DE1211619B - Verfahren zur Herstellung von perfluorierten oder monochlorperfluorierten Fettsaeuren und deren Fluoriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von perfluorierten oder monochlorperfluorierten Fettsaeuren und deren Fluoriden

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DE1211619B
DE1211619B DEP30182A DEP0030182A DE1211619B DE 1211619 B DE1211619 B DE 1211619B DE P30182 A DEP30182 A DE P30182A DE P0030182 A DEP0030182 A DE P0030182A DE 1211619 B DE1211619 B DE 1211619B
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DE
Germany
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acid
iodide
fluorides
reaction
perfluorinated
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DEP30182A
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English (en)
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Murray Hauptschein
Chester Lawrence Parris
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Pennwalt Corp
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Pennsalt Chemical Corp
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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07c
Deutsche KL: 12 ο-11
1211619
P30182IVb/12o
14. September 1962
3. März 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von perfluorierten oder monochlorperfluorierten gesättigten Fettsäuren und deren Fluoriden der allgemeinen Formel RfCFaCOB, in der Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Monochlorperfluoralkylrest und B entweder OH oder F bedeutet.
Die hochfluorierten Carbonsäuren und deren Fluoride sind wertvolle Verbindungen mit ausgezeichneten Eigenschaften. Diejenigen mit vergleichsweise großer Kettenlänge, z. B. mit 6 Kohlenstoffatomen oder mehr, werden vor allem in Form ihrer Salze oder anderer Derivate als oberflächenaktive Mittel und für andere Anwendungsgebiete, bei denen man sich den Vorteil ihrer extrem niedrigen Oberflächenspannung zunutze macht, sehr geschätzt. Wenn eine Schicht einer vergleichsweise langkettigen perfluorierten Carbonsäure oder eines ihrer Derivate an einer Oberfläche adsorbiert oder chemisch gebunden wird, verleiht diese Schicht dieser Oberfläche sowohl wasser- wie ölabweisende Eigenschaften.
Bisher wurden perfluorierte Fettsäuren und ihre Fluoride mit 3 und mehr Kohlenstoffatomen nach verhältnismäßig kostspieligen Verfahren hergestellt. Meist wurden sie durch elektrochemische Fluorierung der entsprechenden Kohlenwasserstoffe in flüssigem Fluorwasserstoff nach einem Verfahren hergestellt, wie es in der USA.-Patentschrift 2 519 983 beschrieben ist. Bei diesem Verfahren sind jedoch die Ausbeuten niedrig, besonders wenn vergleichsweise langkettige Verbindungen mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen hergestellt werden sollen.
Ebenso ist es bekannt, perfluorierte Fettsäuren durch Oxydation von Perfluorolefinen, z. B. unter Verwendung einer wäßrigen Kaliumpermanganatlösung, herzustellen (»Journal of American Chemical Society«, Bd. 75. S. 2698 bis 2702, und »Journal of Chemical Society«, London, 1952, S. 4259 bis 4268). Diese Verfahren sind jedoch ebenfalls kostspielig und in technischem Maßstab nicht durchführbar.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren werden perhalogenierte Fettsäuren durch Hydrolyse von Verbindungen, die endständige Gruppen, wie —CCI3,
CFCl2 oder -CFClBr enthalten, mit rauchender Schwefelsäure hergestellt (USA. - Patentschriften 2 806 865 und 2 806 866). Ein Nachteil dieses Verfahrens ist die Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, wesentliche Mengen des Säurehalogenids direkt zu gewinnen. Gewöhnlich erhält man nur die Carbonsäuren. Wird das Säurehalogenid gewünscht, ist eine zusätzliche Verfahrensstufe erforderlich, um dieses aus der Säure, z. B. durch Behandeln mit Phosphorpentachlorid. zu erhalten. Ein weiterer Verfahren zur Herstellung von perfluorierten
oder monochlorperfluorierten Fettsäuren und
deren Fluoriden
Anmelder:
Pennsalt Chemicals Corporation, Philadelphia,
Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dipl.-oec. publ. D. Lewinsky,
Patentanwalt,
München-Pasing, Agnes-Bernauer-Str. 202
Als Erfinder benannt:
Murray Hauptschein, Glenside, Pa.;
Chester Lawrence Parris,
Morris Plains, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. September 1961
(139378),
vom 24. Juli 1962(212137)
Nachteil dieses bekannten Verfahrens ist die schwierige Gewinnung der Säure aus dem Reaktionsgemisch. Im allgemeinen verdünnt man dieses mit Wasser, woran sich langwierige und kostspielige Extraktionsprozesse anschließen. Ferner sind in manchen Fällen, wie bei Vorliegen endständiger Gruppen, wie —CFC1-2, die verhältnismäßig hohen erforderlichen Temperaturen und die langen Reaktionszeiten nachteilig, die das Verfahren erschweren und im allgemeinen die Ausbeuten herabsetzen.
Es wurde nun festgestellt, daß die Umsetzung von perfluorierten oder monochlorperfluorierten Alkyljodiden mit rauchender Schwefel säure(»Oleum«) in glatter Reaktion zu den entsprechenden perfluorierten oder monochlorperfluorierten Säureverbindungen, und zwar nach folgender allgemeiner
609 510/420
Gleichung sowohl zu den Carbonsäuren wie zu den Säurefluoriden führt.
,p2)nJ R1(CFaCFaOn-ICF8COOH + Rf(CF2CF2)„-iCF2COF
Rf stellt einen Perfluoralkyl- oder einen Monochlorperfluoralkylrest und η eine ganze Zahl, vorzugsweise von 1 bis 10 dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von perfluorierten oder monochlorperfluorierten Fettsäuren oder deren Fluoriden der allgemeinen Formel
Rf(CF2CF2)„-iCF2COB
in der Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Monochlorperfluoralkylrest, B entweder —OH oder F und η eine ganze Zahl, vorzugsweise von 1 bis 10, bedeutet, ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Jodid der allgemeinen Formel
20
Rf(CF2CFa)nJ
bei einer Temperatur von 100 bis 175°C mit rauchender Schwefelsäure mit einem SO3-GehaIt von 5 bis 70 Gewichtsprozent behandelt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat bemerkenswerte Vorteile. So erhält man nach ihm Säurefluoride unmittelbar in guter Ausbeute, wodurch sich eine zusätzliche überführung der Säure in das Säurefluorid erübrigt. Weiterhin kann man die Säure und ihr Fluorid aus dem rohen Reaktionsgemisch durch einfaches Dekantieren gewinnen, da sich dieses in zwei Schichten aus rauchender Schwefelsäure einerseits und Fettsäure plus Säurefluorid andererseits trennt. Dies vereinfacht nicht nur beträchtlich die Gewinnung der gewünschten Säureverbindungen, sondern erübrigt auch das Verdünnen des »Oleums« mit Wasser, so daß es nach Zusatz einer verhältnismäßig kleinen Menge SO3 wieder verwendet werden kann. Diese Phasentrennung erlaubt auch die direkte Gewinnung des Säurefluorids. Die Verdünnung des Reaktionsgemisches mit Wasser bei den bekannten Verfahren überführt jedes Säurefluorid praktisch quantitativ in die Säure. Außerdem arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren bei vergleichsweise niedriger Temperatur, wodurch hohe Ausbeuten und Umsätze erzielt werden. Mäßige Reaktionstemperaturen sind deshalb von Bedeutung, weil rauchende Schwefelsäure extrem korrodierend wirkt und die Schwierigkeiten beim Umgang mit dieser Verbindung bei höheren Temperaturen größer werden und weil weiter bei steigender Temperatur der Partialdruck von SO3 steigt. Da sich nun die Reaktion in der flüssigen Phase abspielt, wird in dieser die SOe-Konzentration mit steigendem Partialdruck des SO3 und demzufolge auch die Reaktionsgeschwindigkeit geringer, sofern man die Umsetzung nicht bei höherem Druck durchführt.
Die Alkyljodide Rf(CF2CF2)„J, in denen Rf und η der obigen Definition entsprechen, kann man auf beliebige Weise herstellen. Bevorzugt erhält man sie durch Umsetzung von Perfluoralkyljodiden oder MonochlorperfluoralkyljodidenmitTetrafluoräthylen. Gewöhnlich als »Telomerisation« bezeichnet, erfolgt diese Reaktion leicht bei erhöhtem Druck und einer Temperatur von ungefähr 150 bis 3000C innerhalb von V2 bis 50 Stunden. Man erhält gewöhnlich ein Gemisch aus Verbindungen, die eine verschiedene Anzahl von Tetrafluoräthyleneinheiten enthalten, die in gerader Kette aneinander gebunden sind. Falls gewünscht, kann das erfindungsgemäße Verfahren mit solchen Ausgangsgemischen durchgeführt werden, wobei man Säuregemische verschiedener Kettenlänge erhält. Man kann aber auch aus dem Telomerisat zunächst die einzelnen Jodide abtrennen und sie dann einzeln nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umsetzen.
Vorzugsweise werden Ausgangsjodide, in denen n eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet und der Rest Rf (geradkettig oder verzweigt) 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält, verwendet. Besonders bevorzugt verwendet werden Jodide, die insgesamt 7 bis 15 Kohlenstoffätome enthalten, da die aus ihnen erhältlichen Fettsäuren und ihre Fluoride nur sehr wenig in »Oleum« löslich sind und daher von ihm meist quantitativ durch einfaches Dekantieren abgetrennt werden können. Perfluorfettsäuren bzw. ihre Fluoride mit niedrigerem Molgewicht ermöglichen wohl zum Teil auch eine Phasentrennung, aber sie lösen sich teilweise in dem »Oleum« und müssen durch Extraktion od. dgl. aus diesem gewonnen werden.
Beispiele für geeignete Ausgangsjodide und die aus ihnen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
herzustellenden Säuren und Säurefluoride
Ausgangsjodide Säurederivat
(B = OH oder F)
CF3 CF3
CF3CF(CF2CF2)J CF3CF(CF2CF2^CF2COb
CF3
I
CF3
CF2C1CF(CF2CF2)2J CF2CICFCF2CF2CF2COb
^F3
j
f3
CF3CF(CF2CF2W
(Gemisch, η = 2 bis 5)
CF3CF(CF2CF2)„_iCF2COB
(Gemisch, η = 2 bis 5)
Fortsetzung
Ausgangsjodide Säurederivat
(B = OH oder F)
CF3 CF3
CF2ClCF(CF2CFa)nJ CF2ClCF(CF2CF2)„-iCF2COB
(Gemisch, η = 2 bis 5) (Gemisch, η = 2 bis 5)
CF3(CF2CF2)J CF3(CF2CFa)3CF2COB
CF3 CF3
CF3CF2CF(CF2CF2)2J CF3CF2CFCFaCF2CF2COB
CF3 CF3 CF3 CF3
CF2C1CFCF2CF(CF2CF2)2J CF2ClCF — CF2CFCf2CF2CF2COB
CF3 CF3
CF2CICF(Cf2CF2)SJ CFaClCF(CFaCFiO4CFaCOB
CF3 CF3
CF3CF(CF2CF2)4J CF3CF(CFaCFiO3CF2COB
Die Umsetzung des Jodids mit der rauchenden Schwefelsäure erfolgt bei einer Temperatur zwischen 100 und 175°C, vorzugsweise zwischen 120 und 1600C. Die Leichtigkeit, mit der diese fluorierten Jodide mit der rauchenden Schwefelsäure unter BiI-dung der entsprechenden Säureverbindungen mit hohen Umsätzen und Ausbeuten reagieren, ist überraschend angesichts der Tatsache, daß die entsprechenden Fluoride, Chloride und Bromide nicht oder nur unter wesentlich drastischeren Bedingungen vor allem hinsichtlich der Temperatur reagieren. Die Reaktionsträgheit der —CF2X-Gruppe, in der X Fluor, Chlor oder Brom bedeutet, gegenüber rauchender Schwefelsäure ist bei der Umsetzung von Monochlorperfluoralkyljodiden, die eine CF2Cl-Gruppe enthalten, ein besonderer Vorteil, z. B. bei der Überführung des Jodids
CF2Cl
in die Säure
CF3CF(CF2CFa)2J
CF2Cl
55
60
CF3CFCF2CF2CF2COOh
oder ihr Fluorid
CF2CI
CF3CFCF2CF2CF2COf
Unter den erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen werden solche Verbindungen im wesentlichen quantitativ in die Monocarbonsäure und ihr Fluorid (durch Reaktion an der —CF2J-Gruppe) ohne merkliche Bildung von Dicarbonsäure, die durch gleichzeitige Reaktion der —CF2C1-Gruppe eintreten könnte, übergeführt.
Die Konzentration an SO3 in der rauchenden Schwefelsäure liegt im allgemeinen zwischen 5 und 70 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 15 und 45%. Dieser Konzentrationsbereich wird sowohl wegen der bequemen Arbeitsweise als auch wegen der guten Ausbeuten an den gewünschten Säureverbindungen bevorzugt. Bei Verwendung höherer SO3-Konzentrationen sind höhere Drücke erforderlich. Dabei bilden sich merkliche Mengen an unerwünschten Nebenprodukten, was die Ausbeute an den gewünschten Säureverbindungen vermindert.
Das Molverhältnis von rauchender Schwefelsäure zum fluorierten Jodid ist nicht entscheidend. Für einen hohen Umsatz des Jodids zur Carbonsäure sollte das Molverhältnis von rauchender Schwefelsäure (berechnet auf den S03-Gehalt) zum Jodid 1 : 1 übersteigen und vorzugsweise zwischen 2 : 1 und 15 : 1 liegen. Die Reaktionszeit ist ebenfalls nicht entscheidend; Zeiten von 1 bis 50 Stunden und vorzugsweise von 4 bis 15 Stunden sind im allgemeinen ausreichend.
Der Reaktionsdruck braucht nur so hoch zu sein, daß das Reaktionsgemisch in flüssiger Phase gehalten wird. In manchen Fällen, in denen das Ausgangsjodid nur wenig flüchtig ist und die Reaktionstemperatur und die SO3-Konzentration verhältnismäßig niedrig sind, kann die Umsetzung bei Normaldruck ausgeführt werden; unter schärferen Bedingungen (höhere SO3-Konzentration und bzw. oder höhere Temperatur) oder bei Verwendung verhältnismäßig flüchtiger Jodide kann etwas erhöhter Druck, z. B. bis zu 3,5 atü, erforderlich sein, um das Reaktionsgemisch im flüssigen Zustand zu halten.
Soll sich möglichst viel Säurefluorid bilden, so ist es zweckmäßig, die Reaktion in dem verhältnismäßig engen Temperaturbereich von 120 bis 160^C und mit SOa-Konzentrationen von 25 bis 45% im »Oleum« durchzuführen. Im allgemeinen wächst
bei höherer Temperatur, besonders über 1600C, die Ausbeute an Säure auf Kosten des Säurefluorids; auch bei SO3-Konzentrationen unter etwa 25% tritt die gleiche Erscheinung auf.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt man nach beendeter Umsetzung des Jodids mit der rauchenden Schwefelsäure das rohe Reaktionsprodukt sich in zwei Schichten trennen, und zwar eine organische Phase, die die gewünschten Säureverbindungen enthält, und eine anorganische Phase, die im wesentlichen aus rauchender Schwefelsäure besteht. Die zwei Phasen können sauber voneinander getrennt werden. Das »Oleum« kann durch Zusatz von SO3 wieder auf eine höhere Konzentration gebracht werden und ist dann nach seiner Filtration, um feste Anteile zu entfernen, zur Wiederverwendung geeignet.
•Die organische Phase, die im allgemeinen aus einer Mischung der freien Säure und des Säurefluoride besteht, kann im Vakuum destilliert werden, womit man eine rohe Trennung in eine Säurefluoridfraktion (als Destillat) und die Carbonsäure als Rückstand erzielt, die gegebenenfalls auf übliche Art und Weise weitergereinigt werden können.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren näher.
Beispiel 1
Ein 1000-ml-Autoklav aus rostfreiem Stahl wird mit 1000 g »Oleum« mit einem Gehalt von 30 Gewichtsprozent SO3 (3,75 Mol SO3) und 250 g (0,408 Mol) des Jodids
CF3
CF2Cl — CF — (CF2CF2)SJ
35
beschickt. Der Autoklav wird dann unter Schütteln 20 Stunden auf eine Temperatur von 130 bis 1400C erhitzt. Er wird dann auf Raumtemperatur abgekühlt und der Inhalt in einen Scheidetrichter gegeben, in dem sich eine obere organische Schicht glatt von einer unteren Schicht, die im wesentlichen aus »Oleum« besteht, trennt. Die organische Schicht (190 g) wird im Vakuum destilliert. Man erhält ungefähr 101 g Destillat mit einem Siedepunkt von 77 bis 78°C/50 mm Hg, das zu ungefähr 96% aus dem Säurefluorid
CF3
CF2ClCF — (CF2CFa)2CF2COF
besteht. Der Destillationsrückstand (82g) besteht aus etwa 98% der Säure
CF3
CF2ClCF — (CF2CFsI)2CF2COOH
und etwa 2% nicht umgesetztem Jodid. Bei diesem Versuch erhält man eine Ausbeute von etwa 51% Säurefluorid und etwa 42% Säure, berechnet auf das umgesetzte Jodid.
Beispiel 2
Ein 1-1-Autoklav aus rostfreiem Stahl wird mit 800 g »Oleum« mit einem SO3-GeImIt von 30%
60
65 (3,0MoI SO3) und 300 g (0,49 Mol) des gleichen Jodids wie im Beispiel 1 beschickt und 20 Stunden unter Schütteln auf 147 bis 153° C erhitzt. Die erhaltene obere organische Schicht (228 g) wird im Vakuum destilliert, wobei man etwa 30 g Destillat mit einem Siedepunkt von 77 bis 78°C/50 mm Hg erhält. Dieses besteht zu etwa 35% aus dem Säurefluorid
CF3
CF2ClCF — (CF2CFa)2CF2COF
25% nicht umgesetztem Jodid und etwa 40% unbekannter Verbindungen. Der Destillationsrückstand besteht aus etwa 95% der Säure
CF3
CF2ClCF — (CF2CF2^CF2COOH
Die Gesamtausbeute bei diesem Versuch beträgt etwa 5% Säurefluorid und etwa 68% Säure. Die Verwendung einer höheren Temperatur bei diesem Versuch hat also eine niedrige Ausbeute an Säurefluorid zur Folge.
Beispiel 3
Ein 1-1-Autoklav aus rostfreiem Stahl wird mit 800 g »Oleum« mit einem SOs-Gehalt von 20% (2,0 Mol SO3) und 198 g (0,323 MbI) des gleichen Jodids wie in den vorhergehenden Beispielen beschickt und unter Schütteln 20 Stunden auf 130 bis 1400C erhitzt. Die erhaltene obere organische Schicht (160 g) wird im Vakuum destilliert, wobei man 54 g eines Destillates mit einem Siedepunkt von 77 bis 78°C/50 mm Hg erhält, das zu etwa 70% aus dem Säurefluorid
T'
CF2ClCF — (CF2CFa)2CF2COF
besteht. Der Rest ist hauptsächlich nicht umgesetztes Jodid. Der Destillationsrückstand (98 g) enthält etwa 78% der Säure
CF3
CF2ClCF — (CF2CFa)2CFaCOOH
während der Rest ebenfalls nicht umgesetztes Jodid ist. Bei dieser Umsetzung erhält man eine Ausbeute von etwa 28% Säurefluorid und 59% Säure. Die Verwendung von 20%igem »Oleum« — in diesem Beispiel statt 30%igem wie in den vorhergehenden Beispielen — hat eine verminderte Ausbeute an Säurefluorid zur Folge.
Beispiel 4
800 g »Oleum« mit einem SO3-Gehalt von 65% (6,5MoI SO3) und 200 g (0,327 Mol) des gleichen Jodids wie in den vorhergehenden Beispielen werden unter Schütteln 20 Stunden auf 130 bis 1400C erhitzt. Die erhaltene obere organische Schicht (136 g) wird im Vakuum destilliert. Man erhält hierbei 92 g eines Destillates mit einem Siedepunkt
von 77 bis 78O50mmHg, das zu 54°/o aus dem Säurefluorid
CF3
CFoClCF -
(CF2CF2)OCF2COF
besteht. Der Destillationsrückstand (30 g) enthält eine kleine Menge der Säure
CF3
IO
CF2ClCF — (CF2Cf2)OCF2COOH
und wesentliche Mengen einer hochsiedenden Verbindung, die wahrscheinlich folgende Zusammensetzung hat:
CF3
CFoClCF — (CFOCFo)3OSOoOSO2F
20
Diese Verbindung, die einen Siedepunkt von etwa 72 bis 827Ol mm besitzt, zersetzt sich beim Erhitzen auf über 100 C langsam zu dem Säurefluorid. Hydrolyse mit wäßriger NaOH führt zu der Säure
CF3 2S
CF2ClCF (CF2CFo)2CFoCOOH
Das Infrarotspektrum der hochsiedenden Verbindung zeigt die charakteristische SO2-Absorptionslinie bei 6,68 μ.
Die Gesamtausbeute an Säurefluorid und Säure (ohne die durch Hydrolyse der erwähnten hochsiedenden Verbindung erhaltenen Produkte) beträgt bei diesem Versuch 38 bzw. 18%. Die Bildung wesentlicher Mengen des hochsiedenden Nebenprodukts wird durch die Verwendung eines »Oleums« mit einem Gehalt unter 45% SO3 vermieden.
B e i s ρ i e 1 5
800 e. »Oleum« mit einem SO3-GeImIt von 30% (3,0 Mol SO3) und 356 g (0,5 Mol) des Jodids
CF3
CF2ClCF — (CF2CFo)4J
ίο
Versuch (berechnet auf umgesetztes Jodid) beträgt 66% Säurefluorid und etwa 26% freie Säure.
Beispiel 6
1000 g »Oleum« mit einem SO3-Gehalt von 20% und 250 g des Jodids
CF3
CF3CFCFoCFoJ
werden unter Schütteln 21 Stunden auf 130 bis 140'C erhitzt. Die erhaltene obere organische Schicht (108 g) wird bei Normaldruck destilliert, wobei man 10 g eines unter Atmosphärendruck bei 45C C siedenden Säurefluorids
CF3
45
werden unter Schütteln 20 Stunden auf 15O1C erhitzt. Die erhaltene obere organische Schicht wird im Vakuum destilliert, wobei man 127 g eines Destillats mit einem Siedepunkt von 98 bis 99°C/29 mm erhält. Dieses enthält zu etwa 83% das Säurefluorid
CF3
CF2ClCF — (CFoCFo)3CF2COF
der Rest ist hauptsächlich nicht umgesetztes Jodid. Der Destillationsrückstand (183 g) enthält etwa 22% der Säure
CF3
CF2ClCF — (CF2CF2)3CF2COOH
Auch hier ist der Rest im wesentlichen nicht umgesetztes Jodid. Die Gesamtausbeute bei diesem CF3CFCF2COF
37,4 g nicht umgesetztes Ausgangsprodukt und 51,5 g
der Säure „„
Cr3
CF3CFCF2COOH
(Kp. 1417C) erhält. Infolge ihres niedrigeren Molgewichts sind merkliche Mengen dieser Reaktionsprodukte im »Oleum« gelöst und können aus ihm z. B. durch Extraktion mit einem Lösungsmittel wie Trifluortrichloräthan C2F3Cl3 isoliert werden.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von perfluorierten oder monochlorperfluorierten Fettsäuren und deren Fluoriden der allgemeinen Formel
Rf(CFoCF2)^iCFoCOB
in der Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Monochlorperfluoralkylrest, B entweder — OH oder F und η eine ganze Zahl, vorzugsweise von 1 bis 10, bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Jodid der allgemeinen Formel
Rt(CF2CFo)nJ
bei einer Temperatur von 100 bis 175° C mit rauchender Schwefelsäure mit einem SO3-Gehalt von 5 bis 70 Gewichtsprozent behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei 120 bis 160°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine rauchende Schwefelsäure mit einem Gehalt von 15 bis 45 Gewichtsprozent SO3 verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ausgangsjodid mit einem Gehalt an 7 bis 15 Kohlenstoffatomen verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der nach beendeter Umsetzung erhaltenen organischen Schicht das gebildete Säurefluorid abdestilliert und als Rückstand die entsprechende freie Carbonsäure erhält.
609 510/420 2.66 © Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0052285A1 (de) * 1980-11-15 1982-05-26 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Reindarstellung gesättigter Perfluoralkancarbonsäuren(1) aus 1-Iodperfluoralkanen

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