DE1219430B - Verfahren zur fermentativen Herstellung von Itaconsaeure durch submers-aerobe Schimmelpilzgaerung - Google Patents

Verfahren zur fermentativen Herstellung von Itaconsaeure durch submers-aerobe Schimmelpilzgaerung

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DE1219430B
DE1219430B DEF37784A DEF0037784A DE1219430B DE 1219430 B DE1219430 B DE 1219430B DE F37784 A DEF37784 A DE F37784A DE F0037784 A DEF0037784 A DE F0037784A DE 1219430 B DE1219430 B DE 1219430B
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itaconic acid
fermentation
ferrocyanide
sugar
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Dr-Ing Heinz Von Fries
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HEINZ VON FRIES DR ING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/40Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
    • C12P7/44Polycarboxylic acids

Description

  • Verfahren zur fermentativen Herstellung von Itaconsäure durch submers-aerobe Schimmelpilzgärung Für die Gewinnung von Itaconsäure, die zunehmendes Interesse für die Erzeugung polymerer Massen, Kunstharzprodukten, Anstrichen, Weichmachern usw. findet, wurden bereits verschiedene Gärverfahren mit Hilfe von Schimmelpilzen der Gruppe Aspergillus vorgeschlagen. Insbesondere ausgewählte Stämme von A. terreus und A. itaconicus erwiesen sich als geeignet für diese Gärung. Als Rohmaterial für die industrielle Gärung wurden der Reihe nach Glucose, Stärkezucker, Rohrzucker und schließlich VMelassen vorgeschlagen. Zudem ist man von der Oberflächentechnik auf die submerse Gärungsform übergegangen.
  • Die Wahl der Rohmaterialien richtet sich nach wirtschaftlichen Erwägungen. Die bisher bekanntgewordenen Verfahren waren auf die Eigenheiten der einen oder anderen Rohstoffquelle abgestellt, so daß ein Wechsel nur auf Grund neuer Forschungen und Umstellungen möglich war. Die bisher vorgeschlagenen Submersmethoden verwenden überwiegend getrennt vorgezüchtetes Mycel, das nach genügender Entwicklung mit der Hauptmenge der Kohlehydratlösung, der eigentlichen Gärmaische, vereinigt wird. Hierbei wurden jeweils die optimalen Gärbedingungen, die vom verwendeten Organismus und von der eingesetzten Kohlehydratquelle abhängen und das pH, die Temperatur, die Konzentration, die Nährsalze, die Rührgeschwindigkeit usw. betreffen, von Fall zu Fall festgelegt. Aus diesen Gründen zeigen diese Bedingungen starke Abweichungen voneinander. Zur Sauerstoffversorgung dieser stark aeroben Gärungsform bediente man sich getrennter Rühr- und Belüftungseinrichtungen unter atmosphärischem oder erhöhtem Druck, was kostspielige und infektionsanfällige Apparaturen erfordert. Die portionsweise Arbeit in der Art sogenannter »Abstellgärungen« bringt alle, aus anderen Gärungszweigen bekannten Schwierigkeiten mit sich und liefert geringere und unsichere Ausbeuten. So z. B. bedeutet eine steckenbleibende Gärung wegen Stromausfall oder aus anderen Gründen der Verlust der gesamten Kohlehydratmenge, da sie von Anfang an zugegeben wurde.
  • In der USA: Patentschrift 2 385 283 beschreiben J. H. Kane, A. C. Finlayund P. F. Amann ein Verfahren zur Gewinnung von Itaconsäure durch submerse Vergärung von »high test« Melasse- und Zuckerlösungen unter Zugabe von Salzen mit Hilfe ausgewählter, aber nicht näher definierter Stämme von Myxomyceten, Schizomyceten und Eumyceten, insbesondere von Aspergillus terreus. Es werden in 1 bis 2 Wochen dauernden Gärungen, die .direkt mit Sporen beimpft werden, Ausbeuten von 24,5 bis 27,7 % Itaconsäure, bezogen auf eingesetzten Zukker, erhalten.
  • Die USA.-Patentschrift 2462981 von L. B. Lockwood und A. J. M o y e r schützt ein Verfahren zur Itaconsäureerzeugung aus Glucoselösungen, die mit ungiftigen Mineralsäuren angesäuert und mit Ammonsalzen in derartigen Mengen versetzt wurden, daß während der Gärung ein pH von 1,4 bis 2,4 erhalten bleibt. Die Gärungen werden mit Hilfe der Organismen A. terreus NRRL 265 und 1960 durchgeführt, und es wird unter anderem Schutz für die Belüftung unter überdruck begehrt. Auch hier werden die Gärungen direkt mit Sporen beimpft. Es werden in 8 bis 11tägigen Gärungen Ausbeuten von 20,5 bis 32,5 % erhalten und zwar: in 11tägiger Oberflächenkultur 32,5 %, in 8tägiger Submerskultur 21,0 %, in 8tägiger Schüttelkultur 20,50/0.
  • Die USA: Patentschrift 2 657173 von V. F. P f e i -fer, G. E. N: Nelson, Ch. Vojnovich und L. B. Lockwood beinhaltet ein submerses Gärverfahren unter Verwendung nicht näher definierter Stämme von A. terreus und A. itaconicus: Es werden mit Hilfe von in 2 Tagen vorgezüchtetem Mycel Stärkezuckerlösungen, die nicht mehr als 7 % vergärbare Kohlehydrate enthalten dürfen und mit Säuren, vorzugsweise Itaconsäure, angesäuert wurden, submers unter überdruck in 3 bis 6 Tagen (samt Vorzüchtung in 5 bis 8 Tagen) vergoren. Es werden Ausbeuten von 61 bis 65 % Itaconsäure erhalten. Versuche in halbindustriellem Maßstab nach dem gleichen Verfahren werden auch in lud. Eng.. Chem., 44 (1952), 2975 bis 2980, ausführlich beschrieben.
  • Weiter ist aus der deutschen Auslegeschrift 1086 654 ein Verfahren zur Herstellung von Itaconsäure bekannt, bei dem unter. Einsatz von A. itaconicus unbehandelte Melasselösungen_ mit Konzentrationen von 15 bis 20 % und einem Stickstoffsubstanzgehalt von 0,1 bis 0,5 % Ausbeuten -an Itaconsäure bis 60,5 %, bezogen auf eingesetzten. Zucker, in 91/2 Tagen (21/z Tage Vorzüchtung -@ 7 Tage Gärung) erhalten werden.
  • M. B u e n d i a und J. M. G a r r i d o berichten in Rev. cienc. apl., 12 (1958), 481 bis 495 (referiert in Chem. Zentrbl., 132, 8867, und in Chem. Abstr., 53, 19 290) ausführlich über die Versuche zur mikrobiologischen Herstellung von Itaconsäure mit Hilfe von A. terreus NRRL 1960 und - ATCC 10020 in 13 Versuchsreihen mit Oberflächentechnik auf gemischten Kulturmedien aus Jöhannisbrotextrakten und ferrocyanidbehandelten Melassen (bis 10.% Melassezusatz), wobei in 8 bis 16 Tagen Ausbeuten von 62,9 0/0 erhalten werden. Die gleichen Autoren veröffentlichten-in Rev. cieric. apl., 13 (1959); 23 bis 33 (referiert in Chem. Zentrbl.,132, 8867, und in Chem. Abstr., 54, 14569), eine Arbeit über -die Aussichten der industriellen Herstellung von- Itaconsäüre mit Hilfe-von -A. terreus NRRL 1960 aus Invertzucker und Glucose: Es-werden die Vorteile der-Submerstechnik betont und 11 Versuchsreihen .in, Schüttelkultur mit verschiedenen Kohlehydratquellen `veröffentlicht. Es wurden ih' 7 bis 10 Tagen mit vorgezüchtetem Mycel Ausbeuten bis 64;2 0/0, bezogen auf verbrauchten - (nicht . eingesetzten), Zucker - .erhalten.
  • Es wurde ein Verfahren zur fermentativen Herstellung von Itaconsäure durch submers-aerobe Schimmelpilzgärung unter Zulauf von mit Ferrocyanid und/öder --Kationenaustäuschern vorbehandelten- Köh1ehydratl'ösungen entwickelt; das dadurch gekennzeichnet ist, .daß man in der Wachstumsphase einen Ferrocyanidgehalt von 5'bis- 50 mg/1 und in der Itaconsäurebildungsphase einen Ferrocyanidgehalt von weniger als 5 mg/1 einhält und den Zulauf der Kohlehydratlösung auf einen Zuckergehaft von 10 bis 40 g/1; - vorzugsweise 15 bis - 20 g/1, in der Fermentationsflüssigkeit .einstellt.
  • Dieses Verfahren bedeutet gegenüber den bisher bekanntgewordenen Methoden einen technischen Fortschritt, da es unter anderem bei höchsten Ausbeuten eine wesentliche Gärzeitverkürzung mit sich bringt: Die Gesamtgarzeit, einschließlich der Wachstumsphase, beträgt nur 1 bis 71/2 Tage gegenüber den üblichen 2 -I= 7 =.9 Tagen, was eine Gärzeitverkürzung um rund 30 °/0 bedeutet. Weiter ist dieses Verfahren generell auch 'für bekannt schwer zu verarbeitende Rohmaterialien, wie z. B. Rohrmelassen, anwendbar und ist nicht- auf einen streng definierten Aspergillusstamm beschränkt. Jeder zur Itaconsäurebildung befähigter Aspergillusstamm kann Verwendung finden, sofern man die stamm eseigentümlichen Erfordernisse hinsichtlich Nährsalze, pH, Temperatur usw. beachtet: Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens liegt in dem Umstand, daß eine Mycelvorz_üchtung in einer getrennten Gärung entfällt.
  • Es wurde gefunden, daß für die Itaconsäuregärung nicht nur - wie bekannt - schädliche Schwermetalle durch bewährte Methoden (Ferrocyanidbehandlung, Entkationisierung- durch <Ionenaustäuscher) entfernt werden müssen, sondern däß zur Erzielung eines geeigneten und gärkräftigen Mycels in der Wachstumsphase ein bestimmtei, vom Aspergillusstamm abhängiger .Ferroeyanidgehalt in der Maische zweckdienlich ist.: Überraschenderweise ist dieser Überschuß aber iii der Itacönsäürebildungsphase hinderlich, woraus sich die technische Lehre ergibt,- daß der Ferrocyanidgehalt im richtigen Moment durch geeignete Maßnahmen, vorzugsweise durch Zugabe berechneter Mengen löslicher, ionisierter Zink- oder Kupfersalze bis auf einen analytisch gerade noch nachweisbaren Rest gesenkt werden muß.
  • Weiter hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Hauptmenge der zu vergärenden Kohlehydrate nicht auf einmal zuzugeben, sondern in der Art eines aus anderen Gärungen bekannten Zulaüfverfahrens schubweise: oder kontinuierlich. zuzugeben. Es -war dabei .die Frage- zu lösen; von welchem Faktor die Zulaufgeschwindigkeit abhängig gemacht werden muß. Wird nämlich der Zuckerspiegel der Maische, ählich wie bei bekannten Gärverfahren, sehr niedrig,- fast beim Minimum gehalten, so, führt diese Maßnahme bei der Itaconsäuregährung zu keinen brauchbaren Resultaten. -Erfindungsgemäß verläuft die Gärung gut und zügig, wenn man den Zulauf so regelt; daß in der Maische ständig;10' bis 40 g,- vorzugsweise ' 15 bis '20'9, Zucker je Liter vorhanden sind. Gleichzeitig muß. ein PH-Wert, der- von der Art des'verwendeten Rohmaterials abhängt, eingehalten werden. Praktisch geht man dabei so vor, daß man, nach Erreichung einer -guten Umwandlungsgescwindigkeit den gerade vorhandenen Zuckergehalt bestimmt und jetzt die- weitere Kohlehydrafzugabe .nach der gebildeten, -.stündlich titrierbaren Säure berechnet. Man weiß, d'aß-für die Bildung-von 1- kg Itaconsäure ungefähr .1,3 bis 1,4 kg Zucker rforderlich sind, und man berechnet auf Grund dieses Verhältnisses die Menge des Zuckers, der in der nächsten Stunde zulaufen muß, um immer beim gleichen Zuckerspiegel in der Maische zu bleiben. Bei Verwendung stark gepufferter Rohstoffe, wie z. B. Melasselösungen, muß dabei zusätzlich das. pH in der Gärbrühe beachtet werden.
  • Es hat sich für die Durchführung dieses Verfahrens als besonders vorteilhaft erwiesen, die Belüftung mit rotierenden Feinstbelüftern des Systems V o g e 1-b u s c h vorzunehmen.
  • Die praktische Durchführung des Verfahrens gestaltet sich so, wie es aus den nachfolgenden Beispielen ersichtlich ist.
  • Beispiel 1 100 kg Rübenmelasse mit einem Zuckergehalt von 48 % werden auf 300 1 (160 g Zucker je Liter) verdünnt und nach einer der bekannten Methoden geklärt. Besonders vorteilhafterweise bedient man sich der alkalischen Kochmethode, wie sie -in der deutschen Patentschrift 972 034 beschrieben ist. Die erhaltene Melasselösung wird mit einer anorganischen Säure oder mit Itaconsäure, vorzugsweise mit Mutterlauge von der Kristallisation, auf pH 6,0 bis 6,5 eingestellt, sterilisiert und noch heiß mit so viel Kaliumferrocyanid versetzt, daß nach einstündigem Stehen in der filtrierten Lösung noch mindestens 5 mg Ferrocyanid je Liter nachweisbar -sind. Diese Kaliumferrpcyunidmenge wird. durch Vorversuch ermittelt. Der zehnte Teil dieser Vorratslösung (301) wird in das 600.1 fassende, mit Vogelbuschbelüftung, Kühlvorrichtung und den üblichen Apparaturen, ausgestattete Gärgefäß gebracht, mit . sterilem Wasser auf ein Volumen von 1301 (37 g Zucker je Liter) verdünnt, mit 20 g Diammoniumphosphat, 100 g Ammoniumsulfat und 50g Magnesiumsulfat versetzt, das pH durch Mineralsäurezusatz auf 5,5 reduziert und auf Gärtemperatur eingestellt. Es werden jetzt noch 3,5 g Kaliumferrocyanid in Form einer 10o/oigen Lösung zugegeben, so daß die Gärlösung jetzt ungefähr 28 mg Ferrocyanid je Liter enthält. Diese Gärlösung wird mit Sporen von A. terreus ATCC 10020 in einer solchen Menge beimpft, daß eine Sporendichte von 10s bis 104/m1 erhalten wird. Die Vogelbuschbelüftung wird in Gang gesetzt, und es wird durch 48 Stunden mit allmählich von 0,8 bis 1,5 Nm3 Luft je Stunde steigend belüftet. Nach dieser Zeit haben sich kompakte Mycelaggregate gebildet, und das pH ist auf 3,0 gefallen. Die Titration ergibt einen Wert, der 15 g Itaconsäure je Liter entsprechen würde, und der Zuckergehalt ist auf 11 g/l gefallen. Jetzt werden 3 g Zinksulfat in Lösung zugesetzt und in einer filtrierten Probe noch geringe Mengen, weniger als 5 mg/l, Ferrocyanid nachgewiesen. Es wird mit dem Zulauf der restlichen Melasselösung begonnen, der so geregelt wird, daß der Zuckergehalt sich bei 15 bis 20 g/1 hält und das pH einen Wert von 3,2 nicht übersteigt. Die Belüftung wird hierbei allmählich bis auf 6 Nm3/h gesteigert und durch Kühlung eine Temperatur von 33 bis 35° C eingehalten. Nach 5 Tagen ist die ganze Melasselösung verbraucht, und die Gärung wird nach 12 Stunden Nachbelüftung mit 3 Nm3/h abgestellt. Statt der insgesamt eingefüllten 4001 finden sich im Gärgefäß infolge von Verdunstungsverlusten noch 3601, die folgende Analysenresultate ergeben:
    Itaconsäure vorhanden durch Titration . 32,9 kg
    Itaconsäure durch Bromierung . . . . . . . . 31,3 kg
    Diese Ausbeute entspricht 65,2 % auf eingesetzten Zucker oder 85,5 % der Theorie. Beispiel 2 Technischer Stärkezucker wird in heißem Wasser gelöst und die Lösung auf einen Glucosegehalt von 160g/1 eingestellt. Diese Lösung wird über einen Kationenaustauscher des Typs Dowex 50 oder einen ähnlichen geleitet. 3001 dieser Lösung, enthaltend 48 kg Glucose, werden sterilisiert und steril aufbewahrt. 301 werden in das im Beispiel 1 verwendete Gefäß gebracht, durch Zusatz entkationisierten, sterilen Wassers auf 1301 verdünnt, das pH wird auf 2,5 eingestellt, und es werden folgende Nährsalze zugegeben: 250g Ammoniumsulfat, 20g Kaliumammoniumphosphat, 100g Magnesiumsulfat, 65g Hefeextrakt.
  • Zum Schluß setzt man noch 4,5g Kaliumferrocyanid zu, und die Kontrolle ergibt in der filtrierten Probe einen Gehalt von 31 mg Ferrocyanid je Liter. Es wird mit Sporen von A. terreus ATCC 10020 beimpft und so weiter verfahren, wie im Beispiel 1 angegeben. Der Zulauf wird ohne Rücksicht auf das pH so geregelt, daß der Glucosegehalt zwischen 15 und 20 g/1 bleibt. Der Zulauf dauert 1/z Tag länger, und am Ende liegen 3501 Gärbrühe vor, die folgende Analysenresultate ergeben:
    Itaconsäure durch Titration ..... 30,1 kg
    Itaconsäure durch Bromierung : : . 28;8,kg
    Dies entspricht einer Ausbeute von 60 % auf eingesetzte Glucose oder 83 % der Theorie. Beispiel 3 Durch alkalische Kochung, Klärung, Ansäuern mit Mineralsäure und Behandlung mit Kaliumferrocyanid waren 5250 ml steriler Rübenmelasselösung von pH 6,1 gewonnen worden, die 829,5 g Zucker und überschüssiges Ferrocyanid in einer Menge von 22 mg/1 enthielten. In einem Laborgärgefäß von 101 mit Vogelbuschbelüftung wurden 1800 ml Sterilwasser vorgelegt, dem 500 ml der sterilen Melasselösung und die üblichen mineralischen Nährsalze zugegeben wurden. Das pH der Mischung wurde mit Salzsäure auf pH 5,5 eingestellt und die Lösung mit 9,5 ml einer Sporensuspension, die 8 - 106 Sporen von A. terreus NRRL 265 enthielt, bei 34° C beimpft. Durch Zugabe von 10o/oiger Ferrocyanidlösung wurde ein Ferrocyanidspiegel von 30 mg/1 eingestellt. Die Belüftung wurde mit 251 Luft je Stunde begonnen und .im späteren Verlauf bis auf 3001/h gesteigert. 45 Stunden nach der Beimpfung war das pH auf 3,0 gefallen und der Zuckergehalt von dem ursprünglichen Gehalt von 33 g/1 auf 12 g/1 zurückgegangen. Der Ferrocyanidspiegel wurde durch Zugabe von Zinksulfatlösung auf 5 mg/1 gesenkt und mit dem Zulauf der verbliebenen 3450 ml Melasselösung begonnen. Während der Gärung wurde der Ferrocyanidspiegel durch Zugabe von geringen Mengen Kaliumferrocyanid immer wieder auf einen Wert von 5 mg/1 eingeregelt. Nach 120 Stunden war der Zulauf beendet, es wurde durch 12 Stunden nachbelüftet und die Gärung dann abgebrochen. Die Analyse von vier Parallelversuchen ergab Titrationswerte von 560 bis 580 g Itaconsäure je Versuch und Bromierungswerte von 510 bis 550 g Rein-Itaconsäure, was Ausbeuten von 61,6 bis 66,2 % auf eingesetzten Zucker entspricht.
  • Für die Durchführung des geschilderten Verfahrens ist es unwesentlich, ob für die Sterilisierung und Nährsalzzugabe irgendeine andere abweichende Arbeitsweise (z. B. Nährsalzzugabe schon vor der Sterilisation oder Sterilisation im Gärgefäß selbst oder getrennte Zubereitung der Kohlehydratlösungen für die Wachstums- und Säuerungsphase) eingehalten wird.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur fermentativen Herstellung von Itaconsäure durch submers-aerobe Schimmelpilzgärung unter Zulauf von mit Alkaliferrocyaniden und/oder Kationenaustauschern vorbehandelten technischen Kohlehydratlösungen, d adurch gekennzeichnet, daß man in der Wachstumsphase einen Ferrocyanidgehalt von 5 bis 50 mg/1 und in der Itaconsäurebildungsphase einen Ferrocyanidgehalt von weniger als 5 mg/1 einhält und den Zulauf der Kohlehydratlösung auf einen Zuckergehalt von 10 bis 40 g/l, vorzugsweise 15 bis 20 g/1, in der Fermentationsflüssigkeit einstellt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ferrocyanidgehalt von weniger als 5 mg/1 in der Itaconsäurebildungsphase durch die Verwendung einer nicht oder nur mit einer. ungenügenden Menge Ferrocyanid vorbehandelter Kohlehydratlösung eingestellt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr.1086 654; P r e s c o t t und D u n n , »Industrial Microbiology«, 1949, S.635.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1086654B (de) * 1958-01-14 1960-08-11 Kyowa Hakko Kogyo Kk Verfahren zur Erzeugung von Itaconsaeure durch Gaerung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1086654B (de) * 1958-01-14 1960-08-11 Kyowa Hakko Kogyo Kk Verfahren zur Erzeugung von Itaconsaeure durch Gaerung

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