DE121231C

DE121231C -

Info

Publication number: DE121231C
Application number: DENDAT121231D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bisher bekannten Rollen- und Kugelführungen für Schubladen, Schiebethüren u. dergl. dienten die in senkrechter Ebene umlaufenden Rollen oder Kugeln lediglich zur Aufnahme des Schubladengewichtes oder des senkrecht gerichteten Druckes, konnten jedoch bei in waagrechter Richtung ausgeübter Stofs- oder Druckwirkung ein seitliches Festklemmen der Schublade beim Hineinschieben derselben nicht verhindern.

Dieser Uebelstand wird nach vorliegender Erfindung dadurch vermieden, dafs je eine Führungskugel in eine besondere Pfanne sowohl an der beweglichen Thür bezw. Schublade als auch an der festen Laufleiste eingelassen ist, welche Kugeln beim Hineinschieben oder Herausziehen des beweglichen Theiles in entsprechenden Nuthen der entgegenstehenden Fläche geführt werden. Es wird somit die in der Pfanne des beweglichen Theiles gelagerte Kugel in einer Nuth der am Kasten befestigten Laufleiste geführt, während die in letzterer in feststehender Pfanne gelagerte Kugel in die entsprechende Führungsnuth der Schublade fafst.

Die Erfindung besteht ferner darin, dafs bei Anwendung dieser Kugelführung auf Schiebethüren dieselben in ihrer Endlage ohne Anwendung von besonderen Gelenken oder dergl. senkrecht zur Schubrichtung herumgeklappt werden können.

Der im Vorstehenden seinen allgemeinen Merkmalen nach gekennzeichnete Erfindungsgegenstand soll in Folgendem an Hand der zwei Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung nach Einrichtung, Wirkungsweise und Zweck näher erläutert werden.

Fig. ι bis 10 zeigen die Kugel führung für ein Bücherregal, welches mit einer in die waagrechte Lage aufzuklappenden und einschiebbaren Thür versehen ist, und zwar ist in

Fig. ι und 2 das Regal mit geschlossener Thür in Vorder- bezw. Seitenansicht veranschaulicht.

In Fig. 3 ist die Thür in die waagrechte Endlage eingeschoben dargestellt.

Fig. 4 und 5 sind waagrechte Schnitte nach Linie 4-4 bezw. 5-5 der Fig. 3.

Fig. 6 zeigt die Thür in halb geöffneter Stellung.

In Fig. 7 ist der obere Theil des Regales mit Führungsnuthen und der in ihm gelagerten Kugel veranschaulicht.

Fig. 8 ist ein Schnitt nach Linie' 8-8 der Fig. 7·

In Fig. 9 ist ein Theil der Thür dargestellt mit der Führungsnuth bezw. Kugel, welche den in Fig. 7 dargestellten Theilen entsprechen.

Fig. ι ο ist ein Schnitt nach Linie 10-10 der Fig. 9.

Fig. 11 bis 15 stellen eine Schublade mit vorliegender Kugelführung dar, und zwar zeigen

Fig. 11 und 12 die Laufleisten bezw. die Schublade in schaubildlicher Darstellung,

Fig. 13 die an der Schublade befestigte Laufleiste.

Fig. 14 ist ein senkrechter·. Querschnitt durch Schublade und Kasten,

Fig. 15 ein Längsschnitt nach Linie 15-15 der Fig. 14.

Wie aus Fig. ii bis 13 ersichtlich, sind die auf beiden Seiten des Kastens 11 angeordneten Laufleisten 20 je mit einer in der Längsrichtung verlaufenden Nuth 2 versehen und am anderen Ende derselben ist je eine Kugel 9 in besonderer Pfanne gelagert.

Ebenso tragen die am Boden der Schublade sitzenden Lauf leisten 21 je eine Längsnuth 8, sowie am hinteren Ende eine in einer Pfanne gelagerte Kugel 3. Die Anordnung dieser Theile ist derart getroffen, dafs, wie aus Fig. 14 zu ersehen ist, beim Herausziehen oder beim Einschieben der Schublade die in einer Pfanne derselben gelagerte Kugel 3 sich in der correspondirenden Nuth 8 der am Kasten 11 sitzenden Lauf leiste 21 führt, während gleichzeitig die am vorderen Theil der Kastenlaufleiste 20 gelagerte Kugel 9 die Schublade in der Weise führt, dafs sie in die Nuth 8 der Schubladenlauf leiste 21 gleitet.

Aufserdem erhält die Schublade noch dadurch Führung, dais an der oberen Kante der Rückwand zu beiden Seiten je eine Kugel 22 in einer Metallpfanne 25 gelagert ist, welche in einer Nuth 23 (Fig. 11 und 14) der darüber angeordneten Laufleiste 24 gleitet.

Die in Fig. 1 bis 10 dargestellte Ausführungsform eignet sich in vorzüglicher Weise als Führung von verschiebbaren Thüren zum Abschlufs von Bücherregalen.

Wie aus Fig. 2, 3, 4 "und 7 ersichtlich, sind im oberen Theil der Seitenwandungen 11 des Regales eine in waagrechter Richtung verlaufende Führungsnuth 2 und unterhalb derselben eine Pfanne' zur Aufnahme einer Kugel 9 vorgesehen. Die Nuth 2 ist von solcher Länge,, dafs sie nach vorn hinaus in schräger Richtung oberhalb der Kugel endet und hierselbst einen Anschlag 7 bildet, und zwar mufs die Verlängerung über die Kugel 9 hinaus so lang sein, dafs eine am Anschlag 7 liegende gleich grofse Kugel in waagrechter Richtung so weit über die Kugel 9 hinaus liegt, als Kugel 9 unterhalb der Nuth 2 liegt. Die Thür 12 ist in waagrechter Richtung derart geführt, dafs bei der Bewegung nach der einen oder anderen Richtung hin die in einer Pfanne der Thür 12 gelagerte Kugel 3 in der Führungsnuth 2 des Kastens 11 (Fig. 4) gleitet und die darunter befindliche Nuth 8 (Fig. 5) zur Aufnahme der im Kasten 11 gelagerten Kugel 9 dient. Bei der vorstehend beschriebenen Kugelführung nehmen die Kugeln, welche zunächst zwischen den Gleitflächen eine unmittelbare Berührung verhindern und somit die gleitende in eine rollende Bewegung überführen sollen, bei der Bewegung des verschiebbaren Theiles nicht nur das in senkrechter Richtung wirkende Gewicht, sondern auch diejenigen Stofswirkungen auf, die in waagrechter Ebene unter beliebigem Winkel zur Bewegungsrichtung· ausgeübt werden und das Bestreben hervorrufen könnten, den beweglichen Theil beim Zurückschieben festzuklemmen.

Beim Herausziehen wird die Thür 12 des Bücherregales durch die in die Nuth 8 eintretende Kugel 9 zwangläufig in waagrechter Richtung geführt, und zwar so lange, als die in die Thür eingelassene, sich in der Nuth 2 des Kastens 11 führende Kugel 3 sich hinter der Kugel 9 befindet und mit dieser einen Hebelarm bildet. Wird die Länge dieses Hebelarmes gleich Null, d. h. liegen beide Kugeln 3,9 über einander oder tritt beim weiteren Herausziehen der Thür die Kugel 3 in den über die Pfanne der Kugel 9 hinaus verlängerten Theil der Führungsnuth 2 ein (Fig. 6), so klappt die Thür 12 um Kugel 3 als Drehzapfen von der waagrechten in die senkrechte Lage herunter, wobei sich Führungsnuth 8 der Thür in der Kugel 9 nach aufwärts und gleichzeitig Kugel 3 in der Nuth 2 entsprechend dem festgelegten Abstand der Nuth 8 von der Kugel 3 verschiebt.

Umgekehrt kann dann die Thür 12 von der senkrechten in die waagrechte Lage aufgeklappt und dann eingeschoben werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Kugelführung für Thüren, Schubladen u. dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs je eine Führungskugel (3, 9) in eine Pfanne am inneren Theil der beweglichen Thür bezw. Schublade (12) und am vorderen Theil der feststehenden Laufleiste eingelassen ist, welche Kugeln beim Hineinschieben oder Herausziehen des beweglichen Theiles in entsprechenden Nuthen (2 bezw. 8) der entgegenstehenden Flächen geführt werden.

2. Kugelführung für Thüren, Schubladen u. dergl. nach Anspruch 1, welche ein Herumklappen der in waagrechter Richtung zwangläufig geführten Thür (12) in ihrer Endlage dadurch ermöglicht, dafs die in der Thür gelagerte Kugel (3) in den über die Pfanne der in der Laufleiste gelagerten Kugel (9) hinaus verlängerten Theil der Führungsnuth (2) in der Laufleiste (Fig. 6) eintritt, wobei sich die Führungsnuth (8) der Thür in der Kugel (9) der Laufleiste nach aufwärts und gleichzeitig die Kugel (3) der Thür in der Nuth (2) der Lauf leiste entsprechend dem festen Abstand von Nuth (8) und Kugel (3) in der Thür verschiebt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.