DE121448C - - Google Patents

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DE121448C
DE121448C DE1900121448D DE121448DA DE121448C DE 121448 C DE121448 C DE 121448C DE 1900121448 D DE1900121448 D DE 1900121448D DE 121448D A DE121448D A DE 121448DA DE 121448 C DE121448 C DE 121448C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE
von Dampfkesseln.
Bei allen Dampfbetrieben bilden die Dampfkesselanlagen , welche zur Erzeugung der Betriebskraft dienen, eine Gefahr, da dort die Gesammtkraft aufgespeichert ist, die dann auf die einzelnen Betriebsmaschinen und Apparate vertheilt wird. Je gröfser der Krafterzeuger ist, desto gröfser ist auch die Explosionsgefahr und somit die Gefahr für Gesundheit und Leben der den Krafterzeuger Bedienenden.
Der Erfinder stellte sich nun die Aufgabe, diese grofse Gefahr dadurch bis auf ein verschwindend kleines Mafs zu verringern, dafs er die Anwendung von Stationen oder Apparaten, in denen die Aufspeicherung der Betriebskraft unter Druck (Dampfkessel) stattfindet, vollkommen vermeidet und die zum Betriebe erforderliche Arbeitskraft unmittelbar vor der Kraft- oder Arbeitsmaschine und nur in solch kleinen Mengen erzeugt, als für die Kraftleistung in der gewählten Zeiteinheit, wie z. B. dem einmaligen Vorschub des Dampfkolbens, erforderlich ist, „also keine gefahrbringende Aufspeicherung von Energie stattfindet.
Als Hülfsmittel zur Lösung dieser Aufgabe werden nun zwei Flüssigkeiten von verschieden hohen Siedepunkten verwendet, und es wird von diesen die höher siedende (Heizflüssigkeit) in einem offenen . oder geschlossenen Heizkessel unter ihren eigenen, jedoch über den Siedepunkt der anderen Flüssigkeit (Arbeitsflüssigkeit) erhitzt. Die hocherhitzte Heizflüssigkeit und die event, vorgewärmte Arbeitsflüssigkeit werden getrennt zur Kraft- bezw. Arbeitsmaschine geleitet, und die beiden Flüssigkeiten werden erst kurz vor oder auch erst in der Maschine mit einander in so geringen Mengen gemischt oder möglichst fein in einander vertheilt, dafs sich die Temperaturen beider Flüssigkeiten ausgleichen können und der sich hierbei aus der Arbeitsflüssigkeit nahezu plötzlich, jedenfalls aber sehr rasch entwickelnde Dampf, oder das sich aus derselben entwickelnde Gas die erforderliche Spannung besitzt, um in der Maschine während der gewählten Zeiteinheit, z. B. der Zeit eines Kolbenhubes, die geforderte Arbeitsleistung zu verrichten. Die abgekühlte Heizflüssigkeit wird dann zum Erhitzungsbehälter zurückgeleitet, um von Neuem benutzt zu werden, während der aus der Maschine entweichende Abdampf condensirt wird und die so wiedergewonnene Arbeitsflüssigkeit in der vorstehend geschilderten Weise von Neuem Verwendung finden kann. Die Heizflüssigkeit kann bereits vor dem Gebrauche eine Flüssigkeit sein oder erst durch Schmelzen fester Stoffe gebildet werden.
Ob man der Heizflüssigkeit eine Arbeitsflüssigkeit von niedrigerem Siedepunkt wie erstere oder ein Gas, oder ein verdichtetes Gas, oder ein in einer Flüssigkeit gelöstes Gas hinzufügt, berührt das Wesen der Erfindung nicht, ja selbst leicht und ohne Rückstand verdampfende Salze würden als Arbeitsstoff verwendbar sein.
Dieses neue Verfahren zur gefahrlosen Erzeugung von Betriebskraft wird in seiner Wirkungsweise leichter verständlich, wenn man eine bestimmte Heizflüssigkeit, ζ. B. hochsieden-
(2. Auflage, ausgegeben am g. Juli igoi.l
des OeI, und ebenso eine bestimmte Arbeitsflüssigkeit, z. B. Wasser, wählt.
Dieses die Heizflüssigkeit bildende OeI wird in einem offenen oder geschlossenen Gefäfse auf eine Temperatur erhitzt, die über dem Siedepunkt des Wassers, aber unter dem des Oeles liegt, und einem Räume vor oder in der Kraft- oder Arbeitsmaschine in geringer Quantität zugeleitet, während man gleichzeitig eine kleine Menge vorgewärmten Wassers in denselben Raum, vortheilhaft in Staubform, einspritzt. Sorgt man nun für eine möglichst innige Mischung bezw. möglichst feine Vertheilung der kleinen Wassertheilchen in dem OeIe, so dafs die Temperaturen sich ausgleichen können, und wählt man das Verhältnifs dieser FlUssigkeitsmengen unterBerücksichtigung der auf Verwandlung des Wassers in Dampf verloren gehenden Wärme, so erhält man ein Gemisch von OeI mit niedrigerer Temperatur und gespanntem Dampf.
Der gewonnene gespannte Dampf genügt zum Erzielen eines oder einiger Kolbenhübe, ist aber von zu geringer Menge, um eine Gefahr herbeiführen zu können. Das ausgenutzte OeI, das aber naturgemäfs immer noch die Temperatur des Dampfes besitzt, wird durch geeignete Abscheider von demselben getrennt und zum Heizkessel zurückgeleitet, während neue kleine Mengen von Heiz- und Arbeitsflüssigkeit zur Dampferzeugung benutzt werden.
Das Mischungsverhältnifs beider Flüssigkeiten hängt ab von der gewählten Oeltemperatur und dem zu erzeugenden Druck und wirkt natürlich um so günstiger, je mehr Heizflüssigkeit man nimmt, da desto rascher und vortheilhafter der Wärmeaustausch bei der Mischung stattfindet. Es werde das Wasser vorgewärmt auf 400 C, und es soll trockner Dampf von 10 Atmosphären Ueberdruck gleich 11 Atmosphären erzeugt werden. Als Heizflüssigkeit sei ein hochsiedendes Mineralöl benutzt, welches, wie Untersuchungen der Königlichen Mechanisch - Technischen Versuchsanstalt ergeben haben, sich beim Erhitzen nicht verändert, circa 0,894 spec. Gewicht hat, vollständig säurefrei ist und selbst bei Erhitzung auf über 4200 C. weder destillirt noch Siedebewegungen zeigt. Die spec. Wärme ist nicht bekannt und sei daher zu 0,5 angenommen. Der event. Fehler kann nicht grofs sein.
Wasserdampf von 10 Atmosphären Ueberdruck hat eine Temperatur von 1830C. und eine Gesammtwärme von 662,4 Calorien pro ι kg Dampf.
Wenn das Wasser auf 400 C. vorgewärmt ist, so sind zur Verdampfung mithin noch zuzuführen 662,4 — 40 = 622,4 Calorien.
Die Oeltemperatur soll nur zu 2150C. angenommen werden.
ι kg OeI kann mithin abgeben
(215 — 183) · 0,5 = 16 Calorien.
Es braucht daher 1 kg Wasser zur Verdampfung auf 10 Atmosphären Ueberdruck 622'4 = 38,9 kg OeI von 21 5 ° C. oder 1 VoIu-
i6
men Wasser braucht
0,894
= 43,5Volumen OeI.
ι Volumen Wasser giebt circa 180 Volumen Dampf von 10 Atmosphären Ueberdruck, mithin kommt auf:
ι Volumen Dampf—~~ = 0,24 Volumen OeI,
IoO
also bei den gewählten Temperaturen und Stoffen ein sehr günstiges Mischungsverhältnifs.
An die Stelle von Wasser kann natürlich auch jede andere Flüssigkeit treten, die um so günstiger wirkt, je niedriger ihr Siedepunkt liegt und je geringere Wärmeverluste bei Verwandlung der Flüssigkeit in Dampf entstehen.
Die gewählten Bezeichnungen »Arbeitsflüssigkeit« und »Heizflüssigkeit« geben überhaupt nicht zwei Körper oder Körpergattungen an, die ganz verschiedene Eigenschaften besitzen, sondern nur das Verhältnifs, in welchem sie gleichzeitig in demselben Arbeitsverfahren zu einander stehen.
Die Mischung der Heizflüssigkeit mit der Arbeitsflüssigkeit zur Erzeugung des Kraftmittels kann in einem besonderen Gefäfse, in dem Arbeitscylinder selbst oder in der Zuführungsrohrleitung zur Kraftabgabestelle vor sich gehen. Ebenso kann das Gemisch von Heiz- und Arbeitsflüssigkeit zusammen im Cylinder bezw. in der Arbeitsmaschine wirksam sein, wodurch "also der Arbeitsdampf bei der Expansion nachgeheizt bezw. überhitzt wird, oder man kann beide Stoffe, nachdem der Arbeitsdampf sich gebildet hat, von einander trennen, die ausgenutzte Heizflüssigkeit zum Heizkessel zurückleiten und den Arbeitsdampf allein in der Maschine ausnutzen. Dieser verschiedenen Art des Kraftentwicklers entsprechen natürlich verschiedene Ausführungsformen. Beispielsweise werden bei der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung Heizflüssigkeit und Arbeitsflüssigkeit im Maschinencylinder zusammengebracht, so dafs also erst im letzteren die Betriebskraft erzeugt wird. Aus dem mit Standrohr 2 (Fig. 1) ausgestatteten Heizkessel 1 wird die Heizflüssigkeit unter Vermittelung des Rohres 3 von der Pumpe 4 entnommen und durch das Rohr 5 mit der Abzweigung 5' in die Einlafskanäle am oberen und unteren Ende der Maschine 26 gedrückt. Gleichzeitig wird die Arbeitsflüssigkeit vermittelst des Rohres 24 durch Pumpe 6 aus dem Condensator 23 entnommen und durch Rohr .7 mit der Abzweigung 7' in die Einlafskanäle des Motors befördert, so dafs hier schon die Mischung der beiden Flüssig-
keiten und die Verdampfung der Arbeitsflüssigkeit beginnt.
Die gesteuerten Ventile 32, 35 lassen, je nachdem der Kolben eine obere oder untere Endstellung einnimmt, das Gemisch von Heiz- und verdampfender Arbeitsflüssigkeit in den Cylinder über oder unter den Cylinderkolben eintreten, während der Abdampf mit der ausgenutzten Heizflüssigkeit durch die entsprechend gesteuerten Ventile 33, 36 in das mit der Abzweigung 22' versehene Rohr 22 gelangt und in den Flüssigkeitsscheider 28 strömt. Die sich am Boden des Flüssigkeitsscheiders 28 ansammelnde ausgenutzte Heizflüssigkeit fliefst dann durch Rohr 29 in den Heizkessel 1 zurück, während der Abdampf durch Rohr 40 in den Condensator 23 strömt, um dort verdichtet und durch Pumpe 6 von Neuem der Kraftmaschine 26 zugeführt zu werden. <-
Die Pumpe 6 und die Pumpe 4 zur Förderung der Flüssigkeiten werden in bekannter Weise von den Maschinenwellen angetrieben. Die Pumpe 4 kann auch weggelassen werden, da der Kolben des Arbeitscylinders selbst zu Beginn des Hubes Heizflüssigkeit in genügender Menge ansaugen kann, worauf dann erst durch Pumpe 6 Arbeitsflüssigkeit eingespritzt wird. Vortheilhaft versieht man die Pumpen mit Sicherheitsventilen , wodurch die Flüssigkeiten bei Ueberschreitung eines vorher bestimmten Maximaldruckes direct nach ihren Entnahmebehältern zurückgeleitet werden, ohne dafs dieselben sich mischen. Selbstverständlich könnte man auch anstatt Pumpen andere Speisevorrichtungen, z. B. Füllhähne etc., verwenden.
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen einen einfach wirkenden Motor, welcher unter Vermittelung eines Füllhahnes arbeitet. Der Hahnkegel 61 wird durch die punktirt gezeichneten Zahnräder 62, 63 von der Kurbelwelle 64 angetrieben. Bei der in Fig. 2 dargestellten Arbeitslage befindet sich der Kolben 65 in seiner höchsten Stellung und im nächsten Moment gestattet der Hahn den Abflufs durch die Oeffnung 67 aus dem Kolbencylinder. Der Kolben 65 geht abwärts, während" durch Oeffnung 68 und Rohr 3 (Fig. 4) Heizflüssigkeit vom (nicht gezeichneten) hochstehenden Kessel in den hohlen Hahnkegel 61 einfliefst und der sich im Innern des Hahnkegels 61 befindende Dampf durch Oeffnung 6g (Fig. 3 und 4) im Hahnkegel und Rohr 22 in den Condensator entweicht.
Die Heizflüssigkeit kann den Hahn nicht ganz anfüllen, sondern nur bis zur unteren Kante der Oeffnung 69 (Fig. 3 und 4). Da die Drehung des Hahnkegels mittlerweile so weit vorgeschritten ist, dafs der Zulauf 68 für die Heizflüssigkeit abgeschnitten und die Oeffnung 69 geschlossen ist, so spritzt die Pumpe 6 durch das nun mit der Oeffnung 68 communicirende Rohr 80 Arbeitsflüssigkeit in den Hahnkegel 61 ein, wodurch in demselben Druck entsteht. Der Kolben 65 bewegt sich weiter abwärts, erreicht seine untere Endstellung, der Abflufs 67 an dem sich drehenden Hahnkegel ist geschlossen, und es wird nun die Zuflufsöffnung 70 vom Innern des Hahnkegels nach dem Cylinder geöffnet, so dafs das Gemisch von Arbeits- und Heizflüssigkeit durch den im Hahnkegel angeordneten Kanal 71 unter den Kolben 65 gelangt, und im Hahnkegel Dampf verbleibt.
Der Kolben wird durch den sich aus der Arbeitsflüssigkeit entwickelnden Dampf hochgetrieben, und hat er seine höchste Stellung eingenommen, so hat der sich drehende Hahnkegel 61 die Einflufsöffnung 70 abgeschlossen, und das geschilderte Spiel beginnt von Neuem.
Der Füllhahn 61 enthält hier nur eine Kammer, es können aber auch zwei und mehr solcher Kammern angebracht werden, die durch geeignete Kanalführung und Drehgeschwindigkeit nach einander zur Wirkung, kommen.
Natürlich könnte die Maschine auch doppeltwirkend eingerichtet sein.
Die angegebenen Constructionen enthalten eine Wärmeverlustquelle, indem der im Arbeitscylinder ausgenutzte Dampf mit der Heizflüssigkeit zusammen abgeführt wird, wodurch letztere diesen Abdampf, dessen Temperatur durch die Expansion gesunken ist, noch ferner erwärmt, ohne dafs hiermit eine Kraftabgabe verbunden ist.
Es ist daher unter Umständen vorzuziehen, den Dampf in diesem Arbeitscylinder nicht vollständig auszunutzen, also den Arbeitscylinder mit geringer Expansion zu betreiben, darauf Heizflüssigkeit und Dampf in einen Behälter oder Scheider zu leiten, dort die Heizflüssigkeit von dem Dampf zu trennen und nun den Dampf in einem oder mehreren Dampfcylindern gewöhnlicher Construction für sich auszunutzen.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, dafs Heiz- und Arbeitsflüssigkeit trotz des kurzen Weges, den die Mischung zurücklegt, behufs Temperaturausgleich auf das Innigste gemischt werden.
Diese Mischung kann man leicht dadurch bewirken, dafs man an Stellen, welche das Gemisch passirt, geeignete Hindernisse, wie durchlochte Scheiben etc., einschaltet.
Manchmal kann es auch vortheilhafter sein, vor den Dampfeinlässen besondere Mischgefäfse anzuwenden, wodurch man auch die Zeit zum Ausgleich der Temperatur verlängern kann.
In den Fig. 5 bis 7 sind solche Mischgefäfse in drei Ausführungsformen dargestellt.
Bei Fig. 5 enthält der Schieber a an jedem Ende ein mit einem Entlüftungsventil b versehenes Gefäfs c c\ welches mit Oeffnungen dd' in der Art versehen ist, dafs bei geeigneter
Steuerung das Kraftgemisch in das eine oder andere Gefäfs durch die Zuführungsleitung e e' eintreten und bei entsprechender Stellung des Schiebers α in den Maschinencylinder f über oder unter den Maschinenkolben g treten kann. Der Schieber α eilt dem Kolben um die Breite des Einströmungskanales nach, so dafs, wenn der Kolben g seine höchste Stellung erreicht, der Schieber gerade das obere Mischgefäfs c öffnet, so dafs das in letzterem befindliche Kraftgemisch (beispielsweise hocherhitztes OeI und Wasser) in den Maschinencylinder/über den Kolben g eintreten kann, wahrend das untere Mischgefäfs c' mit der Zuführungsleitung e e' in offener Verbindung steht und mit frischem Gemische gefüllt wird.
Der Kolben g wird von dem sich aus dem Oelwassergemisch entwickelnden Dampf nach unten getrieben. Bewegt sich der Schieber a ebenfalls nach unten, so schliefst das Gefäfs c den Zuflufs des Kraftgemisches zum Cylinder f ab, und während nun das obere Ende der Zuflufsleitung e' mit dem entleerten Gefäfse c in offene Verbindung tritt, schliefst das untere Gefäfs c' das untere Ende der Zuflufsleitung e' ab. In der untersten Stellung des Kolbens g hat sich dann auch der Kolbenschieber a so weit nach unten bewegt, dafs nunmehr das Oelwassergemisch aus dem unteren Gefäfs c' in den Cylinder unter den Kolben g tritt. Bei der Kölbenbewegung waren die Ventile h und h' in irgend einer Weise gesteuert, so dafs der Abdampf und das ausgenutzte OeI hierbei von dem Kolben verdrängt werden konnten; das Gemisch gelangt in die mit einander communicirenden Räume z, um von dort in dem Ableitungsrohre k weitergeführt zu werden. Der Schieber α könnte natürlich auch als Flachschieber ausgebildet sein.
Fig. 6 zeigt die Anordnung von festen Mischgefäfsen cc', in denen durch das ein- und ausströmende Oelwassergemisch Mischer IV hin- und herbewegt werden.
Das Oelwassergemisch sei in das. Mischgefäfs c' eingetreten und der im Maschinencylinder f nach Oeffnung des Ventiles h entwickelte Dampf treibt den Cylinderkolben aufwärts, so strömt während dieses Vorganges frisches Oelwassergemisch durch Rohr k in das Mischgefäfs c und füllt dasselbe bei geschlossenem Einlafsventil h' nahezu an, was durch Anordnung des Entlüftungs- bezw. Sicherheitsventiles b ermöglicht wird. In diesem Mischgefäfs ruht lose der Mischer /, welcher aus einer Anzahl fein gelochter, an einer gemeinsamen Stange befestigter Platten besteht, und welcher beim Einströmen des OeI- und Wassergemisches hochgehoben wird, wie dies Fig. 6 oben zeigt. Innerhalb der Zeit, in welcher der Maschinenkolben seinen Hub ausfuhrt, sinkt der Mischer Z infolge seines eigenen Gewichtes nieder, und da hierbei das Flüssigkeitsgemisch durch die feinen Bohrungen der Mischerplatten hindurchdringt, erfolgt eine innige Mischung von OeI und WTasser, sowie ein Temperaturausgleich beider Stoffe. Da der Mischbehälter c vollständig abgeschlossen ist, kann sich in demselben auch kein Dampf entwickeln, sondern erst wenn der Kolben seine Aufwärtsbewegung beendet hat, und die Umsteuerung erfolgt ist, also Ventil /?' sich öffnet, kann die Dampfentwicklung erfolgen.
Nachdem das Ventil h geschlossen ist, füllt sich der entleerte Mischbehälter c' durch Rohr k' mit frischem Kraftgemisch, der Mischer /' wird hochgehoben und das soeben geschilderte Spiel wiederholt sich nun in dem Mischbehälter, c'. Bei der in Fig. 6 dargestellten Vorrichtung ist für jedes Cylinderende nur ein Mischgefäfs c bezw. c' vorgesehen, doch kann man auch, für jedes Cylinderende zwei oder mehrere solcher Mischgefäfse benutzen, die der Reihe nach in Thätigkeit treten, so dafs bei jedem Kolbenhübe stets eines der Mischgefäfse entleert bezw. gefüllt wird. Durch diese Vervielfältigung wird die Zeit zur Austauschung der Wärme für je ein Gefäfs um die Zeit einer Umdrehung der Maschine verlängert und dadurch die vollkommene Ausnutzung des Kraftgemisches noch mehr gesichert.
Man kann auch den in Fig. η im Längsschnitt dargestellten Mischapparat anwenden, der gleichzeitig beide Cylinderenden versorgt und mit einer Ausrückvorrichtung für die Speisevorrichtung verbunden ist, durch die die Heiz- und die Arbeitsflüssigkeit dem Mischapparate zugeführt werden.
Das Rohr k, welches das Kraftgemisch zuführt, mündet in den theilweise durchlochten Cylinder m, der in das mit dem Entlüftungsventile b versehene Mischgefäfs c hineinragt und einen leichtgehenden Kolben n führt, an dessen Stange eine Reihe schräg gestellter, gelochter Platten ο befestigt sind, hinter denen eine ebenfalls durchlochte senkrechte Platte ο' angeordnet ist. Gegen diese Platte o' drückt eine Feder p, die ihren Stützpunkt in der Abschlufsplatte des Mischgefäfses findet, von der aus die Vertheilung des Gemisches nach dfen Enden des Dampfcylinders erfolgt. Die durch Pumpen etc. in das Rohr k gedrückte Flüssigkeit drückt unter Anspannung der Feder ρ den Kolben n zurück, wobei die durchlochten Scheiben ο o' eine innige Mischung der sich in dem Mischapparate befindenden Arbeitsflüssigkeit mit der Heizflüssigkeit bewirken.
Der Vorschub des Kolbens n erfolgt so weit, bis die Löcher des Cylinders m frei werden und so eine dem Hub der Pumpen entsprechende neue, roh gemischte Menge von OeI und Wasser in das Mischgefäfs c eindringen kann.
Während der Zeit, in welcher die Pumpen keine Flüssigkeit in den Mischapparat fördern, also auch bei dem Hubwechsel der Pumpen, drückt die vorher zusammengeprefste Feder ρ die Mischer wieder zurück, wobei eine erneute Mischung der Arbeits- mit der Heizflüssigkeit erfolgt.
Steigt der Flüssigkeitsspiegel im Gefäfse c, so steigt er · auch in dem seitlich angeordneten Gefäfse q, das durch das biegsame Rohr r mit dem unteren und durch das biegsame Rohr r' mit dem oberen Theile des Mischgefäfses e verbunden ist. Das Gefäfs q hängt an dem einen Arm des zweiarmigen Hebels s, dessen anderer Arm durch Gewicht u belastet und mit der die Ausrückvorrichtung für die Pumpen bewirkenden Stange /"verbunden ist. Das Gefäfs q bildet also eine sich automatisch verändernde Belastung des Hebels s, so dafs derselbe sich bewegt und dadurch die Ausrückstange i anhebt, wenn die Pumpen mehr Gemisch fördern, als zur Speisung der Kraftmaschine verbraucht wird. Die Mischer / /' (Fig. 6), sowie ο ο' (Fig. 7) können auch durch andere Mittel bewegt werden. Sind die Flüssigkeiten schon vorher genügend gemischt, so dafs es nur auf die Verlängerung der Zeit des Temperaturausgleiches ankommt, so können die Mischer auch weggelassen werden. Wird als Kraftmaschine eine Dampfturbine verwendet, so wird Heiz- Und Arbeitsflüssigkeit einfach, in das Zuleitungsrohr zur Düse eingepumpt. Man kann dann wieder den erzeugten Dampf allein oder in Mischung mit der Heizflüssigkeit verwenden.
Wenn man in den erhaltenen Dampf, welcher von der ausgenutzten und gekühlten Heizflüssigkeit getrennt ist, neue Heizflüssigkeit einspritzt, so läfst sich das Verfahren auch zum Ueberhitzen des Arbeitsdampfes verwenden.
Die Geschwindigkeitsregelung der Kraftmötore erfolgt bei all den angeführten Constructionen durch Veränderung der Züführungsmenge der Arbeitsflüssigkeit oder der Heizflüssigkeit, oder der Arbeits- und der Heizflüssigkeit, oder auch in irgend einer anderen gebräuchlichen Art.
Bei Benutzung comprimirter oder verflüssigter Gase als Arbeitsflüssigkeit werden dieselben naih dem Passiren des Condensators durch ein'e besondere Pumpe verdichtet, oder Heizkessel und Condensator, oder auch nur der letztere stehen unter dem Drucke des comprimirten bezw. verflüssigten kalten, also nicht unter dem Arbeitsdruck stehenden Gases. In der Maschine wird dann nur der Druck ausgenutzt, welcher der Differenz des kalten und des erwärmten Gases entspricht. Während bisher in der Dampfmaschinenpraxis ein allzu hoher Dampfdruck möglichst vermieden wurde, und zwar hauptsächlich der.Unsicherheit der gefährlichen Dampfkessel wegen, fällt diese Beschränkung bei Anwendung des neuen Verfahrens fort. Der Heizkessel kann, jede beliebige Gröfse haben, da in ihm kein Gefahr bringender Druck herrscht; die Theile, in denen Druck herrscht, können von so kleinen Dimensionen und so stark gehalten werden, dafs sie auch für den höchsten Dampfdruck explosionssicher sind.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    ι . Verfahren zum Erzeugen hochgespannter Dämpfe oder Gase unter Vermeidung von Dampfkesseln, dadurch gekennzeichnet, dafs vor der Arbeitsleistung eine bestimmte Menge hocherhitzter, aber nicht siedender Flüssigkeit (z. B. OeI) mit einer bestimmten Menge einer anderen Flüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt (z. B. Wasser) derartig innig gemischt wird oder beide in einander fein vertheilt werden, dafs die Wärme der hocherhitzten Heizflüssigkeit zur Verdampfung der Flüssigkeit von niedrigerem Siedepunkt benutzt wird, worauf dann die höher siedende Flüssigkeit wieder abge- - schieden und die verdampfte Flüssigkeit wieder condensirt werden kann.
  2. 2. Eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens unter 1., gekennzeichnet durch einen offenen oder geschlossenen Heizkessel / für die Heizflüssigkeit und durch einen Sammelbehälter bezw. Condensator 23 für die Arbeitsflüssigkeit, von denen jeder mit einer Speisevorrichtung (ζ. Β. Pumpe 4 und 6) in Verbindung steht, die die Maschine, unter Einschaltung einer geeigneten Regelungsvorrichtung, mit den entsprechenden Flüssigkeiten je nach der veränderlichen Leistung versorgt.
  3. 3. Bei der Vorrichtung nach Anspruch 2 die Anordnung von festen oder beweglichen Hohlgefäfsen e (Fig. 5 bis 7) vor den Dampfeinlässen der Kraft- oder Arbeitsmaschine zum Mischen und zum Temperaturausgleich der beiden Flüssigkeiten.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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