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Verfahren und Einrichtung zur Prüfung der Schwing- und Geräuschgüte
industrieller Erzeugnisse in der Fließfertigung Es sind Verfahren zur Geräuschprüfung
in der Fließfertigung bekannt, bei denen das Band durch den Prüfraum läuft und an
den Ein- und Ausgängen von schallschluckenden Kanälen umgeben ist.
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Dabei muß jedoch eine schwingisolierte Aufstellung bzw. Aufhängung
des Förderbandes erfolgen. Außerdem werden große Kanallängen und damit ein hoher
Platzbedarf benötigt, und es müssen auch jegliche freien Querschnitte im Kanal vermieden
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Prüfung
der Schwing- und Geräúschgüte industrieller Erzeugnisse für die Fließfertigung zu
schaffen, das konstruktive Besonderheiten des Förderbandes vermeidet und vor allem
eine gute Raumausnutzung gewährleistet.
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Das wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß der Prüfling vom Fließband
abgehoben, iiber eine Fördereinrichtung in einen über dem Band befindlichen allseitig
geschlossenen Prüfraum gegeben und nach beendeter Prüfung wieder auf dem Fließband
abgesetzt wird.
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Die zugehörige Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein am
Boden mit einer verschließbaren Öffnung versehener Prüfraum über dem Fließband angeordnet
ist, wobei sich im Prüfraum eine Fördereinrichtung mit einer Aufhängevorrichtung
und Anschlüsse für den Prüfling und die Prüfgeräte bzw.
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Meßwertgeber befinden.
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An einem Ausführungsbeispiel ist die Erfindung näher dargestellt
und erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Prüfeinriohtung, F i g. 2 und 3 eine Aufhängevorrichtung,
F i g. 4 eine weitere Aufhängevorrichtung.
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In F i g. 1 befindet sich über einem Förderband 1 ein Prüfraum 2,
der in nicht weiter dargestellter Weise auf einem Stahlgerüst tief abgestimmt aufgestellt
ist.
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Am Boden des Prüfraumes 2 ist ein Deckel 3 mit zwei unabhängigen Dichtflächen
eingelassen. Die Abdichtung erfolgt in nicht weiter dargestellter Weise mit Gummi,
der an der kammerseitigen Dichtfläche angeschraubt ist. An der unteren Fläche des
Deckels 3 sind an vier Führungen 4 je eine Laufrolle 5 befestigt, die jeweils auf
einer an der Außenwand des Prüfraumes 2 montierten Schiene 6 geführt ist. Gegenüber
der Bodenwand des Prüfraumes 2 sind die Schienen 6 um 300 geneigt, so daß der Deckel
3 nach unten seitlich ausfahrbar ist.
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In der Mitte der Längsseiten des Deckels 3 ist auf der Innenfläche
je ein Seil 7 befestigt, das an einer Deckeltraverse8 im Prüfraum 2 endet. Neben
den Befestigungspunkten der Seile 7 befinden sich im Prüfraum 2 auf der Bodenfläche
zwei Böcke 9, auf
denen die Traverse 8 im ausgefahrenen Zustand des Deckels 3 ruht.
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Im oberen Teil des Prüfraumes 2 ist auf einem Gerüst 10 eine Winde
11 mit zwei gleichmäßig angetriebenen Seilen 12 angeordnet. Am Gerüst 10 befinden
sich weiterhin über der Traverse 8 zwei Umlenkrollen 13 für die Seile 12.
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Unter der Deckeltraverse 8 befindet sich eine weitere Traverse 14,
an der über Zugfedern 15 die Aufhängevorrichtung für den Prüfling 16 befestigt ist.
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Die Seile 12 der Winde 11 sind durch Bohrungen 17 der Deckeltraverse
8 hindurchgeführt und mit der Traverse 14 verbunden. Auf den Seilen 12 sind zwischen
Traverse 14 und Deckeltraverse 8 je eine Druckfeder 18 lose aufgebracht.
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Wie aus Fig.2 ersichtlich, besteht eine Seite der Aufhängevorrichtung
aus einem um den Prüfling 16 gelegten Spannband 19 mit einem Zwischenstück 20, das
drei Beschleunigungsaufnehmer 21 aufnimmt. In der räumlichen Lage stehen die drei
Beschleunigungsaufnehmer 21 jeweils senkrecht aufeinander. Eine Seite des Spannbandes
19 ist zu einer Schlaufe 22 gebogen und am Zwischenstück 20 mit einem Bolzen 23
befestigt. Weiterhin ist am Zwischenstück 20 auf einem Bolzen 24 ein Hebel 25 drehbar
gelagert. An dem über den Drehpunkt verlängerten Teil des Hebels 25 ist ein Zwischenstück
26 angelenkt, an dem über eine Zugfeder 27 das Spannbandl9 eingehängt ist.
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Am Spannband 19 sind etwa in Mittenhöhe des Prüflings 16 über mittels
Niete 28 befestigte Schlaufen 29 und Ösen 30 je ein weiteres Band 31 befestigt,
die über die Zugfedern 15 mit der Traverse 14 in Verbindung stehen.
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Die andere Seite der Aufhängevorrichtung ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
analog aufgebaut. Es entfällt jedoch das Zwischenstück 20 einschließlich Beschleunigungsaufnehmer
21
und Hebel 25, und die Zugfeder 27 ist mit weicher Charakteristik unmittelbar in
Schlaufe 22 eingehängt. Die Wände, der Boden und die Decke des Prüfraumes 2 bestehen
aus Beton mit einer Wandstärke, die die erforderliche Schalldämmung gegenüber der
Umgebung gewährleistet. Die Decke des Prüfraumes 2 ist abnehmbar und wird in nicht
weiter dargestellter Weise durch in U-Profilen liegenden Rundgummi gedichtet. Damit
wird eine einfache Montage und Revision der Winde 11 und der gesamten Aufhängevorrichtung
gewährleistet.
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Die Wände sind schwach gegeneinander geneigt ausgeführt, um die Ausbildung
stehender Wellen zu vermeiden. Durch eine zusätzliche innere Kammer aus schallschluckenden
Platten, die den Raum unterhalb des Gerüstes 10 umschließt und Öffnungen zur Durchführung
der Seile 12 und des Prüflings 16 enthält, wird erforderlichenfalls die Messung
im Direktschallfeld ermöglicht. Das Mikrofon 32 wird am Gerüst 10 aufgehängt.
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Die Zusatzgeräte für Beschleunigungsaufnehmer 21 und Mikrofon 32
sind außerhalb des Prüfraumes 2 angeordnet. Die Kabel hierfür einschließlich Anschluß
für die Winde 11 und den Prüfling 16 werden in nicht weiter dargestellter Weise
durch ein einbetoniertes Rohr an einer Seite des Prüfraumes 2 hereingeführt. Das
Rohr wird nach Durchziehen der Kabel fest mit Schlackenwolle ausgestopft.
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Bei Beginn der Arbeitsoperation wird die Winde 11 aufwärts betätigt
und hebt die Aufhängevorrichtung mit dem Prüfling 16 vom Band ab. Über die Druckfedernl8,
die Deckeltraverse 8 und die zwei Seile 7 erfolgt danach auch die Mitnahme des Dekkiels
3. Nach Erreichen der Endstellung wird die Winde 11 automatisch abgeschaltet, Prüfling
16 und Ießeinrichtung in nicht weiter dargestellter Weise eingeschaltet. Nach Ablauf
der Prüfzeit wird von Hand oder automatisch nach Abschalten von Prüfling und Meßeinrichtung
die Fördereinrichtung (Winde 11) eingeschaltet. Dadurch werden der Dekkel 3 und
die gesamte Aufhängevorrichtung mit Prüfling 16 abwärts bewegt. Nachdem die Deckeltraverse
8 auf den Böcke 9 aufliegt, ist die Bewegung des Deckels 3 beendet, der Prüfling
16 läuft weiter abwärts und wird auf dem Förderband 1 abgesetzt. Auf dem Förderband
1 erfolgt das Abklemmen der elektrischen Anschlüsse am Prüfling 16. Die Aufhängevorrichtung
wird gelöst. Anschließend erfolgt die Befestigung der Aufhängevorrichtung am nächsten
Prüfling 16 in umgekehrter Weise einschließlich Anklemmen der elektrischen Anschlüsse.
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In F i g. 4 wird eine Aufhängevorrichtung gezeigt, die im Prinzip
eine Zange darstellt, die aus vier gleichen Schenkeln 33 besteht. Jeweils zwei Schenkel
33 sind über Stege 34 paarweise verbunden. Die so entstandenen Schenkelpaare sind
durch einen Bolzen 35 gelenkig miteinander verbunden. Das untere Ende der Schenkel
33 ist nach innen hakenförmig abgebogen. Am über den Drehpunkt des Bolzens 35 verlängeren
Teil der Schenkel 33 sind Zugfedern 15 eingehängt, die in nicht weiter dargestellter
Weise mit der Traverse 14 in Verbindung stehen.
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An einem der etwa mittig an den Schenkeln 33 angeordneten Stege 34
ist ein Handhebel 36 mit einem Nocken 37 durch einen Bolzen 38 drehbar gelagert.
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Der Handhebel 36 trägt in der Nähe des Drehpunktes einen Stift39,
an dem eine Zugfeder 40 eingehängt ist, die andererseits am gegenüberliegenden Steg
34
des anderen Schenkelpaares 33 befestigt ist. Mit dem Handhebel 36 wird über den
Nocken 37 ein am gleichen Steg 34 befestigter Hebel 41 berührt, der um einen Bolzen
42 schwenkbar ist. Am anderen Ende des Hebels 41 ist eine Zugfeder 43 eingehängt,
die andererseits über eine mit mehreren Bohrungen versehene Lasche 44 an einer Gabel
45 angreift.
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Die Gabel 45 ist unterhalb des Bolzens 35 mittels eines Lagerbockes
46 und eines Bolzens 47 senkrecht zu den Schenkeln 33 angelenkt.
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Am freien Ende der Gabel 45 ist gelenkig ein Zwischenstück 20 für
die Beschleunigungsaufnehmer 21 befestigt. Die hakenförmigen Enden der Schenkel
33 werden zwischen die Kühlrippen des Prüflings 16 geschoben, bis Zwischenstück
20 fest am Lagerschild des Prüflings 16 anliegt. Durch Schwenken des Handhebels36
erfolgt ein Verspannen der Schenkel33 gegenüber dem Prüfling 16 durch Zugfeder 40.
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Gleichzeitig bewegt der Nocken 37 den Hebel 41, so daß die Zugfeder
43 das Zwischenstück 20 über die Gabel 45 an das Lagerschild des Prüflings 16 andrückt.
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Weiterhin kann auch der Deckel3 in einfacher Weise mittels Scharnieren
schwenkbar befestigt sein.
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Bei ungünstigen Platzverhältnissen kann dabei der Deckel 3 in für
sich schwenkbare Hälften aufgeteilt werden.