DE1210004B

DE1210004B - Anlage mit einem unter verringertem Druck stehenden, gegen Lufteintritt zu schuetzenden Gehaeuse

Info

Publication number: DE1210004B
Application number: DEC29844A
Authority: DE
Inventors: Roger Jean
Original assignee: CSF Compagnie Generale de Telegraphie sans Fil SA
Current assignee: Thales SA
Priority date: 1962-05-03
Filing date: 1963-05-03
Publication date: 1966-02-03
Also published as: CH412180A; FR1329687A; US3212521A; BE631360A; GB967357A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

BOIj

Deutsche KL: 12 g-2/01

Nummer:. 1210 004

Aktenzeichen; C 29844IV a/12 g

Anmeldetag: 3. Mai 1963

Auslegetag: 3. Februar 1966

Die Erfindung betrifft eine Anlage mit einem unter verringertem Druck stehenden, gegen Lufteintritt zu schützenden Gehäuse und einer mit dem Gehäuse in Verbindung stehenden Leitung, in welche nahe dem Gehäuse ein Ventil mit vorherbestimmter Schließzeit zur automatischen Schließung des Gehäuses beim Eintritt von Luft am Ende der Leitung eingeschaltet ist.

In mit derartigen Gehäusen versehenen Anlagen sind oft Instrumente oder Stoffe angeordnet, welche nicht ohne die Gefahr einer Zerstörung oder schwerer Beschädigungen der unter Atmosphärendruck stehenden Luft ausgesetzt werden können. - Das Problem des Schutzes gegen den Wiedereintritt von Luft in unter verringertem Druck stehende Gehäuse tritt z.B. in der Pharmazie bei der Konzentration von Medikamenten, in der Biologie bei der Lyopholisatipn des menschlichen Blutes, in der Elektronik bei den empfindlichen Oberflächen von thermoionischen oder fotoelektrischen Emissionsstoffen und in der Atomphysik bei den Teilchenbeschleunigern auf. ; ;.;

Ein zufälliger Wiedereintritt von Luft führt bei derartigen Anlagen zu beträchtlichen Verlusten oder zur Außerbetriebsetzung. Das ist wegen der Instandsetzungskosten und der Stillegungszeit der komplizierten und teuren Anlagen ein beträchtlicher Nachteil der bekannten Anlagen.

Um dem abzuhelfen, wurden bereits Geräte verwendet, welche das Wiederansteigen des Druckes sehr schnell anzeigen (Entladungsmessungen), sowie Hähne mit pneumatischer, elektromagnetischer oder Explosionssteuerung, welche so ausgebildet sind, daß die Schließung der Gaszuführungswege möglichst schnell erfolgt.

Gleich, wie die bei diesen Systemen verwendeten Energien sind, können die Schließungszeiten nicht geringer als mehrere Millisekunden gemacht werden. Der Schutz ist also nur dann wirksam, wenn ein Zwischenraum von mehreren Metern zwischen der Stelle, wo ein Wiedereintritt von Luft in die Anlage möglich ist, und der Stelle, wo die Schließung des Hahnes die Abtrennung der empfindlichen Teile ermöglicht, zur Verfügung steht.

Lange Leitungen haben jedoch eine große Anzahl von Nachteilen in physikalischer, elektrischer, mechanischer und finanzieller Hinsicht sowie bezüglich der Bedienung und Unterbringung.

Die Erfindung hat die Schaffung einer Anlage mit einem unter verringertem Druck stehenden Gehäuse zum Ziel, bei der eine hohe Sicherheit für den oder die in dem Gehäuse untergebrachten, zu schützenden Anlage mit einem unter verringertem Druck
stehenden, gegen Lufteintritt zu schützenden
Gehäuse

Anmelder:

CFS Compagnie generate de telegraphic Sans FiI, Paris

Vertreter:

Dr. W. Müller-Bore und Dipl.-Ing. H. Gralfs,

Patentanwälte, Braunschweig, Am Bürgerpark 8.

Als Erfinder benannt: , _:

Roger Jean, Paris

Beanspruchte Priorität: ' ' ..'"

Frankreich vom 3. Mai1962 (896 284)

Teile gewährleistet ist, ohne daß die Abmessungen des Aufbaues hierzu übermäßig vergrößert werden müßten.

Hierzu sieht die Erfindung bei einer Anlage der eingangs genannten Gattung vor, daß in die Leitung zwischen dem Ventil und dem Ende der Leitung eine an sich bekannte akustische Verzögerungsleitung eingeschaltet ist, welche den Luftdurchgang durch die Leitung um eine längere Zeit als die Schließzeit des Ventils verzögert, so daß die automatische Schließung des Ventils erfolgt, bevor Luft das zu schützende Gehäuse erreichen kann.

Akustische Verzögerungsleitungen sind in der Technik bekannt; eine Verwendung für den der Erfindung zugrunde liegenden Zweck wurde bisher jedoch nicht vorgeschlagen.

Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt

F i g. 1 eine schematische Veranschaulichung des Prinzips der Erfindung und

F i g. 2 bis 4 im Längsschnitt Ausführungsbeispiele von Verzögerungsleitungen, welche bei der Anlage gemäß der Erfindung verwendet werden können.

In F i g. 1 sind die verschiedenen Teile einer Anlage gemäß der Erfindung dargestellt, welche ein unter verringertem Druck stehendes Gehäuse 1 umfaßt, das gegen das Wiedereintreten von Luft geschützt werden soll. Das Gehäuse 1 steht mit einer Leitung 2 in Verbindung, die an ihrem Ende A mit

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einem automatischen Abschlußventil 3 versehen ist, das durch eine elektromechanische oder eine andere, nicht dargestellte Vorrichtung in der Weise betätigt wird, daß jeder zufällige Lufteintritt am Ende B der Leitung die Schließung des Endes A durch das Ventil 3 hervorruft. Die Schließzeit ist sehr kurz; sie liegt z. B. in der Größenordnung von einer Hundertstelsekunde. Die Zeit reicht jedoch aus, daß bei B eintretende Luft die ganze Leitung durchläuft und schließlich in das Gehäuse 1 eindringt, wenn die Leitung 2 nicht sehr lang ist.

Um die Verwendung einer kurzen Leitung zu ermöglichen, umfaßt die Anlage gemäß der Erfindung eine akustische Verzögerungsleitung 4, welche in der Leitung 2 angeordnet ist. Die Leitung 2 wird somit in zwei untereinander durch die Leitung 4 verbundene Abschnitte unterteilt.

Die akustischen Verzögerungsleitungen, deren Technik an sich bekannt ist, können je nach dem Aufbau und der Anzahl der verwendeten Zellen beträchtliche Verzögerungen der Ausbreitung jeder Druckänderung bewirken.

Die Fig.2 bis 4 zeigen im Längsschnitt Beispiele einer Verzögerungsleitung, welche bei Anlagen gemäß der Erfindung verwendet werden können. Diese Bauteile setzen sich aus Hohlräumen 5 zusammen, die untereinander durch Rohrstücke 6 verbunden sind. Die Hohlräume und die Rohrstücke können jede gewünschte Form haben; die zylindrische Form ist jedoch die praktischste.

Bei der Ausführungsform nach Fig.4 sind die Rohrstücke 6 in der Weise konisch ausgebildet, daß die Ausbreitung der Luft im Sinne B-A schwieriger als in der Richtung A -B ist, so daß der erstrebte Schutz noch verbessert wird.

ίο

Versuche haben gezeigt, daß Verzögerungsleitungen dieser Art schon mit drei oder vier Zellen auf den Luftdurchgang eine Verzögerung von mehreren Hundertstelsekunden ausüben. Diese Verzögerung ist deutlich länger als die Schließzeit eines robusten und weniger kostspieligen Ventils. Daraus ergibt sich, daß die Schließung des Ventils erfolgt, bevor die Luft dorthin gelangt, d.h. bevor sie das schützende Gehäuse erreicht.

Der Schutz von unter verringertem Druck stehenden Gehäusen wird somit auf einfache und wirksame Weise bei geringen Kosten und mit geringem Raumaufwand erzielt.

Claims

Patentanspruch:

Anlage mit einem unter verringertem Druck stehenden, gegen Lufteintritt zu schützenden Gehäuse und einer mit dem Gehäuse in Verbindung stehenden Leitung, in welche nahe dem Gehäuse ein Ventil mit vorherbestimmter Schließzeit zur automatischen Schließung des Gehäuses beim Eintritt von Luft am Ende der Leitung eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leitung (2) zwischen dem Ventil (3) und dem Ende der Leitung eine an sich bekannte akustische Verzögerungsleitung (4) eingeschaltet ist, welche den Luftdurchgang durch die Leitung ran eine längere Zeit als die Schließzeit des Ventils (3) verzögert, so daß die automatische Schließung des Ventils erfolgt, bevor Luft das zu schützende Gehäuse erreichen kann.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 511490, 617 831,
698 589.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 503/394 1.66 © Bundesdruckerei Berlin