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Faltenbalg Die Erfindung betrifft einen Faltenbalg mit im_ Querschnitt
gerundeten Wellenscheiteln aus flexiblem Werkstoff.
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Faltenbälge der vorgenannten Art werden zu verschiedenen technischen
Zwecken verwendet, beispielsweise in den Fällen, in denen es darauf ankommt, Gehäuse
oder Behälter ausziehbar zu machen. Wegen der leichten Verschiebbarkeit werden Faltenbälge
auch zum Schutz von Geräten, wie Manipulatoren, in Längsrichtung beweglichen Wellen
od. dgl., gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit, Staub oder Gasen benutzt, insbesondere
aber bei der Behandlung von radioaktivem Material in nach außen hin abgeschirmten
radioaktiven Räumen, den sogenannten heißen Zellen, zum Schutz des Außenraums und
des darin sich aufhaltenden Personals gegen Kontamination. Dabei ist zum Schutz
der in die Zelle hineinragenden Teile der Werkzeuge, beispielsweise von Greiferzangen
ein Ende des jeweils zum Schutz verwendeten Faltenbalges an der Innenseite der Zellenwand
und das andere Ende an der Greiferzange befestigt.
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Bei den bisher bekannten Faltenbälgen mit im Querschnitt gerundeten
Wellenscheiteln waren die Wandungen in regelmäßiger Anordnung so gefaltet, daß sämtliche
Innenscheitel und sämtliche Außenscheitel der Falten den gleichen Abstand von der
Mittelachse des Faltenbalges hatten. Nun kommt es aber beispielsweise bei Greiferzangen
für radioaktive Materialien darauf an, daß die Zange in axialer Richtung möglichst
weit zurückgezogen werden kann, damit in der Zelle nach Möglichkeit keine toten
Räume entstehen, in die die Greiferzange nicht hineinlangen kann. Diese axiale Verschiebbarkeit
hängt weitgehend davon ab, wie weit der verwendete Faltenbalg zusammengedrückt werden
kann. Die Zusammenschiebbarkeit der bisher bekannten Faltenbälge war jedoch in erster
Linie durch die Radien der Innenscheitel und Außenscheitel der Falten begrenzt.
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Dabei ist die Größe der Radien abhängig von der Dicke und der Art
des verwendeten Werkstoffes. Um jedoch einen ausreichenden Schutz und eine genügende
Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen zu gewährleisten, kann
eine bestimmte Materialdicke nicht unterschritten werden. Die bisher bekannten Faltenbälge
konnten praktisch nur bis auf die Hälfte der Länge zusammengeschoben werden, die
sie ohne die Einwirkung in axialer Richtung angreifender Kräfte einnehmen. Bei den
an sich schon beschränkten Raumverhältnissen in heißen Zellen muß somit in Kauf
genommen werden, daß insbesondere der Raum in der Nähe des Durchsichtfensters nicht
benutzbar ist. Um diese Nachteile zu verringern, hat man daher auch schon ein Teilstück
der für die vorstehenden Zwecke verwendeten Faltenbälge stufenförmig, d. h. mit
zur Achse des Faltenbalges hin kleiner werdenden Stufung, ausgebildet. Diese Faltenbälge
lassen sich jedoch nur an der dem Außenraum zugekehrten Wand einer heißen Zelle
verwenden. Dagegen muß wegen der andernfalls auftretenden Sichtbehinderung und somit
auch einer Behinderung bei den vorgesehenen Arbeiten in der Zelle für den in der
Zelle angeordneten Teil des Faltenbalges die Faltung beibehalten werden, bei der
sämtliche Innenscheitel und sämtliche Außenscheitel den gleichen Abstand von der
Längsachse des Faltenbalges haben. Die erstrebte Verbesserung hinsichtlich der Handhabung
der Werkzeuge konnte daher auch durch diese Faltenbälge nicht erreicht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bei den bisher bekannten Faltenbälgen
bestehenden Nachteile zu vermeiden und einen Faltenbalg mit im Querschnitt gerundeten
Wellenscheiteln zu schaffen, der, ohne die Sicht zu behindern, trotz weitgehender
Ausziehbarkeit auf eine möglichst kleine Länge zusammenschiebbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl die
benachbarten Außenscheitel als auch die benachbarten Innenscheitel der Falten abwechselnd
aufeinanderfolgend, etwa im Abstand der doppelten Außenradien der Scheitelrundungen,
radial gegeneinander versetzt angeordnet sind.
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- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Faltenbalges dargestellt. Es zeigt F i g. 1 den neuen Faltenbalg ohne Einwirkung
äußerer Kräfte, F i g. 2 den Faltenbalg nach F i g. 1 in zusammengedrückter Stellung.
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Wie aus F i g. 1 hervorgeht, sind die benachbarten Innenscheitel 1
des erfindungsgemäßen Faltenbalges und die benachbarten Außenscheitel 3 in regelmäßiger
Anordnung versetzt gegeneinander angeordnet. Dabei beträgt der radiale Abstand zweier
benachbarter
Innenscheitel 1 oder Außenscheitel 3 etwa das Doppelte
der Radien der Innenscheitell oder der Außenscheitel 3 der Falten 2.
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Aus F i g. Z ist erkennbar, daß der erfindungsgemäße Faltenbalg etwa
auf ein Viertel der Länge zusammengedrückt werden kann. Wie ohne weiteres einleuchtend
ist, ist es also möglich, den neuen Faltenbalg etwa auf die Hälfte der Länge der
bisher bekannten Faltenbälge zusammenzudrücken. Dies ermöglicht eine weitaus bessere
Raumausnutzung, beispielsweise in heißen Zellen, als bisher.
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Wegen seiner großen Zusammendrückbarkeit ist der, erfindungsgemäße
Faltenbalg mit Vorteil auch für alle Zwecke verwendbar, bei denen es auf raumsparende
Wirkung ankommt.