzt ein Diamantgitter
mit einer Gitterkonstante von 5,430 Ä. Der spezifische Eigenwiderstand von Silicium beträgt ungefähr
3 · ΙΟ5 Ω cm. In der Literatur ist die Dichte von
gewöhnlichem Silicium mit ungefähr 2,32 g/cm3 bei 25° C für hochreines einkristallines Silicium und mit
ungefähr 2,42 g/cm3 bei 25 0C für hochreines vielkristallines
Silicium angegeben.
Silicium ist von sich aus ein schlechter elektrischer Leiter, kann jedoch mit Hilfe von bekannten Dotierungsverfahren
in einen Halbleiter des n- oder p-Typs umgewandelt werden. Silicium wird daher in
großem Umfang zur Herstellung von Halbleitern, Gleichrichtern, Dioden usw. verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Silicium mit hoher Dichte, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß gewöhnliches Silicium einem Druck im Bereich von ungefähr 110 bis
190 Kilobar ausgesetzt wird. Bei Anwendung des Druckes kann das Silicium auf Temperaturen bis zu
800°C erwärmt werden.
Das Verfahren nach der Erfindung liefert eine Siliciummodifikation, deren Dichte bei 25° C über
2,42 g/cm3 liegt. Die Kantenlänge der aus 16 Siliciumatomen bestehenden typischen Elementarzelle der
nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Siliciummodifikation beträgt 6,60 Ä bei 25 0C. Die
nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Siliciummodifikation mit hoher Dichte kann auf
Grund seiner elektrischen und physikalischen Eigenschaften zu vielerlei Zwecke verwendet werden.
Die Erfindung wird nun näher an Hand von Zeichnungen erläutert; in denen zeigt
F i g. 1 eine Ausführungsform einer zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung geeigneten Hochdruckapparatur,
F i g. 2 eine vergrößerte Ansicht eines in der Apparatur nach F i g. 1 verwendeten Reaktionsgefäßes,
F i g. 3 eine Ansicht zur Erläuterung der verschiedenen Teile des Reaktionsgefäßes nach F i g. 2,
F i g. 4 eine andere Ausführungsform eines für die Apparatur nach F i g. 1 geeigneten Reaktionsgefäßes,
F i g. 5 eine weitere Ausführungsform eines Reaktionsgefäßes und
F i g. 6 eine graphische Darstellung des Widerstandes einer Probe in Abhängigkeit vom aufgewendeten
Druck bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Er-Verf ahren zur Herstellung von Silicium mit
hoher Dichte
hoher Dichte
Anmelder:
General Electric Company,
Schenectady, N. Y. (V.St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. M. Licht, Dr. R. Schmidt,
Dipl.-Wirtsch.-Ing. A. Hansmann
und Dipl.-Phys. S. Herrmann, Patentanwälte,
München 2, Sendlinger Str. 55
Als Erfinder benannt:
Robert Henry Wentorf jun.,
Schenectady, N. Y.;
Peter Cannon, Alplaus, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Juli 1962 (213 458)
findung sind Drücke in der Größenordnung von 110 Kilobar und mehr erforderlich. Es stehen Druckapparaturen
zur Verfügung, mit denen diese und höhere Drücke erzeugt werden können. Vorzugsweise
verwendet man eine modifizierte Gürtelapparatur, die in F i g. 1 dargestellt ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Apparatur 10 enthält
eine ringförmige Matrize 11 mit einer Öffnung 12, die sich von der Mitte nach beiden Enden zu erweitert.
Die Matrize 11 ist zur Erhöhung ihrer Festigkeit von aus hartem Stahl bestehenden Ringen
(nicht gezeigt) umschlossen. Die Matrize 11 besitzt konische Flächen 13, die mit der Waagerechten einen
Winkel von ungefähr 52,2° einschließen, und eine im allgemeinen kreisförmige zylindrische Kammer 14
mit einem Durchmesser von 5,08 mm.
Konzentrisch zur Öffnung 12 sind zwei sich verjüngende oder kegelstumpfförmige Stempel 15 und
16 einander gegenüberliegend angeordnet, deren Basisteil einen Außendurchmesser von ungefähr
25 mm aufweist. Die Stempel 15 und 16 bilden zusammen mit der Matrize 11 eine Reaktionskammer.
Zur Erhöhung der Festigkeit sind auchtlie Stempel 15 und 16 von aus hartem Stahl bestehenden Ringen
(nicht gezeigt) umschlossen. Die Stempel besitzen
609 610/356
konische Seitenflächen 17, die einen Winkel von 60° einschließen, und Stirnflächen mit einem Durchmesser
von 3,81 mm. Die konisch ausgebildeten Teile der Stempel haben eine axiale Länge von 14,2 mm.
Wegen der zwei voneinander verschiedenen Winkel 5 von 60 und 52,2° ist zwischen einem Stempel und der
Matrize jeweils ein keilförmiger, für eine Dichtung vorgesehener Zwischenraum vorhanden.
Für jeden Zwischenraum ist jeweils nur eine einzige Dichtung 19 aus Pyrophyllit verwendet. Die Dichtungen
19 zwischen den Stempeln 15 und 16 und der Matrize 11 sind keilförmig, damit sie in den vorgegebenen
Zwischenraum passen, und haben eine solche Dicke, daß zwischen den Stirnflächen 18 der
Stempel 15 und 16 ein Abstand von ungefähr 1,52 mm verbleibt.
Bei einer zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung verwendeten Druckapparatur beträgt
das Verhältnis des Abstandes G zwischen den Stempelstirnflächen 18 zum Durchmesser D der Stempel-Stirnflächen
18 weniger als ungefähr 2,0 und vorzugsweise weniger als 1,75. Die schräg verlaufende
Länge L der Dichtung 19, die durch den Durchmesser des Stirnteils vorgegeben ist, ist sechsmal größer als
D, d. h. LjD = 6. Diese Verhältnisse ergeben eine größere seitliche Abstützung der Stempel 15 und 16,
ohne daß die Kraftkomponente wesentlich erhöht wird, die zum Zusammendrücken der Dichtung und
daher zur Erzielung eines Druckanstieges im Reaktionsgefäß erforderlich ist.
Zwischen den Stempelstirnflächen 18 wird ein Reaktionsgefäß 20 angeordnet. In der vorliegenden
Ausführung enthält das Reaktionsgefäß 20 einen zylindrischen Probenhalter 21 aus Pyrophyllit mit
einer Mittelöffnung 22. In F i g. 2 sind die einzelnen Teile in ihrer richtigen gegenseitigen Lage näher
erläutert, die in der öffnung 22 angeordnet werden. Das Reaktionsgefäß 20 enthält sowohl die Probe als
auch eine Heizeinrichtung in Form eines festen, geraden Kreiszylinders, der aus drei konzentrisch
übereinander angeordneten scheibenförmigen Elementen 23, 24 und 25 besteht. Das scheibenförmige
Element 23 besteht aus einer Scheibe 26 aus Pyrophyllit, die eine die Umfangsfläche berührende
öffnung 27 aufweist, in der eine Draht- oder Stabelektrode
28 sitzt, die zum Hindurchführen von Strom durch die Scheibe 26 verwendet wird. Das
scheibenförmige Element 25 besteht aus einer Scheibe 26 aus Pyrophyllit, die eine die Umfangsfläche berührende
öffnung 29 aufweist, in der eine Draht- oder Stabelektrode 28 sitzt, die zum Hindurchführen
von Strom durch die Scheibe 26 vorgesehen ist. Das scheibenförmige Element 24 besteht aus zwei auseinanderliegenden
Segmenten 30 und 31 (nicht gezeigt) aus Pyrophyllit, zwischen denen ein aus elektrisch leitendem Probenmaterial 32 bestehender
Klotz angeordnet ist. Die Probe 32 ist ungefähr 0,50 mm dick, 1,0 mm breit und 2,0 mm lang. Die
scheibenförmigen Elemente 23, 24 und 25 sind 0,50 mm dick und haben einen Durchmesser von
2,0 mm. Die Elektroden 28 und 28' haben einen Durchmesser von 0,50 mm und bestehen aus elektrisch
leitendem Material, beispielsweise Kupfer oder Molybdän.
Aus F i g. 2 oder 3 ist ersichtlich, daß über die Elektrode 28 durch die Probe 32 zur Elektrode 28'
ein elektrischer Widerstandsheizkreis für die Probe 32 gebildet wird.
Das in F i g. 4 gezeigte Reaktionsgefäß 33 besteht aus übereinandergeschichteten konzentrischen Scheiben
34, 35, 36, 37 und 38, die alle einen Durchmesser von ungefähr 2,0 mm haben. Die Scheibe 34 besteht
aus dem Probenmaterial, d. h. Silicium, und ist ungefähr 0,5 mm dick. Die Scheibe 34 ist zwischen
den Scheiben 35 und 36 angeordnet, die ungefähr 0,01 mm' dick sind und aus einem den Druck gut
übertragenden Material bestehen, beispielsweise aus Silberchlorid. Die Scheiben 34, 35 und 36 sind
wiederum zwischen Scheiben 37 und 38 aus Pyrophyllit angeordnet, die eine Dicke von ungefähr
0,4 mm haben.
In F i g. 5 ist eine abgeänderte Form des Reaktionsgefäßes nach F i g. 2 dargestellt. Das in F i g. 5
dargestellte Reaktionsgefäß 39 enthält scheibenförmige Elemente 23 und 25, zwischen denen eine
aus Silicium bestehende Scheibe 40 angeordnet ist.
Mit der Apparatur 10 lassen sich Drücke im Bereich von über 100 Kilobar erzeugen. Zu diesem
Zweck wird die Apparatur 10 zwischen die Preßtische einer geeigneten Presse gebracht, durch welche
die Stempel 15 und 16 aufeinander zu bewegt werden, so daß das Reaktionsgefäß zusammengepreßt und
das darin befindliche Probenmaterial, beispielsweise das mit 32, 34 und 40 bezeichnete Material, hohen
Drücken ausgesetzt wird. Zur Eichung der Apparatur auf hohe Drücke verwendet man ein Verfahren, bei
dem bestimmte Metalle Drücken ausgesetzt werden, bei denen im Metall ein sich auf das elektrische
Verhalten auswirkender Phasenübergang stattfindet. Wird beispielsweise Eisen zusammengepreßt, dann
tritt bei einem Druck von ungefähr 130 Kilobar eine deutliche reversible Änderung des elektrischen
Widerstandes von Eisen auf. Eine Widerstandsänderung im Eisen deutet also auf einen Druck von
130 Kilobar hin.
In der folgenden Tabelle sind die Metalle aufgeführt, die zur Eichung der beschriebenen Gürtelapparatur
verwendet werden.
Metall | Übergangsdruck in Kilobar |
Wismut I* ... | 25 37 |
Thallium | 42 59 89 |
Caesium | 130 141 161 193 )ruck mehrere über- •gänge mit römischen |
Barium I* | |
Wismut III | |
Eisen | |
Barium II | |
Blei | |
Rubidium | |
* Da einige Metalle mit ansteigendem Γ gänge aufweisen, sind die verwendeten übei Ziffern bezeichnet. |
Eine ausführlichere Beschreibung der zur Bestimmung der obigen Ubergangswerte verwendeten Verfahren
findet sich in der Veröffentlichung von F. P. Bundy über »Calibration Techniques in
Ultra High Pressures« im Journal of Engineering for Industry, Mai 1961. Durch Verwendung der elektrischen
Widerstandsänderungen der angeführten Metalle kann eine Presse so geeicht werden, daß der
ungefähre Druck im Reaktionsgefäß angegeben werden kann.
Gegebenenfalls kann eine Probe, beispielsweise die Probe 32, durch elektrische Widerstandsheizung
auch noch hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Zu diesem Zweck kann eine Stromquelle über
Anschlußelemente 41 und 42 an die Stempel 15 und 16 angeschlossen werden, so daß beispielsweise
über die Elektrode 28 die Probe 32 und die Elektrode 28' vom Stempel 15 zum Stempel 16 Strom
geleitet werden kann. Dieser Stromkreis kann auch zum Messen des Widerstandes oder von Wider-Standsänderungen
der Probe Verwendung finden.
Man kann auch andere Heizverfahren verwenden, beispielsweise kann man die Probe durch elektrische
Entladung aufheizen, neben der Probe eine Wärmeenergie abgebende chemische Reaktion durchführen
oder der Probe durch Anwendung von elektrischen Wellen Energie zuführen.
Im Reaktionsgefäß 20 wurde als Probenmaterial 32 hochreines, zur Herstellung von Transistoren geeignetes
einkristallines Silicium verwendet. Die Probe hatte eine Dichte von ungefähr 2,33 g/cm3
und ihr gemessener elektrischer Widerstand betrug ungefähr 400 000 Ω. Das Reaktionsgefäß 20 wurde
in die in F i g. 1 gezeigte Apparatur 10 eingesetzt, und die Apparatur 10 wurde dann zwischen den
Preßtischen einer hydraulischen Presse mit einer Leistung von 200 t angeordnet. Zur Herstellung des
elektrischen Widerstandsheizkreises wurde eine Stromquelle angeschlossen. Der Apparatur 10 wurden
bei einer Spannung von 1,5 bis 7,5 Volt bis zu 0,1 Amp. zugeführt, d. h. maximal 0,75 Watt. Der
elektrische Widerstand der Probe betrug bei ungefähr 10 Kilobar 40 000 Ω. Innerhalb eines Zeitraums
von 5 Minuten wurde der Druck langsam erhöht. Der Widerstand der Probe nahm mit zunehmendem
Druck ab, wobei der steilste Widerstandsanstieg bei ungefähr 110 bis 120 Kilobar beobachtet wurde
und bei ungefähr 140 Kilobar und höher ein Tiefstwert von ungefähr 0,1 Ω gemessen wurde. Bei
Verringerung des Druckes nahm der Widerstand der Probe so lange zu, bis Zimmertemperatur erreicht
war. Bei Zimmertemperatur betrug der Widerstand nur ungefähr 0,5 Ω. Nach Entfernung des Reaktionsgefäßes
konnte man feststellen, daß sich die Abmessungen der Probe geändert hatten, d. h., die
Höhe der Probe war beträchtlich geringer als vor Anwendung des Druckes, die anderen Abmessungen
hatten sich jedoch nicht merklich geändert. Die Dichte der Probe war ungefähr um 8 bis 9% höher
als vor Anwendung des Druckes.
Die Probe wurde einer Röntgenstrahlenanalyse unterworfen, wobei sich eine kubische Kristallstruktur
von 16 Atomen pro Einheitszelle bei einer Kantenlänge der Einheitszelle von 6,60 Ä ergab.
Aus dieser Struktur errechnet sich eine theoretische Dichte von ungefähr 2,59 g/cm3. Bei Wiederholungen
des obigen Beispiels ergab sich, daß die Bildung von Silicium hoher Dichte bei ungefähr dem gleichen
Anfangsdruck von ungefähr 110 Kilobar eintrat. Die Proben wurden zusätzlich zu dem Druck auch
noch mit Hilfe des beschriebenen Heizkreises hohen Temperaturen ausgesetzt, beispielsweise Temperaturen
zwischen 25 und 8000C.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse einiger Beispiele niedergelegt.
Tabelle Π
Beispiel | 20 | Maximaler Druck | Maximal züge führte Heiz |
Ursprünglicher | Bndgültiger | Endgültige |
Nr. | 39 | in Kilobar | leistung in Watt | Widerstand in Ohm | Widerstand in Ohm | Dichte in g/cm3 |
1 | 39 | 175 | 0,75 | 4· IO5 | 0,4 | 2,51 |
2 | 20 | 160 | 0,75 | 1,1 · IO5 | 2,2 | 2,41 |
3 | 39 | 190 | 0,75 | 1000 | 0,7 | 2,55 |
4 | 33 | 190 | 24* | 7 · IO4 | 0,2 | 2,55 |
5 | 20 | 175 | 52* | 1· 103 | 0,3 | 2,55 |
6 | 190 | 0 | 1 ■ 104 | 1 | 2,55 | |
7 | 175 | 100* | 2· IO4 | 0,1 | 2,55 | |
* Die höchste bleibende Widerstandsänderung wurde durch Heizen bei ungefähr 110 bis 130 Kilobar erzielt. Vor Erhöhen und Verringern
des Druckes wurde die Probe auf 25 0C abgekühlt.
Dichte und Widerstand wurden bei Zimmertemperatur gemessen, d. h. bei ungefähr 250C.
Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann die Druck- und Temperaturerhöhung
gleichzeitig oder abwechselnd durchgeführt werden. Die Erhöhung kann in jedem Fall auch schrittweise
oder in abwechselnden Schritten erfolgen. Vorzugsweise wird der Druck auf einen gegebenen Wert
erhöht, bevor man die Temperatur erhöht. Beispielsweise erhöht man den Druck auf 110 Kilobar und
mehr, bevor man mit der Temperaturerhöhung beginnt. Der Druck kann weiterhin auch noch erhöht
werden, nachdem die Umwandlung begonnen hat.
Man kann also eine stabile Form von Silicium mit höherer Dichte dadurch herstellen, indem man
gewöhnliches Silicium mit einer theoretischen Dichte von ungefähr 2,32 g/cm3 bei 25 0C einem hohen
Druck im Bereich von 110 bis 190 Kilobar aussetzt. Die Dichte des auf diese Weise hergestellten
Siliciums ist beträchtlich größer als die von gewöhnlichem Silicium und reicht von ungefähr 2,4 bis
2,55 g/cm3 bei 25 0C. Das gewonnene Silicium ist
vielkristallin, wenn als Ausgangsmaterial ein kristallines Silicium verwendet wird. Der spezifische Eigenwiderstand
des gewonnenen Siliciums ist wesentlich geringer als der von gewöhnlichem Silicium und
liegt unter ungefähr 100 Ω/cm.
Im folgenden wird gewöhnliches Silicium als Silicium I bezeichnet.
In F i g. 6 ist der Widerstand der Probe in Abhängigkeit vom Druck dargestellt. Nach Anwendung
des Druckes beginnt die Umwandlung bei einem Mindestdruck von ungefähr 105 Kilobar und erstreckt
sich bis ungefähr 115 Kilobar. Im Bereich von 105 bis 115 Kilobar fällt die Widerstandskurve
steller ab. Man nimmt an, daß bei dieser Umwand-
lung das dichtere Silicium entsteht, d. h. beispielsweise im Bereich von 105 bis 140 Kilobar oder
vorzugsweise über ungefähr 110 Kilobar. Bei diesen Drücken existiert eine Form von Silicium mit höherer
Dichte. Beim Entlasten steigt die Widerstandskurve R1 allmählich auf einen Endwert bei Zimmertemperatur
an, der beträchtlich niedriger ist als der ursprüngliche Widerstandswert. Man schließt aus
dem allmählichen Anstieg des Widerstandes auf einen niederen Widerstandswert, daß das gebildete dichtere
Silicium nicht wieder in das ursprüngliche Sihcium zurückverwandelt wird. Das gewonnene Silicium
wird daher in der Beschreibung als Silicium II bezeichnet, das bei Zimmertemperatur und Zimmerdruck
stabil ist und sich durch eine höhere Dichte als das als Ausgangsmaterial verwendete Silicium I
auszeichnet. Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird der Druck auf einen Wert
erhöht, bei dem das Silicium hoher Dichte gebildet wird, so daß schließlich Silicium II gewonnen
wird.
Der Druck, bei dem der Übergang gerade beginnt, liegt gewöhnlich bei ungefähr 105 Kilobar. Die
Umwandlung tritt bestimmt bei ungefähr 110 Kilobar auf, und bei ungefähr 140 Kilobar ist der größte
Teil der Widerstandsänderung beendet. Durch Versuche, bei denen der Druck auf eine Reihe von
zunehmenden Werten erhöht und dann beibehalten wurde, konnte durch mit Hilfe von Röntgenstrahlen
durchgeführten Untersuchungen und Dichtemessungen festgestellt werden, daß zwar die Umwandlung
in die dichtere Form prozentual zunimmt, jedoch nicht in dem Maße wie bei der bei höheren Drücken
durchgeführten Umwandlung. Der übergang von der weniger dichten in die dichtere Form erfolgt
daher allmählich und findet innerhalb eines Druckbereiches statt. Die Umwandlung beginnt jedoch an
einem Schwellwert. Bei einem Druck von ungefähr 190 Kilobar scheint der übergang vollständig zu
sein.
Durch eine Temperaturerhöhung in der Probe verringert sich der Schwellwert zwar nur geringfügig,
jedoch vollzieht sich der übergang in einem engeren Druckbereich. Für das Auftreten eines Überganges
ist jedoch eine Temperaturerhöhung nicht erforderlich.
Wird die eine höhere Dichte aufweisende Form von Silicium hohen Temperaturen ausgesetzt, dann
verringert sich die Dichte. Unter gesteuerten Bedingungen ändert sich jedoch die Dichte nicht
sofort auf den ursprünglichen Wert. Setzt man beispielsweise die dichtere Form von Sihcium ungefähr
45 Minuten lang einer Temperatur von ungefähr 180°C aus, dann verringert sich die Dichte
des Siliciums in Richtung auf die ursprüngliche Dichte, das Silicium nimmt jedoch ein Kristallgefüge
an, das hexagonal (Analog zu Wurtzit) und nicht kubisch (Analog zu Zinkblende) ist. Dieses hexagonale
Silicium ist eine weitere neue Form von Silicium, hat jedoch angenähert die gleiche Dichte
wie gewöhnliches kubisches Silicium. Das hexagonale Gefüge dieses Siliciums wurde mit Hilfe von
Röntgenstrahlenanalyse festgestellt.
Die höhere Dichte aufweisende Form von Silicium kann wegen seiner höheren elektrischen Leitfähigkeit
als elektrischer Leiter verwendet werden. Da es sich ausdehnt, wenn es höheren Temperaturen ausgesetzt
wird, kann es auch als Energiespeicher Verwendung finden. Die dichtere Form von Silicium kann als
Steuer- oder Tastelement dienen, da die Änderung in die weniger dichte Form als Maß dafür verwendet
werden kann, daß eine hohe Temperatur erreicht worden ist. Beispielsweise kann die dichte Form
von Sihcium als Widerstandselement in einem einfachen Schaltkreis verwendet werden, in dem bei der
Umwandlungstemperatur der dichteren Form der Widerstand steil und irreversibel ansteigt, was
darauf hindeutet, daß eine gegebene Temperatur erreicht worden ist. Auch kann die Ausdehnung
beim übergang in die weniger dichte Form verwendet werden, um eine Betätigungskraft bei höheren
Temperaturen zu liefern.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Silicium hoher Dichte, dadurch gekennzeichnet,
daß gewöhnliches Silicium einem Druck im Bereich von ungefähr 110 bis 190 Kilobar
ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anwendung des Druckes das Silicium auf Temperaturen bis zu 8000C
erwärmt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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