DE1214974B - Schwenkfutter, insbesondere fuer Drehbaenke - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 23b

Deutsche Kl.: 49 a-29/01

Nummer: 1214 974

Aktenzeichen: F 316431 b/49 a

Anmeldetag: 12. Juli 1960

Auslegetag: 21. April 1966

Die Erfindung betrifft ein Schwenkfutter, insbesondere für Drehbänke, mit einem Tragkörper, in dem ein Futterring mit einer Spanneinrichtung um zwei Zapfen drehbar gelagert ist.

Mit derartigen Schwenkfuttern werden Werkstücke, z. B. Rohrmuffen, beiderseitig bearbeitet. Mit den bekannten Schwenkfuttern dieser Art, die während des Laufens der Spindel um 180° verschwenkt werden können, wird ein zweimaliges Spannen des Werkstückes und ein zweifaches Anhalten der Maschinenspindel vermieden, und es werden damit die Hauptzeiten verbessert.

Außer Schwenkfuttern mit zwei gegenüberliegenden, um eine gemeinsame Achse schwenkbaren Spannbacken sind auch Futter mit einem Grundkörper bekannt, in dem ein innerer Futterkörper um eine die Drehachse rechtwinklig schneidende Achse verschwenkt werden kann. Bei dieser bekannten Ausführung trägt der Innenfutterkörper eine Aufnahmebacke, die einmalig dem Werkstück entsprechend eingestellt wird, und dieser gegenüber eine bewegliche Backe zum eigentlichen Spannen. Diese Ausführung genügt für die Bearbeitung unregelmäßig geformter Körper, z. B. von Armaturengehäusen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schwenkfutter der eingangs genannten Art so auszubilden, daß man bei der Bearbeitung von Rohrmuffen od. dgl. eine gleichmäßige Wandstärke bei einem einfachen Aufbau des Schwenkfutters erhält.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Spanneinrichtung als durch ein Druckmittel betätigbares, zentrisch wirkendes Zwei- oder Mehrbackenfutter ausgebildet ist. Hierbei ist einer der beiden Schwenkzapfen des Futterringes als drehbare Ölzuführung für die Versorgung der Spannbackenkolben mit dem Druckmittel ausgebildet. Durch die Betätigung des Futters durch ein Druckmittel wird eine Beschleunigung des Ein- und Ausspannens des Werkstückes erzielt.

Bei der praktischen Ausführung können in dem nicht schwenkbaren Tragkörper ein oder mehrere Kolben angeordnet sein, die am zur Futtermitte gerichteten Ende eine für eine Rastung geeignete Form besitzen, z. B. kegelig ausgebildet sind. Hierdurch wird eine genaue Lage des Futterringes nach dem Verschwenken erreicht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Futters gemäß der Erfindung dargestellt; es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Futter, F i g. 2 die Vorderansicht und F i g. 3 die Rastvorrichtung im Schnitt.

Schwenkfutter, insbesondere für Drehbänke

Anmelder:

Paul Forkardt Kommanditgesellschaft,

Düsseldorf, Rosenstr. 44-46;

Fa. Cri-Dan, Paris

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Dabringhaus, Patentanwalt,

Düsseldorf, Charlottenstr. 58

Als Erfinder benannt:
Pierre Edouard Renoux,
Colombes, Seine (Frankreich);
Hans Hanrath, Mönchen-Gladbach;
Hans Blättry, Düsseldorf

Das Futter besteht aus einem topfförmigen Trag-

a₅ körper 1, der mittels Schrauben 2 od. dgl. auf dem nicht dargestellten Spindelkopf der Maschine befestigt ist. Im vorderen, ringförmigen Teil dieses Tragkörpers befinden sich zwei Tragzapfen 3 und 4, von denen ein Futterring 5 aufgenommen wird. Dieser Futterring ist außen als Kugelzone ausgebildet. Der Zapfen 3 ist mit dem Futterring 5 undrehbar verbunden und an seinem aus dem Ring herausragenden Ende in Buchsen 6 und 7 in dem Tragkörper gelagert. Zwischen diesen beiden Lagerbuchsen ist auf dem Zapfen 3 ein Zahnritzel 8 aufgesetzt. In dieses Zahnritzel greift eine Zahnstange 9 ein, die an ihrem linken Ende (F i g. 1) mit einem Kolben 10 versehen ist, durch den die Zahnstange hin- und herbewegt werden kann. Mit dieser Bewegung kann der gesamte in den beiden Zapfen 3 und 4 gelagerte Futterring 5 um 180° geschwenkt werden. Dem Zylinder 11, in dem sich der Kolben 10 befindet, wird das notwendige Druckmittel durch zwei nebeneinanderliegende Leitungen 12 zugeführt. Diese Leitungen werden gespeist durch Rohre 13, die durch die hohle Werkzeügspindel geführt sind.

Der dem Zapfen 3 gegenüberliegende Zapfen 4 ist als Ölzuführung ausgebildet, und zwar für die Futterbacken 14, die an den Kolbenstangen 15 der Druckkolben 16 auswechselbar angeordnet sind. Bei dem dargestellten Beispiel sind sechs Spannkolben vorhanden, von denen je drei um 120° in einer

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Ebene liegen, wobei die Ebene der drei Kolbenstangen 15 neben der Ebene der übrigen drei Kolbenstangen 15 a liegt.

Gemäß der Erfindung sind die drei zusammengehörigen Kolben einer Ebene für den zentrisclien Antrieb durch einen Synchronring 17 bzw. 18 so miteinander verbunden, daß eine gleichförmige radiale Bewegung der drei Kolben gesichert ist. Die Synchronringe 17 und 18 weisen schräge Nuten 19 (Fig. 2) auf, in die Zapfen oder Gleitsteine oder Rollen 20 (F i g. 1) eingreifen, die ihrerseits mit den Kolbenstangen 15 oder 15 a verbunden sind. Je drei oder auch mehr in einer Ebene liegende Backen führen also eine zentrische Spannbewegung aus. Die beiden in dem dargestellten Ausführungsbeispiel angedeuteten Backensysteme spannen zentrisch, jedoch unabhängig voneinander, so daß rohe oder leicht kegelig geformte Werkstücke sicher in zwei Ebenen gespannt werden.

Die Ölversorgung aller Spannzylinder zum Spannen und Entspannen erfolgt durch zwei Leitungssysteme 21 und 22, Hierbei wird das Druckmittel durch zwei hintereinanderliegende Zuführungsrohre 23 zugeführt. Der Zapfen 4 ist mit Ringkanälen 24 und 25 versehen, die ihrerseits durch Bohrungen mit den Druckseiten des Kolbens 16 im Zylinder 26 verbunden sind. Von diesem Zylinder 26 führen Kanäle 27 und 28 zu weiteren Ringkanälen 29 und 30 in einem Deckelring 31. Durch diese Ringkanäle 29 und 30 werden die übrigen Kolben der gleichen Ebene gespeist.

Durch den Kolben 10 (F i g. 1) wird über die Zahnstange 9 und das Ritzel 8 der Futterring 5 um einen Winkel von etwas mehr als 180° verschwenkt. Nach dem Erreichen dieser Endstellung werden z. B. zwei Indexkolben 32 durch das Druckmittel beaufschlagt. Dieser Indexkolben befindet sich in dem Tragkörper 1, beispielsweise zwischen je zwei Kolben 16. In dem Futterring 5 befindet sich eine dem Ende des Indexkolbens 32 angepaßte Bohrung 33; dieses Ende des Indexkolbens 32 ist beispielsweise kegelig ausgebildet, so daß bei dem Verschieben des Indexkolbens in Richtung des Futterringes 5 dieses kegelige Ende in die Bohrung 33 eintreten und damit den Futterring genau festlegen kann. Hierdurch ist die Schwenkstellung des Futterringes als genaue Arbeitsstellung fest eingerastet. Beispielsweise können zwei um 180° versetzte Indexkolben 32 angeordnet werden, denen durch Leitungen 34 und 35 das Druckmittel zugeführt wird. Diese Leitungen 34 und 35 führen zu den Rohren 36 und 37, die ebenfalls durch

ίο die hohle Spindel der Maschine geführt sind.

Zur Steuerung jeder Bewegung (Spannen, Schwen- * ken und Rasten) ist jeweils ein üblicher Vierwegehahn erforderlich.
In Fig. 1 ist noch angedeutet, daß in der Mitte.

des Tragkörpers 1 eine Spritzdüse 38 für ein Kühlmittel angeordnet sein kann.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schwenkfutter, insbesondere für Drehbänke, mit einem Tragkörper, in dem ein Futterring mit einer Spanneinrichtung um zwei Zapfen drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung als durch ein Druckmittel betätigbares, zentrisch wirkendes Zweioder Mehrbackenfutter (14) ausgebildet ist.

2. Futter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Schwenkzapfen (4) des Futterringes (5) als drehbare Ölzufuhrung für die Versorgung der Spannbackenkolben (16) mit dem Druckmittel ausgebildet ist.

3. Futter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem nicht schwenkenden Tragkörper (1) ein oder mehrere Kolben (32) angeordnet sind, die am zur Futtermitte gerichteten Ende eine für eine Rastung geeignete Form aufweisen, ζ. Β. kegelig ausgebildet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1773 618;

USA.-Patentschriften Nr. 1 830 981, 2158 058,
091.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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