DE1214716B

DE1214716B - An Zuggliedern aufgehaengte Schalung zum abschnittsweisen Herstellen von Stahlbeton- und Spannbetonbruecken

Info

Publication number: DE1214716B
Application number: DEG27974A
Authority: DE
Inventors: Dr Techn Kurt Moser
Original assignee: DR TECHN KURT MOSER
Current assignee: DR TECHN KURT MOSER
Priority date: 1959-09-17
Filing date: 1959-09-17
Publication date: 1966-04-21

Description

An Zuggliedern aufgehängte Schalung zum abschnittsweisen Herstellen von Stahlbeton- und Spannbetonbrücken Die Erfindung betrifft eine an Zuggliedern aufgehängte Schalung zum abschnittsweisen Herstellen von Stahlbeton- und Spannbetonbrücken, die aus schwenkbar miteinander verbundenen Schalungsabschnitten besteht, deren Länge der Länge der Betonierabschnitte entspricht und die nach Fertigstellen aller Betonierabschnitte auf deren Sollage mittels der Zugglieder eingestellt werden.
Es ist bekannt, zum Herstellen weitgespannter Brücken aus Stahlbeton oder Spannbeton, insbesondere über tiefen Schluchten oder über Gewässern, wo eine Rüstkonstruktion auf Stützen nicht verwendet werden kann, eine Schalung zu verwenden, die aus in Brückenlängsrichtung hintereinander angeordneten Schalungsabschnitten besteht, die miteinander schwenkbar verbunden und mittels lotrechter Zugglieder an die Brückenöffnung überspannenden Tragkabeln aufgehängt sind. Die Zugglieder sind so ausgebildet, daß ihre Länge verstellt werden kann. In dieser Schalung können Brückenabschnitte betoniert werden, deren Länge derjenigen des Schalungsabschnittes entspricht. Im Bereich der Verbindungsgelenke der Gerüstabschnitte werden Betonierfugen frei gelassen, die erst nach Fertigstellung aller Brükkenabschnitte und Einstellen der Sollage mittels der Zugglieder geschlossen, also ausbetoniert werden.
Die Verwendung einer solchen aufgehängten Schalung bedingt eine weitgehend symmetrische Betonierfolge. Ein fortschreitendes Herstellen der einzelnen Brückenabschnitte ist nicht möglich.
Die einzelnen Schalungsabschnitte müssen darüber hinaus außer der aus der Belastung durch den Brükkenabschnitt herrührenden Querbiegung auch Längskräfte aufnehmen, die sich je nach Form und Neigung des fertigen Brückentragwerkes ergeben, wenn z. B. auf der Schalung eine Bogenbrücke hergestellt wird. Schließlich ist mit dieser bekannten aufgehängten Schalung kein fortschreitendes Herstellen von Brücken aus Stahlbeton oder Spannbeton in der Art des freien Vorbaues möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend geschilderten Nachteile der bekannten, an Zuggliedern aufgehängten Schalung zum abschnittsweisen Herstellen von Stahlbeton- und Spannbetonbrücken zu beheben. Insbesondere soll ein Herstellen von Brückenüberbauten in der Art des freien Vorbaues ermöglicht werden, und zwar auch dann, wenn keine widerlagerähnlichen Bauwerke in der Fortsetsetzung der Unterseite des beispielsweise als Hohlkasten ausgebildeten Brückentragwerkes vorhanden sind.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Schalungsabschnitte an den Enden von schwenkbar miteinander verbundenen, mittels Schrägseilen an mindestens einem Pylon angeschlossenen Druckgliedern angehängt sind, deren Gelenke in derselben lotrechten Ebene wie die der Schalungsabschnitte angeordnet sind.
Bei einer Schalung nach der Erfindung haben die an den Druckgliedern hängenden Schalungsabschnitte nur die Biegebeanspruchungen aus der Belastung durch den Brückenabschnitt aufzunehmen. Die an den Enden der Schalung befindlichen Druckglieder sind auf der einen Seite, z. B. auf dem bereits abgebundenen Teil der Brücke, abgestÜCzt und auf der anderen Seite mittels Schrägseilen an mindestens einem Pylon angehängt. Als Pylon kann der Pylon von zu errichtenden Pylonenbrücken oder ein nur für. die Dauer der Brückenherstellung errichteter Pylon verwendet werden.
Mit einer Schalung nach der Erfindung ist dadurch ein fortschreitendes Betonieren der einzelnen Brükkenabschnitte möglich, ohne daß auf ein Einstellen der Sollage vor dem Schließen der Fugen verzichtet zu werden braucht. Darüber hinaus ergibt sich aus der getrennten Zuweisung der Schnittkräfte (Druck und Biegung) an das Druckglied bzw. den Schalungsabschnitt die Möglichkeit, untereinander gleich oder nahezu gleich ausgebildete Konstruktionselemente verwenden zu können.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Druckglieder bei Verwendung der Schalung zum Herstellen von Hohlquerschnitten mit Manschetten versehen sind, die zugleich als Schalungselemente für den jeweiligen Brückenabschnitt ausgebildet sind. Die als Biegeglieder wirkenden Schalungsabschnitte werden hier nur zum Einschalen der zwischen beiden Brückenlängsseiten verlaufenden Plattenteile benötigt. Die Druckglieder und/oder Schalungsabschnitte können aus Stahl, Stahlbeton oder Spannbeton bestehen. In der Zeichnung ist in schematischer Darstellung eine Schalung zum Herstellen einer Stahlbetonbrücke über zwei Felder dargestellt.
Die Schalungsabschnitte 6 für je einen Betonierabschnitt sind an Druckgliedern 2 angehängt, die auf einer Tischkonstruktion 3 abgestützt sind. An einem Pylon 4, der vorübergehend errichtet ist, sind die Schrägseile 5 verankert, über die die Druckglieder 2 mit dem Pylon verbunden sind. Mittels der Schrägseile 5 wird die endgültige Brückengradiente eingestellt. Die Schalungsabschnitte 6 sind an den Gelenken aufgehängt. Mit 8 ist die einzuschalende Unterseite der Brücke bezeichnet.
An den Gelenken 7 werden in den herzustellenden Fahrbahn- oder Versteifungsträgern aus Stahlbeton oder Spannbeton die Arbeitsfugen angeordnet.

Claims

Patentansprüche: 1. An Zuggliedern aufgehängte Schalung zum abschnittsweisen Herstellen von Stahlbeton- und Spannbetonbrücken, die aus schwenkbar miteinander verbundenen Schalungsabschnitten besteht, deren Länge der Länge der Betonierabschnitte entspricht und die nach Fertigstellen aller Betonierabschnitte auf deren Sollage mittels der Zugglieder eingestellt werden, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t-, daß die Schalungsabschnitte (6) an den Enden von schwenkbar miteinander verbundenen, mittels Schrägseilen (5) an mindestens einen Pylon (4) angeschlossenen Druckgliedern (2) angehängt sind, deren Gelenke (7) in derselben lotrechten Ebene wie die der Schalungsabschnitte angeordnet sind.
2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder (2) bei Verwendung der Schalung zum Herstellen von Hohlquerschnitten mit Manschetten versehen sind, die zugleich als Schalungselemente für den jeweiligen Brückenabschnitt ausgebildet sind.
3. Schalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder und/oder Schalungsabschnitte aus Stahl, Stahlbeton oder Spannbeton. bestehen. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 984 878; Zeitschrift »Beton- und Stahlbetonbau«, 1953, S. 222; »Vorlesungen über Ingenieur-Wissenschaften«, II. Teil, 1. Band,: »Eisenbrückenbau« von Mehrt e n s , Leipzig, 1908, S. 53.