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Verfahren zur Herstellung von Iminokohlensäureester-Derivaten Zusatz
zur Anmeldung: F 41454 IVb/12 0 -Auslegeschrift 1 212520 Gegenstand der Hauptpatentanmeldung
F 41 454 IV b/12 0 ist ein Verfahren zur Herstellung von Iminokohlensäureesterderivaten,
die man erhält, wenn man Cyansäureester der allgemeinen Formel R-(OCN)z in der R
einen Halogenalkylrest oder einen gegebenenfalls substituierten aromatischen oder
heterocyclischen Rest und x eine ganze Zahl von 1 bis 6 bedeutet, mit Hydroxylamin
oder Hydroxylaminsalzen bei Temperaturen von 50 bis +150°C umsetzt. Die Umsetzung
wird zweckmäßig in einem flüssigen Medium durchgeführt.
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Die dabei erhaltenen neuen Iminokohlensäureesterhydroxylamide haben
die allgemeine Formel
worin R und x die bereits angegebene Bedeutung haben.
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Substituenten der aromatischen bzw. heterocyclischen Reste R sind
beispielsweise: Alkyl-, Aryl-, Alkylamino-, Acylamino-, Nitro-, Halogen-, Alkoxy-,
Aroxy-, Acyloxy-, Carbonyl-, Carboxyl-, -ester-, -amid-, Sulfonyl-, -ester-, -amid-,
Acyl-, Cyano-, Rhodanid-, Alkylmerkapto-, Acylmerkapto-.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von substituierten Iminokohlensäureesterhydroxylamiden
gefunden, die man erhält, wenn man Cyansäureester der allgemeinen Formel R-(OCN),
in der R einen Halogenalkyl- oder einen gegebenenfalls substituierten aromatischen
oder heterocyclischen Rest und x eine ganze Zahl von 1 bis 6 bedeutet, mit Hydroxylaminderivaten
der allgemeinen Formel R1-NHOH in der R1 für einen gegebenenfalls durch Alkyl-,
Aryl-, Alkylamino-, Acylamino-, Nitro-, Halogen-, Alkoxy-, Aroxy-, Acyloxy-, Carbonyl-,
Carboxyl-, -ester-, -amid-, Sulfonyl-, -ester-, -amid-, Acyl-, Cyano-, Rhodanido-,
Alkylmerkapto-, Arylmerkapto oder Acylmerkaptoreste substituierten aromatischen
oder heterocyclischen Rest steht, gegebenenfalls in Form ihrer Salze bei Temperaturen
von 50 bis +150°C, gegebenenfalls in einem flüssigen
Medium, zu Imidokohlensäurehydroxylamiden
der allgemeinen Formel
wobei R1, R2 und x die oben angegebene Bedeutung haben, umsetzt.
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Die verwendeten Cyansäureester können gemäß älteren Vorschlägen des
Erfinders durch Umsetzung von hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen mit Halogencyaniden
bei Temperaturen vorzugsweise unterhalb 65"C, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel
in Gegenwart einer Base hergestellt werden (Chemische Berichte, 97 [1964], S. 3012).
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Es können für das erfindungsgemäße Verfahren z. B. folgende Cyansäureester
eingesetzt werden: Phenylcyanat, Mono- und Polyalkylphenylcyanate wie 3-Methyl-,
4-Isododecyl-, 4-Cyclohexyl-, 2-tert.
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Butyl-, 3-Trifluormethyl-, 2,4-Dimethyl-, 3,5-Dimethyl-, 2, 6-Diäthyl-,
4-Allyl-2-methoxyphenylcyanat ; Arylphenylcyanate wie 4-Cyanatodiphenyl, 4,4'-Biscyanatodiphenyl;
Dialkylaminophenylcyanate wie 4-Dimethylamino-, 4-Dimethylamino-3-methylphenylcyanat;
Acylaminophenylcyanate wie Acetylaminophenylcyanat; Nitrophenylcyanate wie 4-Nitro-,
3-Nitro-, 4-Nitro-3-methyl, 3-Nitro-6-methylphenylcyanat; Halogenphenylcyanate wie
2-Chlor-, 3-Chlor-, 4-Chlor-, 2,4-Dichlor-, 2,6-Dichlor-, 3-Brom-, 2-Chlor-6-methylphenylcyanat
; Cyanatophenylcarbonsäure, -ester, -amide wie 4-Cyanatobenzoesäure, 2-Cyanatobenzoesäureäthylester,
2-Cyanatobenzoesäuremorpholid
und -diäthylamid; Cyanatophenylsulfonsäure,
-ester, -amide wie 4-Cyanatobenzolsulfonsäure; Alkoxyphenylcyanate wie 2-Methoxy-,
3-Methoxy-, 4-Isopropoxyphenylcyanat ; Phenoxyphenylcyanate wie 4-Cyanatodiphenyläther;
Acyloxyphenylcyanate wie 3-Acetoxyphenylcyanat; Acylphenylcyanate wie 4-Acetylphenylcyanat;
Cyanatophenylcyanate wie 2,3-Dicyano-1,4-dicyanatobenzol; a- und A-Naphthylcyanat,
Anthrachinylcyanate wie 1,4- Dicyanatoanthrachinon; Chinolincyanate wie 5-Cyanatochinolin;
Cyanatopyrazole wie 5-Cyanato-1-phenyl-3-methylpyrazol, 1,4 - Phenylendicyanat,
1,5-Naphthylendicyanat, 1,3,5 - Tricyanatobenzol, 4,4'-Biscyanatodiphenyldimethylmethan,
4,4'-Biscyanatodiphenylcyclohexan-1, 1, 2,2'-Biscyanatodinaphthyl, 4-Methylmercaptophenylcyanat,
3-N,N-Dimethylcarbamylphenylcyanat, und die Cyansäureester folgender Alkohole: ß,ß,ß-Trichloräthanol,
ß,ß,ß-Trifluoräthanol, ß,ß,ß-Tribromäthanol, ß,ß-Dichloräthanol.
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Als Hydroxylaminderivate können, gegebenenfalls in Form ihrer Salze
wie Hydrochloride, Sulfate, Nitrate, Carbonate, Acetate, eingesetzt werden: Phenylhydroxylamin,
oder fl-Naphthylhydroxylamin, 2-, 3- oder 4-Alkyl- (wie Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-,
tert. Butyl-) Phenylhydroxylamin, 2-, 3- oder 4-Halogen- (wie Chlor-, Brom-, Fluor-)
Phenylhy--droxylamin, 2-, 3- oder 4-Nitrophenylhydroxylamin, 2-, 3- oder 4-Alkoxy
bzw. Aroxy- (wie Methoxy-, Äthoxy-, Isopropoxy-, tert. Butoxy-, Phenoxy-) Phenylhydroxylamin,
Hydroxylamino-N,N-dimethylanilin, Hydroxylaminobenzaldehyd, Hydroxylaminoacetophenon,
Hydroxylaminobenzoesäureäthylester, Hydroxylaminotoluolsulfonsäure, Hydroxylaminodiphenyl,
3-Hydroxylaminopyridin.
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Als flüssige Reaktionsmedien kommen z. B. inerte organische Lösungsmittel
wie Äther, Ketone, Nitrile, Ester, Amide, aromatische und aliphatische, gegebenenfalls
halogenierte oder nitrierte Kohlenwasserstoffe in Betracht. Man kann aber auch Alkohole
oder Wasser als Reaktionsmedien verwenden.
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Die erfindungsgemäße Reaktion kann bei Temperaturen zwischen - 50
und + 150° C, vorzugsweise -10 bis +100°C, durchgeführt werden. Zur Durchführung
der Reaktion kann man z. B. das Hydroxylaminderivat oder dessen Salz zu dem Cyanat,
das gegebenenfalls mit einem der genannten Lösungsmittel verdünnt sein kann, zufügen.
Es ist auch möglich, das Cyanat zu einer Lösung oder Suspension des Hydroxylaminderivates
oder dessen Salze zu geben.
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Beim Arbeiten in einem Lösungsmlttel fällt das gebildete Iminokohlensäureesterhydroxylamid
in vielen Fällen von selbst aus. In anderen Fällen kann es durch Einengen des Lösungsmittels
gewonnen werden.
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Verwendet man das Hydroxylamin in Form eines Salzes, dann erhält
man auch das Iminokohlensäureesterhydroxylamid als Salz. Aus diesem Salz kann dann
durch Auflösen und Fällen mit einer Base in bekannter Weise das freie Hydroxylamid
gewonnen werden. Die erfindungsgemäßen Iminokohlensäureesterhydroxylamide sind neu
und stellen Zwischenprodukte z. B. für die Herstellung von Pharmazeutika dar.
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Beispiel 1 Bei 10°C werden 15,3 g (0,1 Mol) 3-Chlorphenylcyanat in
eine Suspension von 14,5 g (0,1 Mol) Phe-
nylhydroxylalllinhydrochlorid in 125 ml
Äther langsam eingetropft. Es bildet sich ein graugrüner Brei des Hydrochlorids
des
das durch Absaugen gewonnen wird. Ausbeute: 27,4 g (= 91,50/0 der Theorie). Schmelzpunkt:
169°C (Zersetzung).
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C13H11ClN2O2 #HCl (299).
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Berechnet ... C 52,2, H 4,04, Cl 23,7, N 9, 36, 0 10,70/0; gefunden
... C 52,48, H 4,39, Cl 23,65, N 9,23, 0 10,96010.
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Beispiel 2 4,6 g (0,033 Mol) 4-Methoxyphenylhydroxylamin werden,
in wenig Äther gelöst, vorgelegt. Bei - 5°C werden 4,9 g (0,033 Mol) 2,4-Dimethylphenylcyanat,
ebenfalls in wenig Äther gelöst, langsam zugetropft.
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Nach 15minutigem Nachrühren wird das ausgefallene
durch Absaugen gewonnen, mit Äther gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 8,2 g (=
86% der Theorie).
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Schmelzpunkt: 88°C (Zersetzung).
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C16H18N202 (286).
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Berechnet ... C 67,18, H 6,26, N 9,78, 0 16,78%; gefunden ... C 66,81,
H 6,54, N 9,76,0 17,150/0.
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Beispiel 3 In ätherischer Suspension erhält man aus p,ß,fl-Trichloräthylcyanat
und 4-Methylphenylhydroxylamin analog Beispiel 2 das
vom Schmelzpunkt 112 bis 113°C (Zersetzung).
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Ausbeute: C10H11Cl2N2O2 (297,5).
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Berechnet... C 40,4, H 3,7, N 9,40, 0 10,75, Cl 35,8%; gefunden ...
C 40,93, H 3,95, N 9,50, 0 10,70, Cl 36,10%.
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Beispiel 4 Analog Beispiel 2 erhält man aus 2,4-Dimethylphenylcyanat
und 4-Methylphenylhydroxylamin das
vom Schmelzpunkt 123 bis 124°C (Zersetzung).
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Ausbeute: C16H1sN202 (270).
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Berechnet... C 71,10, H 6,66, N 10,37, O 1,85%; gefunden ... C 70,81,
H 6,90, N 10,37, 0 12,370/0.
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Beispiel 5 3,2 g (0,02 Mol) Phenylen-bis-cyanat-(1,4) werden in 60
ml Äther suspendiert. Bei 0°C werden 5,56 g (0,04 Mol) 4-Methoxyphenylhydroxylamin
eingetragen. Man läßt die Temperatur auf 30°C ansteigen.
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Nach ltägigem Stehen wird das ausgefallene
durch Absaugen isoliert, mit Äther gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 7 g (= 80%
der Theorie).
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Schmelzpunkt: 130°C (Zersetzung).
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C22H22N406 (438).
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Berechnet... C 60,2, H 5,02, N 12,8, 021,90/0; gefunden ... C 60,04,
H 5,50, N 12,96, 0 22,100/o.
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Beispiel 6 Analog Beispiel 2 erhält man aus Trichloräthylcyanat und
4-Methoxyphenylhydroxylamin das
vom F. 91°C (Zersetzung).
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Berechnet ... N 8,950/o; gefunden ... N 9,09%.
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Beispiel 7 Analog Beispiel 2 erhält man aus 3-Chlorphenylcyanat und
4-Chlorphenylhydroxylamin das
vom F. 68 bis 69°C (Zersetzung).
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Berechnet ... N 9,430/0; gefunden ... N 9,41%.
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Beispiel 8 Analog Beispiel 2 erhält man aus 2,4-Dimethylphenylcyanat
und 4-Chlorphenylhydroxylamin das
vom F. 110,5°C (Zersetzung).
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Beispiel 9 Analog Beispiel 2 erhält man aus 2,4-Dimethylphenylcyanat
und Phenylhydroxylamin das
vom F. 120°C (Zersetzung)
Beispiel 10 Analog Beispiel 2 erhält man aus 2,4-Dimethylphenylcyanat
und a-Naphthylhydroxylamin das
CH, 4 NH OH |
HiC -1 0 |
vom F. 124"C (Zersetzung). |
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C19H18N202 (306).
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Berechnet... C 74,5, H 5,88, N 9,15, 0 10,470/0; gefunden... C 74,53,
H 6,11, N 9,20, 0 10,520/0.