DE1214125B - Druckgas erzeugende Ladung - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. α.:
C06d
Deutschem.: 78 d-1/01
Nummer: 1214125
Aktenzeichen: T 26374 VI b/78 d
Anmeldetag: 13. Juni 1964
Auslegetag: 7. April 1966
Die Erfindung betrifft eine neue Stoffzusammensetzung, nämlich eine feste Treibmasse von der Art,
wie z. B. als Hilfskraftquellen zur Erzeugung von Gas unter Druck bei mäßig niedrigen Temperaturen für
den Betrieb verschiedener mit Druckflüssigkeit oder Druckgas betätigter Vorrichtungen. In der Luftfahrtindustrie
werden leichte gaserzeugende Hilfskraftquellen in stärkstem Maße für verschiedenerlei Arbeiten,
besonders solche gebraucht, wo eine ziemlich große Kraftmenge von relativ kurzer Dauer zur Betätigung
irgendwelcher mechanischer Einrichtungen erforderlich ist. Beispielsweise werden solche Gasgeneratoren
als Starter für Düsenmaschinen, hydraulische Pumpen und Wechselstromerzeuger in elektrischen
Kraftanlagen sowie als Anlasser für große Turbopumpensysteme von Flüssigtreibstoffraketen gebraucht. Sie werden auch als Kraftquelle für Kolbenpumpen
bei hydraulischen Systemen verwendet. In einigen Fällen wird das erzeugte Gas unmittelbar
unter Druck auf eine zu bewegende Flüssigkeit aufgebracht, wie beispielsweise bei der Unterdrucksetzung
der Treibstofftanks eines Flüssigtreibstoffraketensystems.
Gaserzeugungsmassen sind in einigen Beziehungen festen Treibstoffen ähnlich, wie sie zum Antrieb von
Geschossen und Raketen gebraucht werden. Sie unterscheiden sich jedoch in mehreren wichtigen Hinsichten
von Massen, wie sie gewöhnlich als Treibladungen verwendet werden. Daher haben gaserzeugende
Massen eine niedrigere Brenngeschwindigkeit als übliche Treibladungen, genau wie Treibladungen
niedrigere Brenngeschwindigkeiten als Sprengstoff besitzen. Sie müssen die Fähigkeit haben, dem
scharfen Temperaturwechsel ohne Deformierung zu widerstehen. Die Massen sollen verhältnismäßig
niedrige Flammentemperaturen und keine erheblichen erodierenden und korrodierenden Eigenschaften besitzen,
um eine Beschädigung von Ventilen, Turbinenschaufeln u. dgl., mit denen die Gase in Berührung
kommen können, zu verhindern. Ferner sollen die Massen unempfindlich gegen Stoß, homogen in ihrer
Zusammensetzung und ausreichend elastisch sein, um möglichst wenig Hohlräume entstehen zu lassen
und gleichmäßig und stetig abzubrennen. Die letztgenannte Eigenschaft wird zweckmäßig als Brenngeschwindigkeitsexponent
(ή) ausgedrückt, der innerhalb des Bereiches von 0,20 bis 0,40 liegen soll, wobei
ein Wert möglichst nahe bei 0,30 bevorzugt wird. Der Exponent (ή) ist ein Bestandteil der Standardformel
für die Brenngeschwindigkeit, wie sie auf Seite 316 in »Rocket Propulsion Elements« von G. P. S u 11 ο η,
zweite Auflage, 1956, beschrieben ist.
Druckgas erzeugende Ladung
Anmelder:
Thiokol Chemical Corporation, Bristol, Pa.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr. H.-H. Willrath und Dipl.-Ing. H. Roever,
Patentanwälte, Wiesbaden, Hildastr. 18
Als Erfinder benannt:
John Charles Merges jun., Oxford, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom l.Juli 1963 (292099) --
Gewöhnlich bestehen gaserzeugende Massen aus einem anorganischen Oxydationsmittel und einem
organischen Bindemittel. Es ist üblich, Ammoniumnitrat in Gaserzeugungsmassen statt eines energiereicheren Oxydationsmittels, wie Ammoniumperchlorat,
zu verwenden, um eine größere Haltbarkeit bei der Lagerung und niedrige Flammentemperatur
während des Abbrennens zu erzielen. Ammoniumnitrat selbst wird eine Verbrennung nicht ohne Zusatz
wesentlicher Sauerstoffmengen unterhalten. Dieser Sauerstoff ist gewöhnlich in dem Bindemittel enthalten,
und es hat sich gezeigt, daß Bindemittelmengen von weniger als 20°/0 eine Verbrennung nicht in befriedigender
Weise unterhalten. Ein anderer Faktor, der zur gleichförmigen und glatten Verbrennung beiträgt,
ist die Aufrechterhaltung eines stöchiometrischen Sauerstoffgleichgewichtes für die Erzeugung von
Wasser, Kohlenmonoxyd und Stickstoff während der. Verbrennung. Daher werden Bindemittelbestandteile
verwendet, die in der Lage sind, einen Teil des Sauerstoffs für die Verbrennung des Kornes zu liefern, um
einem etwaigen Sauerstoffmangel in der Masse nachzuhelfen.
Im allgemeinen werden Polyesterharze als Treibstoffbindemittel in Gaserzeugungsmassen verwendet.
Sie werden gebildet, indem man mehrwertige Alkohole mit ungesättigten mehrbasischen Säuren unter Bildung
ungesättigter linearer Polyester kondensiert. Dann wird die Verbindung mit einer Substanz, die vinylartig
ungesättigt ist, wie Styrol, in Gegenwart eines Peroxydkatalysators unter Bildung eines festen Harzes umgesetzt.
Bei der Verwendung dieser Polyesterart sind erhebliche Mengen Weichmacher notwendig, um die
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3 4
gewünschten physikalischen Eigenschaften zu er- Kohlenmonoxyd, Wasser und Stickstoff. Dieses
reichen. .. Material unterhält selbst die Nachverbrennung und
Eine andere Methode besteht in der Herstellung erzeugt ziemlich langsam große Gasmengen. Die
eines linearen Polyesters mit Carboxylendgruppen, der Verwendung von Oxalohydroxaminsäure beseitigt den
durch die Carboxygruppen gehärtet wird. Diese 5 Bedarf großer Mengen hochsauerstoffhaltiger Binder.
Harze werden gewonnen, indem man einen mehr- Dies gestattet wiederum den Ansatz einer Zusammen-
wertigen Alkohol mit einer Polycarbonsäure unter Setzung, die bequem in ein Gaserzeugergehäuse ein-
Bildung eines flüssigen Mischpolymers mit Carboxyl- gepreßt oder zu geformten Ladungen verdichtet
endgruppen kondensiert. Die Verwendung eines werden kann, die für vielerlei Anwendungszwecke
solchen Polyesterharzes verlangt keinen Weichmacher. io brauchbar sind.
Die Verwendung von Polyesterharzen und Am- Die Gaserzeugungsmasse nach der Erfindung entmoniumnitrat
in Gasentwicklungsmassen hat jedoch hält etwa 0,5 bis 5,0 % polymeren Vinyl-Niederalkylernsthafte
Nachteile. Wie oben angegeben, kann äther und 95,0 bis 99,5% Oxalohydroxaminsäure.
Ammoniumnitrat keine Verbrennung unterhalten. Die bei der Erfindung verwendete Oxalohydroxamin-Dem
System muß zusätzlicher Sauerstoff zugeführt 15 säure kann zweckmäßig nach einer üblichen Methode
werden. Ferner müssen die Polyester gegossen und hergestellt werden. Beispielsweise wird Natrium mit
gehärtet werden, und sie lassen sich selbst nicht einfach Hydroxylaminhydrochlorid in wasserfreiem Alkohol
zu geformten Ladungen verdichten. Die in einer unter Bildung freien Hydroxylamins umgesetzt. Das
solchen Masse vorhandenen Feststoffmenge ist - auf ausgefallene Salz wird "entfernt und mit Diäthyloxalat
etwa 80% begrenzt, weil sich Verarbeitungsschwierig- 20 versetzt. Geeignete Alkohole sind wasserfreies Methanol
keiten ergeben und die Notwendigkeit für eine ange- und Äthanol. Statt dessen kann das Natrium auch mit
messene Sauerstoffzufuhr besteht. Ammoniumnitrat- einer. Suspension von Hydroxylaminhydrochlorid in
massen haben auch hohe Brenngeschwindigkeits- wasserfreiem Alkohol umgesetzt werden. Eine andere
exponenten («). Die Exponenten solcher Massen Methode besteht in der Behandlung eines alkoholischen
liegen gewöhnlich bei 0,6 oder höher. Zur Klarstellung 25 Lösung von Hydroxylaminhydrochlorid mit gassei
bemerkt, daß eine Masse mit einem Exponenten . förmigem Ammoniak.
von 1,0 ein Sprengstoff ist und bei ihm der schwächste Der amorphe normalerweise formbeständige polyStoß
eine Detonation hervorruft. Es liegt daher auf mere Vinyl-Niederälkyläther, der für.das Verfahren
der Hand, daß ein möglichst niedriger Exponent nach der ,Erfindung geeignet ist, kann unter Verwenanzustreben
ist. 30 dung eines Katalysatorsystems das Zinkchlorid und
Die Erfindung hat sich .die Aufgabe gestellt, eine t-Butylchlorid. enthält, mit dem Vinyl-Niederalkyl-
neue, für Gasgeneratoren geeignete Masse zu ent- äther hergestellt werden. Die Polymerisation wird
wickeln, die sich zu gepreßten Ladungen verformen zweckmäßig in der Masse unter Verwendung eines
läßt. Auch soll die Gaserzeugungsmasse höhere Katalysators von 0,2 bis 10 Gewichtsteilen t-Butyl-
Beladungen mit Oxydationsmittel gestatten, als dies 35 ehlorid je Gewichtsteil Zinkchlorid durchgeführt,
bisher möglich war. Zweckmäßig enthält sie ein orga- Inerte Lösungsmittel, wie Propan u. dgl., werden
nisches Oxydationsmittel, das zur selbsttragenden jedoch zweckmäßig verwendet. Es hat sich als emp-
Verbrennung befähigt ist. Die Gaserzeugungsmasse fehlenswert erwiesen, die Polymerisation unter stän-
soll glatt und gleichmäßig abbrennen, einen sehr digem Rühren ungefähr beim Siedepunkt des Ge-.
niedrigen Brenngeschwindigkeitsexponenten(«), eine 40 misches durchzuführen. Eine Polymerisation über
niedrige Flammentemperatur und nicht korrodierende . etwa 1 bis 48 Stunden liefert polymere Vinyl-Nieder-
sowie nicht erodierende Abgase aufweisen. alkyläther, die hohe Molekulargewichte von 40 000 und
Andere Ziele der Erfindung ergeben sich aus der darüber besitzen,
folgenden näheren Beschreibung. Amorphe polymere Vinyl-Niederalkyläther, die zur
Es wurde gefunden, daß eine Masse, die normaler- 45 Herstellung der Massen nach der Erfindung geeignet
weise formbeständigen polymeren Vinyl-Niederalkyl- „ sind, lassen sich auch zweckmäßig durch Polymeriäther,
besonders polymere Vinyläthyläther und ein sieren eines Vinyl-Niederalkyläthermonomers in Gegenneues
organisches Oxydationsmittel enthält, als Gas- wart eines Katalysators herstellen, der durch Vererzeugungsmasse
brauchbar ist. Der bei der Her- einigung von 1 bis 500 Volumteilen eines wasserstoffstellung
der Gaserzeugungsmassen nach der Erfindung 50 haltigen Chlormethans, wie Chloroform, mit 1 Raumverwendete polymere Vinyl-Niederalkyläther kann teil eines Bortrifluorid-diäthyläthers hergestellt wurde,
entweder ein formbeständiger, hochmolekularer, amor- Nur etwa 1,5 Gewichtsteile dieses Katalysatorkompher,
polymerer Vinyl-Niederalkyläther oder ein form- plexes auf 100 Gewichtsteile Monomer sind erforderbeständiger,
hochmolekularer, kristalliner, polymerer Hch, und die Polymerisation ist im allgemeinen inner-,
Vinyl-Polyalkyläther bz;w. eine Mischung hiervon sein. 55 halb 2 Stunden vollständig.
Die Kennzeichen und Eigenschaften dieser form-. . Außerdem werden formbeständige amorphe polybeständigen
polymeren Vinyl-Niederalkyläther und die mere Vinyl-Niederalkyläther, wie sie zur Verwendung.
Art ihrer Herstellung werden nachstehend näher be- in den Massen nach der Erfindung brauchbar sind, in
schrieben. . geeigneter Weise dadurch gebildet, daß man einen
Das in den Massen nach der Erfindung verwendete 60 Vinyl-Niederalkyläther in Gegenwart eines Bortri-
neue organische Oxydationsmittel ist Oxalohydrox- fluorid-ätherkatalysators bei sehr niedrigen Tempe-
aminsäure der folgenden Strukturformel: raturen von „etwa —68 bis —82° C polymerisiert. Ein
HO-=-C = NOH Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Propan, wird
.'Ji vorteilhafterweise angewandt, und man benutzt Poly-
„-. ' XTi-.TT 65 merisationszeiten von etwa einer halben Stunde bis
HO-C = NOH 24 Stunden.
Diese Verbindung zersetzt sich in ihrer reinen Form Der vorstehend beschriebene formbeständige poly-
stöchiometrisch bei etwa 168 0C unter Lieferung von mere Vinyl-Niederalkyläther besitzt eine. Struktur-
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viskosität von etwa 0,2 bis 1,3 dl/g. Das Material ist Zugabe der anderen Bestandteile gekühlt wird. Die
federelastisch und unterliegt einer Kaltflußstreckung. entstehende Mischung wird dann bei —79° 021Z4 Stunde
Es hat auch ein Molekulargewicht von mindestens stehengelassen, worauf die Polymerisation vor sich
10 000 und gewöhnlich von 40 000 bis 330 000. geht. Die Polymerisationsmasse wird dann mit
Das kristalline Vinyl-Niederalkylätherpolymerisat 5 Methanol abgeschreckt, der mit Ammoniakgas gewird
zweckmäßig hergestellt, indem man einen Vinyl- sättigt ist und 1% Thymol enthält; die Abschreck-Niederalkyläther
in einem Kohlenwasserstofflösungs- mischung wird in einer Menge von 0,2 Raumteilen
mittel, wie Propan, bei niederen Temperaturen von je Raumteil Polymerisationsmasse angewendet. Dann
etwa —68 bis —82°C mit einem Bortrifiuorid-äther- gibt man 1 Raumteil Methanol hinzu und rührt die
komplex wie Bortrifluorid-diäthyläther als Katalysator io Mischung zur Auflösung des Polymers. Nach Abzusammen
mit einem Aktivator, wie gepulvertes, trennung des Lösungsmittels wird das Polymer in einem
festes Kohlendioxyd, und/oder einem chlorierten Ofen bei etwa 38° C bis zur Gewichtskonstanz ge-Alkan,
wie Chloroform, polymerisiert. Gewöhnlich trocknet.
ist eine Anlaufzeit von etwa 2 Stunden zu beobachten, Man gewinnt so aus der Reaktionsmasse 36 Teile
bevor die Polymerisation beginnt, die im allgemeinen 15 Polymer, was eine Ausbeute von'96% bedeutet. Das
nach 21I2 bis 3 Stunden vollständig ist. Polymer hat die folgenden Eigenschaften:
Das hergestellte kristalline Vinyl-Niederalkyläther- Molekulargewicht .. 190 000
polymerisat behalt seine Form und hat eine Struktur- Zerreißfestigkeit kg/cm2 69 8
viskosität im Bereich von 0,2 bis 2,0 dm/g, ein Mole- Dehnung °/ ' atm'
kulargewicht von 10 000 bis 700 000, und es ist zu ». strukturviskosität, dl/g''.'.'.'.'. ['.'.'.'. 0,95
mindestens 15% bei einem Bereich von 20 bis 40%
kristallin, wie durch übliche Röntgenstrahlenbrechungs- . -19
methoden ermittelt wurde. Das kristalline Polymer B e 1 s ρ 1 e 1 Z
hat eine Zerreißfestigkeit von etwa 70 bis 140 kg/cm2 Ein Katalysator wird hergestellt durch Vereinigung
und eine Dehnung von mindestens 400 %. 25 von ein Raumteil Bortrifluorid-äthylätherkomplex mit
Gemäß der Erfindung werden das amorphe hoch- 50 Raumteilen Chloroform. Diese beiden Verbinmolekulare
Vinyl-Niederalkylätherpolymerisat oder düngen werden in den angegebenen Verhältnissen
das kristalline hochmolakulare Vinyl-Niederalkyl- miteinander vermischt und 10 Minuten stehengelassen,
ätherpolymerisat bzw. ein Gemisch hiervon mit dem In einem Polymerisationskolben mit 133 Teilen Vinylneuen
organischen Oxydationsmittel der Erfindung, 30 methyläther gibt man dann einen Teil des vorgenannten
nämlich Oxalohydroxaminsäure, unter Bildung der Katalysators. Der Kolben ist mit einem Kondensator
Gaserzeugungsladungen gemäß der Erfindung ver- mit festem Kohlendioxyd und einem Thermometer
mischt oder verschnitten. versehen. Vor Zugabe des Katalysators wird der
Das Polymer wird zweckmäßig als Lösung in einem Kolben in feuchtes Eis eingesetzt. Nach Zugabe des
inerten organischen Lösungsmittel, wie Pentan oder 35 Katalysators beginnt die Umsetzung mit raschem
Hexan, hergestellt. Die Oxalohydroxaminosäure wird Rückfluß vom Kondensator. Nach nur etwa 3 Minuten
zugesetzt und ständig durchgemischt, bis ein praktisch. wird die Reaktion verhältnismäßig ruhig, und es
homogenes Gemisch erzielt worden ist. Dieser verbleibt eine farblose Flüssigkeit. Diese verdickt sich
Arbeitsvorgang wird zweckmäßig in einem senkrechten weiter, wenn die Reaktion fortschreitet, und nach
Plantenmischer durchgeführt. Das Lösungsmittel 40 etwa 2 Stunden wird die Reaktionsmischung abge-
wird in üblicher Weise entfernt, und das homogene schreckt und das Polymer, wie im Beispiel 1 angegeben,
Gemisch wird zur späteren Verwendung in eine gewonnen.
geeignete Form gepreßt. Statt dessen können auch die Man erhält so aus dem Reaktionsgemisch in 75%iger
Oxalohydroxaminsäure und das Vinyl-Niederalkyl- Ausbeute einen klaren farblosen, nicht klebrigen
ätherpolymerisat in einer Kugelmühle umgewälzt 45 Polyvinylmethyläther mit einer Strukturviskosität
werden, bis sie innig vermischt sind. Dies läßt sich (dl/g) von 0,7 und einem Molekulargewicht von
mit den Bestandteilen entweder in Lösung oder als 150 000.
feste Stoffe erreichen. Beisniel3
Die neuen Massen nach der Erfindung lassen sich
als Gasgeneratoren für viele Zwecke, so auch für die 50 In einem mit Wasserkondensator versehenen Kolben
Herstellung von Aerosolen für die Versprühung von werden 317 Raumteile Pentan, 130 Raumteile Vinyl-
Farbstoffen und anderen Reagenzien gebrauchen. äthyläther und 0,8 Raumteile Bortrifluorid-äthyläther-
Außerdem können bekannte Kühlmittel, wie Oxal- chloroform-Katalysator des Beispiels 2 vermischt,
säure, in die Massen eingebracht werden, um ihre Der Katalysator wird im Abstand von 15 Minuten in
Flammentemperatur weitgehend zu verändern. 55 zwei Teilmengen von je 0,4 Raumteilen zugefügt.
Nach Zugabe des zweiten Anteils macht sich die
Beispiel 1 Reaktion durch Temperaturanstieg von Zimmertemperatur auf 350C bemerkbar. Nach 4 Stunden
Ein Reaktionsgemisch wird aus 19 Gewichtsteilen wird die Reaktionsmischung abgeschreckt und das
Propan, 37,5 Teilen Vinylmethyläther, 60 Teilen festem 60 Polymer in der im Beispiel 1 angegebenen Weise
Kohlendioxydpulver und 0,6 Teilen Bortrifluorid- gewonnen, jedoch besteht die Abschreckmischung aus
äthyläther gebildet. Die Mischung wird in einem gleichen Teilen Pentan und Ammoniak. Das Vinyl-
Gefäß hergestellt, das durch eine umgebende Masse ätherpolymerisat, das man so erhält, ist klar und farblos
aus festem Kohlendioxyd gekühlt und mit einem und hat eine Struktur viskosität (dl/g) von 0,39.
Kondensator mit festem Kohlendioxyd versehen ist. 65
Kondensator mit festem Kohlendioxyd versehen ist. 65
Die Bestandteile werden in der angegebenen Reihen- Beispiel 4
folge miteinander vermischt, wobei die Mischung von . 80 Teile metallisches Natrium werden in 1600 Teilen
Propan und Vinylmethyläther auf —79° C vor der Äthanol aufgelöst, und die Lösung wird zu einer
Lösung von 24Q Teilen Hydroxylaminhydrochlorid in 1600 Teilen Methanol gegeben. Das ausfallende
Natriumchlorid wird, abfiltriert,, und das Filtrat wird
unter Rühren mit 169,4 Teilen Diäthyloxalat langsam versetzt. Nach kurzer Zeit tritt ein Niederschlag auf,
und die Reaktionsmasse wird über Nacht stehengelassen. Die Alkohole werden. abfiltriert, und das
feste Material wird mit Eisessig überdeckt. Nach Zugabe von mehreren Teilen Wasser wird die Suspension
3 bis 4 Stunden auf dem Dampfbad erhitzt. Das feste Produkt wird durch Filtration entfernt und
aus Wasser bei 80° C umkristallisiert. Man erhält Oxalohydroxaminsäure, die unter Zersetzung bei
etwa 168° C schmilzt.
Das nach Beispiel 3 hergestellte amorphe Vinyläthylätherpolymerisat
wird zu einer 25°/0igen Lösung in Hexan zubereitet. Die Lösung wird mit Pentan auf
5% weiter verdünnt. Ein ausreichendes Volumen entsprechend 3 Gewichtsteilen Polymer wird mit
97 Gewichtsteilen Oxalohydroxaminsäure in einem senkrechten Planetenmischer durchgerührt, wobei man
dafür sorgt, daß alle Oberflächen des Oxydationsmittels befeuchtet werden. Dies dauert ungefähr
10 Minuten. Dann wird die Lösung bei Zimmertemperatur innerhalb einer Stunde unter Rühren zur
Trockne eingedampft. Ein durch die Mischung, während des Rührens geleiteter Luftstrom erleichtert
in starkem Maße die Verdampfung. Die Mischung wird in eine geeignete Form gebracht und auf etwa
422 kg/cm2 abgedrückt. Diese Masse brennt langsam 3 ρ ab, ohne einen Rückstand zu hinterlassen. Man
erreicht einen Brenngeschwindigkeitsexponenten von 0,3, und eine Flammentemperatur von etwa 1050° C
wird gemessen.
Die in der. Masse vorhandene Polymermenge läßt sich durch geeignete Veränderungen in der angewandten Menge Polymerlösung verändern. Andererseits
kann man auch die Polymerlösung und das Oxadationsmittel in eine Kugelmühle geben und
mehrere Stunden umwälzen. Das Lösungsmittel wird in der oben angegebenen Weise oder durch Anhebung
der Temperatur und Ansetzung von Vakuum verdampft.
Zur Erzielung der vorteilhaftesten Verbrennung sind möglichst kleine Teilchengrößen erwünscht. Es wurde
gefunden, daß eine Teilchengröße von 3 bis 100 Mikron überlegene Ergebnisse liefern, und die hier benutzten
Feststoffe werden nötigenfalls in einer geeigneten Vorrichtung, z. B. einer Hammermühle, zerkleinert.
Ähnliche Ergebnisse wie vorstehend beschrieben lassen sich auch erzielen, indem man andere amorphe
Vinyl-Niederalkylätherpolymerisate, z. B. das Methyloder
Propylderivat oder Mischungen hiervon, verwendet. Ferner kann man auch Gemische der amorphen
oder kristallinen Vinyl-Niederalkylätherpolymerisate
benutzen. 5 Gewichtsteile oder weniger Polymer sind ausreichend, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Die Oxydationsmittel können mit bis zu 50 % eines Kühlmittels, wie Oxalsäure, Oxamid oder Ammoniumoxalat,
vermischt werden, um niedrigere Flammentemperaturen zu ergeben. Die Flammentemperatur
kann innerhalb des Bereiches von etwa 400 bis 1150°C verändert werden, indem man die Menge des zugesetzten
Kühlmittels regelt. Eine Verdichtung kann mittels Druck im Bereich von etwa 70 bis 7000 kg/cm2 erzielt
werden.
Das Gemisch von Polymer und Oxydationsmittel kann .unmittelbar in einer Gaserzeugungsmaschine
oder einer geeigneten Form zusammengepreßt, werden. Wenn die Einpressung unmittelbar in den Motor
erfolgt, wird zweckmäßig das Motorgehäuse mit
einem Lösungsüberzug aus demselben Polymer ausgekleidet, das in der Gaserzeugungsmasse verwendet
ist. Wenn ferner: die komprimierten Ladungen aus
der Form- entfernt und in offene Luft abgebrannt werden, wirken sie als· Aerosole und dispergieren das
Material über einen weiten Flächenbereich. Es wurde gefunden, daß 50 Gewichtsprozent verschiedener Farbstoffe
oder Chemikalien,, wie 1-Methylaminoanthrachinon,
ohne jeglichen Verlust an Verbrennungsleistung eingearbeitet werden können. Während der
Verbrennung werden diese Bestandteile über einen weiten Bereich verstreut. Die Massen nach der Erfindung
sind daher brauchbar als Träger für die-Dispersion derartiger Chemikalien, und zwar zusätzlich
zu. ihrer Überlegenheit als Gasentwicklungsmassen. Auch andere Zusätze, wie brennbare Metallpulver,
z.B. Magnesium, und sonstige die Verbrennungsgeschwindigkeit regelnde Zusätze, wie Ferrioxd,
können zugegeben werden, um gewünschtenfalls die Verbrennungseigenschaften zu verändern oder zu
steuern. Solche Maßnahmen sind in der Fachweltbekannt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Druckgas erzeugende Ladung, bestehend aus einem organischen Oxydator und einem polymeren Brennstoff - Bindemittel, gekennzeichnet durch eine Mischung aus etwa 95 bis 99,5% Oxalohydroxaminsäure und etwa 0,5 bis 5 % eines polymeren Vinylalkyläthers, besonders des Vinylmethyl- oder -äthyläthers.609 557/103 3.66 © Bundesdruckerei Berlin
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