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Taschenparfümzerstäuber Die Erfindung bezieht sich auf einen Taschenparfümzerstäuber
in Hülsenform. Bei solchen Zerstäubern befindet sich in der Regel im oberen Teil
ein das Parfüm aufnehmender Flüssigkeitsbehälter, dessen Inhalt nach unten fließen
und von einer Zerstäuberdüse versprüht werden kann. Dieser Düse wird durch eine
handbetätigbare Kolbenpumpe Druckluft zugeführt.
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Um zu verhindern, daß das Parfüm ungewollt ausfließen kann, sind bereits
am Ausfluß des Parfümbehälters Ventile vorgesehen worden, die bei Betätigung der
Kolbenpumpe zwangläufig geöffnet werden, sonst aber geschlossen sind. Abgesehen
davon, daß diese zwangsgesteuerten Ventile kompliziert und daher teuer sind, können
sie im Laufe der Zeit undicht werden und dann ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Hinzu
kommt, daß beim Tragen der Zerstäuber in der Tasche durch Erschütterungen und Stöße
sowie durch unwillkürliches Betätigen des Kolbens das Parfüm unnütz ausfließen kann.
Endlich stellt es einen bedeutenden Mangel dar, daß die Zerstäuberhülse und die
Zerstäuberanordnung ausschließlich durch das eben genannte Ventil abgedichtet werden.
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Diese Nachteile werden mindestens zum Teil durch bekannte Taschenparfümzerstäuber
mit einem Flüssigkeitsbehälter und einer aus Pumpenzylinder und Pumpenkolben bestehenden
Pumpe behoben, bei denen der Pumpenzylinder und der Pumpenkolben in einer bestimmten
axialen Stellung zueinander aus einer dem Zerstäuben dienenden Arbeitsstellung in
eine den Zerstäuber und die Düse abdichtende Außerbetriebsstellung verdrehbar sind.
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Bei einem Taschenparfümzerstäuber dieser Art ist der Flüssigkeitsbehälter
als in einem Zylinder verschiebbarer Tauchkolben ausgebildet, dessen Boden eine
durch ein Federventil verschlossene und mit einem Luftzuführungsrohr verbundene
öffnung aufweist. Innerhalb des Flüssigkeitsbehälters befindet sich ein Flüssigkeitsrohr,
das am oberen Ende eine dem Durchtritt der Druckluft dienende C)ffnung aufweist
und zu einer die Wandung, durchdringenden Düse umgebogen ist. Diese Düse kann in
der Außerbetriebsstellung bajonettartig hinter den oberen Rand des Pumpenzylinders
greifen und so den Tauchkolben verriegeln. Dieser bekannte Zerstäuber hat den Nachteil,
daß seine Teile wenig stabil zusammengebaut sind, und daß infolgedessen der Tauchkolben
sich nach kurzem Gebrauch nicht mehr genau im Zylinder führt. Vor allem aber werden
das federbelastete Ventil im Boden des Tauchkolbens. und die sich in der Außerbetriebsstellung
hinter dem Rand des Zylinders verriegelnde Spritzdüse leicht undicht und lassen
dann das im Tauchkolben enthaltene Parfüm verdunsten, austropfen oder sogar ausfließen.
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Von wesentlich stabilerer Bauart ist ein anderer bekannter Parfümzerstäuber;
bei dem der ebenfalls als Luftdruckkolben dienende Flüssigkeitsbehälter sich auch
in der Arbeitslage über den größten Teil seiner Länge im Luftdruckzylinder führt.
Jedoch ist auch hier ein Ausfließen der Flüssigkeit nicht ausgeschlossen, da die
Spritzdüse in der Außerbetriebslage zwar durch einen Schraubring abgedeckt, aber
nur unvollkommen abgedichtet wird. Endlich ist ein Taschenparfümzerstäuber ähnlicher
Bauart bekannt, bei dem durch Verdrehen des Druckluftzylinders die Düsenöffnung
hinter die Wandung des Zylinders gedreht und so abgedichtet wird, und bei dem außerdem
während des Verdrehens des Druckluftzylinders die Zuleitung vom Parfümbehälter zur
Düse von dieser weggedreht wird.
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Bei diesem Zerstäuber ist eine sehr komplizierte Gestaltung von zwischen
dem Parfümbehälter und dem Pumpenzylinder befindlichen Teilen notwendig. Insbesondere
ist hier ein zusätzlicher Düsenkörper vorhanden, der sauber eingepaßt werden muß.
Weiterhin werden für die Luftzuführung elastische, sich bei den verschiedenen Zylinderbewegungen
verformende Teile benötigt, um die rechtzeitige und dosierte Luftzufuhr zu regeln.
Weiterhin ist für die Verriegelung der Teile in der Ruhelage ein relativ komplizierter
Mechanismus mit Längsschlitzen, einem Stift, einem weiteren Längsschlitz und Abwinkelungen
erforderlich. Weiterhin dient der Abdichtung des Parfümbehälters ein Gummiring,
der ständig mit der Parfümflüssigkeit in Berührung steht und infolgedessen durch
diese sehr bald aufgelöst werden kann. Die gesamte Abdichtung ist daher recht unzuverlässig,
so daß eine
Sicherheit gegen Ausfließen und Verdunsten des Parfüms
nicht gegeben ist.
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Die Erfindung zielt darauf ab, einen Zerstäuber zu schaffen, der einfach
aufgebaut ist, einen völlig dichten Abschluß der die Parfümflüssigkeit enthaltenden
und führenden Teile aufweist und eine absolut genaue und flüssigkeitsdichte Verriegelung
der beweglichen Teile in der Ruhelage sichert. Die Erfindung besteht darin, daß
bei einem Taschenzerstäixber der vorstehend erläuterten Art der Bodenteil des fest
mit der Hülse verbundenen Parfümbehälters einen exzentrisch gelegenen, nach unten
gerichteten Ansatz aufweist, der mit einer Kapillaröffnung versehen ist und in einen
Düsenraum einführbar ist, daß die Kolbenpumpe aus einem in der Hülse längs- und
drehbeweglich angeordneten, unter der Wirkung einer Feder stehenden Zylinder und
einem, mit diesem drehfest, aber längsbeweglich verbundenen, ebenfalls unter Federwirkung
stehenden Kolben besteht, und däß der Zylinderdeckel selbst den Düsenraum und eine
seitlich in diesen mündende, zum Zylinderraum ständig offene Düse bildet und einen
gegenüber dem Düsenraum winkelmäßig versetzten, elastischen Dichtungseinsatz für
die Kapillaröffnung des Parfümbehälterbodens trägt.
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Bei dieser Gestaltung sind der Parfümbehälter und der Pumpenzylinder
in der Ruhelage ständig dicht gegeneinander abgeschlossen, und der Düsenraum und
die kapillaren Öffnungen stehen ausschließlich in der Arbeitslage mit dem Parfümbehälter
in Verbindung. Die Verriegelung erfolgt in einfachster und nicht ohne weiteres versehentlich
zu bewirkender Weise durch Herausziehen des Pumpenkolbens und des Pumpenzylinders
und durch Verdrehen beider Teile um 180°.
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Die Erfindung ist insofern zweckmäßig weitergebildet, als der Bodenteil
des Parfümbehälters außer dem die Kapillaröffnung enthaltenden, konisch ausgebildeten
Ansatz einen mittleren, ovalkonischen Ansatz aufweist, und daß der Deckel des Pumpenzyliffders
außer dem Düsenraum und dem Dichtungseinsatz, der mit einer dem Konusansatz entsprechenden
konischen Vertiefung versehen ist, eine dem ovalkonischen Ansatz entsprechende ovalkonische
Ausnehmung aufweist.
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Infolge dieser Anordnung wird die Ruhelage durch das Eintauchen des
ovalkonischen Ansatzes in die ovalkonische Ausnehmung völlig gesichert. Die Parfümflüssigkeit
kommt mit dem Dichtungsmaterial des Teiles ausschließlich in der Ruhelage in Berührung.
Da außerdem hierbei nur eine Kapillaröffnung den Zufluß von Parfüm gestattet; ist
die auf das Dichtungsmaterial einwirkende Parfümmenge verschwindend gering.
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Die starr mit dem Parfümbehälter verbundene Hülse kann eine seitliche
runde Öffnung aufweisen, die dem Ausgangsquerschnitt des konischen Düsenraumes entspricht
und die beim Verdrehen des Pumpenzylinders in die Ruhelage von der Außenflache dieses
Zylinders dicht verschlossen wird.
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Infolge des Vorhandenseins einer nur dem Außendurchmesser des Düsenraumes
entsprechenden öffnung in der den Parfümbehälter und den Pumpenmechanismus umgebenden
Hülse wird die Abdichtung nach außen, wesentlich erleichtert.
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Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt F i g.1 einen Längsschnitt eines
erfindungsgemäßen Zerstäubers in Gebrauchslage, F i g. 2 eine überwiegend im Schnitt
gezeigte Seitenansicht des gleichen Zerstäubers bei herausgezogenem und um 180°
gedrehtem Pumpenzylinder und F i g. 3 eine Draufsicht auf den Deckelteil des Pumpenzylinders.
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Der in der Zeichnung dargestellte Parfümzerstäuber besitzt eine alle
Teile umfassende, vorzugsweise aus Metall bestehende Hülse 1, in deren oberem Teil
ein Parfümbehälter 2 fest und in deren unterem Teil ein Pumpenzylinder 3 axial beweglich
und drehbar angeordnet sind. Der Parfümbehälter 2, der mittels eines Nietes 4 fest
mit der Hülse 1 verbunden ist, wird oben mittels einer Schraubkappe 5 und einer
Dichtungsscheibe 6 flüssigkeitsdicht abgeschlossen. Sein Bodenteil 7 weist auf der
einen Seite einen kegeligen Ansatz 8 mit einer Kapillarbohrung 9; in der Mitte einen
ovalkonischen Ansatz 10 und auf der anderen Seite eine glatte Abschlußfläche 11
auf.
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Der Pumpenzylinder 3 besitzt einen unteren Rand 12, der unter der
Wirkung einer sich an einem Rand 13 der Hülse 1 abstützenden Schraubenfeder 14 steht,
und in dem sich ein mit einer Kolbenmanschette 15 ausgerüsteter Pumpenkolben 16
führt. Dieser weist einen Randteil 17 auf, der in der Ruhelage unter der Wirkung
einer Spiralfeder 18 auf den unteren Rand 12 des Pumpenzylinders 3 aufliegt. Der
Kolben 16 kann von Hand gegen die Kraft der sich am inneren, etwa zylindrischen
Ansatz 19 des Zylinderdeckels 20 abstützenden Spiralfeder 18 in den Pumpenzylinder
3 hineingedrückt werden, um so den zum Parfümzerstäuben erforderlichen Luftdruck
zu erzeugen. Er kann auch gegen die Kraft der Schraubenfeder 14 herausgezogen werden
und nimmt dabei den Pumpenzylinder 3 mit.
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Mit dem zylindrischen Ansatz 19 des Zylinderdeckels 20 ist, beispielsweise
durch Umpressen, ein prismatischer, beispielsweise drei-, vier- oder sechskantiger
Stab 21 fest verbunden, der in eine den gleichen Querschnitt aufweisende Ausnehmung
22 des Kolbens 16 hineinragt und- so den Pumpenzylinder 3 und den Kolben 16 drehfest;
aber längsbeweglich miteinander verbindet. Beide Teile können daher, allerdings
nur in einer bestimmten, weiter unten erläuterten herausgezogenen Stellung gemeinsam
gedreht werden.
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Der Zylinderdeckel 20 weist auf der einen Seite eine konische Vertiefung
23 auf, die genau mit der Form des kegeligen Ansatzes 8 des Behälterbodens 7 übereinstimmt
und in eine waagerechte, nach außen offene, etwa kegelig gestaltete und als Düsenraum
dienende Ausnehmung 24 mündet. Diese weist an ihrem inneren Ende eine Luftdüse 25
auf, die .durch eine Bohrung 26 mit dem Pumpenzylinder 3 in Verbindung steht und
in der dargestellten Lage genau hinter dem Ausgang der Kapillarbahrung 9 endet.
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Der Zylinderdeckel 20 weist in der Mitte eine in ihrer Form genau
mit dem ovalkonischen Ansatz 10 übereinstimmende Ausnebmung 27 auf und ist auf der
dem Düsenraum 24 gegenüberliegenden Seite mit einem zweckmäßig aus einem elastischen
Material bestehenden Dichtungseinsatz 28 versehen, der eine in ihrer Form mit dem
Ansatz 8 übereinstimmende Vertiefung 29 aufweist.
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In der in Fig. I gezeigten Stellung kann Parfüm aus dem Behälter 2
durch die Kapillarbohrung 9 nach unten fließen, durch den beim Hineindrücken des
Kolbens
16 aus der Luftdüse 25 herausgepreßten Luftstrahl zerstäubt und durch eine Hülsenöffnung
30 hinausgeblasen werden. Da der kegelige Ansatz 8 des Parfümbehälters 2 in der
konischen Vertiefung 23 des Zylinderdeckels 20 saugend festsitzt, haben die Kapillarbohrung
9 und die Luftdüse 25 eine genau bestimmte und unveränderliche Stellung zueinander,
es wird daher der bestmögliche Zerstäubereflekt erzielt.
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Nach Beendigung des Parfümierens werden der Kolben 16 und mit ihm
der Pumpenzylinder 3 um die Strecke a nach unten gezogen (vgl. F i g. 2), die der
Tiefe der ovalkonischen Ausnehmung 27 entspricht, und danach um 180° gedreht. In
dieser Stellung befindet sich die kegelige Vertiefung 29 des Dichtungseinsatzes
28 genau unter dem kegeligen Ansatz 8 des Behälterbodens 7 und gleitet über diesen,
sobald der Kolben 16 losgelassen wird und unter der Wirkung der Schraubenfeder 14
nach innen gezogen wird. In dieser Stellung dichtet der Einsatz 28 die Öffnung 30
der Hülse 1 und die Kapillarbohrung 9 vollkommen ab und schützt gleichzeitig sie
und den Ansatz 8 gegen Beschädigung. Ein ungewolltes Verdrehen des Kolbens 16 ist
sowohl in der zeichnerisch dargestellten als auch in der eben beschriebenen Lage
ausgeschlossen, da bei dem Hineinziehen des Kolbens 16 und des Pumpenzylinders 3
der Ansatz 8 mit einer der Vertiefungen 23 oder 29 und der ovalkegelige Ansatz
10 des Behälterbodens 7 mit der ovalkegeligen Ausnehmung
27 des Zylinderdeckels 20 in Eingriff kommen.
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Um beim Drehen des Pumpenzylinders 3 eine Beschädigung des kegeligen
Ansatzes 8 und der Kapillarbohrung 9 zu verhindern, ist die Höhe des ovalkegeligen
Ansatzes 10 größer bemessen als die des kegeligen Ansatzes 8, so daß dieser
beim Herausschieben des ovalkegeligen Ansatzes 10 über den Rand der ovalkegeligen
Ausnehmung 27 hinausgelangt und mit diesem nicht in Berührung kommen kann.