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Spitzennadel für Wirk- und Strickmaschinen Die Erfindung bezieht sich.
sowohl auf starr befestigte als auch auf einzeln bewegliche Spitzennadeln für Wirk-
und Strickmaschinen.
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Eine bekannte Spitzennadel ist - in den F i g. 1, 2 und 3 der Zeichnung
dargestellt. Dabei zeigt F i g. 1 die Spitzennadel mit geöffneter Spitze, Fig. 2
mit zum Auftragen einer Masche geschlossener Spitze und F i g. 3 mit beim Abschlagen
einer Masche halbgeöffneter Spitze, In allen diesen Figuren ist der Schaft mit 10,
der Kopf mit 11, die Spitze mit 12-und die Zasche mit 13 bezeichnet. Die
eigentliche Spitze 121 der bekannten Spitzennadel ist gegenüber .dem vom
Kopf 11 ausgehenden Teil 122 der Spitze 12 von der Kröpfung 124 ab um einen spitzen
Winkel a zum Schaft 10 hin (bei horizontal angeordneter Nadel also nach unten)
abgebogen.
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Dies hat mehrere Nachteile zur Folge. So muß eine auf dem Schaft 10
hängende Masche 14 beim »Auftragen« auf die durch eine Presse 15 geschlossene Spitze
12 (F i g: 2) einendem Winkel ß entsprechenden steilen Anstieg auf dem Spitzenteil
121 zurücklegen. Kurze Maschen werden dabei bis zum Überschreiten der Kröpfung 124
(vgl. F'i g. 1 und 2) stark gedehnt und öfter auch zerrissen. In jedem Fall aber
hat die infolge des- Reibungswiderstandes an dem steilen Anstieg den Abschlagwerkzeugen
nachhinkende und sich schräg .stellende Masche 14 'das Bestreben, entgegen der Wirkung
- der sie zum Kopf 11 hinschiebenden Absehlagwerkzeuge (z: B. Abschlagplatinen)
in Richtung des Pfeiles 16 (Fi g. 2) auf den Schaft 10 zurückzugleiten: Geschieht
dies, so .entstehen in der Wäre sogenanhte »Prdßfehler«, In der Praxis wird dann:
meist abgenommen, dieser Fehler sei auf ein unvollständiges' Schließen der Spitze
zurückzuführen. Es wird daher versucht, den Fehler durch schärferes Andrücken der
Presse 15 zu beheben. Durch dieses »Überpressen« wird aber nicht der eigentliche
Fehler behoben, sondern die empfindliche Spitze so stark verbogen, daß sie nach
kurzer Zeit an der Kröpfung 124 bricht.' Wenn man nun den Ansteigwinkel ß kleinhalten
will, so muß man. den Spitzenteil 121 möglichst lang machen. Dies hat aber wiederum
zur Folge, daß das freie Ende 123 des langen Spitzenteiles 121 neben die Zasche
13 greift, sobald die Spitze 12 von der Presse 15 auch nur wenig zur Seite gedrängt
wird: Die von den Abschlagwerkzeugen zum Kopf 11 hin bewegte Masche 14 bleibt "dann
an der Spitze 123 hängen. Dies führt neben Warenfehlern zum Bruch der Spitzennadel,
Durch die Verlängerung des Spitzenteiles 121 wird aber auch der Weg a1 sehr lang;
welchen die im Sinne der Auftragbewegung vor dem Spitzenende 123 auf dem Schaft
10 hängende Masche 14 beim »Auftragen«. bis auf die Höhe der Presse 15 zurücklegen
muß.
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Abgesehen davon, daß die Spitzennadel infolgedessen sehr weit ungestützt
über das Nadelbett hinausragt und daher zum Verbiegen neigt, ist der lange Auftragsweg
a1 bei einzeln beweglichen Spitzennadeln von besonderem Nachteil, weil dadurch die
Schloßteile, welche das Abziehen der Spitzennadeln bewirken, sehr steil. werden
und die ortsfeste Presse 15 zu lange auf der gehärteten und daher verhältnismäßig
spröden Spitze gleitet: Ein weiterer Nachteil. -der bekannten Spitzennadel besteht
darin, daß nach Beendigung des Auftragen5 (F i g. 3) die nicht mehr von der Presse
15 belastete und daher sich wieder öffnende Spitze 12 in ihrem Teil 122 eine gegen
den Kopf 11 gerichtete Neigung annimmt, so daß die nunmehr auf dem Teil 122
hängende Masche 14 das Bestreben hat, unter dem Zug des Warenabzuges in Richtung
des Pfeiles 17 über den Kopf 11 hinaus abzugleiten, auch wenn (z. B. infolge Stillstandes
der Maschine) keine Abschlagwerkzeuge mehr auf die Masche 14 einwirken. Dieses »Abwerfen«
der Ware kann sehr verhängnisvoll werden, wenn der Stillstand der Maschine infolge
Fadenbruchs. eintrat und sich im Kopf 10 kein neuer Faden 18 befindet, über welchen
die Masche 14 abgeschlagen werden könnte. Es entsteht darin ein Loch in der Ware.
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Bei mehrfädigem Arbeiten gleiten ferner die abzuschlagenden Maschen
leicht übereinander, was eine unsaubere Plattierung zur Folge hat.
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Die besprochenen Nachteile sollen erfindungsgemäß dadurch behoben
werden, daß das Ende der
Spitze von der Kröpfung ab um einen spitzen
Winkel vom Schaft weg abgewinkelt ist. Durch diese erfinderische Maßnahme ist somit
die Spitze bei waagerechtem Nadelschaft nicht wie bisher nach unten, sondern vielmehr
nach, oben gerichtet.
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In den Zeichnungen ist die erfindungsgemäße Spitzennadel dargestellt.
Es zeigt F i g.1 a die Spitzennadel mit geöffneter, F i g. 2 a mit geschlossener
und F i g. 3 a mit halbgeöffneter Spitze.
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Die dargestellte Spitzennadel hat einen Schaft 210, einen Kopf 211,
eine Spitze 212 und eine Zasche 213. Der Spitzenteil 2121 ist erfindungsgemäß gegenüber
dem an den Kopf 211 anschließenden Spitzenteil 2122 von der Kröpfung 2124 ab um
einen spitzen Winkel 8 vom. Schaft 210 weg abgewinkelt, d. h. bei horizontal
angeordneten Spitzennadeln ragt der Spitzenteil 2121 schräg nach oben (F i g. 1
a).
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Damit sind mehrere Vorteile verbunden. So verläuft bei geschlossener
Spitze (F i g. 2 a) die Oberkante des Spitzenteiles 2121 parallel zur Unterkante
des Schaftes 210, bei horizontal angeordneter Spitzennadel also waagerecht, und
nimmt beim geringsten Öffnen der Spitze sofort eine Lage ein, in welcher sie in
Richtung zum Kopf 211 hin geneigt ist. Beim Auftragen einer Masche 214 auf
die geschlossene Spitze 212 hat die Masche daher nicht mehr wie bisher die Neigung,
von dem abgewinkelten Spitzenteil 2121 auf den Schaft 210 zurückzugleiten. Die Masche
214 wird vielmehr den Abschlagwerkzeugen ohne Widerstand folgend auf den schräg
zum Kopf 211 hin abfallenden Oberkanten der Zasche 213 in Richtung des Pfeiles 216
bis unmittelbar vor die Presse 215 gleiten, in deren Berührungspunkt die geneigten
Oberkanten der Zasche 213 und die zur Unterkante des Nadelschaftes 210 parallele
Oberkante des Spitzenteiles 2121 einander schneiden. Bei dieser Auftragbewegung
berührt die Masche 214 den Spitzenteil 2121 überhaupt nicht. Erst nach der Freigabe
durch die Presse 215 übernimmt die sich federnd öffnende Spitze 212 wie eine Schaufel
die aufgetragene Masche 214 und verhütet durch die- zum Kopf 211 hin, gerichtete
Neigung ihres Spitzenteiles 2121 ein Zurückgleiten der aufgetragenen Masche auf
den Schaft 210.
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Infolge der bei geöffneter bzw. sich öffnender Spitze in Richtung
zum Kopf 211 hin gerichteten Neigung des Spitzenteiles 212; kann man ferner - ohne
ein Zurückgleiten der aufzutragenden Masche 214 befürchten zu müssen - den Angriffspunkt
der Presse 215 zwischen das freie Ende 2123 und die Kröpfung 2124 des Spitzenteiles
2121 legen. Es ist daher möglich, bei gleicher Hebellänge b des Preßmoments die
Gesamtlänge der Spitze 212 gegenüber bisher um nahezu 25% kürzer zu machen, was
wiederum - wie ein Vergleich der F i g. 1 und 1 a zeigt - eine Verkürzung des Auftragsweges
a2 um ungefähr 60 % zur Folge hat. Der verkürzte Auftragweg a2 bietet wiederum die
Möglichkeit, die Ar--beitsgeschwindigkeit der Maschine zu steigern. Bei einzeln
beweglichen Nadeln kann man außerdem die Neigung der Abziehschloßteile weniger steil
machen. Weiter ist es möglich, die Spitze 212 dünner ' zu machen und damit den Preßdruck
und den Verschleiß an Spitze und Presse zu verringern.
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Da der Spitzenteil 2121 außerdem beim Schließen nicht wie bisher mit
seinem freien Ende 2123 sondern mit seiner Kröpfung 2124 zuerst in die Zasche
213 greift (F i g. 1 a, punktierte Linie), kann es nicht mehr vorkommen,
daß die Spitze 2123 beim Schließen neben die Zasche 213 greift und die von
den Abschlagwerkzeugen gegen den Kopf hin bewegte bzw. bei einzeln beweglichen Spitzennadeln
festgehaltene Masche aufspießt.
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Ein Vergleich der F i g. 1 und 1 a zeigt ferner, daß die Zasche 213
der erfindungsgemäßen Spitzennadel wesentlich kürzer und weniger tief wird als die
Zasche 13 der bekannten Spitzennadel. Der Schaft 210 der neuen Spitzennadel wird
also weniger geschwächt als der Schaft 10 der bekannten Spitzennadel.
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Während bei der bekannten Spitzennadel (F i g. 1) der Spitzenteil
122 bei geöffneter Spitze eine gegen den Kopf 11 gerichtete Neigung aufweist, welche
bei horizontal angeordneter Spitzennadel das »Abwerfen« der Ware begünstigt, ist
-es bei der erfindungsgemäßen Spitzennadel infolge der nach oben gerichteten Abwinkelung
.des Spitzenteiles 2121 möglich, bei gleicher Öffnungsweite h den Spitzenteil 2122
der . geöffneten Spitze parallel zum. Schaft 210 verlaufen zu lassen (F-i g.'. 1
a). Die auf der Spitze 212 hängende Ware hat daher bei ausgeschaltetem Abschlag
nicht mehr die Neigung, über den Kopf 211 nach außen abzugleiten. Sie ist vielmehr,
vor allem bei kurzen Maschen, eher bestrebt, in Richtung des Pfeiles 217 (F i g.
3 a) vom Kopf 211 weg nach innen zu gleiten. .
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Ein weiterer Vorteil - der erfindungsgemäßen Spitzennadel besteht
darin, daß ihr Spitzenteil2121 nicht mehr wie der Spitzenteil 121 der bekannten
Spitzennadel mit. seinem freien Ende 2123 auf dem Grund der Zasche 213 aufsteht
(F i g. 2), sondern mit seiner ganzen; dem Schaft 210 zugekehrten Kante (in F i
g. 2 a also seiner Unterkante) auf dem der Neigung dieser Kante entsprechend geneigten
Grund der Zasche 213 aufliegt und durch diese als starrer Anschlag wirkende Auflage
gegen jede weitere Verbiegung geschützt ist. Die Spitze kann daher durch den Druck
der Presse 215 nicht mehr wie bisher bis zum Bruch verbogen werden, denn es gibt
für das Einstellen der Preßtiefe nur eine ganz bestimmte, durch den Anschlag des
Spitzenteiles 2121 begrenzte Schließstellung der Spitze.
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Schließlich sei noch als vorteilhaft erwähnt, daß infolge der vom
Schaft weg gerichteten Abwinkelung des Spitzenteiles 2121 sich ein vom Spitzenende
2123 gegen den Kopf 211 hin trichterförmig verlaufender Einlauf ergibt, welcher
das sichere Einführen eines neuen Fadens 218 in den Kopf 211 begünstigt, während
bei der bekannten Spitzennadel (F i g.1) das Spitzenende 123 spießartig gegen die
Einlauföffnung gerichtet ist.
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Nicht unerwähnt darf auch bleiben, daß man infolge der schlankeren
Spitze eine kleinere und festere Masche herstellen kann, welche das Warenbild erheblich
verbessert.