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Magnetbandgerät Die Erfindung betrifft ein Magnetband, bei dem das
Magnetband in einem geschlossenen Gehäuse läuft und mindstens eine Schlaufenkammer
vorgesehen ist, an die ein Luftförderer zur Erzeugung von Unterdruck angeschlossen
ist.
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Es sind Magnetbandgeräte, namentlich zur Anwendung als Informationsspeicher
für elektronische Rechenmaschinen bekannt, bei denen das Magnetband in einem geschlossenen
Gehäuse läuft, um es vor Staub zu schützen. Der Staubzutritt kann weiterhin dadurch
erschwert werden, daß man in dem Gehäuse einen leichten Überdruck erzeugt, wie ebenfalls
bekannt ist. Ferner ist es bekannt, durch pneumatische Wirkung das Band in Vorratsschlaufen
auszuziehen, die außer zur Herbeiführung einer gewünschten Bandspannung überwiegend
dazu dienen, um einen intermittierend angetriebenen Bandteil von den mit größerer
Trägheit nachlaufenden Wickeltellern unabhängig zu machen.
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In der deutsche Auslegeschrift 1019 108 ist ein Magnetbandgerät
beschrieben, bei dem die Bandschlaufen durch einen in sie hineingeblasenen Luftstrom
gestrafft werden. Ein hierdurch entstehender überdruck könnte Staub von den Schlaufenkammern
fernhalten. Eine Einbeziehung des übrigen, die Magnetkopfanordnung und die mit Saug-
und Preßluft arbeitenden Bandfördermechanismen enthaltenden Geräteteils ist nicht
vorgesehen und würde auch die Luftströmungsbildung in den Schlaufenkammern stören.
Bei Anwendung eines geschlossenen Gehäuses ist die bekannte Methode günstiger, zum
Ziehen der Bandschlaufen mit im wesentlichen statischer Druckwirkung zu arbeiten,
und zwar durch außen an den Schlaufen angreifenden Unterdruck, wie eingangs angegeben.
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Erfindungsgemäß ist hierbei die Saugseite des Luftförderers zusätzlich
an ein Außenluft-Ansaugventil angeschlossen und seine Druckseite mit dem übrigen
Gehäuseraum zur Erzeugung eines an sich für die Staubfernhaltung bekannten leichten
überdrucks verbunden. Hierdurch wird mit dem Gebläse einerseits ein sicheres Ziehen
der Bandschlaufen, andererseits ein Staubschutz für das Magnetband, ,sein Laufwerk
und die Magnetköpfe sowie auch der weitere Vorteil erreicht, daß durch die entstehende
Luftbewegung, die das gesamte Gehäuse durchsetzt, in diesem eine gleichmäßige Wärmeverteilung
herbeigeführt wird.
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Die Abbildungen zeigen als Ausführungsbeispiel ein nach der Erfindung
ausgebildetes Magnetbandgerät, das in F i g. 1 im Schnitt und in F i g. 2 in Vorderansicht
unter Weglassung hier unerheblicher Einzelheiten dargestellt ist. Das Gehäuse des
Gerätes weist einen oberen Teil'. 1a in Form eines nach vorn durch eine Glaskappe
abgeschlossenen Kastens auf, in dem das eigentliche Bandlaufwerk untergebracht ist.
Der Innenraum des Kastens setzt sich fort in zwei nach unten verlaufende langgestreckte
Schächte von rechteckigem Querschnitt, die durch die Gehäuseteile 1 b und 1 c gebildet
werden, und von denen jeder zur Aufnahme einer Bandschlaufe dient. Ihre Vorderwand
ist ebenfalls aus Glas. In dem getrennten Ansatz 2 am Gehäuseteil 1a ist der aus
einem oder mehreren Motoren bestehende Antrieb untergebracht. Er betätigt die innerhalb
des Kastens 1 a liegenden Bandlaufelemente, nämlich die Wickelteller 3 und 4 sowie
die Antriebsrollen 5 und 6, denen wahlweise andrückbare Gummiandruckrollen 7 und
8 zugeordnet sind. Die Antriebsrollen fördern den zwischen ihnen liegenden Bandteil
9 a des Magnetbandes 9 intermittierend und in wechselnder Richtung an dem bei 10
angedeuteten Magnetkopf vorbei. Durch Erzeugung eines Unterdrucks im unteren Teil
der Schächte 1 b und l e, deren lichte Innenweite von vorn nach hinten der
Magnetbandbreite entspricht, wird das Magnetband zwischen den Rollen 5 und 11 bzw.
6 und 12 in bekannter Weise in die Schächte 1 b und 1 c hineingezogen, so daß dort
die Vorrats-Bandschlaufen 9 b und 9 c gebildet werden. Bei plötzlichem Antrieb des
Bandteils 9a durch eine der Antriebsrollen in einer der beiden möglichen Richtungen
verkürzt sich die eine und verlängert sich die andere Schlaufe. Ein die Schlaufenlänge
abtastendes Regelsystem sorgt jedoch dafür, daß durch Nachdrehen der Wickelteller
3 und 4 die Schlaufenlängen nur um die eingezeichnete Mittellage pendeln
können, wobei sie für den Bandteil 9 a die erforderliche Bandspannung aufrechterhalten
und das verzögerte
Nachlaufen der Wickelteller 3 und 4 gestatten.
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Ein Gebläse 13, das Luft in der durch Pfeile angegebenen Richtung
fördert, ist mit seiner Druckseite über das Rohr 14 mit dem Innenraum des Kastens
la verbunden. Die Saugseite des Gebläses 13 ist über ein Rohr 15 einmal
mit einem Außenluft-Ansaugventil 16 verbunden, zum anderen über die Verzweigungsrohre
17 a und 17 b mit dem unteren Teil der Schächte 1 b und l c. Es entsteht so ein
Luftkreislauf, der unterhalb der Bandschlaufen 9 b und 9 c einen Unterdruck herbeiführt,
welcher den für die Bildung der Schlaufen erforderlichen Zug aufrechterhält. In
dem Kasten 1 a wie auch dem Teil der Schächte 1 b und 1c, der von den Bandschlaufen
besetzt ist, entsteht hingegen ein überdruck, der an Undichtigkeitsstellen des Gehäuses,
wie mit dem Pfeil bei V2 angedeutet, Luft nach außen in die freie Atmosphäre drückt,
so daß an solchen Stellen kein Staub in das Gehäuse eindringen kann. Um die genannten
Druckverhältnisse trotz des an den Undichtigkeitsstellen austretenden Luftvolumens
V 2 aufrechtzuerhalten, wird durch das Ventil 16 ein gleiches Volumen aus
der Außenluft angesaugt, so daß das dem Kasten la durch das Rohr 14 zuströmende
Luftvolumen V 3 gleich dem aus dem unteren Teil der Schächte abgesaugten Luftvolumen
V l, vermehrt um das Volumen V2, ist. Durch ein Handrad 16a kann der Durchlaß des
Außenluft-Ansaugventils 16 und damit das Druckgefälle geregelt werden. In das Rohr
15 ist ein Staubfilter 18 eingefügt, das sowohl die aus dem Gerätegehäuse wie auch
die aus der Außenatmosphäre eingesaugte Luft, die hernach wieder in das Gehäuse
eingeblasen wird, von Staubpartikeln reinigt. Der durch die beschriebene Anordnung
erzeugte Luftkreislauf, der das gesamte Gerätegehäuse l a, 1 b, 1 c
durchsetzt, hat zur Folge, daß in diesem die Wärmeverteilung gleichmäßig wird, was
zum sicheren Arbeiten des bekanntlich temperaturempfindlichen Magnetbandes erheblich
beiträgt.