DE12211C - Gasflammofen zum Schmelzen von Erzen, Metallen etc. in Kombination mit einem tiefer liegenden Reinigungstiegel - Google Patents
Gasflammofen zum Schmelzen von Erzen, Metallen etc. in Kombination mit einem tiefer liegenden ReinigungstiegelInfo
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Classifications
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Description
1880.
Klasse 40.
WILLIAM HOPE und ROSWELL SABINE RIPLEY in LONDON.
liegenden Reinigungstiegel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Mai 1880 ab.
Die Oefen sind mit einem Schmelzherde, auf welchem die Beschickung von Metall oder Erz
geschmolzen wird, und mit einem Reinigungstiegel versehen, in welchen die geschmolzene
Beschickung vom Schmelzherde aus abgelassen werden kann, um gereinigt zu werden. Der
Ofen wird durch ein Gemenge von Gas und Luft geheizt, das auf den Schmelzherd geblasen
wird und von dort in den Reinigungstiegel gelangt, welcher sich auf einem niedereren Niveau
als der Schmelzherd befindet.
Die Flamme wird nicht blos abwärts in den Reinigungstiegel geleitet, sondern darauf auch
um die Aufsenseite dieses Tiegels herumgeführt.
Die ganze innere Oberfläche eines solchen Ofens wird aus einem vollkommen neutralen
Material gebildet, das bei jeder für metallurgische Operationen nöthigen Hitze, auch bei Gegenwart
von Alkalien oder Säuren, unschmelzbar ist. Dieses neutrale Material mufs auch bis zu
einem gewissen Grade ein Wärmeleiter sein, da die Hitze sonst nicht von der Aufsenseite des
Schmelztiegels zum flüssigen Metalle, das in demselben ist, gelangen kann. Ziegel aus
Graphit von der gewöhnlichen Gröfse und Form der Ofenziegel und innerhalb eines äufseren
Mantels von feuerfesten Ziegeln mit Graphitmörtel eingebaut, entsprechen am besten diesen
Anforderungen. Der für diese Ziegel benutzte Graphit kann entweder mit feuerfestem Thon,
wie in der Fabrikation von Schmelztiegeln, oder mit gepulvertem Speckstein oder Kryolith gemischt
sein.
Der Ofen wird durch einen Strom eines brennenden Gemenges von Gas und Luft geheizt,
das so auf den Schmelzherd geblasen wird, dafs die Flamme den Herd entlang passirt
und dann über eine Brücke hinab in den Reinigungstiegel gelangt. Ein anderes Gemenge
von Gas und Luft wird ebenfalls von anderen Brennern direct in den Reinigungstiegel abwärts
gerichtet, wenn der Reinigurigsprocefs durchgeführt wird. Nachdem die Flamme über die
Oberfläche des geschmolzenen Metalles im Reinigungstiegel hinweggestrichen ist, bestreicht
sie die Aufsenseite des Tiegels abwärts und wieder aufwärts und wird schliefslich durch
Züge unterhalb und an jeder Seite des Schmelzherdes in den Schornstein geleitet, wo sie zum
Erhitzen des Gases und der Luft benutzt werden kann.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt einen verticalen Längenschnitt des Ofens und Fig. 2
einen Grundrifs desselben. In Fig. 1 sind durch die engere Schraffirung die aus Graphit gebildeten
Theile bezeichnet. Beim Baue eines solchen Ofens wird das Graphitziegelwerk an allen Stellen, wo es das Gewicht des Metalles
zu tragen hat, von einem schachbrettförmig angeordneten feuerfesten Ziegelwerk unterstützt,
das in den Zügen angeordnet ist, welche an die massiven Aufsenmauern stofsen und gleichzeitig
einen freien Durchgang für die aus dem Ofen entweichenden heifsen Gase läfst.
A ist der Schmelzherd, BB sind drei oder
mehr Paare doppelter Röhren, durch welche Gas und Luft in den Ofen geführt wird.
Luft wird durch den ringförmigen Raum zwischen der inneren und äufseren Röhre eines
jeden Paares zugeführt, während das Gas, das mittelst Hindurchleitens von Dampf durch weifsglühende
Koks oder auf andere Weise erzeugt wird, durch die innere Röhre zugeführt wird. C ist der Reinigungstiegel aus Graphitziegelwerk,
an der Rückseite überall, wo nöthig, durch das gewürfelte, feuerfeste Ziegelwerk unterstützt. D ist
eine Hängebrücke, die bis zu einer gewissen Tiefe in den Reinigungstiegel hinabreicht. EE sind
Züge, welche Seiten und Boden des Reinigungstiegels umgeben und zu einem Zuge F unter
dem Schmelzherd und von dort in den Schornstein G führen. H ist das Stichloch, das vom
Schmelzherde zum Reinigungstiegel führt, und / ein Stichloch, um Metall aus1 dem Reinigungstiegel
abzulassen; K ist eine äufserlich mit Graphit überzogene Röhre, die gehoben oder
in den Schmelztiegel hinabgelassen werden und durch welche Luft, Gas oder Dampf in das zu
reinigende Metall getrieben werden kann. Bei L können weitere Gasbrenner angeordnet sein,
von welchen, wenn nöthig, ein Flammenstrom nach dem Reinigungstiegel gerichtet werden
kann, um die Hitze in diesem Tiegel zu erhöhen. Das Eisen oder die sonstige Beschickung
auf dem Herde kann, nachdem es geschmolzen ist, von Zeit zu Zeit mittelst eines Gebläses
von Wasserstoff oder oben erwähntem Gase, das durch Düsen von einer oder beiden Seiten,
oder von oben her eingeführt wird, durch die Schlacke an seiner Oberfläche hindurch umgerührt
werden; dies kann entweder durch kurze Taucherpfeifen (ähnlich der grofsen im Reinigungstiegel), die entweder senkrecht durch das Dach,
oder unter einem Winkel durch die Seiten eingeführt sind, oder durch Düsen, die von den
Seiten bis zu einer geringen Tiefe unter einem Winkel eingetaucht werden, bewerkstelligt werden.
Wenn die Charge, die gleichzeitig im Topfe gereinigt wird, vollendet ist, wird die Schlacke
im Schmelzherde abgestochen; das Metall kann dann entweder direct in den Tiegel, oder durch
ein Stichloch, das es rund um die Aufsenseite und so in den Tiegel führt, abgestochen werden.
In dem in Fig. 3 gezeigten Ofen ist das Gemenge von brennendem Gas und Luft, ganz
wie in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Ofen, auf den Schmelzherd A gerichtet und gelangt von
dort in den Reinigungstiegel C, wird dann aber, statt um die Aufsenseite dieses Reinigungstiegels
herumgeführt zu werden, sofort in den Abzugsschornstein geführt. Der Reinigungstiegel ist
flacher als der in Fig. 1 gezeigte, wodurch bewirkt wird, dafs, indem man das geschmolzene
Erz oder Metall ausbreitet, eine gröfsere Oberfläche für das Spiel der Flamme gewonnen wird,
während gleichzeitig, indem man die Tiefe der Metallschicht sehr gering hält, dadurch, vereint
mit dem beständigen Aufrühren durch das Gebläse, die nöthige Hitze und der nöthige
Flüssigkeitsgrad aufrecht erhalten wird, ohne dafs es nothwendig wird, die Flamme rund um die
Aufsenseite des Tiegels zu führen. Auf diese Weise kann der Ofen aus irgend einem Material
gebaut werden, das hinreichend feuerfest ist, ohne Rücksicht darauf, ob es ein Wärmeleiter
ist oder nicht. Das Dach des Tiegels und die Züge für Ein- und Austritt der Flamme werden
ganz dieselben sein, mit dem Unterschiede blos, dafs, um sicher zu sein, dafs das Gebläse das
ganze Eisen oder andere Metall, oder das geschmolzene Erz vollständig durchdringe, je nach
Länge des Tiegels zwei, drei oder mehrere Taucherröhren vorhanden sein müssen. In allen
Fällen jedoch, was immer für eine Form von Ofen auch angenommen wird, sei es die in
Fig. ι und 2 oder die in Fig. 3 gezeigte, braucht das, was wir vorhin den Schmelzherd genannt
haben, nicht zum Schmelzen der Beschickung angewendet zu werden, wenn Vorkehrungen getroffen
werden, um das Erz oder Metall, Eisen z. B., in geschmolzenem Zustande einem anderen
Ofen entnehmen zu können. Aber in diesem Falle mufs ein ähnlicher Raum zwischen dem
Punkte, wo das Gemenge von Gas und Luft eingeblasen wird, und dem Reinigungstiegel gelassen
werden, um zu gestatten, dafs im Reinigungstiegel eine vollkommene Verbrennung des
Gases und der Luft bewirkt wird.
Das Dach des Schmelzherdes soll für den Zweck der Beschickung beweglich angeordnet
sein. Die Taucherröhren können entweder ganz aus Graphit hergestellt oder durch eine innere
Schmiedeisenröhre verstärkt sein, die in einer geschlossenen und durchlöcherten Ausbauchung
endigt und durch einen dicken Ueberzug von Asbest, Ganister oder irgend einem anderen
nicht wärmeleitenden Material innerhalb des Graphits geschützt ist, oder sie können rund
um eine ähnliche Eisenröhre aus einer Mischung der hier angeführten Substanzen, unter Beifügung
von Asbestfaser, aufgebaut werden. In allen Fällen müssen sie erst sehr langsam getrocknet
und dann gebrannt werden.
Claims (2)
1. Die Combination eines mit einem Herd oder einer Kammer A und einem Reinigungstiegel C versehenen Ofens mit Düsen B,
um ein Gebläse von Gas und Luft auf den Herd oder die Kammer zu richten, und mit
Zügen E, um die Flamme, nachdem sie das Innere des Reinigungstiegels verläfst, rund
um die Aufsenseiten und den Boden dieses Tiegels, sowie eventuell um die Seiten und
den Boden des Herdes oder der Kammer A herumzuführen.
2. Die Combination eines mit einem Herde oder einer Kammer A und einem Reinigungstiegel C versehenen Ofens mit Düsen B, um
ein Gebläse von Gas und Luft auf den Herd oder die Kammer so zu richten, dafs die vollkommene Verbrennung von Gas und
Luft im Reinigungstiegel C gesichert werden kann, in welchen die Flamme vom Herde
oder der Kammer A niedersteigt.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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