DE121448C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE121448C DE121448C DE1900121448D DE121448DA DE121448C DE 121448 C DE121448 C DE 121448C DE 1900121448 D DE1900121448 D DE 1900121448D DE 121448D A DE121448D A DE 121448DA DE 121448 C DE121448 C DE 121448C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- liquid
- steam
- piston
- mixture
- machine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
- 239000012530 fluid Substances 0.000 claims description 57
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 claims description 39
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 27
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 15
- 238000009835 boiling Methods 0.000 claims description 12
- 239000007789 gas Substances 0.000 claims description 8
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 4
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 24
- 239000003921 oil Substances 0.000 description 11
- 235000019198 oils Nutrition 0.000 description 11
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 description 5
- 235000019476 oil-water mixture Nutrition 0.000 description 5
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 4
- 230000002349 favourable Effects 0.000 description 3
- 239000011872 intimate mixture Substances 0.000 description 3
- 238000009825 accumulation Methods 0.000 description 2
- 206010049848 Balance disease Diseases 0.000 description 1
- 230000005465 channeling Effects 0.000 description 1
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 1
- 239000000428 dust Substances 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 238000004880 explosion Methods 0.000 description 1
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 1
- 239000000945 filler Substances 0.000 description 1
- 239000000446 fuel Substances 0.000 description 1
- 239000000155 melt Substances 0.000 description 1
- 239000002480 mineral oil Substances 0.000 description 1
- 235000010446 mineral oil Nutrition 0.000 description 1
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 1
- 230000036633 rest Effects 0.000 description 1
- 230000002441 reversible Effects 0.000 description 1
- 150000003839 salts Chemical class 0.000 description 1
- 239000011780 sodium chloride Substances 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 230000001131 transforming Effects 0.000 description 1
- 239000010913 used oil Substances 0.000 description 1
Landscapes
- Engine Equipment That Uses Special Cycles (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE
von Dampfkesseln.
Bei allen Dampfbetrieben bilden die Dampfkesselanlagen , welche zur Erzeugung der Betriebskraft
dienen, eine Gefahr, da dort die Gesammtkraft aufgespeichert ist, die dann auf
die einzelnen Betriebsmaschinen und Apparate vertheilt wird. Je gröfser der Krafterzeuger
ist, desto gröfser ist auch die Explosionsgefahr und somit die Gefahr für Gesundheit und Leben
der den Krafterzeuger Bedienenden.
Der Erfinder stellte sich nun die Aufgabe, diese grofse Gefahr dadurch bis auf ein verschwindend
kleines Mafs zu verringern, dafs er die Anwendung von Stationen oder Apparaten,
in denen die Aufspeicherung der Betriebskraft unter Druck (Dampfkessel) stattfindet, vollkommen
vermeidet und die zum Betriebe erforderliche Arbeitskraft unmittelbar vor der Kraft- oder Arbeitsmaschine und nur in solch
kleinen Mengen erzeugt, als für die Kraftleistung in der gewählten Zeiteinheit, wie z. B.
dem einmaligen Vorschub des Dampfkolbens, erforderlich ist, „also keine gefahrbringende
Aufspeicherung von Energie stattfindet.
Als Hülfsmittel zur Lösung dieser Aufgabe werden nun zwei Flüssigkeiten von verschieden
hohen Siedepunkten verwendet, und es wird von diesen die höher siedende (Heizflüssigkeit)
in einem offenen . oder geschlossenen Heizkessel unter ihren eigenen, jedoch über den
Siedepunkt der anderen Flüssigkeit (Arbeitsflüssigkeit) erhitzt. Die hocherhitzte Heizflüssigkeit
und die event, vorgewärmte Arbeitsflüssigkeit werden getrennt zur Kraft- bezw.
Arbeitsmaschine geleitet, und die beiden Flüssigkeiten werden erst kurz vor oder auch erst in
der Maschine mit einander in so geringen Mengen gemischt oder möglichst fein in einander
vertheilt, dafs sich die Temperaturen beider Flüssigkeiten ausgleichen können und
der sich hierbei aus der Arbeitsflüssigkeit nahezu plötzlich, jedenfalls aber sehr rasch entwickelnde
Dampf, oder das sich aus derselben entwickelnde Gas die erforderliche Spannung besitzt,
um in der Maschine während der gewählten Zeiteinheit, z. B. der Zeit eines Kolbenhubes,
die geforderte Arbeitsleistung zu verrichten. Die abgekühlte Heizflüssigkeit wird
dann zum Erhitzungsbehälter zurückgeleitet, um von Neuem benutzt zu werden, während der
aus der Maschine entweichende Abdampf condensirt wird und die so wiedergewonnene
Arbeitsflüssigkeit in der vorstehend geschilderten Weise von Neuem Verwendung finden kann.
Die Heizflüssigkeit kann bereits vor dem Gebrauche eine Flüssigkeit sein oder erst durch
Schmelzen fester Stoffe gebildet werden.
Ob man der Heizflüssigkeit eine Arbeitsflüssigkeit von niedrigerem Siedepunkt wie
erstere oder ein Gas, oder ein verdichtetes Gas, oder ein in einer Flüssigkeit gelöstes Gas
hinzufügt, berührt das Wesen der Erfindung nicht, ja selbst leicht und ohne Rückstand verdampfende
Salze würden als Arbeitsstoff verwendbar sein.
Dieses neue Verfahren zur gefahrlosen Erzeugung von Betriebskraft wird in seiner Wirkungsweise
leichter verständlich, wenn man eine bestimmte Heizflüssigkeit, ζ. B. hochsieden-
(2. Auflage, ausgegeben am g. Juli igoi.l
des OeI, und ebenso eine bestimmte Arbeitsflüssigkeit, z. B. Wasser, wählt.
Dieses die Heizflüssigkeit bildende OeI wird
in einem offenen oder geschlossenen Gefäfse auf eine Temperatur erhitzt, die über dem
Siedepunkt des Wassers, aber unter dem des Oeles liegt, und einem Räume vor oder in
der Kraft- oder Arbeitsmaschine in geringer Quantität zugeleitet, während man gleichzeitig
eine kleine Menge vorgewärmten Wassers in denselben Raum, vortheilhaft in Staubform, einspritzt. Sorgt man nun für eine möglichst
innige Mischung bezw. möglichst feine Vertheilung der kleinen Wassertheilchen in dem
OeIe, so dafs die Temperaturen sich ausgleichen können, und wählt man das Verhältnifs
dieser FlUssigkeitsmengen unterBerücksichtigung der auf Verwandlung des Wassers in Dampf
verloren gehenden Wärme, so erhält man ein Gemisch von OeI mit niedrigerer Temperatur
und gespanntem Dampf.
Der gewonnene gespannte Dampf genügt zum Erzielen eines oder einiger Kolbenhübe,
ist aber von zu geringer Menge, um eine Gefahr herbeiführen zu können. Das ausgenutzte
OeI, das aber naturgemäfs immer noch die Temperatur des Dampfes besitzt, wird durch
geeignete Abscheider von demselben getrennt und zum Heizkessel zurückgeleitet, während
neue kleine Mengen von Heiz- und Arbeitsflüssigkeit zur Dampferzeugung benutzt werden.
Das Mischungsverhältnifs beider Flüssigkeiten hängt ab von der gewählten Oeltemperatur und
dem zu erzeugenden Druck und wirkt natürlich um so günstiger, je mehr Heizflüssigkeit
man nimmt, da desto rascher und vortheilhafter der Wärmeaustausch bei der Mischung
stattfindet. Es werde das Wasser vorgewärmt auf 400 C, und es soll trockner Dampf von
10 Atmosphären Ueberdruck gleich 11 Atmosphären
erzeugt werden. Als Heizflüssigkeit sei ein hochsiedendes Mineralöl benutzt, welches,
wie Untersuchungen der Königlichen Mechanisch - Technischen Versuchsanstalt ergeben
haben, sich beim Erhitzen nicht verändert, circa 0,894 spec. Gewicht hat, vollständig
säurefrei ist und selbst bei Erhitzung auf über 4200 C. weder destillirt noch Siedebewegungen
zeigt. Die spec. Wärme ist nicht bekannt und sei daher zu 0,5 angenommen. Der event.
Fehler kann nicht grofs sein.
Wasserdampf von 10 Atmosphären Ueberdruck hat eine Temperatur von 1830C. und
eine Gesammtwärme von 662,4 Calorien pro ι kg Dampf.
Wenn das Wasser auf 400 C. vorgewärmt ist, so sind zur Verdampfung mithin noch zuzuführen
662,4 — 40 = 622,4 Calorien.
Die Oeltemperatur soll nur zu 2150C. angenommen
werden.
ι kg OeI kann mithin abgeben
(215 — 183) · 0,5 = 16 Calorien.
Es braucht daher 1 kg Wasser zur Verdampfung auf 10 Atmosphären Ueberdruck 622'4 = 38,9 kg OeI von 21 5 ° C. oder 1 VoIu-
Es braucht daher 1 kg Wasser zur Verdampfung auf 10 Atmosphären Ueberdruck 622'4 = 38,9 kg OeI von 21 5 ° C. oder 1 VoIu-
i6
men Wasser braucht
men Wasser braucht
0,894
= 43,5Volumen OeI.
ι Volumen Wasser giebt circa 180 Volumen
Dampf von 10 Atmosphären Ueberdruck, mithin kommt auf:
ι Volumen Dampf—~~ = 0,24 Volumen OeI,
IoO
also bei den gewählten Temperaturen und Stoffen ein sehr günstiges Mischungsverhältnifs.
An die Stelle von Wasser kann natürlich auch jede andere Flüssigkeit treten, die um so
günstiger wirkt, je niedriger ihr Siedepunkt liegt und je geringere Wärmeverluste bei Verwandlung
der Flüssigkeit in Dampf entstehen.
Die gewählten Bezeichnungen »Arbeitsflüssigkeit« und »Heizflüssigkeit« geben überhaupt
nicht zwei Körper oder Körpergattungen an, die ganz verschiedene Eigenschaften besitzen, sondern
nur das Verhältnifs, in welchem sie gleichzeitig in demselben Arbeitsverfahren zu
einander stehen.
Die Mischung der Heizflüssigkeit mit der Arbeitsflüssigkeit zur Erzeugung des Kraftmittels
kann in einem besonderen Gefäfse, in dem Arbeitscylinder selbst oder in der Zuführungsrohrleitung
zur Kraftabgabestelle vor sich gehen. Ebenso kann das Gemisch von Heiz- und Arbeitsflüssigkeit zusammen im Cylinder bezw.
in der Arbeitsmaschine wirksam sein, wodurch "also der Arbeitsdampf bei der Expansion nachgeheizt
bezw. überhitzt wird, oder man kann beide Stoffe, nachdem der Arbeitsdampf sich gebildet hat, von einander trennen, die ausgenutzte
Heizflüssigkeit zum Heizkessel zurückleiten und den Arbeitsdampf allein in der Maschine ausnutzen. Dieser verschiedenen Art
des Kraftentwicklers entsprechen natürlich verschiedene Ausführungsformen. Beispielsweise
werden bei der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung Heizflüssigkeit und Arbeitsflüssigkeit
im Maschinencylinder zusammengebracht, so dafs also erst im letzteren die Betriebskraft erzeugt
wird. Aus dem mit Standrohr 2 (Fig. 1) ausgestatteten Heizkessel 1 wird die Heizflüssigkeit
unter Vermittelung des Rohres 3 von der Pumpe 4 entnommen und durch das Rohr 5 mit der Abzweigung 5' in die Einlafskanäle
am oberen und unteren Ende der Maschine 26 gedrückt. Gleichzeitig wird die Arbeitsflüssigkeit
vermittelst des Rohres 24 durch Pumpe 6 aus dem Condensator 23 entnommen und durch Rohr .7 mit der Abzweigung 7' in die
Einlafskanäle des Motors befördert, so dafs hier schon die Mischung der beiden Flüssig-
keiten und die Verdampfung der Arbeitsflüssigkeit beginnt.
Die gesteuerten Ventile 32, 35 lassen, je nachdem der Kolben eine obere oder untere
Endstellung einnimmt, das Gemisch von Heiz- und verdampfender Arbeitsflüssigkeit in den
Cylinder über oder unter den Cylinderkolben eintreten, während der Abdampf mit der ausgenutzten
Heizflüssigkeit durch die entsprechend gesteuerten Ventile 33, 36 in das mit der Abzweigung
22' versehene Rohr 22 gelangt und in den Flüssigkeitsscheider 28 strömt. Die sich am Boden des Flüssigkeitsscheiders 28 ansammelnde
ausgenutzte Heizflüssigkeit fliefst dann durch Rohr 29 in den Heizkessel 1 zurück,
während der Abdampf durch Rohr 40 in den Condensator 23 strömt, um dort verdichtet
und durch Pumpe 6 von Neuem der Kraftmaschine 26 zugeführt zu werden. <-
Die Pumpe 6 und die Pumpe 4 zur Förderung der Flüssigkeiten werden in bekannter
Weise von den Maschinenwellen angetrieben. Die Pumpe 4 kann auch weggelassen werden, da
der Kolben des Arbeitscylinders selbst zu Beginn des Hubes Heizflüssigkeit in genügender Menge
ansaugen kann, worauf dann erst durch Pumpe 6 Arbeitsflüssigkeit eingespritzt wird. Vortheilhaft
versieht man die Pumpen mit Sicherheitsventilen , wodurch die Flüssigkeiten bei Ueberschreitung
eines vorher bestimmten Maximaldruckes direct nach ihren Entnahmebehältern zurückgeleitet werden, ohne dafs dieselben sich
mischen. Selbstverständlich könnte man auch anstatt Pumpen andere Speisevorrichtungen,
z. B. Füllhähne etc., verwenden.
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen einen einfach wirkenden Motor, welcher unter Vermittelung
eines Füllhahnes arbeitet. Der Hahnkegel 61 wird durch die punktirt gezeichneten Zahnräder
62, 63 von der Kurbelwelle 64 angetrieben. Bei der in Fig. 2 dargestellten Arbeitslage
befindet sich der Kolben 65 in seiner höchsten Stellung und im nächsten Moment gestattet der Hahn den Abflufs durch die Oeffnung
67 aus dem Kolbencylinder. Der Kolben 65 geht abwärts, während" durch Oeffnung
68 und Rohr 3 (Fig. 4) Heizflüssigkeit vom (nicht gezeichneten) hochstehenden Kessel
in den hohlen Hahnkegel 61 einfliefst und der sich im Innern des Hahnkegels 61 befindende
Dampf durch Oeffnung 6g (Fig. 3 und 4) im Hahnkegel und Rohr 22 in den Condensator
entweicht.
Die Heizflüssigkeit kann den Hahn nicht ganz anfüllen, sondern nur bis zur unteren
Kante der Oeffnung 69 (Fig. 3 und 4). Da die Drehung des Hahnkegels mittlerweile so
weit vorgeschritten ist, dafs der Zulauf 68 für die Heizflüssigkeit abgeschnitten und die Oeffnung
69 geschlossen ist, so spritzt die Pumpe 6 durch das nun mit der Oeffnung 68 communicirende
Rohr 80 Arbeitsflüssigkeit in den Hahnkegel 61 ein, wodurch in demselben
Druck entsteht. Der Kolben 65 bewegt sich weiter abwärts, erreicht seine untere Endstellung,
der Abflufs 67 an dem sich drehenden Hahnkegel ist geschlossen, und es wird nun
die Zuflufsöffnung 70 vom Innern des Hahnkegels nach dem Cylinder geöffnet, so dafs
das Gemisch von Arbeits- und Heizflüssigkeit durch den im Hahnkegel angeordneten Kanal 71
unter den Kolben 65 gelangt, und im Hahnkegel Dampf verbleibt.
Der Kolben wird durch den sich aus der Arbeitsflüssigkeit entwickelnden Dampf hochgetrieben,
und hat er seine höchste Stellung eingenommen, so hat der sich drehende Hahnkegel
61 die Einflufsöffnung 70 abgeschlossen, und das geschilderte Spiel beginnt von Neuem.
Der Füllhahn 61 enthält hier nur eine Kammer, es können aber auch zwei und mehr
solcher Kammern angebracht werden, die durch geeignete Kanalführung und Drehgeschwindigkeit nach einander zur Wirkung, kommen.
Natürlich könnte die Maschine auch doppeltwirkend eingerichtet sein.
Die angegebenen Constructionen enthalten eine Wärmeverlustquelle, indem der im Arbeitscylinder
ausgenutzte Dampf mit der Heizflüssigkeit zusammen abgeführt wird, wodurch letztere diesen Abdampf, dessen Temperatur
durch die Expansion gesunken ist, noch ferner erwärmt, ohne dafs hiermit eine Kraftabgabe
verbunden ist.
Es ist daher unter Umständen vorzuziehen, den Dampf in diesem Arbeitscylinder nicht
vollständig auszunutzen, also den Arbeitscylinder mit geringer Expansion zu betreiben, darauf
Heizflüssigkeit und Dampf in einen Behälter oder Scheider zu leiten, dort die Heizflüssigkeit
von dem Dampf zu trennen und nun den Dampf in einem oder mehreren Dampfcylindern
gewöhnlicher Construction für sich auszunutzen.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, dafs Heiz- und Arbeitsflüssigkeit trotz des kurzen
Weges, den die Mischung zurücklegt, behufs Temperaturausgleich auf das Innigste gemischt
werden.
Diese Mischung kann man leicht dadurch bewirken, dafs man an Stellen, welche das
Gemisch passirt, geeignete Hindernisse, wie durchlochte Scheiben etc., einschaltet.
Manchmal kann es auch vortheilhafter sein, vor den Dampfeinlässen besondere Mischgefäfse
anzuwenden, wodurch man auch die Zeit zum Ausgleich der Temperatur verlängern kann.
In den Fig. 5 bis 7 sind solche Mischgefäfse in drei Ausführungsformen dargestellt.
Bei Fig. 5 enthält der Schieber a an jedem Ende ein mit einem Entlüftungsventil b versehenes
Gefäfs c c\ welches mit Oeffnungen dd'
in der Art versehen ist, dafs bei geeigneter
Steuerung das Kraftgemisch in das eine oder andere Gefäfs durch die Zuführungsleitung e e'
eintreten und bei entsprechender Stellung des Schiebers α in den Maschinencylinder f über
oder unter den Maschinenkolben g treten kann. Der Schieber α eilt dem Kolben um die Breite
des Einströmungskanales nach, so dafs, wenn der Kolben g seine höchste Stellung erreicht,
der Schieber gerade das obere Mischgefäfs c öffnet, so dafs das in letzterem befindliche
Kraftgemisch (beispielsweise hocherhitztes OeI und Wasser) in den Maschinencylinder/über
den Kolben g eintreten kann, wahrend das untere Mischgefäfs c' mit der Zuführungsleitung
e e' in offener Verbindung steht und mit frischem Gemische gefüllt wird.
Der Kolben g wird von dem sich aus dem Oelwassergemisch entwickelnden Dampf nach
unten getrieben. Bewegt sich der Schieber a ebenfalls nach unten, so schliefst das Gefäfs c
den Zuflufs des Kraftgemisches zum Cylinder f ab, und während nun das obere Ende der Zuflufsleitung
e' mit dem entleerten Gefäfse c in offene Verbindung tritt, schliefst das untere
Gefäfs c' das untere Ende der Zuflufsleitung e' ab. In der untersten Stellung des Kolbens g
hat sich dann auch der Kolbenschieber a so weit nach unten bewegt, dafs nunmehr das
Oelwassergemisch aus dem unteren Gefäfs c' in den Cylinder unter den Kolben g tritt. Bei
der Kölbenbewegung waren die Ventile h und h'
in irgend einer Weise gesteuert, so dafs der Abdampf und das ausgenutzte OeI hierbei von
dem Kolben verdrängt werden konnten; das Gemisch gelangt in die mit einander communicirenden
Räume z, um von dort in dem Ableitungsrohre k weitergeführt zu werden. Der
Schieber α könnte natürlich auch als Flachschieber ausgebildet sein.
Fig. 6 zeigt die Anordnung von festen Mischgefäfsen cc', in denen durch das ein- und ausströmende
Oelwassergemisch Mischer IV hin- und herbewegt werden.
Das Oelwassergemisch sei in das. Mischgefäfs c' eingetreten und der im Maschinencylinder
f nach Oeffnung des Ventiles h entwickelte Dampf treibt den Cylinderkolben aufwärts,
so strömt während dieses Vorganges frisches Oelwassergemisch durch Rohr k in das
Mischgefäfs c und füllt dasselbe bei geschlossenem Einlafsventil h' nahezu an, was
durch Anordnung des Entlüftungs- bezw. Sicherheitsventiles b ermöglicht wird. In diesem
Mischgefäfs ruht lose der Mischer /, welcher aus einer Anzahl fein gelochter, an einer gemeinsamen
Stange befestigter Platten besteht, und welcher beim Einströmen des OeI- und
Wassergemisches hochgehoben wird, wie dies Fig. 6 oben zeigt. Innerhalb der Zeit, in welcher
der Maschinenkolben seinen Hub ausfuhrt, sinkt der Mischer Z infolge seines eigenen
Gewichtes nieder, und da hierbei das Flüssigkeitsgemisch durch die feinen Bohrungen der
Mischerplatten hindurchdringt, erfolgt eine innige Mischung von OeI und WTasser, sowie ein
Temperaturausgleich beider Stoffe. Da der Mischbehälter c vollständig abgeschlossen ist,
kann sich in demselben auch kein Dampf entwickeln, sondern erst wenn der Kolben seine
Aufwärtsbewegung beendet hat, und die Umsteuerung erfolgt ist, also Ventil /?' sich öffnet,
kann die Dampfentwicklung erfolgen.
Nachdem das Ventil h geschlossen ist, füllt sich der entleerte Mischbehälter c' durch Rohr k'
mit frischem Kraftgemisch, der Mischer /' wird hochgehoben und das soeben geschilderte Spiel
wiederholt sich nun in dem Mischbehälter, c'. Bei der in Fig. 6 dargestellten Vorrichtung ist
für jedes Cylinderende nur ein Mischgefäfs c bezw. c' vorgesehen, doch kann man auch, für
jedes Cylinderende zwei oder mehrere solcher Mischgefäfse benutzen, die der Reihe nach in
Thätigkeit treten, so dafs bei jedem Kolbenhübe stets eines der Mischgefäfse entleert bezw.
gefüllt wird. Durch diese Vervielfältigung wird die Zeit zur Austauschung der Wärme für je
ein Gefäfs um die Zeit einer Umdrehung der Maschine verlängert und dadurch die vollkommene
Ausnutzung des Kraftgemisches noch mehr gesichert.
Man kann auch den in Fig. η im Längsschnitt dargestellten Mischapparat anwenden,
der gleichzeitig beide Cylinderenden versorgt und mit einer Ausrückvorrichtung für die
Speisevorrichtung verbunden ist, durch die die Heiz- und die Arbeitsflüssigkeit dem Mischapparate
zugeführt werden.
Das Rohr k, welches das Kraftgemisch zuführt, mündet in den theilweise durchlochten
Cylinder m, der in das mit dem Entlüftungsventile b versehene Mischgefäfs c hineinragt
und einen leichtgehenden Kolben n führt, an dessen Stange eine Reihe schräg gestellter, gelochter
Platten ο befestigt sind, hinter denen eine ebenfalls durchlochte senkrechte Platte ο'
angeordnet ist. Gegen diese Platte o' drückt eine Feder p, die ihren Stützpunkt in der Abschlufsplatte
des Mischgefäfses findet, von der aus die Vertheilung des Gemisches nach dfen
Enden des Dampfcylinders erfolgt. Die durch Pumpen etc. in das Rohr k gedrückte Flüssigkeit
drückt unter Anspannung der Feder ρ den Kolben n zurück, wobei die durchlochten
Scheiben ο o' eine innige Mischung der sich in dem Mischapparate befindenden Arbeitsflüssigkeit mit der Heizflüssigkeit bewirken.
Der Vorschub des Kolbens n erfolgt so weit, bis die Löcher des Cylinders m frei werden
und so eine dem Hub der Pumpen entsprechende neue, roh gemischte Menge von OeI und Wasser in das Mischgefäfs c eindringen
kann.
Während der Zeit, in welcher die Pumpen keine Flüssigkeit in den Mischapparat fördern,
also auch bei dem Hubwechsel der Pumpen, drückt die vorher zusammengeprefste Feder ρ
die Mischer wieder zurück, wobei eine erneute Mischung der Arbeits- mit der Heizflüssigkeit
erfolgt.
Steigt der Flüssigkeitsspiegel im Gefäfse c, so steigt er · auch in dem seitlich angeordneten
Gefäfse q, das durch das biegsame Rohr r mit dem unteren und durch das biegsame Rohr r'
mit dem oberen Theile des Mischgefäfses e verbunden ist. Das Gefäfs q hängt an dem
einen Arm des zweiarmigen Hebels s, dessen anderer Arm durch Gewicht u belastet und
mit der die Ausrückvorrichtung für die Pumpen bewirkenden Stange /"verbunden ist. Das Gefäfs
q bildet also eine sich automatisch verändernde Belastung des Hebels s, so dafs derselbe
sich bewegt und dadurch die Ausrückstange i anhebt, wenn die Pumpen mehr
Gemisch fördern, als zur Speisung der Kraftmaschine verbraucht wird. Die Mischer / /'
(Fig. 6), sowie ο ο' (Fig. 7) können auch durch andere Mittel bewegt werden. Sind die Flüssigkeiten
schon vorher genügend gemischt, so dafs es nur auf die Verlängerung der Zeit des
Temperaturausgleiches ankommt, so können die Mischer auch weggelassen werden. Wird
als Kraftmaschine eine Dampfturbine verwendet, so wird Heiz- Und Arbeitsflüssigkeit einfach,
in das Zuleitungsrohr zur Düse eingepumpt. Man kann dann wieder den erzeugten Dampf
allein oder in Mischung mit der Heizflüssigkeit verwenden.
Wenn man in den erhaltenen Dampf, welcher von der ausgenutzten und gekühlten Heizflüssigkeit
getrennt ist, neue Heizflüssigkeit einspritzt, so läfst sich das Verfahren auch zum
Ueberhitzen des Arbeitsdampfes verwenden.
Die Geschwindigkeitsregelung der Kraftmötore erfolgt bei all den angeführten Constructionen
durch Veränderung der Züführungsmenge der Arbeitsflüssigkeit oder der Heizflüssigkeit,
oder der Arbeits- und der Heizflüssigkeit, oder auch in irgend einer anderen gebräuchlichen Art.
Bei Benutzung comprimirter oder verflüssigter Gase als Arbeitsflüssigkeit werden dieselben
naih dem Passiren des Condensators durch ein'e besondere Pumpe verdichtet, oder Heizkessel
und Condensator, oder auch nur der letztere stehen unter dem Drucke des comprimirten
bezw. verflüssigten kalten, also nicht unter dem Arbeitsdruck stehenden Gases. In
der Maschine wird dann nur der Druck ausgenutzt, welcher der Differenz des kalten und
des erwärmten Gases entspricht. Während bisher in der Dampfmaschinenpraxis ein allzu
hoher Dampfdruck möglichst vermieden wurde, und zwar hauptsächlich der.Unsicherheit der
gefährlichen Dampfkessel wegen, fällt diese Beschränkung bei Anwendung des neuen Verfahrens
fort. Der Heizkessel kann, jede beliebige Gröfse haben, da in ihm kein Gefahr
bringender Druck herrscht; die Theile, in denen Druck herrscht, können von so kleinen
Dimensionen und so stark gehalten werden, dafs sie auch für den höchsten Dampfdruck
explosionssicher sind.
Claims (3)
- Patentansprüche:ι . Verfahren zum Erzeugen hochgespannter Dämpfe oder Gase unter Vermeidung von Dampfkesseln, dadurch gekennzeichnet, dafs vor der Arbeitsleistung eine bestimmte Menge hocherhitzter, aber nicht siedender Flüssigkeit (z. B. OeI) mit einer bestimmten Menge einer anderen Flüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt (z. B. Wasser) derartig innig gemischt wird oder beide in einander fein vertheilt werden, dafs die Wärme der hocherhitzten Heizflüssigkeit zur Verdampfung der Flüssigkeit von niedrigerem Siedepunkt benutzt wird, worauf dann die höher siedende Flüssigkeit wieder abge- - schieden und die verdampfte Flüssigkeit wieder condensirt werden kann.
- 2. Eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens unter 1., gekennzeichnet durch einen offenen oder geschlossenen Heizkessel / für die Heizflüssigkeit und durch einen Sammelbehälter bezw. Condensator 23 für die Arbeitsflüssigkeit, von denen jeder mit einer Speisevorrichtung (ζ. Β. Pumpe 4 und 6) in Verbindung steht, die die Maschine, unter Einschaltung einer geeigneten Regelungsvorrichtung, mit den entsprechenden Flüssigkeiten je nach der veränderlichen Leistung versorgt.
- 3. Bei der Vorrichtung nach Anspruch 2 die Anordnung von festen oder beweglichen Hohlgefäfsen e (Fig. 5 bis 7) vor den Dampfeinlässen der Kraft- oder Arbeitsmaschine zum Mischen und zum Temperaturausgleich der beiden Flüssigkeiten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT12626D AT12626B (de) | 1900-01-24 | 1901-06-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE121448C true DE121448C (de) |
Family
ID=390440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1900121448D Expired - Lifetime DE121448C (de) | 1900-01-24 | 1900-01-24 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE121448C (de) |
-
1900
- 1900-01-24 DE DE1900121448D patent/DE121448C/de not_active Expired - Lifetime
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE121448C (de) | ||
AT163344B (de) | Kühlanlage mit Kolbenverdichter | |
DE202016100306U1 (de) | Vorrichtung zum Antreiben einer Generatorwelle durch Umwandlung von Wärmeenergie in Bewegungsenergie | |
DE3744487A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur foerderung von siedefaehigen fluessigkeiten | |
DE653657C (de) | Verfahren zur Ausnutzung geringer Temperaturgefaelle | |
DE356268C (de) | Maschine zur Ausnutzung von Temperaturgefaellen | |
DE374184C (de) | Maschine zur Ausnutzung von Temperaturgefaellen | |
AT88768B (de) | Vorrichtung zum Betrieb von Kraft- und Arbeitsmaschinen mittels Preßflüssigkeiten. | |
DE46120C (de) | Verfahren und Einrichtungen zur Erzeugung bewegender Kraft durch Einwirkung der Dämpfe leicht siedender Flüssigkeiten | |
AT133569B (de) | Speisewasservorwärmer für Kessel. | |
DE54442C (de) | Geschlossene Heifsluftmaschine mit Einspritzung warmer und kalter Flüssigkeit | |
DE8914171U1 (de) | Einrichtung zur Umwandlung von Wärmeenergie in mechanische Energie | |
DE451367C (de) | Warmwasserheizung | |
DE372280C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Aufschliessen von Braunkohle | |
DE610646C (de) | Einrichtung zum Speisen von Hoechstdruckkesseln mittels Rueckspeiser | |
DE249919C (de) | ||
DE730631C (de) | Verfahren zur Ausnutzung von Abwaerme, insbesondere von heissen Abgasen | |
AT45222B (de) | Verfahren und Vorrichtungen zum Heben oder Treiben von Flüssigkeit. | |
DE2206245A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum beheizen von raeumen sowie zum erhitzen eines fluessigen mediums | |
DE448525C (de) | Brennkraftmaschine mit einem kalten und einem warmen Arbeitsraum und einem Waermespeicher zwischen beiden | |
DE12330C (de) | Verbesserungen an der continuirlich wirkenden Vacuum-Eisrnaschine. (I | |
AT107122B (de) | Kraftmaschine für flüssige Luft. | |
DE12218C (de) | Kraftmaschine, getrieben durch verdichtete Luft | |
DE104693C (de) | ||
DE49912C (de) | Kraftmaschine für den Betrieb durch Schwefelkohlenstoff u. dergl |