DE1215634B - Grubenstempel fuer ferngesteuerte Ausbaugestelle - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

E21d

Deutsche KL: 5 c-10/01

Nummer: 1215 634

Aktenzeichen: G 44042 VI a/5 c

Anmeldetag: 1. Juli 1965

Auslegetag: 5. Mai 1966

Die Erfindung bezieht sich auf Grubenstempel, die als Glied eines hydraulisch wandernden Ausbaugestelles über eine Fernsteuerungseinrichtung geschaltet werden, wobei die einzelnen Vorgänge wie Einsinken, Halten oder Ausfahren von einer zeitabhängig gesteuerten Einrichtung nacheinander geschaltet werden.

Die Erfindung ist jedoch nur anwendbar bei solchen Stempelkonstruktionen, bei denen auch das Einfahren der Stempel kraftschlüssig erfolgt, d.h. bei doppelt beaufschlagbaren Stempeln, je nach der Beschaffenheit eines Grubenstempels, je nach dem Kappengewicht oder sonstigen Umständen, wie zusätzlichen Reibungen od. dgl., unterscheiden sich Einsinkzeiten bei den einzelnen Stempeln.

Es kommt also vor, daß der eine Stempel einen wesentlich größeren Einsinkweg zurücklegt, als dies der andere Stempel in der gleichen Zeiteinheit tut. Jeder Stempel muß aber beim Wiederausfahren den Weg zurücklegen, den er beim Einsinken zurücklegen mußte. Die Stempel benötigen daher auch zum Ausfahren wiederum sehr unterschiedliche Zeiten, weil die Hubhöhe unterschiedlich ist. Eine zeitabhängige Steuerung muß jedoch so eingerichtet sein, daß für jeden Vorgang diejenige Zeit zur Verfügung steht, die die längstmögliche Zeit zur Ausführung dieses Vorganges ist, damit sämtliche zu steuernde Einheiten die Funktion ausführen können.

Man hat bereits versucht, den Einsinkweg eines Stempels zu begrenzen, indem man eine sogenannte Stoppstellung in diese Schaltung eingebaut hat, die wegabhängig arbeitet. Es ist aber einleuchtend, daß eine wegabhängige Einfahrbegrenzung eines Stempels bei stark unterschiedlichen Ausfahrlängen des Stempels, d. h. bei unterschiedlichen Strebhöhen auf konstruktive Schwierigkeiten stößt.

Wird jedoch die Stoppstellung zeitabhängig gesteuert, so können wiederum sehr unterschiedliche Einsinkwege auftreten, weil die Geschwindigkeiten nicht gleich sind.

Es ist bei Grubenstempeln bekannt, sie doppelt beaufschlagbar auszubilden und den oberen Ringraum, der ja eine wesentlich geringere Fläche bildet als die Arbeitsfläche des Kolbens, ständig unter Druck zu lassen, so daß beim Ausfahren des Stempels der Druck im Ringraum überwunden werden muß. Somit verringert sich die wirksame Arbeitsfläche des Stempels um die Ringfläche oberhalb des Stempels. Fährt bei einem derartigen Stempel der Kolben aus, so muß die in dem oberen Ringraum befindliche Flüssigkeit abfließen können. Sie wird in die Druckleitung zurückgedrückt und vermehrt daher die dem Arbeits-Grubenstempel für ferngesteuerte Ausbaugestelle

Anmelder:

Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia,

Wethmar bei Lünen

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Günther Dommann, Altlünen;

Erfried Simon, Lünen-Gahmen

raum zugeführte Flüssigkeit. Wird ein derartiger Stempel auf Einsinken geschaltet, so wird der Hauptarbeitsraum auf Abfluß geschaltet und der Ringraum

ao auf Zufluß. Der Stempel sinkt daher sehr schnell ein. Die Einsinkgeschwindigkeit ist jedoch bei den Stempeln unterschiedlich, je nachdem, welche Widerstände beim Einsinken entgegengesetzt werden und auf welchen Stempeln das höhere Kappengewicht lastet.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Einsinkvorgang unter Kontrolle zu halten, dafür zu sorgen, daß bei sämtlichen Stempeln der Einsinkweg etwa gleich ist und daß dieser Einsinkweg den Verhältnissen entsprechend nachstellbar ist.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß in die Zuflußleitung zum oberen Ringraum eine Drossel eingebaut ist, die von einem Rückschlagventil überbrückt wird.

Durch diese Lösung wird zunächst erreicht, daß die dem oberen Ringraum zugeführte den Stempel zum Einsinken bringende Flüssigkeit zeitverzögert einströmt. Da jedoch das Setzen, d. h. das Auffahren, des Stempels schnell vor sich gehen soll, muß der Rücklauf freigegeben werden. Dies erfolgt durch das die Drossel überbrückende Rückschlagventil, das zwar den Zulauf sperrt, den Rücklauf jedoch freigibt. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Drossel einstellbar. Je nach der gewählten Zeitvorgabe und den Verhältnissen kann nunmehr durch die Einstellung der Drossel, sowohl in bezug auf den Weg als auch auf die Zeit, eingestellt werden. Höhere Kappengewichte, mehr oder minder große Widerstände usw. können nunmehr keinen Einfluß mehr auf den Einsinkvorgang haben.

Die Zeichnung zeigt den zeitabhängig gesteuerten Steuerblock 1 mit der Zulauf- oder Druckleitung 2

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und der Rücklaufleitung 3. Beim Ausfahren des Oberstempels 4 fließt die hydraulische Flüssigkeit von der Druckleitung 2 in die Stempelleitung 5 und von dort in den Arbeitsraum 6. Gleichzeitig muß die in dem Ringraum? befindliche Flüssigkeit über die Leitung 8 abfließen. Die Drossel 9 würde dieses Abfließen verzögern. Die Flüssigkeit überbrückt daher noch die Drossel 9 und fließt über die Überbrückleitung 10 über das Rückschlagventil 11 zurück in die Leitung 2. Beim Einfahren, also' Rauben des Stempels ist die Leitung 5 über den zeitabhängig gesteuerten Steuerblock 1 auf die Rücklaufleitung 3 geschaltet. Von der Druckleitung 2 fließt die Flüssigkeit über die Zulauf leitung 8 durch die Drossel 9 in den Ringraum 7, da das Rückschlagventil 11
Durchfluß nicht erlaubt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hydraulisch beiderseitig beaufschlagbarer Grubenstempel als Stempel eines hydraulisch wandernden Ausbaugestelles, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zuflußleitung (8) zum oberen Ringraum (7) eine Drossel (9) eingebaut ist, die von einer Leitung (10) überbrückt ist, in der ein den Zulauf zum Stempel verhinderndes Rückschlagventil (11) eingeschaltet ist.

2. Grubenstempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (9) einstellbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen