DE1216489B - Injektionsventil - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

A61m

Deutsche KL: 30 k-1/02

Nummer: 1216 489

Aktenzeichen S 95525IX d/30 k

Aameldetag: 18. Februar 1965

Auslegetag: 12, Mai 1966

Die Erfindung betrifft ein Injektionsventil zum Einsetzen zwischen der Verbindung einer Venenkanüle und einem Vorratsbehälter mit Infusionslösung, bestehend aus einem Durchströmungskanal für die Infusionslösung und einer mit dem Durch-Strömungskanal über einen Ventilkörper verbundenen Zufuhröffnung für Injektionsflüssigkeit, dessen oberes Ende in einen für normale Injektionsspritzen passenden Konus übergeht.

Die Erfindungsaufgabe wird darin gesehen, eine Vorrichtung zu schaffen, die beispielsweise bei tropfenweiser Verabreichung einer Infusionslösung schnell und in einfachster Weise eine ergänzende Injektion von gegebenenfalls notwendigen Arzneimitteln zuläßt.

Die erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung soll somit zusammen mit sogenannten Venenkanülen verwendet werden, die meistens vorsorglich vor jeder Operation am Patienten befestigt werden. Solche Venenkanülen sind mit einem Anschlußnippel ausgerüstet, an welchem bei Bedarf der Schlauch eines Infusionsbehälters angeschlossen werden kann. Bisher bekannte Venerikanülen sind außerdem mit einem vom Kanülenrohr hervorragenden Nippel versehen, dessen Oberseite mittels einer Gummimembran abgedichtet ist. Durch diese Öffnung kann, wenn erforderlich, nach Durchstich der Membran mit der Nadel einer Injektionsspritze während der Verabreichung von Infusionsflüssigkeit eine ergänzende Injektion von notwendigen Arzneimitteln durchgeführt werden.

Meistens werden derartige ergänzende Arzneimittel enthaltende Injektionslösungen in verhältnismäßig geringen Mengen zugeführt, oder oftmals ist auch ein Injizieren von verschiedenen Injektionslösungen nacheinander notwendig. Bei diesen Vorrichtungen muß dann jedesmal die Gummimembran erneut durchstoßen werden, da die einmal eingeführte Nadel der Injektionsspritzen aus verschiedenen Gründen nicht zwischen zwei aufeinanderfolgenden Injektionen in der eingestochenen Lage verbleiben kann. Es hat sich jedoch gezeigt, daß das wiederholte Durchstoßen häufig dazu führt, daß Gummiteilchen in den Durchströmungskanal gelangen. Weiterhin kann die Nadel beim Durchstich leicht beschädigt werden.

Um diese Nachteile auszuschalten, ist schon eine Vorrichtung mit zwei Ventilkörpern vorgeschlagen worden. Hierbei besteht das eine Ventil aus einem Rückschlagventil, das zwischen dem einen Schenkel eines Y-förmigen Anschlußstückes und dem Infusionsbehälter angeordnet ist, und das andere Ventil ist mittels einer Leitung mit dem anderen Schenkel Injektionsventil

Anmelder:

Sjuco Aktiebolag, Göteborg (Schweden)

Vertreter:

Dr. H.-H. Willrath und Dipl.-Ittg. H. Roever,

Patentanwälte, Wiesbaden, Hildastr. 18

Als Erfinder benannt:

Georges Otto von Dardel, Stockholm;

Hans Gösta Enström, ölstertalje;

Ölle Robert Tauberman, Djursholm (Schweden)

Beanspruchte Priorität:

Schweden vom 20. Februar 1964 (2041)

des Anschlußstückes verbunden. Dieser zweite Ventilkörper hat einen für normale Injektionsspritzen passenden Konus und ist so ausgebildet, daß die Leitung zum Anschlußstück vor dem Injizieren entlüftet werden kann, was dadurch erreicht wird, daß Infusionslösung angesaugt wird und somit diese Leitung gänzlich ausfüllt. Das Anschlußstück ist schließlich in bekannter Weise mit einer Venenkanüle verbunden, Wenn nun mit dieser Vorrichtung eine Injektion zusätzlicher Arzneimittel vorgenommen werden soll, wird eine Injektionsspritze am zweiten Ventilkörper an den hierfür vorgesehenen Konus angeschlossen und die notwendige Menge Injektionslösung in die Leitung eingespritzt. Da es sich bei derartigen Injektionen um nur einige Milliliter Flüssigkeit handelt, kann jedoch die eingespritzte Injektionsflüssigkeit überhaupt nicht zur Venenkanüle vordringen, sondern wird sich nur mit der in der Leitung vorhandenen viel größeren Flüssigkeitsmenge mischen. Der angestrebte schnelle Einsatz einer Injektion kann daher mit dieser Vorrichtung nicht erreicht werden.

Erfindungsgemäß wird nun das vorliegende Problem dadurch gelöst, daß die Injektion direkt in der zur Venenkanüle strömenden Infusionsflüssigkeit vorgenommen wird, wodurch injizierte Arzneimittel momentan dem Patienten zusammen mit der Infusionslösung zugeführt werden.

Das Injektionsventil zum Einsetzen zwischen der Verbindung einer Venenkanüle und einem Vorratsbehälter mit Infusionslösung, bestehend aus einem

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Durchströmungskanal für die Infusionslösung und einer mit dem Durchströmungskanal über einen Ventilkörper verbundenen Zufuhröffnung für die Injektionsflüssigkeit, dessen oberes Ende in einen für normale Injektionsspritzen passenden Konus übergeht, nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der gegen die Zufuhröffnung anliegende, elastisch ausgebildete Ventilkörper im Durchströmungskanal angeordnet ist und bei Zufuhr von Injektionslösung durch den hierbei erzeugten Injektionsdruck zeitwei-Hg ein Einströmen von Injektionsflüssigkeit in den Durchströmungskanal zuläßt.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher beschrieben.

F i g. 1 zeigt eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und

F i g. 2 einen Teil der Vorrichtung gemäß F i g. 1 mit angesetzter Injektionsspritze.

Das in der Zeichnung gezeigte Injektionsventil besteht aus einem Ventilgehäuse 1 mit einer Grundplatte 2, einer Einlauf öffnung 3 und einer Auslauföffnung 4 sowie einem zwischen den Öffnungen 3 und 4 vorhandenen Durchströmungskanal 5 mit hauptsächlich kreisförmigem Querschnitt. Der Durchströmungskanal hat einen größeren Durchmesser an der Einlauf öffnung 3 und geht in Richtung zur Auslauföffnung 4 mittels einer konisch abnehmenden Mischungskammer 6 in einen kleineren Durchmesser über. Das Ventilgehäuse 1 ist außerdem mit einem sich konisch erweiternden Nippel 7 zum Ansetzen des konischen Endes 16 einer Injektionsspritze 14 versehen. Dieser Nippel 7 steht mittels einer ZufuhröfEnung 8 im Ventilgehäuse in Verbindung mit dem Durchströmungskanal 5 und ist normalerweise durch einen Deckel 9 verschlossen.

In die Einlauföffnung 3 des Ventilgehäuses 1 ist ein hülsenförmiges Einsatzstück 10 eingeschoben, dessen nach außen gerichteter Endteil zum Anschließen an den Schlauch eines Infusionsbehälters ausgebildet ist. Das im Ventilgehäuse 1 vorhandene Endstück 11 des Einsatzstückes 10 ist mit einer als Ventilkörper dienenden hülsenförmigen Verlängerung aus elastischem Material, beispielsweise in Form eines Kunststoffschlauches, ausgebildet, wobei der Ventilkörper normalerweise abdichtend gegen die Zufuhröffnung 8 anliegt. Das äußere Ende 13 der Auslauföffnung 4 ist zum Anschluß an eine Venenkanüle vorgesehen.

In der Fig.2 ist eine mit einer Kolbenstange 15 ausgerüstete Injektionsspritze 14 im Nippel 7 eingesetzt.

Die Verwendung des gezeigten Injektionsventils geschieht in folgender Weise:

Nach Befestigung einer Venenkanüle am Auslaufrohr 13 und nach Anschluß des Schlauches eines Infusionsbehälters am Einlaufrohr 10 kann die Infusionslösung in bekannter Weise verabreicht werden. Wird nun eine Injektion zusätzlicher Arzneimittel als notwendig erachtet, so wird lediglich nach Entfernung des Deckels 9 die Injektionsspritze 14 in den Nippel? eingeführt, wonach der durch Betätigung der Kolbenstange 15 erzielte Injektionsdruck zwangläufig eine Aufhebung der abdichtenden Wirkung des Ventilkörpers 12 herbeiführt. Hierbei wird auf Grund der Befestigung des Schlauches 12 am Einsatzstück nur das nach der Auslauföffnung 4 gerichtete Vorderteil des Schlauches 12 nach unten abgebogen, und die Injektionsflüssigkeit wird momentan mit der Infusionslösung der Vene zugeführt.

Durch die Vorrichtung nach der Erfindung wird erreicht, daß die Injektionsflüssigkeit sicher und in schnellster Weise zur Vene gelangt, ohne hierbei den Infusionsvorgang zu beeinflussen. Der Ventilkörper kann in verschiedenster Weise ausgebildet sein, und beispielsweise kann man eine halbkreisförmige Verlängerung des Rohres verwenden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch nur als Injektionsventil verwendet werden, indem die Einlauföffnung 3 nach außen abgedeckt wird.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Injektionsventil zum Einsetzen zwischen der Verbindung einer Venenkanüle und einem Vorratsbehälter mit Infusionslösung, bestehend aus einem Durchströmungskanal für die Infusionslösung und einer mit dem Durchströmungskanal über einen Ventilkörper verbundenen Zufuhröffnung für Injektionsflüssigkeit, dessen oberes Ende in einen für normale Injektionsspritzen passenden Konus übergeht, dadurch gekennzeichnet, daß der gegen die Zufuhröffnung (8) anliegende, elastisch ausgebildete Ventilkörper (12) im Durchströmungskanal (5) angeordnet ist und bei Zufuhr von Injektionslösung durch den hierbei erzeugten Injektionsdruck zeitweilig ein Einströmen von Injektionsflüssigkeit in den Durchströmungskanal (5) zuläßt.

2. Injektionsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (12) aus einer hülsenförmigen Verlängerung des nach dem Vorratsbehälter gerichteten Einlaufrohres (11) besteht.

3. Injektionsventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (12) kreis- bzw. halbkreisförmig ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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