DE1222418B - Druckgas entwickelndes Gemisch - Google Patents

Druckgas entwickelndes Gemisch

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DE1222418B
DE1222418B DET25788A DET0025788A DE1222418B DE 1222418 B DE1222418 B DE 1222418B DE T25788 A DET25788 A DE T25788A DE T0025788 A DET0025788 A DE T0025788A DE 1222418 B DE1222418 B DE 1222418B
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Germany
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gas
mixture
weight
evolving
fuel
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Application number
DET25788A
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English (en)
Inventor
Ernest Shaw Sutton Jun
Calvin William Vriesen
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ATK Launch Systems LLC
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Thiokol Corp
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Druckgas entwickelndes Gemisch Die Erfindung betrifft Druckgas entwickelnde Gemische auf der Basis von anorganischen Perchloratoxydatoren, polymeren Brennstoffbindemitteln und einem Kühlmittel, gegebenenfalls im Gemisch mit üblichen Zusätzen, wie Verbrennungskatalysatoren, Weichmacher, Hydrophobiermitteln und ballistischen Stoffen.
  • Es ist bekannt, daß Kühlmittel die Verbrennungseigenschaften von Zusammensetzungen auf Perchloratbasis verbessern, damit diese in Gasturbinen und Düsenmaschinen wirkungsvoll verwendet werden können.
  • Gegenstand der Erfindung sind Druckgas entwickelnde Gemische auf der Basis von anorganischen Perchloratoxydatoren, polymeren Brennstoffbindemitteln und einem Kühlmittel, gegebenenfalls im "Gemisch mit üblichen Zusätzen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie einen Gehalt an Hydroxamsäuren, Oximen von Hydroxamsäuren, Amiden von Hydroxamsäuren, Ammoniumsalzen von Hydroxamsäuren, substituierten Ammoniumsalzen von Hydroxamsäuren oder Hydroxylammoniumoxalat als Kühlmittel haben.
  • Die Bezeichnung »substituierte Ammoniumsalze<c von Hydroxamsäuren bezieht sich auf solche Strukturen, in denen ein oder mehrere Wasserstoffatome der Ammoniumgruppe durch Alkylreste ersetzt sind. Erfindungsgemäß geeignete Kühlmittel sind: HO - C = NOH C=O HO - C = NOH Oxomalonylhydroxamsäure HO - C = NONH4 HO - C = NONH4 Diammoniumoxalylhydroxamat HO - C = NOH I HO - C = NOH Oxalylhydroxamsäure
    O = C - NI-1,
    HO - C = NOH
    Oxalylhydroxamsäureamid
    HO - C = NOH
    N
    11
    N
    HO - C = NOH
    Azodiformylhydroxamsäure
    OH
    N C = NOH 3
    Triformylhydroxyamylamin
    HO - C = NONHQ
    HO - C = Null
    Monoammoniumoxalylhydroxamat
    HOC = NOH
    C = NOH
    HOC = NOH
    Oximidomalonylhydroxamsäure
    In den letzten Jahren, besonders seit dem man sich mit dem Luftraum oder der Flugtechnik befaßte, faßte man steigendes Zutrauen zu der Verwendung von Anlagen, die durch die Entwicklung von Gasen betrieben - oder aktiviert werden. Diese Anlagen erhalten ihre Energie gewöhnlich aus der kontrollierten Verbrennung von festen gasentwickelnden Verbindungen in den Gasturbinenmaschinen. Die Verbrennung dieser festen Verbindungen zu gasförmigen Produkten kann dazu benutzt werden, ein Fließmittel unter Druck zu setzen oder eine Turbine anzutreiben, um mechanische oder elektrische Energie zu liefern oder um verschiedene mechanische Anlagen in Gang zu bringen. Die gasentwickelnden Anlagen sind besonders vorteilhaft dadurch, daß sie in der Lage sind, eine ziemlich erhebliche Menge an Kraft im Verhältnis zu dem relativ geringen Gewicht des getankten Gasgenerators zu erzeugen, verglichen mit herkömmlichen gasförmigen oder öligen Kraftgeneratoren. Wegen des Verhältnisses ihrer hohen Leistung zu ihrem niedrigen Gewicht sind diese Anlagen besonders geeignet, um Gasturbinen und Düsenmaschinen für diskontinuierlichen oder kurzzeitigen Gebrauch anzutreiben.
  • In mancher Hinsicht sind gasentwickelnde Zusammensetzungen ähnlich festen Treibstoffzusammensetzungen, die für Kraftraketen und Geschosse benutzt werden. Ebenso wie Geschoßtreibmittel müssen gasentwickelnde Zusammensetzungen bestimmte unabdingbare physikalische Erfordernisse erfüllen, um benutzt werden zu können. Zum Beispiel müssen gasentwickelnde Zusammensetzungen ebenso wie Geschoßtreibmittel nach verlängerter Lagerung bei extremen Temperaturen im Bereich zwischen +82°C (180°F) und -27°C (80°F) ballistisch stabil sein. Außerdem müssen die Verbindungen besonders bei der Anwendung im Luftraum und für militärische Zwecke innerhalb dieser gleichen Temperaturbereiche leicht entzündbar sein. Weiterhin müssen die Verbindungen relativ schlagunempfindlich und homogen in der Zusammensetzung sein, eine erhebliche Elastizität aufweisen, um Spalten und Hohlräume zu verringern, und gleichmäßig und zusammenhängend verbrennen. Schließlich bestehen beide Verbindungstypen im wesentlichen aus einem Oxydationsmittel und einem brennbaren Brennstoffbindemittel, das gewöhnlich noch durch geringe Mengen verschiedener Treibmittelzusätze ergänzt ist. Es sollte erwähnt werden, daß die Zusätze erwünschte Komponenten der Zusammensetzungen sind und nach Ort und Gehalt von Verbindung zu Verbindung verschieden sind.
  • Während,wie oben gezeigt wurde, auf verschiedenen Bereichen Ähnlichkeit zwischen gasentwickelnden
    HOC = NOH
    HOC = O
    Oxalylmonohydroxamsäure
    HONH30C = O
    HONH30C = O
    Hydroxylammoniumoxalat
    Zusammensetzungen und Treibmittelzusammensetzungen besteht, sind die Unterschiede zwischen beiden Verbindungstypen noch wichtiger. Da z. B. ein Oxydationsmittel auch ein integraler Bestandteil der gasentwickelnden Zusammensetzung ist, unterschieden sich die Erfordernisse für dieses Oxydationsmittel beachtlich von denen, die bei Geschoßtreibstoffen verwendet werden, und in mancherlei Hinsicht sind die Erfordernisse noch strenger. Namentlich muß das Oxydationsmittel in gasentwickelnden Zusammensetzungen anders als die Oxydationsmittel in Treibstoffzusammensetzungen eine relativ niedrige Brenngeschwindigkeit besitzen und bei relativ geringen Flammtemperaturen brennen. Ein anderes wichtiges Erfordernis ist das, daß die Verbrennung dieser gasentwickelnden Zusammensetzungen im wesentlichen teilchenfreie Gase entwickeln muß, die ziemlich unkorrodierend wirken. Außerdem sollte im Idealfall die Brenngeschwindigkeit der gasentwickelnden Zusammensetzung so unabhängig wie möglich von den während der Verbrennung auftretenden Temperaturen und Drucken sein. Der Bedarf für diese speziellen Erfordernisse steigt wegen der verschiedenen Zwecke, für die die beiden Zusammensetzungen bestimmt sind. Zum Beispiel liefert die Verbrennung von Geschoßtreibstoffen außerordentlich hohe Flammentemperaturen, oft in einem Übermaß von 2213°C (4000°F). Diese hohen Flammentemperaturen wirken über einen längeren Zeitraum zersetzend auf Teile, die aus den handelsüblichen Metallegierungen, wie aus nichtrostendem Stahl, hergestellt wurden. Tatsächlich werden viele der speziell als »hitzebeständigen Legierungen« bezeichneten Legierungen angegriffen, wenn sie längere Zeit diesen höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Jedoch ist die Erosion und Korrosion der metallischen Geschoßteile, die während der Verbrennung stattfinden, bei Geschossen von geringer Bedeutung, da sie Stücke aus Eisenteilen sind, die dazu bestimmt sind, nach einem einmaligen Abschuß verbraucht zu sein.
  • Aus denselben Gründen bereitet die Anwesenheit von erodierenden oder korrodierenden Verbrennungsprodukten, wie sie offenbar in Verbrennungsrauchgasen vorliegen, geringe Sorge. Der Effekt jedoch, daß hohe Verbrennungstemperaturen und erodierende Feststoffteilchen in den Verbrennungsgasen bei Gasturbinenanlagen auftreten, ist wesentlich ernster. So erodieren z. B. die Feststoffteilchen nicht nur die Metallteile, die sie berühren, sondern sie können die beweglichen Maschinenteile hemmen, dadurch die Leistung beeinträchtigen sowie Maschinenfehler verursachen. Dies erhöht die Wartungskosten und vermindert die Lebensdauer der Maschine. Da stromliefernde Anlagen für einen langfristigen Gebrauch bestimmt sind, sind Zuverlässigkeit und langes Leben wesentlich für den wirtschaftlichen Wert. Demnach besitzen die typischen Treibstoffzusammensetzungen auf Perchloratbasis nach dem Stand der Technik einen geringen Wert als gasentwickelnde Verbindungen.
  • Daß unmodifizierte Geschoßtreibstoffverbindungen und gasentwickelnde Zusammensetzungen nicht austauschbar sind, wurde bereits früher bewiesen. Dies trifft besonders im Falle von Treibmitteln auf Perchloratbasis zu. Perchloratoxydationsmittel sind nicht nur wesentlich energiereicher als jene, die in gasentwicklenden Zusammensetzungen verwendet werden, sondern liefern auch andere wichtige Vorteile. Zum Beispiel ist die Brenngeschwindigkeit von Perchloratoxydationsmitteln relativ unabhängig von ihrer Temperatur und ihrem Druck bei der Verbrennung, während die Brenngeschwindigkeit von Ammoniumnitrat, einer gewöhnlich als Oxydationsmittel in gasentwickelnden Zusammensetzungen verwandten Verbindung, wesentlich stärker von der Temperatur und dem Druck abhängig ist. Ein weiterer Vorzug, den diese Oxydationsmittel gegenüber Ammoniumnitrat besitzen, ist der, daß sie mehr Sauerstoff enthalten. Der höhere Sauerstoffgehalt des Perchlorats begünstigt eine glattere und kontinuierlichere Verbrennung, als dies mit Ammoniumnitrat möglich ist.
  • Trotz der wichtigen Vorteile, die man erhält, wenn man Oxydationsmittel auf Perchloratbasis bei gasentwickelnden Zusammensetzungen verwendet, wurde ein geringer Fortschritt bei der Herstellung von gasentwickelnden Verbindungen auf Perchloratbasis wegen eines enrsthaften Mangels erzielt, den Perchlorate für diesen Zweck besitzen. Dies ist die Entstehung von Flammentemperaturen über 2213°C (4000°F). Diese hohe Flammentemperatur verusacht Schwierigkeiten bei der Konstruktion und Wartung von gasentwickelnden Anlagen. Es würde daher einen wesentlichen Vorteil für die Technik bedeuten, die Flammentemperatur von Treibstoffzusammensetzungen auf Perchloratbasis so wesentlich herabzusetzen, daß sie in gasentwicklenden Maschinen und Anlagen verwendet werden können.
  • Gemäß der Erfindung gelingt es, früher nicht verwendbareGeschoßtreibstoffzusammensetzungeningasentwickelnde Verbindungen umzuwandeln, die für einen weiteren Anwendungsbereich geeignet sind. Dabei waren Verbindungen mit umfaßt, die zum Antreiben und Betätigen mechanischer Anlagen, Turbinen, Düsenmaschinen usw. geeignet sind.
  • Weiter gelingt es gemäß der Erfindung, sehr energiereiche Geschoßtreibstoffzusammensetzungen auf Perchloratbasis in verwendbare gasentwickelnde Verbindungen umzuwandeln. Es ist auch möglich ballistisch stabile gasentwickelnde Zusammensetzungen herzustellen, deren Brenngeschwindigkeit relativ unabhängig von Verbrennungstemperaturen und -Drucken ist.
  • Die erfindungsgemäßen festen gasentwickelnden Verbindungen haben eine gleichmäßige und kontinuierliche Verbrennung und erzeugen geringere Flammentemperaturen, als dies mit anderen gasentwickelnden Zusammensetzungen bisher möglich war.
  • Man kann die erfindungsgemäßen gasentwickelnden Zusammensetzungen durch Vermischen, Gießen und Härten eines härtbaren homogenen Gemisches erhalten, das sich aus erstens dem Oxydationsmittel, zweitens dem brennbaren Brennstoffbindemittel und drittens den erfindungsgemäßen neuen Kühlmitteln, gegebenenfalls mit oder ohne viertens Treibmittelhilfsstoffen zusammensetzt.
  • Eine gasentwickelnde Zusammensetzung gemäß der Erfindung besteht insbesondere aus: 1. Zwischen etwa 20 und 80 Gewichtsprozent eines anorganischen Perchloratoxydationsmittels, vorzugsweise Ammoniumperchlorat. Jedoch genügen auch die Erdalkali- und Alkaliperchlorate.
  • 2. Zwischen etwa 15 und 35 Gewichtsprozent eines brennbaren Brennstoffbindemittels. Das brennbare Brennstoffbindemittel schließt immer eine größere Menge einer polymeren Verbindung und eine kleinere Menge einer oder mehrerer Härtungsmittel ein.
  • Die bevorzugten Bindemittel sind die Polyester, speziell die modifizierten Polyester, wie etwa die linearen Polyester mit Carboxylendgruppen, die Polyester-Polyurethan-Polymeren mit Thiolendgruppen. Andere Polymere, die verwendet werden können, sind Polycarbonate, Polyurethan, die Polyacrylate, die Polyepoxyde sowie die Mischpolymeren einer oder mehrerer dieser Verbindungen.
  • 3. Zwischen etwa 10 und 60 Gewichtsprozent eines oder mehrerer der neuen Kühlmittel nach dieser Erfindung. Eine wesentliche Verminderung der Flammentemperatur wird erreicht, wenn man mehr als 20 Gewichtsprozent der gehärteten gasentwickelnden Endzusammensetzung aus einem oder mehreren der neuen Kühlmittel nach der Erfindung bestehen läßt. Die bevorzugten Kühlmittel sind Oxalylhydroxamsäure und Hydroxylammoniumoxalat.
  • 4. Bis zu 10 Gewichtsprozent eines Treibmittelhilfsstoffes. Wie früher gezeigt wurde, wird die Anwesenheit von Treibstoffhilfsmitteln bevorzugt, um eine optimale Leistung zu erhalten, obwohl sie nicht wesentlich für die Anwendbarkeit der gasentwickelnden Zusammensetzungen nach der Erfindung sind. Wo ein derartiges Hilfsmittel benutzt wird, besteht es gewöhnlich aus etwa 0,25 bis 5 Gewichtsprozent der gasentwickenden Verbindung.
  • Die obigen Komponenten des gasentwickelnden Gemisches werden bis zur Homogenität durchmischt, dann gegossen oder gepreßt und schließlich unter Verwendung des in der Gasgeneratortechnik wohl bekannten Verfahrens gehärtet, so daß sie in dem Gasentwickler gleichmäßig und kontinuierlich verbrennen. Da die gehärtete gasentwickelnde Endmischung mindestens einige Substanzen enthält, ist es für eine ausreichende Leistung wesentlich, daß die Substanzen in dem Gemisch homogen verteilt sind. Wenn daher im folgenden von dem gasentwickelnden Gemisch gesprochen wird, so ist daraunter zu verstehen, daß dieses in homogener Verteilung vorliegt. 1. Oxydationsmittel Wie früher gezeigt wurde, können das Perchloratoxydationsmittel, das brennbare Brennstoffbindemittel und die Treibstoffhilfsmittel sowohl hinsichtlich ihres Gehaltes wie auch hinsichtlich ihrer Auswahl variiert werden. Zum Beispiel können als Oxydationsmittel zahlreiche Perchlorate, wie die Erdalkaliperchlorate und die Alkaliperchlorate, die Metallperchlorate allgemein und Ammoniumperchlorat benutzt werden. Jedoch ist Ammoniumperchlorat in der Hauptsache deswegen das bevorzugte Perchloratoxydationsmittel, da es reichlicher gasförmige Produkte während der Verbrennung liefert, als dies andere Perchlorate tun. Außerdem ist es in großen Mengen und hohem Reinheitsgrad bei niedrigen Kosten verfügbar.
  • Allgemein können verschiedene Anteile des Oxydationsmittels in den gasentwickelnden Gemischen dieser Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel kann das Oxydationsmittel je nach der gewünschten Verwendung in dem gehärteten festen gasentwickelnden Gemisch in einer ausreichenden Menge vorhanden Sein, um etwa 20 bis 80 Gewichtsprozent des Endgemisches auszumachen.
  • Gemische, die den niedrigeren Prozentgehalt an Oxydationsmittel enthalten, nämlich zwischen 20 und 5001, besitzen eine geringere Brenngeschwindigkeit und wären daher für Gasturbinen und Düsenflugzeuganlasser verwendbar. Dagegen wären Gemische, die den höheren Prozentgehalt (etwa 50 bis 80 °/o) an Oxydationsmittel enthalten, verwendbar für die Herstellung von gasentwickelnden Gemischen, wo eine höhere Brenngeschwindigkeit erwünscht ist. Auf jeden Fall wird das Gleichgewicht des gasentwickelnden Gemisches aus 20 bis 60 Gewichtsprozent des Kühlmittels nach der Erfindung und 15 bis 35 Gewichtsprozent des Brennstoffbindemittels mit bis zu 10 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Treibstoffhilfsmittel, wenn dies erwünscht ist, bestehen. z. Brennstoffbindemittel Die hier beschriebenen Brennstoffbindemittel betreffen brennbare Polymerharze oder ihre Vorläufer, die zu der gewünschten Härte gehärtet werden können und als Brennstoffe für die Oxydationsmittel benutzt werden. Die Bezeichnung »Brennstoff bindemittel«, die hier verwandt wird, umfaßt nicht nur die polymere Verbindung, die in einer größeren Menge vorhanden ist, sondern schließt ebenso eine kleinere Menge eines oder mehrerer Härtungsmittel ein, die in der Harztechnik benutzt werden und den verwendbaren gasentwickelnden Endgemischen die erforderliche Härte oder Konsistenz verleihen. Da das Härtungsmittel entsprechend dem oder den behandelten Polymeren variieren wird, können die Mengen des oder der benutzten Härtungsmittel nicht genau festgelegt werden.
  • Brennstoffbindemittel, die wesentliche Mengen an Sauerstoff im Molekül enthalten, sind begünstigt, um maximale Mengen an verfügbaren gasförmigen Produkten zu liefern und die Oxydation des Bindemittels zu unterstützen. Unter den besonders bevorzugten sauerstoffhaltigen Harzen, die benutzt werden können, befinden sich die folgenden: die Polyamide, die Polyester, Polycarbonate, Polyurethane, Polyacrylate; Polyepoxyde, sowie diese Harze, die durch Nitrierung usw. modifiziert wurden, oder die Harze, die mit anderen Harzen oder miteinander mischpolymerisiert wurden. Zwar können auch Polysulfide, Polyalkylene und andere nicht sauerstoffhaltige polymere Bindemittel für die gasentwickelnden Gemische benutzt werden, doch ist ihre Verwendung nicht besonders bevorzugt, da sie dazu neigen, während der Verbrennung eine beachtliche Menge an Feststoffteilchen zu entwickeln.
  • Eine Gruppe von Brennstoffbindemitteln, die wegen ihrer überlegenen physikalischen und Verbrennungscharakteristiken besonders bevorzugt sind, sind die Polyester, speziell die linearen Polyester mit Carboxylendgruppen und einem Molekulargewicht im Bereich von 500 bis 5000.
  • Wenn die linearen Polyester mit Carboxylendgruppen als Brennstoffbindemittel verwendet werden, kann der Polyester durch Umsetzung einer Polycarbonsäure mit einer Hydroxyverbindung, vorzugsweise einer Polyhydroxyverbindung, unter Reaktionsbedingungen, wie Temperatur, Druck und Katalysator, die in der Kunststofftechnik beschrieben sind, hergestellt werden. Das Reaktionsprodukt ist ein flüssiges Vorpolymeres mit Carboxylendgruppen, das mit anderen Komponenten des Gemisches vermengt und gehärtet wird, um das gasentwickelnde Endgemisch zu bilden.
  • Typische Polycarbonsäuren, die als Reaktionspartner bei der Herstellung der oben beschriebenen Polyester mit Carboxylendgruppen verwendet werden können, sind etwa Oxalsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure sowie andere Säuren und Gemische dieser Säuren. Hydroxylverbindungen sind unter anderem die Glykole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Propylenglykol, Polybutylen- und Polypropylenglykol, Glycerin, Sorbit, Ricinusöl,-1,2,6-Hexantriol usw., sowie Mischungen dieser Verbindungen und ihrer Analogen. Andererseits kann -auch jeder andere der zahlreichen im Handel erhälthchen Polyester als Quelle für das Brennstoffbindemittel verwendet werden.
  • In ähnlicher Weise kann, wenn das Bindemittel auf Polyurethanbasis beruht, das Polyurethan durch Umsetzung eines organischen Isocyanats oder Diisocyanats mit einem oder mehreren Polyolen, Polyäthern, Polyestern oder anderen hydroxylhaltigen Substanzen in Gegenwart einer geeigneten Base, wie etwa eines Amins, hergestellt werden. Wechselweise kann das Polyurethanbindemittel auch durch Härtung von im Handel erhältlichen Polymeren oder deren Gemischen erhalten werden.
  • Während gewöhnlich die betrachteten Brennstoffbindemittel ein einziges Polymer sind, wie etwa das Polyacrylamid, das Polyurethan, das Polysulfid usw., ist es häufig vorteilhaft, Gemische dieser Harze oder der durch Einführung zusätzlicher funktioneller Gruppen in das Harzmoleknl modifizierten Harze herzustellen. Zum Beispiel kann ein modifiziertes Polyurethan durch Umsetzung eines Polyurethans mit 1,2-Äthandithiol dargestellt werden, wobei man ein Vorpolymer erhält, das durch Polysulfidhärtung gehärtet werden kann. Ein anderer Weg zu dem gleichen Vorpolymertyp ist die Umsetzung eines Polyesters mit Carboxylendgruppen mit dem1,2-Äthandithiol.
  • In jedem Fall wird das als Brennstoffbindemittel verwendete Harz gemäß der für das jeweilige Harz bekannten Härtungstechnik unter Verwendung eines gebräuchlichen Polymerisationskatalysators, üblicher Härtungsmittel oder Beschleuniger gehärtet. Zum Beispiel werden die Polyester bei Temperaturen im Bereich zwischen 27 und 82°C (80 und 180°F) und gehärtet, wobei man übliche Härtungsmiitel, wie Polyimme, Polyepoxyde usw., benutzt. In ähnlicher Weise können die Polyurethanvorpolymeren bei Temperaturen zwischen Normaltemperatur und 93'C (200°F) und höher gehärtet werden, wenn sie mit Härtungsmitteln, wie Polyolen, behandelt werden. Sowohl die Polysulfide wie auch die Polyurethane mit Mercaptoendgruppen werden bei Temperaturen zwischen 49 und 93'C (120 und 200°F) unter Verwendung von Peroxydhärtern, wie Benzoylperoxyd, gehärtet. Da die Methoden zur Herstellung oder Modifizierung der verschiedenen Harze, die hier als Bindemittel benutzt werden, nicht erfindungswesentlich sind, werden sie hier nicht im einzelnen beschrieben. Es soll genügen, zu sagen, daß die präparativen Methoden und die Härtungstechnik wohl bekannt sind und in der technischen Literatur, besonders in »Plastics Application Series«, herausgegeben von Reinhold Publishing Corporation, New York City, New York, beschrieben sind. 3. Kühlmittel Die neuen Kühlmittel dieser Erfindung sind bekannte Verbindungen oder können aus bekannten Zwischenprodukten nach in der synthetischen Chemie bekannten Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel können die Hydroxamsäuren durch Einwirkung von Hydroxylamin auf die Ester der Säuren dargestellt werden. Eine andere unter verschiedenen Methoden ist die, Hydroxylamin oder substituierte Hydroxylamine mit dem geeigneten Säureamid, Säurechlorid oder Säureanhydrid umzusetzen. Weitere Darstellungen dieser Verbindungen sowie gaaloger Verbindungen sind in der technischen Literatur, speziell in Chemical Abstracts, zu finden. Hydroxylammoniumoxalat ist eine bekannte Verbindung, die gemäß der von P. F. T r y o n in Inorganic Synthesis, S. 83 bis 95, Bd. III, 1950, erste Ausgabe, herausgegeben von MeGraw Hill Book Company, Inc., New York, beschriebenen Methode gewonnen werden kann.
  • Wie oben aufgezeigt wurde, erlaubte die überraschende Entdeckung, daß bestimmte Hydroxamsäuren, ihre Derivate und Hydroxylammoniumoxalat die Flammentemperatur herabsetzen, die Umwandlung von Treibstoffgemischen auf Perchloratbasis in gasentwickelnde Gemische. Speziell schuf die Einlagerung dieser neuen Kühlmittelverbindungen in Treibstoffgemische auf Ammoniumperchloratbasis neue und überlegene gasentwickelnde Gemische.
  • Die Verwendung dieser Kühlmittel in Treibstoffgemischen auf Perchloratbasis reduzierte die Flammentemperatur bis auf 50 °/o, besonders wenn ein stark sauerstoffhaltiges Bindemittel, wie die Polyester, in das Gemisch eingebracht wurde. Gleichzeitig wird die Abhängigkeit der Brenngeschwindigkeit von der Temperatur und dem Druck nicht wesentlich geändert. Obwohl die Kühlwirkung aller der genannten Kühlmittel zufriedenstellend ist, geben besonders zwei Kühlmittel, Oxalylhydroxamsäure und Hydroxylammoniumoxalat, eine überlegene Leistung bei der Unterhaltung der Verbrennung und der nahezu vollständigen Zersetzung in gasförmige Verbrennungsprodukte. Aus diesem Grund sind diese Substanzen die bevorzugten Kühlmittel dieser Erfindung. Da offenbar der Hydroxamsäureanteil das aktive Kühlmittel ist, können oft auch die Salze, wie das Ammoniumsalz oder substituierte Ammoniumsalze, mit den gleichen Vorzügen wie die ursprünglichen Verbindungen als Kühlmittel benutzt werden. Diese Salze können in der üblichen Weise durch Umsetzung eines oder zweier Mole Ammoniako der der substituierten Ammoniumbase mit der entsprechenden Hydroxamsäure bereitet werden.
  • 4. Treibstoffhilfsmittel Außer den Härtungsmitteln können oft auch Katalysatoren für die Lösungspolymerisation und Vulkanisation usw., die in dem Gehalt des Brennstoff-Bindemittels der erfinderischen gasentwickelnden Mischungen eingeschlossen sind, bestimmte Konditionierungs- oder Modifizierungsmittel vorteilhafterweise zu gasentwickelnden Gemischen zugegeben werden, um deren physikalische und Verbrennungscharakteristika zu ändern oder zu verbessern. Der Bequemlichkeit halber werden diese Substanzen hier allgemein als Treibstoffhilfsmittel bezeichnet, und sie können in dem fertigen gasentwickelnden Gemisch in Mengen zwischen etwa 10 und 0 Gewichtsteilen des gasentwickelnden Endgemisches vorliegen.
  • Allgemein jedoch machen die Hilfsmittel einen Anteil von etwa 0,25 Gewichtsteilen oder noch weniger bis zu etwa 5 Gewichtsteilen des gasentwickelnden Gemisches aus. Unter den vielen Treibstoffhilfsmitteln, die verwendet werden können, befinden sich folgende typischen Materialien: Weichmacher, wie Alkylphthalate usw., Verdunkelungsmittel, wie Ruß oder Lampenruß, ballistische Mittel, wie Kaliumsulfat, Substanzen zur Verhinderung der Feuchtigkeitsanziehung, wie Dinitrotoluol, und verschiedene Verbrennungskatalysatoren. Die Verbrennungskatalysatoren sind von unterschiedlicher Struktur, aber sind allgemein Verbindungen, die Sauerstoff enthalten. Diese Katalysatoren können anorganische oder organische Verbindungen sein. Sie umfassen unter vielen anderen Oxyde, wie Magnesium-, Eisen-, Kupfer-, Titan-, Calcium-, Molybdän-, Vanadinoxyde usw. Besonders wirksam als Verbrennungskatalysatoren sind die Chromate und Dichromate, wobei Arnmoniumdichromat allgemein ein bevorzugter Katalysator ist. Andere zufriedenstellende Verbrennungskatalysatoren sind etwa metallorganische Verbindungen, wie Eisen- und Kobaltdicyclopentadienyl, Ferri-und Kobaltacetylacetonat sowie bestimmte Farbstoffe, unter anderem Kupferphthalocyanin. Organische Stoffe, wie Nitrocellulose, können ebenfalls wirkungsvoll verwendet werden. 5. Bevorzugte gasentwickelnde Gemische Wie oben ausgeführt wurde, werden aus verschiedenen Gründen bestimmte einzelne Komponenten der gasentwickelnden Gemische vor den anderen bevorzugt. So bestehen die bevorzugten gasentwickelnden Zusammensetzungen dieser Erfindung aus folgenden Stoffen: 1. zwischen etwa 20 und 80 Gewichtsprozent Ammoniumperchloratoxydationsmittel; 2. zwischen etwa 15 und 35 Gewichtsprozent linearer Polyester mit Carboxylendgruppen als Brennstoffbindemittel; 3. zwischen etwa 20 und 60 Gewichtsprozent eines Kühlmittels, bestehend aus Hydroxylammoniumoxalat oder Oxalylhydroxamsäure; 4. zwischen etwa 0 und 10 Gewichtsprozent eines Treibstoffhilfsmittels. 6. Vereinigung der Komponenten Bei der Herstellung der festen gasentwickelnden Gemische kann unter vielen anderen die folgende Methode angewandt werden.
  • Das getrocknete Oxydationsmittel, wie etwa Perchlorat (20 bis 80 Gewichtsteile) wird durch Vermahlen oder auf andere Weise in sehr feinteilige Form gebracht. Etwa 20 bis 60 Gewichtsteilen eines Kühlmittels und etwa 15 bis-35 Gewichtsteilen eines brennbaren Brennstoffbindemittels, das entweder vorher aus den Reaktionspartnern hergestellt wurde oder als im Handel- erhältliches Monomer oder Polymer verwendet wird, werden in einem Mischgefäß, das mit einem wirkungsvollen Funkenprobenmischer ausgestattet ist, eingebracht, dann gibt man die feinen Teilchen des Oxydationsmittels dazu.
  • Auch setzt man nun 0 bis 10 Gewichtsteile eines der erforderlichen Treibstoffhilfsmittel zu. Während dieser Zusätze mischt man kräftig durch, bis man eine homogene Mischung erhält. Die gesamte für ein gleichmäßiges Gemisch notwendige Mischzeit variiert je nach der Größe der Menge, doch benötigt man allgemein wenigstens 30 Minuten, während 90 Minuten oder mehr eine extreme Mischzeit darstellen. Schließlich werden, wenn dies nötig ist, ein Härtungsmittel oder Härtungsmittel zugesetzt und das Mischen während 11, bis 1 Stunde weiter fortgesetzt. Endlich wird das gleichförmig durchmischteungehärtetegasentwickelnde Gemisch in eine Gasgeneratormaschine gegossen, und das Gemisch wird bei der erforderlichen Temperatur gehärtet, bis man die erwünschte Härte erhält. Die Härtungszeiten und -temperaturen sind abhängig von dem jeweiligen. als Bindemittel verwendeten Harz, der Menge sowie von anderen Dingen und kann daher nicht genau festgelegt werden. Jedoch sind die folgenden Zeit- und Temperaturbereiche typisch für die Härtung eines gasentwickelnden Gemisches, das die unten beschriebenen Brennstoffbindemittel enthält.
    Bindemittel I Härtungstemperaturen Härtungszeit
    Polyester ... 27 bis 82°C 6 bis 50 Stunden
    (80 bis 180°F)
    Polyurethan 27 bis 93'C 6 bis 70 Stunden
    (80 bis 200°F)
    Polysulfid ... 49 bis 93'C 6 bis 70 Stunden
    (120 bis 200°F)
    Zur Erläuterung der Darstellung und Verwendung der neuen gasentwickelnden Gemische nach der Erfindung sollen die folgenden Beispiele dienen: Beispiel 1 Herstellung gasentwickelnder Gemische auf Ammoniumperchloratbasis unter Verwendung der bevorzugten Kühlmittel A. Gemisch unter Verwendung von Oxalylhydroxamsäure als Kühlmittel 80 Teile metallischen Natriums werden in 1600 Teilen Äthanol gelöst, die erhaltene Lösung wird zu einer Lösung von 3240 Teilen Hydroxylaminhydrochlorid in 1600 Teilen Methanol zugesetzt. Das entstehende Natriumchlorid wird abfiltriert, dann gibt man 169,4 Teile Diäthyloxalat unter Rühren langsam zu dem Filtrat. Nach kurzer Zeit fällt ein Niederschlag aus, nun läßt man das Reaktionsgemisch über Nacht stehen. Die Alkohole werden abfiltriert, das feste Material wird mit Eisessig bedeckt. Nach Zugabe mehrerer Teile Wässer wird die Suspension auf dein. Dampfbad 3 bis 4 Stunden läng erwärmt. Das feste Produkt wird durch Filtration abgetrennt und aus Wasserbei 80°C (176°F) umkristallisiert, um Oxalylhydroxamsäüre mit einem Schmelzpunkt von 168'C (335°F) [Zersetzung] zu erhalten. Das hier verwendete brennbare Brennstoffbindemittel ist ein Polyesterharz, das durch Kondensation von 9,4 Mol Adipinsäure mit 8,94 Mol Diäthylenglykol hergestellt wurde. Der resultierende Polyester besitzt eine Säurezahl von 60 und eine Viskösität von 90 Poise bei 27°C.
  • In ein geeignetes Mischgefäß, das mit einem senkrechten Planetenrührer ausgestattet ist, gibt man 21,48 Gewichtsteile des obigen Polyesters, 2,0 Gewichtsteile Ammoniumdichromat als Verbrennungskatalysator sowie 28,0 Gewichtsteile Oxalylhydroxamsäure. Diese Komponenten werden 10 Minuten lang durchmischt, dann setzt man 45 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat als Oxydationsmittel zu und vermengt das erhaltene Gemisch weitere 30 Minuten lang. Danach gibt man ein Härtungssystem, bestehend aus 1,42 Gewichtsteilen Tris-[1-(2-methyl)-aziridinyl]-phosphinoxyd und 2,10 Gewichtsteilen 1,1'-(Sulfonyldiäthylen)-bis-2-methylaziridin, zu und rührt das Gemisch weitere 20 Minuten lang. Nunmehr werden doppelte Proben des obigen Gemisches in eine Strangform gegossen und bei 57°C (135°F) 24 Stunden lang gehärtet. Die Stränge des gehärteten gasentwickelnden Gemisches werden in einem Crawford-Strangbrenner gebrannt, darauf mißt man die Verbrennungscharakteristiken bei 16°C (60°F) und 35,2 und 70,3 kg pro Kubikzentimeter absolut (500 p. s. i. a.) mit 0,0391 cm pro Sekunde (0,154 inch pro Sekunde) und 0,409 cm pro Sekunde (0,161 roch pro Sekunde) sowie bei 70,3 kg pro Quadratzentimeter absolut (1000 p. s. i. a.) mit 0,00434 cm pro Sekunde (0,171 inch pro Sekunde) und 0,00452 cm pro Sekunde (0,178 inch pro Sekunde). Der Verbrennungsgeschwindigkeitsexponent wurde mit 0,25 bestimmt. Die Flammentemperatur der Ver= brennung wird durch Gießen einer Probe des gasentwickelnden Gemisches in einer Gasgeneratormaschine und Härtung wie oben ermittelt. Die mit einem Thermoelement während der Befeuerung der Maschine wurde mit 1150°C (2100°F) gefunden. Die benutzten Berechnungen zur Bestimmung der Verbrennungsgeschwindigkeit sind beschrieben von G. P. S u t t o n in Rocket Propulsion Elements, S. 316, zweite Auflage, herausgegeben von John Wiley & Sons, New York. B. Gemisch unter Verwendung von Hydroxylammoniumoxalat als Kühlmittel Das brennbare Brennstoffbindemittel, das hier verwendet wird, ist ein Polyesterharz, das durch Kondensation von 9,4 Mol Adipinsäure mit 8,94 Mol Diäthylenglykol gewonnen wurde. Der resultierende Polyester besitzt eine Säurezahl von 60 und eine Viskosität von 90 Poise bei 27°C.
  • In ein geeignetes Mischgefäß, das mit einem senkrechten Planetenmischer ausgestattet ist, werden 21,48 Gewichtsteile des obenerwähnten Polyesters, 2,0 Gewichtsteile Ammoniumdichromat als Verbrennungskatalysator und 28,0 Gewichtsteile Hydroxylammoniumoxalat gegeben. Diese Komponentenwerden 10 Minuten lang durchmischt, dann fügt man 45 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat als Oxydationsmittel hinzu und vermengt das resultierende Gemisch weitere 30 Minuten lang. Daraufhin setzt man ein Härtungssystem, das aus 1,42 Gewichtsteilen Tris-[1-(2-methyl)-aziridinyl]-phosphinoxyd und 2,10 Gewichtsteilen 1,1'-(Sulfonyldiäthylen)-bis-2-methylaziridin besteht, zu und rührt das Gemisch weitere 20 Minuten lang. Die Flammentemperatur dieses Gemisches wurde durch Eingießen einer Stichprobe des gasentwickelnden Gemisches in einen Gasgenerator und Härtung während 24 Stunden bei 57°C (135°F) bestimmt. Die während der Maschinenbefeuerung mit einem Thermoelement gemessene Flammentemperatur betrug etwa 1008'C (1850'F). C. Gemisch von A und B ohne Oxalylhydroxamsäure-Kühlmittel Bei diesen beiden Versuchen wird im wesentlichen die gleiche Zusammensetzung benutzt, wie sie vorstehend in A und B beschrieben ist. Um jedoch die wichtige Rolle zu zeigen, die der Einschluß des Kühlmittels in das Treibstoffgemisch bei der Umwandlung eines typischen Treibstoffgemisches in ein gasentwickelndes Gemisch spielt, werden die Oxalylhydroxamsäure und das Hydroxylammoniumoxalat, die in den obigen Beispielen A und B als Kühlmittel verwendet wurden, durch weitere 28 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat als Oxydationsmittel ersetzt. Die Anlage, Mischtechnik und Herstellung des Bindemittels sind die gleichen, wie in A und B beschrieben.
  • In ein geeignetes Mischgefäß, ausgerüstet mit einem senkrechten Planetenmischer, gibt man 21,48 Gewichtsteile des in A und B beschriebenen Polyesters, 210 Gewichtsteile Ammoniumdichromat als Verbrennungskatalysator und 73,0 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat. Die Komponenten werden während 30 Minuten kräftig durchmischt. Danach setzt man ein Härtungssystem, bestehend aus 1,42 Gewichtsteilen Tris-[1-(2-methyl)-aziridinyl]-phosphinoxyd und 2,10 Gewichtsteilen 1,1'-(Sulfonyldiäthylen)-bis-2-methylaziridin, zu und rührt das Gemisch weitere 30 Minuten lang. Eine gehärtete Probe wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, dann mißt man deren Flammentemperatur in der gleichen Weise. Die Flammentemperatur während der Verbrennung wurde mit etwa 1903°C (3500°F) bestimmt. Dies ist ein Ansteigen um 750°C 1400°F) und 904°C (1700°F) gegenüber den Ergebnissen der Versuche A und B, in denen Kühlmittel nach der Erfindung verwendet wurden.
  • Die Versuche zeigen, daß der Zusatz des bevorzugten Kühlmittels zu dem Treibstoffgemisch dessen Flammentemperatur wesentlich herabsetzt und typische Treibstoffe auf Perchloratbasis in gasentwickelnde Gemische verwandelt. Beispiel 2 Herstellung gasentwickelnder Gemische unter Verwendung geringerer und größerer Mengen des bevorzugten Kühlmittels von Beispiel 1 A. Gemische mit einem Gehalt an Oxalylhydroxamsäure als Kühlmittel In diesen Versuchen werden zwei Zusammenstellungen gefertigt, wie sie im wesentlichen im Beispiel 1, Teil A, beschrieben sind. Das Bindemittel (einschließlich des gleichen Härtungsmittels), das Oxydationsmittel, der Verbrennungskatalysator und die Technik sind die gleichen, wie oben beschrieben. Bei der ersten Zusammenstellung wird die Menge an Oxalylhydroxamsäure durch Steigerung der Menge an Ammoniumperchlorat in dem Gemisch auf 15 Gewichtsprozent stark reduziert. In der zweiten Zusammenstellung wird der Oxalylhydroxamsäuregehalt auf 40 Gewichtsprozent durch Verminderung des Ammoniumperchloratgehaltes erhöht.
  • Die beiden Zusammenstellungen sind folgende:
    1. Komponenten Gewichtsprozent
    Ammoniumperchlorat ............... 62
    Oxalylhydroxamsäure ............... 15
    Polyester-Brennstoffbindemittel
    von Beispiel 1 .................... 21
    Ammoniumdichromat ............... 2
    2. Komponenten
    Ammoniumperchlorat ............... 35
    Oxalylhydroxamsäure ............... 40
    Polyester-Brennstoffbindemittel
    nach Beispiel 1 ................... 23
    Ammoniumdichromat ............... 2
    Beide Versuchszusammenstellungen werden gegossen und bei 57°C (135°F) während 24 Stunden gehärtet. Die Flammentemperaturen werden wie im Beispiel 1, Teil A, beschrieben gemessen. Die Flammentemperaturen beider Versuchszusammenstellungen sind geringer als 1353'C (2500°F). B. Gemisch mit einem Gehalt an Hydroxylammoniumoxalat als Kühlmittel Bei diesen Versuchen werden zwei Zusammenstellungen im wesentlichen wie im Beispiel 1, Teil B, beschrieben hergestellt. Das Bindemittel (einschließlich des gleichen Härtungsmittels), das Oxydationsmittel, die Verbrennungskatalysatoren und die Technik sind die gleichen, wie oben beschrieben. Bei der ersten Versuchszusammenstellung wird die Menge an Hydroxylammoniumoxalat durch Vergrößerung der Menge an Ammoniumperchlorat in dem Gemisch auf 15 Gewichtsprozent stark reduziert. Bei der zweiten Zusammenstellung wird der Hydroxylammoniumoxalatgehalt durch Verminderung des Ammoniumperchloratgehaltes auf 40 Gewichtsprozent erhöht.
  • Die beiden Versuchszusammenstellungen sind die folgenden
    1. Komponenten Gewichtsprozent
    Ammoniumperchlorat ............... 62
    Hydroxylammoniumoxalat ........... 15
    Polyester-Brennstoffbindemittel
    von Beispiel 1 .................... 21
    Ammoniumdichromat ............... 2
    2. Komponenten
    Ammoniumperchlorat ............... 35
    Hydroxylammoniumoxalat ........... 40
    Polyester-Brennstoffbindemittel
    nach Beispiel 1 ................... 23
    Ammoniumdichromat ............... 2
    Beide Gemische werden gegossen und bei 57°C (135'F) 24 Stunden lang gehärtet. Die wie im Beispiel 1, Teil B, gemessenen Flammentemperaturen sind weniger als 1353'C (2500°F). ` Beispiel 3 Herstellung anderer Zusammensetzungen unter Verwendung anderer Perchloratoxydationsmittel A. Gemische mit einem Gehalt anderer Perchlorate und mit Oxalylhydroxamsäure In diesen Versuchen wird das gleiche Polyesterbrennstoffbindemittel, Oxalylhydroxamsäure als Kühlmittel und Ammoniumdichromat als Verbrennungskatalysator wie im Beispiel 1, Teil A, benutzt. Die gleichen Mengen dieser Verbindungen werden in identischen Mischverfahren verwendet, dem die oben beschriebenen Methoden folgen. Der einzige Unterschied besteht darin, daß in jedem Falle 45 Gewichtsteile des gezeigten Perchlorats an Stelle des Ammoniumperchlorats in dem gasentwickelnden Gemisch auf Gewichtsbasis ersetzen.
    Versuchs- Perchlorat
    nummer oxydations- Flammentemperatur
    mittel
    1 , Natrium weniger als 1650°C
    ` (3000°F)
    " 2 Kalium weniger als 1650°C
    ' (3000 ° F)
    3 Lithium weniger als 1650°C
    (3000'F)
    B. Gemische mit einem Gehalt anderer Perchlorate und mit Hydroxylammoniumoxalat In diesen Versuchen wird das gleiche Polyesterbrennstoffbindemittel, Hydroxylammoniumoxalat als Kühlmittel und Ammoniumdichromat als Verbrennungskatalysator verwendet, wie sie im Beispiel 1, Teil B, beschrieben wurden. Die gleichen Mengen dieser Verbindungen werden in dem identischen Mischverfahren benutzt, dem die im Beispiel 1, Teil B, genannten Methoden folgen. Der einzige Unterschied besteht darin, daß in jedem Falle 28 Gewichtsteile des gezeigten Perchlorats das Amrnoniumperchlorat in dem gasentwickelnden Gemisch auf Gewichtsbasis ersetzen.
    Versuchs- Perchlorat-
    nummer oxydations-
    Flammentemperatur
    mittel
    4 Natrium weniger als 1650°C
    (3000°F)
    5 Kalium weniger als 1650°C
    (3000°F)
    6 Lithium weniger als 1650°C
    (3000°F)
    Beispiel 4 Herstellung gasentwickelnder Gemische unter Verwendung anderer repräsentativer Kühlmittel dieser Erfindung Bei diesen Versuchen werden Ammoniumperchloratoxydationsmittel (45 Gewichtsteile), das Polyesterbindemittel von Beispiel 1(25 Gewichtsteile einschließlich Härtungsmitteln) und Ammoniumdichromat als Verbrennungskatalysator (2 Gewichtsteile) wie im Beispiel 1, Teil A und B, mit 28 Gewichtsteilen des gezeigten Kühlmittels vermischt. Die Flammentemperaturen wurden, wie im Beispiel 1 beschrieben, gemessen.
    Versuchsnummer Verwendetes Kühlmittel Flammentemperatur
    15 Monoammoniumoxalylhydroxamat weniger als 1650°C (3000°F)
    16 Oxalylmonohydroxamsäure weniger als 1650°C (3000°F)
    17 Oxalylhydroxamsäureamid weniger als 1650°C (3000°F)
    18 Azodiformylhydroxamsäure weniger als 1650°C (3000°F)

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Druckgas entwickelndes Gemisch auf der Basis von anorganischen Perchloratoxydaioren, polymeren Brennstoffbindemitteln und einem Kühlmittel; gegebenenfalls im Gemisch mit üblichen Zusätzen, wie Verbrennungskatalysatoren, Weichmachern, Hydrophobiermitteln oder ballistischen Stoffen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Hydroxamsäuren, Oximen von Hydroxamsäuren, Amiden von Hydroxamsäuren, Ammoniumsalzen von Hydroxamsäuren, substituierten Ammoniumsalzen von Hydroxamsäuren oder Hydroxylammoniumoxalat als Kühlmittel.
  2. 2. Druckgas entwickelndes Gemisch nach Ansprach 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 10 bis 60, vorzugsweise 20 bis 60 Gewichtsprozent des gesamten Gemisches an Kühlmittel. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 668 277.
DET25788A 1963-03-20 1964-03-10 Druckgas entwickelndes Gemisch Pending DE1222418B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN108178715A (zh) * 2017-12-25 2018-06-19 湖北航天化学技术研究所 一种低燃温低残渣型燃气发生剂及其制备方法

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB668277A (en) * 1948-04-30 1952-03-12 Heaters Ltd Improvements in gas producing charges for blasting cartridges

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