DE1215502B - Verfahren zur Herstellung von Papieren oder flaechenartigen Gebilden aus synthetischen Stoffasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Papieren oder flaechenartigen Gebilden aus synthetischen StoffasernInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 48S37KW PATENTAMT
Int. Cl.:
D21h
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 55 f-16
1215 502
B69295VIb/55f
19. Oktober 1962
28. April 1966
B69295VIb/55f
19. Oktober 1962
28. April 1966
Die Erfindung betriSt ein Verfahren zur Herstellung von Papier und nicht gewebten Stoffen aus
synthetischen Stoffasern unter Verwendung von Thermoplasten.
Die bekannten Verfahren dieser Art können unterteilt
werden in sogenannte Naßverfahren und Trockenverfahren. Zur Durchführung der Naßverfahren
können die üblichen Papiermaschinen verwendet werden, während für die Trockenverfahren
besondere Maschinenanlagen benötigt werden.
Bei den bekannten Verfahren werden die einzelnen Fasern, die, da sie wesentlicher Bestandteil des Stoffbreies
für die Vliesbildung sind, hier mit Stoffasem bezeichnet werden, vor oder nach der Vliesbildung
mit einem in der Wärme aushärtenden Binder überzogen. An ihren Kreuzungsstellen verkleben dann
die übereinanderliegenden Stoffasern der Vliesbahn. Anschließend wird der Binder durch eine Wärmebehandlung
des Vlieses ausgehärtet.
Die so hergestellten Vliese haben den Nachteil, daß in ihnen jede Stoffaser .von einem dünnen, ausgehärteten
Binderfilm überzogen ist und somit nicht die ursprüngliche Stoffaser, sondern in weitem Maße
der Binderfilm die Eigenschaft der Vliese bestimmt.
Bei einem bekannten Trockenverfahren zur Herstellung von wasserabweisenden, nicht gewebten
Stoffen wird dieser Nachteil vermieden, indem die handelsübliche Stoffaser beim Aufschlagen bereits
mit einem wasserabstoßenden Material behandelt wird und darauf die trockene Faser mit der wässerigen
Lösung oder Dispersion eines Binders besprüht wird. Die Tropfen dieser Lösung oder Dispersion
breiten sich nicht auf der nunmehr wasserabstoßenden Stoffaseroberfläche aus, sondern gleiten auf ihr
zu den nächstliegenden Kreuzungspunkten übereinanderliegender Stoffasern und bleiben dort hängen.
Durch Wärmezufuhr wird das Wasser zum Verdampfen
gebracht und der Binder ausgehärtet. -
Auf die üblichen im Naßverfahren arbeitenden Papiermaschinen kann man dieses Verfahren nicht
übertragen, weil in der Naßpartie dieser Maschinen die wässerige Lösung oder Dispersion des Binders
bei der Bildung des Vlieses mit dem Abwasser fortgeschwemmt würde bzw. in der Trockenpartie der
Binder beim Besprühen des dort bereits stark verdichteten Vlieses nur oberflächlich in das Vlies gelangen
würde.
Es ist auch bereits ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei welchem die Stoffasern mit einer polymerisierbaren,
kondensierbaren oder veresterungsfähigen Schicht überzogen werden, nachdem sie vorher mit einem als Gleitmittel für die erstere
Verfahren zur Herstellung von Papieren oder
flächenartigen Gebilden aus synthetischen
Stoffasern
flächenartigen Gebilden aus synthetischen
Stoffasern
Zusatz zum Patent: 1159 257
Anmelder:
Battelle-Institut e. V.,
Frankfurt/M., Wiesbadener Str. 35
Frankfurt/M., Wiesbadener Str. 35
Als Erfinder benannt:
Gert Tepel,
Dipl.-Chem. RoM Großsteinbeck,
Walter Schulze, Frankfurt/M.
Schicht dienenden Überzug — besonders aus einem Natur- oder Kunstharz — versehen wurden, sodann
auf der Papiermaschine zu einem Vlies verarbeitet und an den Berührungspunkten durch Wärmeaushärtung
verbunden werden.
Es wurde auch schon eine Vereinfachung dieses Verfahrens vorgeschlagen, nach der die zweimalige
Präparation der Stoffasern dadurch vermieden wird, daß das Öffnen der Faserbündel in dem Gleitmittel
vorgenommen wird. Der Vorteil liegt in der Einsparung von Arbeitsgängen.
Auch wurde bereits vorgeschlagen, das Gleitmittel und den Binder zusammen dem Stoffbrei zuzugeben,
so daß die gesonderte Präparation der Fasern mit Gleitmitteln ganz in Wegfall kommt.
Eine weitere Vereinfachung wurde kürzlich vorgeschlagen, nach der das Gleitmittel und der Binder
in Fadenform dem Stoffbrei zugegeben werden, wodurch bei der Vliesbildung keine Verluste an Bindemitteln
auf der Siebpartie der Papiermaschine eintreten.
Es wurde nun gefunden, daß als Binder an Stelle der polymerisierbaren, kondensierbaren oder veresterungsfähigen Mittel thermoplastische Harze mit
einem Schmelzpunkt, der geringer ist als der der synthetischen Stoffasern, mit Vorteil verwendet werden
können, wodurch die Bindung des gebrauchs-
609 560/413
fähigen Vlieses in wesentlich kürzerer Zeit erfolgen einem Molekulargewicht von etwa 7400 und 15%
kann als bisher. eines. Polyaminoamidharzes mit einer Aminzahl von
Die zur Verwendung kommenden Thermoplaste 83 bis 93, einem Schmelzpunkt'von 43 bis 53° C und
sind von unterschiedlicher Art. Besonders bewährt einer Viskosität von 10 bis 15 Poise bei 150° C wird
haben sich Polyaminoamidharze. Sie entstehen durch 5 bei 150° C verflüssigt und durch eine Spinndüse ver-Polykondensation
von di- und trimerisierten, un- spönnen. Der erstarrte Faden wird vor dem Aufgesättigten Fettsäuren mit Polyaminen, wickeln durch ein Bad,, bestehend aus Dimethyl-
Die Thermoplaste können genauso zur Anwen- glycolphthalat, gezogen. Anschließend, wird er durch
dung kommen wie die eingangs angeführten addi- Quetschrollen geführt, die den Überschuß an Di-
tionspolymerisierbaren, kondensierbaren oder ver- io methylglycolphthalat .abstreifen. Der so mit einem
esterungsfähigen Mittel. Zum Beispiel werden aus dünnen Film an Gleitmittel versehene Faden wird
den Thermoplasten Fäden hergestellt und diese zu aufgewickelt und später zu Stapelfasern beliebiger
Stapelfasern beliebiger Länge geschnitten und dem Länge geschnitten. Diese Fasern werden der Stoff-
Faserbrei aus den synthetischen Stoffasern — aus bütte zugegeben.
denen das Vlies gebildet wird — in der Stoffbütte 15 Das Faserbreigemisch aus Stoffasem und Kleberzugemischt.
Die synthetischen Stoffasern können Gleitmittelfasern in der StofEbütte kann nun auf einer
vorher mit einem Gleitmittel präpariert worden oder üblichen Papiermaschine zu einem Vlies verarbeitet
die thermoplastischen Kleberfäden mit dem Gleit- werden. Bei Überführung des Vlieses in .die Trockenmittel
überzogen sein. Dabei schmilzt zunächst das partie wird dieses kurzfristig auf etwa 150° C erhitzt,
Gleitmittel, während das Vlies eine Wärmezone ao wobei der Schmelzpunkt des thermoplastischen PoIydurchläuft,
und überzieht die synthetischen Stoff- amidklebers überschritten und dieser zum Schmelzen
fasern. Bei der weiteren Temperatursteigerung ·, gebracht wird und dabei eine Trennung des Gleitschmilzt
in allen Fällen auch der thermoplastische mittels und des eigentlichen Klebers eintritt. Das
Kleberfaden und verläuft dabei zu einzelnen Tropfen. Gleitmittel überzieht die synthetischen Stoffasern, und
Da zwischen den Tropfen und dem Faden sich das 25 der Kleber zerreißt in Einzeltropfen, die auf dem
Gleitmittel befindet, läuft der Einzeltropfen des KIe- Gleitmittel zu den Knotenpunkten wandern. Das
bers auf diesem zum nächsten Knotenpunkt. Wird Vlies wird nach dem kurzen Temperaturstoß abgedas
Vlies abgekühlt, so erstarrt der Tropfen am kühlt, wobei die Klebertropfen an den Knotenpunkten
Knotenpunkt, und das Vlies ist fertig gebunden. erstarren und das Vlies binden. Anschließend wird
Wie bereits angeführt, ist es selbstverständlich, 30 die Vliesbahn in der Aufwickelpartie der Papier-
daß der thermoplastische Kleber auch in Pulverform maschine aufgerollt,
mit dem Gleitmittel homogenisiert dem Stoffaserbrei
mit dem Gleitmittel homogenisiert dem Stoffaserbrei
zugegeben werden kann. B e i s ρ i e 12
Es wurde damit eine Methode gefunden, die es
gestattet, Papier und nicht gewebte Stoffe aus synthe- 35 Ein Polyamidchlorid mit einem Weichmacheranteil,
tischen oder teilweise synthetischen Stoffasern her- z. B. Diocthylphthalat, im Verhältnis 60 :40 mit einer
zustellen, die an den Knotenpunkten in kürzester Extrasionstemperatur von 120 bis 160° C und einem
Zeit gebunden sind, wobei die Bindung in der Trok- K-Wert von 60 bis 80 wird in einem Extruder ver-
kenpartie der üblichen Maschine der Papierfabrika- flüssigt und durch eine Spinndüse versponnen. Der
tion vorgenommen wird. 40 erstarrte Faden wird im Beispiel 1 durch ein Bad,
Als Beispiele für die zur Anwendung kommenden bestehend aus Dimethylglycolphthalat, gezogen und
synthetischen Stoffasern seien genannt: Polyamid- zu Stapelfasern beliebiger Länge geschnitten. Diese
fasern, Polyesterfasern, Polyacrylfasern, Mischpoly- Fasern werden der Stoffbütte zugegeben,
merisatfasern und die künstlichen Spinnfasern auf Das Faserbreigemisch wird wie im Beispiel 1 an-
Cellulosebasis. Naturgemäß ist die Erfindung auf 45 gegeben weiter behandelt,
diese speziell genannten Fasern nicht beschränkt. Ein
diese speziell genannten Fasern nicht beschränkt. Ein
Teil der Synthesefasern kann durch Naturfasern er- Beispiel3
setzt werden. Ebenso geeignet sind Glasfasern. Außer
setzt werden. Ebenso geeignet sind Glasfasern. Außer
den Alkylglycolphthalaten sind als Gleitmittel unter Wie im Beispiel 1 angeführt, werden Kleber-Gleitanderem
geeignet Kunst- oder Naturharze bzw. deren 50 mittel-Fasern aus Polyäthylen mit einer Dichte von
Seifen, z. B. Balsamharzammoniumseife, ferner Poly- 0,914 bis 0,922 g/ccm, einer Extrusionstemperatur
ester der Adipinsäure,- Polyester der Sebacinsäure von 110 bis 150° C und einem Schmelzindex von
und Polyester der Phthalsäure. 0,4 bis 2,0 g/10 Min. verwendet^ Die Fäden werden
wie im ΒβίΒρΐβΙ,Ι-^η^^βΒβη mit Dimethylglycol-
Beispiel 1 55 phthalat»behändelt, zu Stapelfasern geschnitten und
der Stoffbütte zugegeben.
Nylon-Stoffasern von 6 mm Länge und 1,5 den1 '
werden im Holländer in Wasser aufgeschlagen und Beispiel4
der Maschinenbütte zugeführt. Anschließend werden
der Maschinenbütte zugeführt. Anschließend werden
Stapelfasern aus Kleber-Gleitmittelfäden der Bütte 60 Ein Mischpolymerisat aus Polystyrol-Acrylnitril-
zugegeben, und zwar 30% berechnet auf trockene Butadien mit einer Rohdichte von 1,06 bis 1,12 g/ccm
Nylon-Stoffasern. und einer Extrusionstemperatur von 180 bis 200° C
Die Kleber-Gleitmittelfasern werden folgender- werden wie angegeben zu Fäden verarbeitet, mit
maßen hergestellt: Dimethylglycolphthalat umhüllt und der Stoffbütte
Ein Gemisch von 85 % eines Polyaminoamid- 65 zugegeben. Das Faserbreigemisch wird auf einer üb-
harzes mit einer Aminzahl (mg KOH auf 1 g Harz) liehen Papiermaschine zu einem Vlies verarbeitet. In
von 3, einem Schmelzpunkt von 105 bis 115° C, der Trockenpartie wird dieses kurzfristig auf etwa
einer Viskosität von 30 bis 45 Poise bei 150° C und 200 bis 210° C erhitzt. Dabei wird der Schmelzpunkt
des thermoplastischen Mischpolymerisatklebers überschritten und dieser zum Schmelzen gebracht, wodurch
die Verfestigung des Vlieses an den Knotenpunkten gemäß Beispiel 1 erfolgt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Papieren oder flächenartigen Gebilden aus synthetischen Stofffasern,
die unter Zugabe von Gleitmittel und Binder, die im flüssigen Zustand nicht untereinander
mischbar sind, durch Wärmebehandlung an den Kreuzungsstellen verbunden werden, nach
Patent 1159257, dadurch gekennzeichnet,
daß als Binder thermoplastische Harze mit einem Schmelzpunkt, der geringer als der der
synthetischen Stoffasern ist, eingearbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gleitmittel als filmartigen
Überzug auf die Stoffasern aufbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den filmartigen
Überzug des Gleitmittels den Binder in Form eines zweiten filmartigen Überzuges aufbringt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Binder für die Stofffasern
in Form von Stapelfasern zugibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Binderfasern mit dem
Gleitmittel überzieht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Binder den synthetischen
Stoffasern im pulverisierten Zustand zugibt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gleitmittel und den
Binder den synthetischen Stoffasern als inniges Gemisch im pulverisierten Zustand zugibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den
synthetischen Stoffasern vor der Zugabe des Gleitmittels und Binders natürliche Fasern zumischt.
Priority Applications (10)
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CH1151263A CH416307A (de) | 1962-10-19 | 1963-09-18 | Verfahren zur Herstellung von nichtgewebten Stoffen |
DK453263AA DK113618B (da) | 1962-10-19 | 1963-09-26 | Fremgangsmåde til fremstilling af papir eller flade emner af syntetiske fibre. |
US315681A US3401078A (en) | 1962-10-19 | 1963-10-11 | Paper and process for making same of synthetic fibers bonded at their intercrossing points by a thermoplastic polyamide resin |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DEG34052A DE1164818B (de) | 1961-11-02 | 1962-01-18 | Verfahren zur Herstellung von Papier bzw. flaechenartigen Gebilden aus Synthesefasern |
DEG34836A DE1176993B (de) | 1961-11-02 | 1962-04-27 | Verfahren zur Herstellung von nichtgewebten Stoffen aus synthetischen Fasern |
DEG35413A DE1176994B (de) | 1961-11-02 | 1962-07-07 | Verfahren zur Herstellung von nichtgewebten Stoffen aus synthetischen Fasern |
DE1962B0069295 DE1215502C2 (de) | 1961-11-02 | 1962-10-19 | Verfahren zur Herstellung von Papieren oder flaechenartigen Gebilden aus synthetischen Stoffasern |
DEB73276A DE1229376B (de) | 1961-11-02 | 1963-08-27 | Verfahren zur Herstellung von synthetischen Papieren und nichtgewebten Stoffen aus synthetischen Fasern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE1215502B true DE1215502B (de) | 1966-04-28 |
DE1215502C2 DE1215502C2 (de) | 1973-03-22 |
Family
ID=33437273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962B0069295 Expired DE1215502C2 (de) | 1961-11-02 | 1962-10-19 | Verfahren zur Herstellung von Papieren oder flaechenartigen Gebilden aus synthetischen Stoffasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1215502C2 (de) |
-
1962
- 1962-10-19 DE DE1962B0069295 patent/DE1215502C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1215502C2 (de) | 1973-03-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
EGZ | Application of addition ceased through non-payment of annual fee of main patent |