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Einrichtung zum Vorzerkleinem und Vortrocknen eines grubenfeuchten,
für die Zementherstellung bestimmten Rohmaterials Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum Vortrocknen eines grubenfeuchten, für die Zementherstellung bestimmten Rohmaterials
mittels von Heißgasen durchströmten Hammermühlen und hat eine besonders zweckmäßige
Ausgestaltung derartiger Einrichtungen zum Gegenstand, durch die es ermöglicht wird,
die Durchsatzleistung der Hammermühlen nach Menge und Qualität derart zu steigern,
daß das vorzerkleinerte Mahlgut mit einem bisher noch nicht erreichten Fein- und
Trockenheitsgrad aus den Hammermühlen in das zum Windsichter führende Becherwerk
eintreten kann.
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Bisher ließ die Vortrocknung des Mahlgutes bei Einrichtungen der vorerwähnten
Art sehr viel zu wünschen übrig, da die Leistungsfähigkeit der Hammermühle und die
Entziehung der Feuchtigkeit aus dem Mahlgut sowohl in der Hammermühle als auch in
dem nachgeschalteten Windsichter stark begrenzt ist.
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Es bestand daher der Nachteil, daß infolge der ungenügenden Vorzerkleinerung
des Mahlgutes ein verhältnismäßig großer Anteil desselben als Grobkorn später wieder
ausgeschieden und einem erneuten Mahlprozeß unterworfen werden mußte, was einen
nicht unwesentlichen Verlust an Zeit und Energie zur Folge hatte.
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Ein weiterer Nachteil bestand ferner darin, daß es sich infolge der
ungenügenden Vortrocknung nicht verhindern ließ, daß -das von den Heißgasen mitgeführte
feuchte Mahlgut den nachgeschalteten Windsichter verklebte und dadurch arbeitsunfähig
machte.
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Die ungenügende Feuchtigkeitsentziehung hatte weiterhin den Nachteil,
daß das mit der Heißluft in den Windsichter eintretende feuchte Mahlgut nicht ausreichend
aufgetrennt wurde und daher während des Sichtvorganges zusammenbackte, so daß sich
Betriebsstörungen nicht vermeiden ließen.
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Alle diese Nachteile und Schwierigkeiten werden mit der Erfindung
dadurch beseitigt, daß die Hammermühlen in bezug auf die Ma'hlgutführung hintereinander
und bezüglich der Heißgasführung nebeneinander geschaltet sind, und zwar derart,
daß die heißen Gase die vorgeschaltete Hammermühle im Gleichstrom und die nachgeschaltete
Hammermühle im Gegenstrom zur Mahlgutführung durchströmen.
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Anlagen mit zwei hintereinandergeschalteten Mühlen zum Trocknen und
Mahlen von grubenfeuchtem Ton, die im wesentlichen aus zwei hintereinandergeschalteten
von Heißgasen beaufschlagten Mühlen bestehen, sind an sich bekannt. Jedoch handelt
es sich hierbei um zwei Schleudermühlen, die im Gegensatz zu den Hammermühlen nach
der Erfindung nur in bezug auf den Materialfluß, nicht aber auch hinsichtlich der
Heißgasströmung hintereinandergeschaltet sind.
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Dieser bekannten Anlage gegenüber hat aber die Einrichtung nach der
Erfindung den Vorteil, daß jede Hammermühle stets mit frischen Heißgasen beaufschlagt
wird.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß durch das
Hintereinanderschalten der beiden Hammermühlen sowohl die Feinmahlung des Rohmaterials
als auch seine Vortrocknung wesentlich verbessert wird, wobei durch die gegenläufige
Führung der Heißgase in den Hammermühlen gleichzeitig das Festbacken und Verklumpen
des Rohmaterials auch in der vorgeschalteten Hammermühle mit Sicherheit vermieden
wird, so daß ein völlig störungsfreier Betrieb gewährleistet ist.
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Der Nachteil, daß die vorgeschaltete Hammermühle mit für die Vortrocknung
weniger günstigem Gleichstrom von den Heißgasen durchströmt wird, wird weitgehend
dadurch wiederaufgehoben, daß nunmehr ein Anbacken des Mahlgutes an seiner Eintrittsstelle
in der ersten Hammermühle nicht mehr stattfindet, während der Vortrocknungsprozeß
in der nachgeschalteten, von den Heißgasen im Gegenstrom beaufschlagten Hammermühle
besonders wirkungsvoll deshalb durchgeführt werden kann, weil das in der vorgeschalteten
Hammermühle bereits weitgehend vorgemahlene Mahlgut infolge seiner Oberflächenvergrößerung,
die in der zweiten Hammermühle ein Mehrfaches der Oberfläche beträgt, die das Mahlgut
beim Verlassen der ersten Hammermühle aufweist, eine wesentlich intensivere Trocknung
erfährt, als es bisher möglich war.
Auch wird durch die wesentlich
feinere Vorzerkleinerung des Mahlgutes der Durchsatz der Mühle erhöht, so daß nunmehr
ein wesentlich höherer Anteil an Fertiggut aus den Hammermühlen in den Windsichter
gelangt, während das Ausscheiden des Grobkomanteils in sehr kleinen Grenzen gehalten
wird.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung hat auch den Vorteil, daß sogar
Mahlgut mit einem Anfangsfeuchtigkeitsgehalt bis zu 20 bis 25 % verarbeitet
werden kann, also ein Mahlgut,dessen Anfangsfeuchtigkeitsgehalt in einem Bereich
liegt, in dem früher ausschließlich ein Aufschlämmen und eine Naßverarbeitung in
Frage kam.
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Schließlich hat die mit der Erfindung vorgeschlagene Einrichtung auch
noch den Vorteil, daß sie die nutzbringende Verwendung der meist in großen Mengen
anfallenden Abgase, wie beispielsweise Drehofenabgase, für die Vortrochnung gestattet,
was bisher wegen der geringen Ausnutzungsmöglichkeit der Abgase in der Hammermühle
nicht lohnend erschien.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
die das Schema einer gemäß der Erfindung ausgestalteten Vorzerkleinerungs-und Vortrocknungseinrichtung
für .die Zementherstellung zeigt.
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In der Zeichnung sind mit 1 und 2 zwei hintereinandergeschalteteHammermühlenbezeicbnet,
denen das Mahlgut durch eine an die vorgeschaltete Hammermühle 1 angeschlossene
Leitung 3 zugeführt wird. Das von dieser Mühle bearbeitete Material wird durch eine
Verbindungsleitung 4 der nachgeschalteten Mühle 2 zugeführt, aus der dann das Mahlgut
durch eine Leitung 5 in ein Becherwerk 6 gelangt. An der höchsten Stelle des Becherwerkes
wird der größte Teil des Mahlgutes durch eine Leitung 7 einem in der Zeichnung nicht
dargestellten Windsichter zugespeist, während der restliche Anteil des Mahlgutes
durch eine Leitung 8 einem ebenfalls nicht dargestellten Vorabscheider und Filter
zugeführt wird.
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Die zur Trocknung des Mahlgutes auf seinem Wege durch die Hammermühlen
1, 2 und das Becherwerk 6 vorgesehenen heißen Gase werden einer Zuführungsleitung
9 entnommen, von denen ein Teil durch eine Abzweigleitung 10 der Hammermühle 1 von
oben, d. h. also im Gleichstrom mit dem Mahlgut, zugeführt wird, während durch eine
Abzweigleitung 11 der andere Teil der Heißgase -der Hammermühle 2 von unten, d.
h. also im Gegenström zu dem diese Mühle verlassenden Mahlgut, zugeleitet wird.
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Die durch eine Leitung 12 am Austrittsende der ersten Mühle 1 und
durch eine Leitung 13 am Eintrittsende der Mühle 2 austretenden Heißgase treten
in eine gemeinsame Heißgasleitung 14 ein und werden durch letztere in das Becherwerk
6 eingeführt.
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Bei der Verarbeitung von weniger feuchtem Material können mit der
beschriebenen Einrichtung auch Abgase, beispielsweise eines Drehofens, mit Vorteil
verwendet werden.