-
Seilklemme Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilklemme zum Befestigen
von Drahtseilenden oder durchlaufenden Drahtseilen, bestehend aus einer das Seil
aufnehmendeh Hülse mit kegliger Bohrung und einem vom konischen, konzentrisch im
Seil angeordneten, bei Zug das aufgespreizte Seilstück zusammen mit der Hülse zunehmend
verklemmenden Dorn.
-
Den bekannten Seilklemmen war bisher der Nachteil gemeinsam, daß beim
Einschlagen oder Einschrauben des Klemmkonusteils kein spielfreier Formschluß mit
den Einzellitzen des Seiles erzielt werden konnte, weil bei der Längsverschiebung
des Klemmkonusteils Gleit- und Frässpuren entstehen, wobei auch das in die Rillen
zwischen den einzelnen Litzen eindringende Material wieder abgeschert wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil bei den bisherigen Seilklemmen
zu vermeiden. Es soll der Werkstoff der Klemniseile spielfrei und formschlüssig
in die einzelnen Rillen zwischen die Litzen des Seiles eingepreßt werden, ohne daß
Klemmteile und Seil sich in Längsrichtung zueinander verschieben und ohne daß der
in die Rillen eingetretene Werkstoff der Klemmteile wieder abgeschert wird.
-
Zur Lösung der Aufgabe ist der Dom nach seinem Einbringen in das Seil
bis zu seiner die IQemmung bewirkenden Form radial aufweitbar ausgebildet.
-
Das die Anpressung des Seiles radial nach außen bewirkende Aufweitelement
kann aus einem oder mehreren Teile bestehen. Das Seil kann zweckmäßig nach dem Eindringen
in eine Hülse mit z. B. ausaebauchter Bohrung durch eine in desseii Mitte oder Seele
eingebrachten und anschließend aufgedornten Dorn aus vorzugsweise kalt verformbarem
Metall eingepreßt werden. Dies hat den Vorteil, daß während des Anpreßvorgangs ein
Verschieben des Doms gegenüber dem Seil weitgehend vermieden werden kann, wodurch
eine genaue Einhaltung der Länge des Seiles gewährleistet ist.
-
Durch geeignete Formgebung und genaue Bemessung bzw. Kalibrierung
der Querschnitte der Bohrung der das Seil umschließenden Hülse sowie des Doms und
des in diesen eingepreßten, z. B. zylindrischen Spreizmittels kann eine von dem
Einpreßdruck oder -weg unabhängige Radialpressung erzielt werden. Dadurch ist es
möglich, mit größter Genauigkeit und Gleichmäßigkeit in allen Fällen und ohne besondere
Meßeinrichtungen auf einfache Art eine stets gleiche Klemmspannung einzuhalten und
außerdem zwecks Vermeidung einer Kerbspannung an der Zugseite des Seiles einen optimalen
Verlauf der Klemmspannung über die Klemmlänge zu erzielen.
-
Das Spreizmittel kann jedoch auch aus einem geeigneten Druckmedium,'wie
z. B. Phenol-Preßharz 5 oder auch aus einem Sprengmittel nach Art der an
sich bekannten Sprengnietung bestehen. Die Anpressung kann ferner mittels eines
ganz oder teilweise geschlitzten Doms oder auch mittels geschlossener oder geschlitzter
Kleimminge bzw. Ringfederspannelemente bekannter oder beliebiger Art bewirkt werden.
-
Auch besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Anpressung durch
plastische Verformung eines Spreizmittels od. dgl. aus geeignetem Material in der
Mitte des Seiles zu erzielen.
-
Die beschriebene Klemme kann zum Verklemmen am Ende eines Seiles angewendet
werden, indem das Aufweitelement vom Seilende her in die Mitte desselben eingeführt
wird; es eignet sich jedoch auch zum Befestigen von Teilen an durchlaufenden Seilen,
wie z. B. Beschlägen, Mitnehmern, Klemmplatten für Raupen- oder Transportbänder,
Klemmbacken an Seilbahnen und Liften unter anderem.
-
Dabei wird Spreizmittel mittels einer Führungseinrichtung oder einer
besonderen Vorrichtung nach Art des Spleißvorganges schräg von außen her zwischen
den Litzen des Seiles hindurch entweder vom Ende des zu klemmenden Teiles her oder
durch eine darin vorgesehene entsprechende seitliche Bohrung in die Mitte des Seiles
eingebracht und anschließend aufgeweitet. Dabei erfolgt das Einführen des Spreizmittels
zweckmäßig durch eine kreisbogenförmig gekrümmte Bohrung einer Vorrichtung, deren
Mittellinie in der Verlängerung tangential in die Mittelachse des Seiles einmündet.
-
Der zweckmäßig vorn ähnlich einer Spleißnadel zugespitzte Dom wird
wie beim Spleißvorgang zwischen den Litzen des Seiles hindurchgeführt und mittels
eines in der gekrümmten Bohrung der Vorrichtung gleitenden Stößels mit seiner Spitze
bis an die vordere Verengung der ausgebauchten Bohrung der Hülse od. dgl. bewegt.
Das Mittel zum Auseinanderspreizen
des Doms kann nun mittels eines
Stößels in den Dom eingepreßt bzw. eingeschlagen werden oder es kann nach einer
anderen Ausführung der Dorn durch Zurückziehen des nach dem vorderen Ende zu verdickten
Spreizmittels aufgeweitet werden.
-
Der Dorn kann jedoch auch mittels eines geeigneten Druckmediums,
wie z. B. Phenol-Preßharz, oder auch durch Zündung eines in ihrer Bohrung befindlichen
Sprengsatzes nach Art der an sich bekannten Sprengnietung aufgeweitet werden.
-
Gegebenenfalls kann durch zusätzliches Zusammen
pressen bzw. Einprägen
des zu klemmenden Teiles von außen her beidseits des Spreizmittels eine verstärkte
und unverrückbare Klemmung des Seiles erzielt werden.
-
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel können die Spreizmittel od.
dgl. bereits bei der Seilherstellung in bestimmten Abständen voneinander in dem
Seil angebracht werden, und die entsprechenden Verdickungen des Seiles werden nach
dem Einführen in das zu klemmende Teil beidseitig unverrückbar eingeprägt.
-
In den A b b. 1 bis 6 sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung schematisch dargestellt. .
-
Ab b. 1 zeigt eine Klemmvorrichtung mit fest---geklemmtem Seilende,
eine mit dem Seil verpreßte -Hülse mit tonnenförmig ausgebauchter Bohrung sowie
ein Dorn mit eingepreßtem Spreizmittel im Schnitt; Abb. 2 bis 4.zeigen -Verschiedene
Ausführungformen von Spreizmitteln, bestehend aus dem Dorn mit dem zugehörigen Spreizmittel
im Schnitt; in A b b. 5 ist eine Klemmvorrichtung mit festgeklemmtem Seilende
gezeigt, wobei das Spreizmittel aus nur einem gestauchten Dorn besteht;
Ab b. 6 zeigt ein Klemmvorrichtung mit einem durchlaufenden Seil, einer Klemmhülse
-und einer -Führungseinrichtung zum Einführen der Klemmhülse in die Mitte
des Seiles.
-
Das in die ausgebauchte Bohrung 2 der Hülse 1
eingeschobene
Endstück des Drahtseiles 4 ist durch den von der Seite des Seilendes her in die
Mitte bzw. Seele 5 des Seiles eingeführten Dorn 3 aufgeweitet und,
wie aus Ab b. 1 ersichtlich, anschließend infolge Einpressen des Spreizmittels
7 in die engere Bohrung 8 mittels des dadurch aufgeweiteten Doms
3 in der Bohrung 2 des Rohres 1 festgeklemmt. Der Kragen
6 dient zum Einhalten einer konstanten und vom Einpreßvorgang unabhängigen
Verkeilung des Seiles im vorderen Bereich des Doms 3 mittels einer gesonderten
Vorrichtung zwecks Einhaltung einer genauen Seillänge.
-
Die Klemmung eines durchlaufenden Seiles (Abb. 6) erfordert
eine besondere Führungseinrichtung 16, mittels derer es ermöglicht wird,
den Dorn 3
im Bereich der Hülse 1 in die Mitte des Seiles einzuführen.
Im vorliegenden Fall wird nach dem Einbringen des Doms 3 in die Klemmstellung
mittels eines nach dem Einführen der Hülse herausnehmbaren Haltestiftes dieselbe
durch ein aushärtendes Druckmedium 13, wie z. B. Phenol-Preßharz, mittels
einer kreisbogenförmig gekrümmten Kanüle 15 über eine Dichtfläche an der
Rückseite 14 des Doms 3 im Innem des Seiles aufgeweitet. Die Aufweitelemente
können verschiedene Querschnittsformen haben (Ab b. 2 bis 4). Sie sind in
noch nicht aufgedorntem Zustand gezeichnet. Die Dorne 11, 18, 20 mit den
zugehörigen Spreizmitteln 12, 19, 21 stellen nur schematische Beispiele dar.
-
Die Klemmung nach Ab b. 5 erfolgt ohne Dorn .nur
- mittels eines weicheren Spreizmittels 24, das nach dem Einpressen des Seilendes
durch den verengten Bohrungsquerschnitt 25 im Innern des Seiles 4 gestaucht
wird und somit die Seillitzen nach außen preßt.