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Gerät zum Prüfen hydraulischer Anlagen, insbesondere von Schleppern,
Bau- und Landmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf ein mit Manometer, Thermometer
und Mengenmeßeinrichtung versehenes Gerät zum Prüfen hydraulischer Anlagen, insbesondere
von Schleppern, Bau- und Landmaschinen, auf Förderleistung, Fördermenge, Druck und
Temperatur. Die mit dem Erfindungsgegenstand zu lösende Aufgabe wird darin gesehen,
das Prüfgerät bei einfacher Konstruktion und bequemer Handhabung vielseitiger verwendbar
zu machen als bisher.
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Es ist ein Mehrzweckprüfgerät für hydraulische Anlagen bekannt, mit
dem die Fördermenge einer Hydraulikpumpe gemessen und die Temperatur des Hydrauliksystems
geprüft werden kann. Ferner kann die Fördermenge, der Druck und die Temperatur in
einem Arbeitsgang ermittelt werden. Schließlich ist es mit dem bekannten Gerät möglich,
die Leistung einer Hydraulikanlage zu ermitteln und zu kontrollieren.
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Um diese Prüfungen ausführen zu können, ist das Mehrzweckprüfgerät
mit einem Druckmanometer, einem Thermometer, einem Mengenanzeiger, einem Mengendrosselventil
und einem Sicherheitsventil ausgerüstet. Dieses bekannte Gerät weist den Nachteil
auf, daß es nicht in einen in Tätigkeit befindlichen Arbeitskreis einer hydraulischen
Anlage eingeschaltet werden kann, da das Prüfgerät so ausgebildet ist, daß es nur
an eine Druckleitung angeschlossen werden kann deren eines Ende drucklos in einen
Behälter mündet. Dadurch kann das bekannte Gerät nur zum Messen des Aggregates verwendet
werden, das dem Prüfgerät vorgeschaltet ist. Ein dem Prüfgerät nachgeschaltetes
Aggregat kann dagegen nicht auf seine Funktionsfähigkeit geprüft werden, da, wie
schon erwähnt, das bekannte Prüfgerät einen drucklosen Ausgang benötigt. Es ist
mit diesem Prüfgerät beispielsweise nicht möglich, Messungen an der Blockhydraulik
eines Schleppers bezüglich der Funktion der dort vorhandenen Überdruckventile durchzuführen,
da das Prüfgerät hierzu zwischen die Hydraulikpumpe und die Blockhydraulik des Schleppers
geschaltet werden müßte. Das bekannte Prüfgerät ist also nicht vielseitig genug.
Gerade aber in der Praxis kann ein solches Prüfgerät nicht universell genug sein.
Dazu gehört auch, daß die Beschaffenheit des Öles in bezug auf Reinheit und Luftblasenbildung
von Zeit zu Zeit geprüft werden muß, was mit dem bekannten Prüfgerät nicht durchführbar
ist.
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Die Erfindung besteht demgegenüber im wesentlichen darin, daß das
Gerät zum Beaufschlagen der Meßeinrichtungen zwei voneinander unabhängige, durch
eine Steuereinrichtung wahlweise einschaltbare Öldurchgangsleitungen aufweist, von
denen entsprechend der zu ermittelnden Meßgrößen die eine in
einem druckbelasteten
Umlauf, die andere in bekannter Weise in einen drucklosen Umlauf der zu prüfenden
Anlage einschaltbar ist. Auf diese Weise kann das Prüfgerät an jeder beliebigen
Stelle eines hydraulischen Arbeitskreises zwischengeschaltet werden, d. h. mit dem
erfindungsgemäßen Prüfgerät kann sowohl der druckbelastete als auch der drucklose
Umlauf des Ölstromes einer hydraulischen Anlage gemessen werden. Und zwar können
auch dann Messungen vorgenommen werden, wenn die hydraulische Anlage in Betrieb
ist. So ist es beispielsweise möglich, die Überdruckventile derBlockhydraulik eines
Schleppers auf ihren Öffnungsdruck hin zu prüfen und erforderlichenfalls neu einzustellen,
da es möglich ist, das Prüfgerät zwischen die Hydraulikpumpe und die Blockhydraulik
zu schalten, indem die Zuführleitung des Prüfgerätes mit der Hydraulikpumpe und
die Abflußleitung mit der Blockhydraulik verbunden wird.
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Die Hydraulikpumpe kann also, in Durchlaufrichtung gesehen, vor und
die Blockhydraulik hinter dem Prüfgerät liegen.
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Gemäß der Erfindung ist zum wahlweisen Umschalten des Ölstromes in
den Meßbecher oder in die hydraulische Anlage der Steuerschieber mit einem Steuerkolben
ausgerüstet, der mittels eines am Lagerbock gelagerten zweiarmigen Handhebels in
einer Längsbohrung des Steuerschiebers auf und ab beweglich ist und über Querbohrungen
mit dem Widerstandsventil und dem Schlauch, ferner über Querbohrungen mit dem Gehäuse
des Widerstandsventils und der Abflußleitung verbunden ist.
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Der Vorteil dieser Anordnung ist in der Vielfalt der genannten Verwendungsmöglichkeiten
zu sehen, zumal mit dem neuen Prüfgerät auch der Zustand des
Hydrauliköles
in bezug auf Reinheit und Luftblasenbildung ermittelt werden kann. Vorteilhaft ist
das Gehäuse des Steuerkolbens zwischen dem Gehäuse des Widerstandsventils und einem
die Abflußleitung für den druckbelasteten und den Schlauch für den drucklosen Ausgang
des Ölstromes aufnehmenden Lagerbock angeordnet und mit diesem zu einer Baueinheit
zusammengefügt, an der über Verbindungsstücke die Meßeinrichtungen befestigt sind.
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Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Vorschlag kann das Gehäuse
des Widerstandsventils eine über die Querbohrungen mit der Längsbohrung des Gehäuses
des Steuerkolbens in Verbindung stehende Längsbohrung aufweisen, in deren als Sackbohrung
ausgebildeten Teil das Widerstandsventil angeordnet ist, das aus einem Ventilkörper
mit Druckfeder und deren Vorspannung ändernde Schraube mit Mutter besteht, an dem
eine von der Hydraulikpumpe der zu prüfenden Anlage kommende Zuführleitung für den
Ölstrom angeschlossen ist. Diese Ausführung ist baulich besonders einfach und störunanfällig.
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In der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes beschrieben, das in der Zeichnung dargestellt ist.
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In der Zeichnung ist mit 1 das beispielsweise prismatisch ausgebildete
Gehäuse eines Widerstandsventils bezeichnet, das mit einer Längsbohrung 2 versehen
ist. Letztere ist als Sackbohrung ausgebildet und weist einen erweiterten Teil 3
auf, in welchem sich ein gleitbar gelagerter, unter der Einwirkung einer Druckfeder
4 stehender Ventilkörper 5 befindet. Die Vorspannung der Druckfeder 4 kann durch
Verstellen einer Schraube 6 geändert werden, die in einer auf der oberen Fläche
des Ventilgehäuses 1 angeordneten Mutter 7 gelagert ist. Am unteren Ende der Längsbohrung2
befindet sich eine durch die Breite des Ventilgehäuses 1 verlaufende Querbohrung
8, die die Längsbohrung 2 schneidet. Der rechte Teil dieser Querbohrung 8 ftuchtetmit
einer entsprechendenBohrung 9 eines an der rechten Außenfläche des Ventilgehäuses
angebrachten Stutzens 10, in welchen ein Manometer 11 eingeschraubt ist. Letzterer
ist vorteilhaft mit zwei Skalen ausgerüstet, durch die der Öldruck beispielsweise
in kp/cm2 und in lbs/sq inch ab-. gelesen werden kann. Der linke Teil der Querbohrung
8 dagegen fluchtet mit einer Bohrung 12 des prismatischen Gehäuses 13 eines Steuerschiebers.
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In die Stelle, wo sich die Längsbohrung 2 und die Querbohrung 8 kreuzen,
mündet eine Zuführleitung 14, deren freies Ende 15 beispielsweise mit der Hydraulikpumpe
eines Schleppers oder Mähdreschers in Verbindung steht. Der enveiterte Teil 3 der
Längsbohrung 2 steht über eine Querbohrung 16 mit der Längsbohrung 17 des Steuerschiebergehäuses
13 in Verbindung, in welcher ein Steuerkolben 18 gleitbar geführt ist. Letzterer
weist an seinem oberen über das Gehäusel3 herausragenden Ende einen Zapfen 19 auf,
an dem ein zweiarmiger Hebel 20 angreift, durch den der Steuerkolben 18 auf und
ab bewegt werden kann.
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Im Bereich der Querbohrung 12 im Gehäuse 13 verjüngt sich der Steuerkolben
18 im Durchmesser, so daß ein Ringspalt entsteht. Etwas unterhalb der Querbohrung
12 und dieser gegenüber ist im Gehäuse 13 eine Abflußbohrung 21 vorgesehen, die
über einen Kanal 22 eines prismatischen Lagerbockes 23 mit einer beispielsweise
zur Blockhydraulik des Schleppers führenden Leitung 24 in Verbindung steht.
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Das Gehäuse 13 des Steuerschiebers weist in seinem oberen Teil eine
durch die gesamte Gehäusebreite verlaufende Querbohrung 25 auf, die einenends mit
der Querbohrung 16 des Überdruckventils, anderenends über eine Bohrung 26 des Lagerbockes
23 mit einem Thermometer 27 verbunden ist. Im Bereich dieser Querbohrung 25 des
Steuergehäuses 13 weist der Steuerkolben 18 ebenfalls einen verjüngtenDurchmesser
auf, dessen Länge so bemessen ist, daß der Steuerkolben in jeder Lage die Querbohrung
25 freihält. Dadurch kann das Öl ungehindert durch letztere vom Widerstandsventilgehäuse
1 zum Lagerbock 23 gelangen. Das mit der Querbohrung 26 des Lagerbockes 13 in Verbindung
stehende Thermometer 27 weist einen Stutzen 30 auf, von dem ein Anschlußstück 31
abzweigt. Das freie Ende des letzteren ist mit einem durchsichtigen flexiblen Schlauch
32 versehen, der beispielsweise in einen nicht gezeichneten Meßbecher mündet.
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Im übrigen befindet sich das Gehäuse 13 des Steuerschiebers zwischen
dem Lagerbock 23 und dem Gehäuse 1 des Widerstandsventils. Alle drei Teile werden
durch Schrauben 28 und Paßstifte derart zusammengehalten, daß sich ihre zugewandten
Flächen dichtend aneinanderpressen, so daß kein Leckölverlust entsteht. Außerdem
sind zu diesem Zweck eine Anzahl Dichtringe 29 vorgesehen.
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Durch Schwenken des Handhebels 20 um einen am Lagerbock 13 vorgesehenen
Stift 33 kann das über die Zuführleitung 14 von der Hydraulikpumpe des Schleppers
in das Gehäuse 1 des Widerstandsventils geförderte Öl grundsätzlich über zwei verschiedene
Kreisläufe geschickt werden. Je nach Stellung des Steuerkolbens 18 und des Widerstandsventils
3 bis 7 tritt einer dieser Kreisläufe oder beide zusammen in Tätigkeit. Die Zeichnung
zeigt den Steuerkolben 18 in seiner untersten Stellung. In diesem Fall gelangt das
Öl in die Längsbohrung 2 des Gehäuses 1 des Überdruckventils. Von dort aus fließt
es einerseits in die Bohrung 9 des Stutzens 10 und beaufschlagt den Manometer 11,
andererseits gelangt es durch die Bohrungen 8, 12, 17, 21 und 22 in die Abflußleitung
24, um schließlich in die hydaulische Anlage des Schleppers zu dringen. Bei diesem
Kreislauf ist es mit Hilfe des Manometers 11 leicht möglich, die Überdruck ventile
der hydraulischen Anlage auf ihren Öffnungsdruck hin zu kontrollieren und erforderlichenfalls
einzustellen. Zu diesem Zweck stellt man das Widerstandsventil 3 bis 7 auf einen
gegenüber den Oberdruckventilen der hydraulischen Anlage etwas höheren Öffnungswert
ein, da der Öffnungsdrnck der Oberdruckventile geprüft werden soll. Sind letztere
beispielsweise auf einen zu hohen Wert eingestellt, so kann das Öl den Pumpenkörper
5 des Widerstandsventils 3 bis 7 abheben, so daß es über die Querbohrungen 16, 25
und 26 und durch den Schlauch 32 abfließen kann, ohne Schaden anzurichten.
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Drückt man dagegen denHandhebel 20 nach unten, so wird der Steuerkolben
18 des Steuerschiebers entsprechend nach oben verschoben. Der untere Absatz des
Steuerkolbens 18 verschließt dabei die Querbohrung 21 im Gehäuse 13. Dadurch wird
der erste Kreislauf ausgeschaltet, während der zweite Kreislauf in Tätigkeit tritt.
Das Öl fließt nunmehr durch die Längsbohrung 2 des Gehäuses 1 bei gleichzeitiger
Druckanzeige in das Widerstandsventil 3 bis 7 und von dort aus durch die Bohrungen
16, 25 und 26 in den Stutzen 30 des Thermometers 27. Letzteres ist vorteilhaft mit
zwei
Skalen ausgerüstet, von denen eine beispielsweise Celsius, grade und die andere
Fahrenheitgrade anzeigt. Durch das Anschlußstück 31 des Thermometers 27 und den
durchsichtigen Schlauch 32 gelangt das Öl in einen Behälter. Bei diesem Kreislauf
kann zunächst die Öltemperatur abgelesen werden. Ferner läßt der durchsichtige Schlauch
32 Aufschlüsse über den Zustand des Öles in bezug auf Reinheit und Luftbläschenbildung
zu. Besonders vorteilhaft ist jedoch, daß die Förderleistung der Hydraulikpumpe
des Schleppers geprüft werden kann. Zu diesem Zweck stellt man das Überdruckventil
3 bis 7 mittels der Flügelschraube 6 auf einen vorgewählten, am Manometer 11 ablesbaren
Öffnungsdruck ein. Die Hydraulikpumpe muß nun in einer bestimmten Zeit eine gewisse
Menge fördern, die z. B. in einem Meßbecher am Ende des durchsichtigen Schlauches
32 gemessen werden kann. An Stelle des Meßbechers kann selbstverständlich auch eine
selbsttätige Mengenmeßeinrichtung, beispielsweise ein Flügelradflüssigkeitsdurchmesser,
benutzt werden.