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Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Azofarbstoffe Es wurde gefunden,
daß man wertvolle metallhaltige Azofarbstoffe erhält, wenn man Farbstoffe der folgenden
allgemeinen Formel
- gegebenenfalls im Gemisch mit anderen metallisierbaren Farbstoffen - mit chrom-
oder kobaltabgebenden Mitteln behandelt.
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In der Formel (I) bedeuten Ap den Rest eines Azaporphinfarbstoffes,
vorzugsweise eines Phthalocyaninfarbstoffes, R6 ein Brückenglied, R7 einen Rest
der Benzol-, Naphthalin-, Pyrazol- oder Acylessigsäureamidreihe, in dem sich U in
o-Stellung zur Azobrücke befindet, U eine OH- oder primäre oder sekundäre Aminogruppe,
R$ den Rest einer Diazokomponente, der V in o-Stellung zur Azobrücke gebunden enthält,
V eine metallkomplexbildende Gruppierung oder ein in eine solche umwandelbarer Substituent,
R eine Gruppe
X Wasserstoff oder ein Alkalimetallkation, R, und R2 Alkylenreste mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen
zwischen - N - und - O - bzw. »halogen«, R3 einen Alkylen-oder Cycloalkylenrest,
R5 einen Alkylenrest mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen zwischen den Resten - R4 -und
- W, R4 ein Sauerstoff: oder Schwefelatom oder eine Gruppe
Y und Z Wasserstoff oder aromatische, araliphatische, cycloaliphatische oder aliphatische
Substituenten, die Bestandteile eines Heteroringes sein können, W einen als negatives
Ion abzuspaltenden Substituenten, q 0 oder 1, m und m' ganze Zahlen, wobei die Summe
von
m und
m' mindestens 1 ist, und
n eine ganze Zahl.
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Metallfreie Farbstoffe der allgemeinen Formel (I), in denen das Brückenglied
R6 eine Sulfonamid- oder Carbonamidgruppe bedeutet, sind besonders wertvoll. Sie
lassen sich beispielsweise dadurch herstellen, daß man Diazoverbindungen, die in
o-Stellung zur Diazogruppe eine metallkomplexbildende Gruppe enthalten, mit solchen
Azaporphin-Kupplungskomponenten kuppelt, die durch Umsetzen von Phthalocyaninsulfonsäure-
oder -carbonsäurechloriden mit solchen primären oder sekundären kupplungsfähigen
Aminen der Benzol-, Naphthalin-, Pyrazol- oder Acylessigsäureamidreihe erhalten
wurden, welche benachbart zur Kupplungsstelle eine Hydroxylgruppe oder eine primäre
bzw. sekundäre Aminogruppe aufweisen, und hierbei die Ausgangskomponenten so wählt,
daß sie zusammen mindestens eine Gruppierung der Formel S02R bzw. COR' (II) aufweisen.
Bei der Herstellung der kupplungsfähigen Azaporphinverbindungen können sowohl metallfreie
als auch metallhaltige Azaporphinderivate, z. B. kupfer-, kobalt-, nickel-, eisen-,
chrom-, aluminium-oder zinkhaltige Phthalocyanine, zur Anwendung gelangen.
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Bei Verwendung sulfonsäurechlorid- bzw. carbonsäurechloridgruppenhaltigerAzaporphinfarbstoffekönnen
die Säurechloridgruppen in den Benzolkernen des makrocyclischen Ringes stehen oder
auch in anellierten Ringen oder in Arylresten, die entweder direkt oder über Brückenatome,
wie - CO -, S02 - oder
- NH -, mit dem Phthalocyaninrest verbunden
sind. Je nach der Zahl der im Phthalocyaninrest vorhandenen Sulfonsäure- bzw. Carbonsäurechloridgruppen
variiert die Zahl der entstehenden Sulfonsäureamidgruppen im allgemeinen zwischen
1 und B. Im übrigen kann der Phthalocyaninrest auch andere Substituenten, wie Halogen,
Alkyl-, Alkoxy- oder Sulfonsäuregruppen, Acylaminogruppen usw., enthalten.
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Als Amine, die in dem vorgenannten Verfahren zur Herstellung der kupplungsfähigen
Phthalocyaninsäureamide mit den Phthalocyaninsulf onsäure- bzw. -carbonsäurechloriden
umgesetzt werden, können primäre und sekundäre aromatischeAminederBenzol-, Naphthalin-,
Pyrazol-, z. B. 5-Aminopyrazol- oder 5-Pyrazolonreihe, und der Acylessigsäureamidreihe
verwendet werden, die im Molekül mindestens eine kupplungsfähige Stelle besitzen
und die in o-Stellung zur Kupplungsstelle eine metallkomplexbildende Gruppierung
aufweisen, beispielsweise Aminonaphthole, Aminonaphtholcarbonsäureamide, Aminoarylpyrazolone,
1-(Aminoaryl)-5-aminopyrazole, Aminoaroylessigsäureamide und Acylessigsäureaminoarylamide.
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Die Verknüpfung der Reste der Benzol-, Naphthalin-, Pyrazol- oder
Acylessigsäureamidreihe (R,) mit dem Molekül des Azaporphinfarbstoffs kann generell
über beliebige Brückenglieder erfolgen. Neben den bereits erwähnten Sulfonamid-
und Carbonamidgruppen kommen vor allem noch Sulfonylamino-, Carbonylamino-, Methylenamino-
und Harnstoff= gruppierungen in Betracht. Farbstoffe mit den letztgenannten Brückengliedern
können beispielsweise derart aufgebaut werden, daß man z. B. Chlormethylverbindungen
von Phthalocyaninen mit solchen primären oder sekundären kupplungsfähigen Aminen
der Benzol-, Naphthalin-, Pyrazol- oder Acylessigsäureamidreihe umsetzt, welche
benachbart zur Kupplungsstelle eine Hydroxylgruppe oder den entsprechenden O-Arylsulfonsäureester
tragen. Im Falle der O-Arylsulfonsäureester wird nach erfolgter Reaktion die Estergruppe
in bekannter Weise gespalten.
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Harnstoffgruppierungen (R6) können beispielsweise derart eingeführt
werden, daß man Aminophthalocyanine bzw. Aminomethylphthalocyanine zusammen mit
solchen primären oder sekundären kupplungsfähigen Aminen der Benzol-, Naphthalin-,
Pyrazol- oder Acylessigsäureamidreihe phosgeniert, welche benachbart zur Kupplungsstelle
eine Hydroxylgruppe oder die entsprechende O-Arylsulfonsäureestergruppe tragen.
Auch hier wird die O-Arylsulfonsäureestergruppe nach der Umsetzung in bekannter
Weise zur freien OH-Verbindung gespalten. Desgleichen kann man Aminophthalocyanine
bzw. Aminomethylphthalocyanine mit Chlorameisensäurearylester umsetzen und die Reaktionsprodukte
mit solchen primären oder sekundären kupplungsfähigen Aminen der Benzol-, Naphthalin-,
Pyrazol- oder Acylessigsäureamidreihe zur Umsetzung bringen, die benachbart zur
Kupplungsstelle eine Hydroxylgruppe oder eine O-Arylsulfonsäureestergruppe tragen.
Ebenso können in umgekehrter Reaktionsfolge Aminophthalocyanine bzw. Aminomethylphthalocyanine
mit den Reaktionsprodukten von Chlorameisensäurearylestern und geeigneten primären
oder sekundären kupplungsfähigen Aminen der Benzol-, Naphthalin-, Pyrazol- oder
Acylessigsäureamidreihe zur Umsetzung gelangen.
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Sulfonylamino- bzw. Carbonylaminogruppierungen (Re) werden beispielsweise
in der Weise eingeführt, daß man - COCl- oder - S02C1-Gruppen tragende Verbindungen,
z. B. 1-Phenyl-(4'-sulfonsäurechlorid)-3-methyl-5-pyrazolon-O-benzolsulfonsäureester
mit Amino- oder Aminomethylphthalocyaninen kondensiert und nach erfolgter Reaktion
die Estergruppe spaltet.
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Die Ausgangskomponenten können neben einer oder mehreren der obengenannten
Gruppierungen in Azofarbstoffen übliche Substituenten, wie Halogen, Nitro-, Alkyl-,
Azo-, Alkoxy-, Cyan-, gegebenenfalls substituierte Sulfonamid-, Sulfon- und Carbonamidgruppen,
freie Sulfonsäure- und Carbonsäuregruppen u. dgl., aufweisen.
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An Stelle der Verwendung von Ausgangskomponenten mit der Gruppierung
(II) können diese Gruppen nach einer Variante des Herstellungsverfahrens in die
metallfreien oder metallhaltigen Azofarbstoffe auch nachträglich eingeführt werden.
Zu diesem Zweck werden sulfonsäuregruppenhaltige Diazo- und/oder Kupplungskomponenten
verwendet, in denen die Sulfonsäuregruppen nach der Kupplung durch Einwirkung von
beispielsweise Chlorsulfonsäure und Thionylchlorid in die entsprechenden Sulfochloridgruppen
umgewandelt werden, die dann ihrerseits z. B. mit Aminen der Formel H,NRI.OS03X
in die entsprechenden Sulfonamide übergeführt werden.
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Eine weitere Möglichkeit liegt darin, daß man sulfochloridgruppenhaltige
Ausgangskomponenten oder Azofarbstoffe der erwähnten Art zunächst mit Oxalkylaminen
umsetzt, die zwischen der Oxy- und Aminogruppe eine Kette von 2 oder 3 Kohlenstoff
atomen enthalten bzw. bei Verwendung von Sulfonsäureoxäthylamidgruppen enthaltenden
Ausgangskomponenten zunächst die Kupplung vornimmt und die Oxalkylamidgruppen in
den Azofarbstoffen vor oder nach der Metallisierung in üblicher Weise z. B. mit
Schwefelsäure bzw. Chlorsulfonsäure/Pyridin, S03/ Pyridin in die Schwefelsäurehalbester
überführt.
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Bei Verwendung sulfonsäuregruppenfreierAusgangskomponenten läßt sich
beispielsweise die Gruppierung - SOZ -»ZH - R1 - OS03X nach der Kupplung in Azofarbstoffe
auch derart einführen, daß man den Farbstoff mit einem Sulfochlorierungsmittel,
wie Chlorsulfonsäure und Thionylchlorid, behandelt, wobei eine oder mehrere Sulfochloridgruppen
eintreten, und diese anschließend in die veresterten Oxalkylsulfonamidgruppen überführt.
Bei der Sulfochlorierung der bereits vorgebildeten Azofarbstoffe werden Sulfochloridgruppen
je nach der Substitution in die Diazo-und/oder in die Kupplungskomponente eingeführt.
Diese können später teilweise verseift oder vollständig in die Oxalkylsulfonamid-Schwefelsäureester-Gruppierung
umgewandelt werden.
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Für die Herstellung der neuen Farbstoffe sind als Diazokomponenten,
die in o-Stellung zur Diazogruppe eine metallkomplexbildende Gruppierung aufweisen,
unter anderen geeignet: 2-Amino-l-oxybenzol-4- oder -5-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat,
2-Amino-l-oxy-6-chlorbenzol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat, 2-Amino-l-oxy-4-chlorbenzol-6-
oder -5-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat, 2-Amino-l-oxy-4-nitrobenzol-6-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat,
2-Amino-l-oxy-6-nitrobenzol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat, 2-Amino-l-carboxybenzol-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat,
2-Amino-l-oxybenzol-4,6-bis-(sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat),
1-Amino-2-oxynaphthalin-4-(sulf onylaminoäthylhydrogensulf at), 2-Amiiio-l-oxynapthalin-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat
oder die entsprechenden Sulfonsäureoxäthylamide. Erfindungsgemäß können an die Stelle
der Sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfatgruppierung in den obengenannten Verbindungen
auch Reste treten, wie sie durch die eingangs beschriebene allgemeine Formel definiert
sind, beispielsweise: - S02 - CH,CH2 - OS03Na, -- SO@NH - CH2CHz - Cl, - SO,NH -
C,H6 - N - C,H4 - OS03H CH,
USW.
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Für das Verfahren geeignete Kupplungskomponenten sind beispielsweise:
Kondensationsprodukt aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)- bzw. 1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, Kondensationsprodukt
aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tetrasulfochlorid und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-
bzw. 1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, Kondensationsprodukt aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)-
bzw. -(4)-tri- bzw. -disulfochlorid und 3 bzw. 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl)- bzw.1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon,
Kondensationsprodukt aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure-(3'-aminophenyl)-bzw. -(4'-aminophenyl)-amid,
Kondensationsprodukt aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tri- bzw. -disulfochlorid
und 3 bzw. 2 Mol 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure-(3'-aminophenyl)- bzw. -(4'-aminophenyl)-amid,
Kondensationsprodukt aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tetra- bzw. -tri-
bzw. -disulfochlorid und 4 bzw. 3 bzw. 2 Mol 1-Amino-7-oxynaphthalin, Kondensationsprodukt
aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tetra- bzw. -tri- bzw. -disulfochlorid
und 4 bzw. 3 bzw. 2 Mol (3'-Amino)-acetessigsäure-anilid, Kondensationsprodukt aus
1 Mol Nickel-phthalocyanin-(3)- bzw. -(4)-tetra- bzw. -tri- bzw. -disulfochlorid
und 4 bzw. 3 bzw. 2 Mol 4-Aminophenol.
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In gleicher Weise lassen sich auch die entsprechenden Derivate, beispielsweise
des Kupfer- oder Kobaltphthalocyanins, verwenden.
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Der Substituent V in der Diazokomponente braucht nicht unbedingt eine
metallkomplexbildende Gruppierung, wie - OH, COOH u. dgl., zu sein, vielmehr kann
an dieser Stelle auch ein Substituent, wie Cl, Alkoxy oder S03H, oder ein Wasserstoffatom
vorliegen, der erst unter den Bedingungen der Metallisierung nach allgemein bekannten
Verfahren in metallkomplexbildende Gruppierungen übergeführt wird. In solchen Fällen
empfiehlt es sich im allgemeinen, die Veresterung der Oxalkylsulfonamidgruppen erst
am Schluß des Verfahrens, d. h. in den Azofarbstoffen vorzunehmen, da die Schwefelsäurehalbestergruppen
unter stärkeren alkalischen Bedingungen der Metallisierung leicht aufgespalten werden.
Als o-chlor- bzw. o-alkoxygruppensubstituierte Diazokomponenten, die unter Chloraustausch
bzw. unter Aufspaltung der Alkoxygruppe metallisiert werden können, sind beispielsweise
die folgenden Verbindungen anwendbar: 1-Amino-2-alkoxy-4-methylbenzol-5-sulfonoxäthylamid,
1-Amino-2-chlor-6-methylbenzol-4-sulfonoxäthylamid, 1-Amino-2-chlor- oder -methoxy-4-
oder -5-sulfonoxäthylamid u. a. Beim Chloraustausch entstehen zunächst die Kupferkomplexverbindungen,
die sich entkupfern und dann kobaltieren oder chromieren lassen.
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Ist in der Diazokomponente der o-ständig zur Azobrücke befindliche,
in eine metallkomplexbildende Gruppe überführbare Substituent ein Wasserstoffatom
oder eine Sulfonsäuregruppe, so lassen sich die neuen Farbstoffe hier ebenfalls
über die Kupferkomplexverbindungen der o,o'-Dioxyazofarbstoffe erhalten, die man
durch entsulfonierende oder durch oxydative Kupferung nach den Verfahren der deutschen
Patentschriften 807 289, 889196, 893 699 oder 1006 098 gewinnt. Die oxydative Kupferung
ist infolge der milderen Reaktionsbedingungen auch dann anwendbar, wenn die Ausgangskomponenten
von vornherein eine mit Schwefelsäure veresterte Oxalkylsulfonamidgruppe der gekennzeichneten
Art enthalten. Die Kupferkomplexfarbstoffe können durch Lösen in Schwefelsäure oder
durch Behandlung mit Natriumsulfid oder Schwefelwasserstoff entkupfert und die so
gewonnenen o,o'-Dioxyazofarbstoffe anschließend kobaltiert oder chromiert werden.
Bei der Entkupferung von Sulfonoxäthylamidgruppen enthaltenden Farbstoffen in Schwefelsäure
tritt gleichzeitig Veresterung der aliphatischen Hydroxylgruppen ein.
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Diazokomponenten, in denen der in eine metallkomplexbildende Gruppe
überführbare Substituent ein Wasserstoffatom darstellt, sind unter anderem: 1-Amino-3-nitrobenzol-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat,
1-Amino-2-nitrobenzol-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat, 1-Amino-2-methylbenzol-4-sulf
onylaminoäthylhydrogensulfat, 1-Amino-4-rnethylbenzol-3-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat,
1-Aminobenzol-2-sulf onylaminoäthylhydrogensulfat, 1-Aminobenzol-3-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat,
1-Aminobenzol-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat, 1-Aminonaphthalin-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat,
2-Aminonaphthalin-4,8-bis-(sulfonylaminoäthylhydrogensulfat), 1-Aminonaphthalin-5,7-bis-(sulf
onylaminoäthylhydrogensulfat) bzw. die den Sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfaten entsprechenden
Sulfonsäureoxäthylamide.
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Im Falle der nachträglichen Veresterung von Oxalkylsulfonamidgruppen
oder der nachträglichen Umsetzung von Sulfochloridgruppen mit Schwefelsäurehalbestern
von Oxalkylaminen lassen sich die den vorher erwähnten Ausgangskomponenten zugrunde
liegenden Sulfonsäuren oder Oxalkylsulfonamide verwenden.
Neben
den veresterten Oxalkylsulfonamidgruppen können die Diazo- oder Kupplungskomponenten
bzw. deren Reste in den Endfarbstoffen auch freie Sulfonsäure- bzw. Carbonsäuregruppen
aufweisen. Freie Carbonsäuren können hierbei, falls sie sich in o-Stellung zurDiazogruppe
befinden, bei der nachfolgenden Metallisierung der Farbstoffe in die Metallkomplexbindung
einbezogen werden.
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Sollen die freien Sulfonsäure- bzw. Carbonsäuregruppen in den Endfarbstoffen
erhalten bleiben, also nicht nach einem der obenerwähnten Verfahren über die Säurechloride
in die veresterten Oxalkylsulfon-bzw. carbonamidgruppen übergeführt werden, so empfiehlt
es sich, eine der beiden Ausgangskomponenten mit einer oder mehreren freien Sulfonsäure-oder
Carbonsäuregruppen und die andere Komponente mit einer oder mehreren Oxalkylsulfonamidgruppen
oder veresterten Oxalkylsulfonamidgruppen einzusetzen. Derartige Farbstoffe werden
beispielsweise erhalten durch Vereinigen von sulfonsäure- oder carbonsäuregruppenhaltigen
Diazoverbindungen mit Sulfonsäureoxäthylamidgruppen enthaltenden Kupplungskomponenten
der angegebenen Klassen oder durch Kuppeln von Diazoverbindungen, die Sulfonsäureamidoäthyl-hydrogensulfatgruppen
enthalten, mit sulfonsäure- oder carbonsäuregruppenhaltigen Kupplungskomponenten
der Benzol-, Pyrazol- oder Acylessigsäureamidreihe der Phthalocyaninsäuren. Ferner
können Azofarbstoffsulfochloride unter teilweiser Verseifung zu Sulfonsäuren mit
beispielsweise Aminoäthylsulfat oder Aminoäthanol umgesetzt werden.
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Die Chromierung und Kobaltierung der Farbstoffe wird nach an sich
vorbekannten Methoden durchgeführt. Geeignete Verfahren sind unter anderem die Einwirkung
von Chromformiat, von Chromsalizylsäuren oder Bichromaten in Gegenwart reduzierender
Mittel, wie Traubenzucker. Für die Herstellung der Kobaltkomplexverbindungen eignen
sich ammoniakalische Kobaltsalzlösungen; man kann die alkalischen Farbstofflösungen
auch mit Kobaltsalzlösungen oder mit Kobalthydroxyd umsetzen. Die Farbstoffe können
für sich allein oder auch im Gemisch mit beliebigen anderen metallisierbaren Farbstoffen,
insbesondere o,o'-Dioxy-, o-Oxy-o'-carboxy-, o-Oxyo'-amino- oder o-Carboxy-o'-amino-mono-
und -polyazofarbstoffen metallisiert werden.
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Die neuen metallhaltigen Farbstoffe eignen sich zum Färben verschiedener
Fasermaterialien, wie Wolle, Seide, Polyamidfasern, Baumwolle, regenerierte Cellulose
usw. Man erhält auf diesen Materialien hervorragend wasch- und kochechte Färbungen
bzw. Drucke, wenn man die Farbstoffe auf das Färbematerial aufbringt und das Färbegut
der Einwirkung säurebindender Mittel, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, unterwirft.
Beispiel 1 1,45 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat werden
in 41 Eis-Wasser (1: 1) und 0,3151 konzentrierter Salzsäure gelöst und mit 0,351
30o/oiger Natriumnitritlösung bei 0 bis 5°C dianotiert. 0,72 Mol des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Nickel-phthalocyanin (= Ni - Pc)-3-disulf ochlorid und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
werden in 201 Wasser, 0,091 konzentrierter Natronlauge und 0,35 kg Soda gelöst und
nach Einwerfen von 10 kg Eis mit der Diazotierungslösung versetzt. Dabei hält man
durch gleichzeitiges Zutropfen von. 0,21 konzentrierter Natronlauge einen pH-Wert
von 10 ein. Es entsteht eine klare dunkelgrüne Lösung. Man salzt den Diazofarbstoff
mit 3 kg Kochsalz aus und stellt den Ansatz (ohne Filtration) mit 0,51 Essigsäure
auf pH 5. Hierzu läßt man eine Lösung von 0,24 kg kristallisiertem Kobaltsulfat
(- 7 H20) in 1,21 heißem Wasser zulaufen, erwärmt 3 Stunden auf 50 bis 60°C und
saugt den olivgrünen 1: 2-Kobaltkomplex ab. Der Farbstoff wird bei 50 bis 60°C im
Vakuum getrocknet. Er ergibt auf Baumwolle eine olivgrüne Färbung mit sehr guter
Licht-, Koch-und Lösungsmittelechtheit. Beispiel 2 1,55 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
werden in 41 Eis-Wasser (1:1) und 0,3361 konzentrierter Salzsäure gelöst und mit
0,3741 30o/oiger Natriumnitritlösung bei 0 bis 5°C dianotiert. 0,5 Mol des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Ni-Pc-3-trisulfochlorid und 3 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
werden in 151 Wasser, 0,0951 konzentrierter Natronlauge und 0,365 kg Soda gelöst
und nach Einwerfen von 10 kg Eis mit der obigen Diazotierungslösung versetzt. Dabei
hält man durch gleichzeitiges Zutropfen von 0,211 konzentrierter Natronlauge einen
pH-Wert von etwa 10 ein. Es entsteht eine klare dunkelgrüne Lösung. Man salzt den
Trisazofarbstoff mit Kochsalz quantitativ aus und stellt den Ansatz mit etwa 0,51
Essigsäure auf pH 5. Nun läßt man eine Lösung von 0,25 kg kristallisiertem Kobaltsulfat
(- 7 H20) in 1,21 heißem Wasser zulaufen, erwärmt 3 Stunden auf 50 bis 60°C und
saugt den olivgrünen 1: 2-Kobaltkomplex ab, mit dem etwas gelbstichigere Färbungen
und Drucke als mit dem 1: 2-Kobaltkomplex des Beispiels 1 erhalten werden. Der Farbstoff
wird bei 50 bis 60°C im Vakuum getrocknet.
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Beispiel 3 0,525 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
werden in 1,341 Eis-Wasser (1: 1) und 0,131 konzentrierter Salzsäure gelöst und
mit 0,1281 30o/oiger Natriumnitritlösung bei 0 bis 5°C dianotiert. 0,125 Mol des
Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
werden in 2,51 Wasser, 2,5 kg Eis, 0,031 konzentrierter Natronlauge und 0,05 kg
Soda gelöst und mit der obigen Diazotierungslösung versetzt. Dabei hält man durch
gleichzeitiges Zutropfen von 0,061 konzentrierter Natronlauge pH 10 ein. Es entsteht
eine klare dunkelgrüne Lösung. Der Farbstoff wird mit 0,0851 Eisessig auf pH 5 gestellt.
Hierzu läßt man eine Lösung von 0,0925 kg kristallisiertem Kobaltsulfat (- 7 H20),
gelöst in 0,451 heißem Wasser, zulaufen und hält 1 bis 2 Stunden auf 5(i bis 60°C.
Man stumpft die freie Essigsäure mit 0,0451 konzentrierter Natronlauge ab, salzt
den 1: 2-Kobaltkomplex mit 1 kg Kochsalz aus und preßt ihn ab. Mit diesem Farbstoff
erzielt man auf Baumwolle oder regenerierte Cellulose waschechte olivgrüne Ausfärbungen
und Drucke, die gegenüber denen, die man mit dem Farbstoff des Beispiels 1 erhält,
einen gelberen Farbton zeigen.
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Beispiel 4 Setzt man in den Beispielen 1 und 3 als Diazokomponenten
2 Aminophenol-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat, 2-Aminophenol-5-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat,
6-Methyl-2-aminophenol-4,6-bis-(sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat),
4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat, 4-Chlor-2-aminophenol-5-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
oder 4-Methyl-2-aminophenol-5- bzw. -6-sulfonylaminoäthyl-hydrogeiisulfat ein, so
erhält man Kobaltkomplexfarbstoffe mit ähnlichen färberischen Eigenschaften. Beispiel
s Verwendet man in den Beispielen 1 und 3 die folgenden Kupplungskomponenten, so
erhält man nach der Kobaltierung Farbstoffe, die auf Baumwolle oder Zellwolle Drucke
bzw. Färbungen mit ähnlichen Farbtönen und ähnlich wertvollen Eigenschaften liefern
Kondensationsprodukt aus 1 Mol Kupferphthalocyanin-(= Cu - Pc)-3-disulfochlorid
und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-3-disulfochlorid
und 2 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-inethyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-3-trisulfochlorid
und 3 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-3-trisulfochlorid
und 3 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-4-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Cu-Pc-4-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-4-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-4-tetrasulfochlorid
und ä. Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-4-tetrasulfochlorid
und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-4-tetrasulfochlorid
und 2 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 2 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5), 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl-3-methylpyrazolon-5) sowie 2 Mol Anilin, 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 2 Mol 1-(3'-Aminophenyl-3-methyl-pyrazolon-5) sowie 2 Mol Anilin. Beispiel 6
a) 1,45 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid) werden in eine Lösung
von 300m1 konzentrierter Salzsäure in 2,5 kg Eis und 1500m1 Wasser eingetragen und
mit 333 ml 30°/oiger Natriumnitritlösung diazotiert. 0,72 Mol des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Ni-Pc-3-disulfochlorid und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
werden in 201 Wasser, 0,091 konzentrierter Natronlauge und 0,35 kg Soda gelöst und
nach Einwerfen von 10 kg Eis mit der oben hergestellten Diazolösung versetzt. Dabei
hält man durch gleichzeitiges Zutropfen von 0,21 konzentrierter Natronlauge einen
pH-Wert von 10 bis 12 ein. Man saugt den entstandenen grünen Disazofarbstoff nach
vorherigem Abstumpfen mit verdünnter Salzsäure oder Natriumbicarbonat bei pH 9 ab.
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b) Der nach Beispiel 6, a) hergestellte feuchte Disazofarbstoffwird
in 201 Wasser und 116g Natriumhydroxyd bei 90 bis 95°C gelöst und in 10 Minuten
mit einer Lösung von 116 g Kaliumbichromat und 218 g Traubenzucker in 1450 ml Wasser
versetzt. Man rührt noch 40 Minuten bei 90 bis 95°C nach, stellt mit Essigsäure
auf pH 5 und saugt den blaustichigolivgrünen 1:2-Chromkomplex ab. Man wäscht den
Farbstoff mit Wasser nach und trocknet bei 65 bis 70°C.
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c) 300 ml Chlorsulfonsäure werden bei 15 bis 25°C zu 1800 ml Pyridin
zugetropft. In diese Mischung trägt man bei Raumtemperatur den nach Beispiel 6,
b) hergestellten 1 : 2-Chromkomplex ein und rührt nach, bis alles gelöst ist. Dann
trägt man den Ansatz auf Eis aus, stellt durch Einwerfen von festem Natriumbicarbonat
auf pH 6, destilliert das Pyridin im Vakuum ab und saugt den Farbstoffester ab.
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Man kann auch so verfahren, daß man die Reaktionsmischung auf Eis
austrägt, mit Natriumchlorid versetzt, den Farbstoffester abpreßt, mit einer Salzlösung
pyridinfrei wäscht und den Farbstoff bei 50°C im Vakuum trocknet. Bringt man einen
solchen Farbstoff auf Baumwolle oder Zellwolle auf, so erzielt man blaugrüne Ausfärbungen
bzw. Drucke mit sehr guter Licht-, Koch- und Sodakochechtheit. Beispiel ? 1,14 Mol
eines nach Beispiel 6, a) hergestellten Disazofarbstoffs wird in 2000m1 Wasser natronalkalisch
gelöst und bei 80°C mit einer Lösung von 20,4 g kristallisiertem Kobaltsulfat (-
7 1120) in 360 ml Wasser und 254 ml 25°/oigem Ammoniak, die mit 40 ml 3,5°/oigem
Wasserstoffperoxyd oxydiert wurde, versetzt. Man rührt 1 Stunde bei 80°C nach und
saugt den 1: 2-Kobaltkomplexfarbstoff nach Salzzusatz ab. Der Farbstoff kann nach
dem Trocknen, wie im Beispiel 6, c) beschrieben, mit Chlorsulfonsäure/Pyridin verestert
werden. Mit dem veresterten Farbstoff erhält man auf Baumwolle und regenerierter
Cellulose blaustichigolivgrüne waschechte Ausfärbungen und Drucke. Beispiel 8 1,45
Mol diazotiertes 2-Aminophenol-4-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid) werden bei 0 bis 5°C
zu einer Lösung von 0,35 Mol des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5 in 7,51 Wasser, 7,5 kg Eis, 0,091
konzentrierter Natronlauge und 0,15 kg Soda zugegeben. Durch Zutropfen von Natronlauge
hält man ein PH von 10 bis 11,5 ein. Nach beendeter Kupplung stumpft man bis pH
9 ab und saugt nach Salzzusatz ab.
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Ein so hergestellter Tetrakisazofarbstoff läßt sich nach Beispiel
6, b) chromieren und Beispiel 6, c) mit Chlorsulfonsäure/Pyridin verestern. Man
erhält mit dem Endfarbstoff auf Baumwolle koch- und lösungsmittelechte blaustichiggrüne
Ausfärbungen undDrucke. Beispiel 9 Verwendet man in den Beispielen 6 bis 8 als Diazokomponenten
2-Aminophenol-5-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid), 6-Methyl-2-aminophenol-4-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid),
4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid), 4-Chlor-2-aminophenol-5-sulfonsäure
-(ß-oxäthylamid),
4-Methyl-2-aminophenol-5- bzw. -6-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid), 1-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid),
so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Farbtönen und färberischen Eigenschaften.
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Beispiel 10
0,15 Mol diazotiertes 2-Aminophenol werden bei 0
bis 5°C zu einer natronalkalischen Lösung von 0,15 Mol eines Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 1 Mol 1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
und 3 Mol Aminoäthylhydrogensulfat zugegeben. Nach beendeter Kupplung stellt man
essigsauer, versetzt mit 45 g Natriumacetat und läßt eine wäßrige Lösung von 20,4
g kristallisiertem Kobaltsulfat (- 7 H20) zulaufen. Man erwärmt 2 Stunden auf 50°C
und saugt nach Salzzusatz ab. Ein so hergestellter Farbstoff ergibt auf Baumwolle
olivgrüne Ausfärbungen und Drucke.
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Beispiel 11
1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid wird unter Eiskühlung
in eine methanolische Suspension von 2 Mol eines Azofarbstoffes aus diazotiertem
6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat und 1-(4' Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5,
2 Mol 3-Aminobenzol-l-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat und 450 g Natriumbicarbonat
eingetragen. Dann heizt man den Ansatz innerhalb von 4 Stunden auf 45°C, hält 4
Stunden bei dieser Temperatur und saugt ab. Man erhält einen grünen Farbstoff, der
sich auf Baumwolle und Zellwolle aufbringen läßt. Die Färbung wird mit einer wäßrigen
Kobaltsulfatlösung in Gegenwart von Natriumacetat kobaltiert. Die erhaltenen olivgrünen
Ausfärbungen zeigen eine sehr gute Licht- und Waschechtheit.
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Beispiel 12 a) 1 Mol Ni-Pc-3-trisulfochlorid wird bei 15 bis
20'C
in eine Suspension von 1 Mol eines Monoazofarbstoffs aus diazotiertem
2-Aminophenol-4-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid) und 1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5,
120 g Äthanolamin und 450 g Natriumbicarbonat in 101 Methanol eingetragen. Man erwärmt
in 2 Stunden auf 50°C, hält 5 Stunden bei dieser Temperatur und saugt warm ab.
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b) 100 g eines nach a) hergestellten trockenen Farbstoffes werden
bei 15 bis 25°C in 300 ml Schwefelsäure-Monohydrat eingetragen. Nach 6stündigem
Rühren gibt man den Ansatz auf Eis, saugt den ausgeschiedenen grünen Farbstoffester
ab und wäscht mit einer 10o/oigen Kochsalzlösung neutral. Der Farbstoff läßt sich
nach dem Verfahren des Beispiels 1 in Substanz oder nach Ausfärbung auf Baumwolle
oder regenerierte Cellulose auf der Faser kobaltieren. Man erhält sehr lichtechte
olivgrüne Färbungen.
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c) Ein nach a) erhaltener Farbstoff wird nach Beispiel 6, b) chromiert
und anschließend nach Beispiel 6, c) mit Chlorsulfonsäure/Pyridin verestert. Man
erhält so einen blaugrünen Farbstoff mit wertvollen färberischen Eigenschaften.
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Beispiel 13
50 g Disazofarbstoff aus 2 Mol diazotierter 2-Aminophenol-4,6-disulfonsäure
und dem Kondensationsprodukt aus 1 Mol Ni-Pa-3-disulfochlorid und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
werden bei 20 bis 60°C in 150 ml Chlorsulfonsäure eingetragen. Man erwärmt 1 Stunde
auf 60 bis 80°C, tropft dann 50 ml Thionylchlorid zu und rührt 2 Stunden nach. Nach
dem Erkalten trägt man die Schmelze auf Eis aus und wäscht das Farbstofftetrasulfonsäurechlorid
mit Eiswasser kongoneutral. Das Sulfochlorid wird in eine eiskalte Lösung von 50g
Aminoäthyl-hydrogensulfat in 400 ml Wasser und 11 ml konzentrierter Natronlauge
eingegeben. Durch gleichzeitiges Zutropfen von verdünnter Natronlauge hält man pH
9,5 ein. Sobald pH-Konstanz eingetreten ist, setzt man Kochsalz zu und preßt den
Farbstoff ab. Ein so hergestellter Farbstoffester läßt sich nach den beschriebenen
Methoden in Substanz oder auf der Faser kobaltieren. Auf Baumwolle liefert der Kobaltkomplex
koch- und lösungsmittelechte blaustichigolivgrüne Färbungen.
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Setzt man in diesem Beispiel an Stelle von 2-Aminophenol-4,6-disulfonsäure
eine äquivalente Menge 2-Aminophenol ein, so erhält man ein Farbstofl:-disulfochlorid,
das sich in gleicher Weise mit Aminoäthyl-hydrogensulfat kondensieren läßt. Man
erhält einen olivgrünen Farbstoff mit nur wenig abweichendem Farbton.
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Verwendet man an Stelle von Aminosulfat eine äquivalente Menge Äthanolamin,
so erhält man ein Farbstofftetrasulfonsäure-(ß-oxäthylamid), das sich nach Beispiel
6, b) chromieren und anschließend nach Beispiel 6, c) mit Chlorsulfonsäure/Pyridin
verestern läßt. Ein so hergestellter Farbstoff läßt sich mit blaugrüner Farbe auf
Hydroxylgruppen enthaltende Fasern aufbringen.
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Beispiel 14 4 Mol diazotiertes 2-Aminophenol-4-sulfonyläthylhydrogensulfat
werden nach Beispiel 3 auf 1 Mol eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pe-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methylpäyrazolon-5 gekuppelt und der Tetrakisazofarbstoff
anschließend kobaltiert. Ein so hergestellter Farbstoff läßt sich aus alkalischem
Medium mit olivgrüner Farbe auf Baumwolle aufbringen.
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Beispiel 15
1,45 Mol 2-Aminophenol-4-f-oxäthyl)-sulfon werden
nach der Arbeitsweise des Beispiels 6 auf 0,72 Mol Kondensationsprodukt aus 1 Mol
Ni-Po-3-disulfochlorid und 2 Mol1-(4'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5 gekuppelt;
der erhaltene Disazofarbstoff wird nach Beispiel 6, b) chromiert und anschließend
nach Beispiel 6, c) mit Chlorsulfonsäure/Pyridin verestert. Man erhält einen blaugrünen
1:2-Chromkomplexfarbstofl: Beispiel 16
a) Im Beispiel 6 wird an Stelle von
6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonsäure-(ß-oxäthylamid) eine äquivalente Menge des Amins
der Formel
eingesetzt.
b) Der erhaltene Disazofarbstoff wird nach Beispiel
6, b) ehromiert und nach Beispiel 7 verestert. Man erhält einen Farbstoffester,
der sich mit blaugrüner Farbe auf Baumwolle aufdrucken läßt.
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Beispiel 17
1,14 Mol eines nach Beispiel 16,a) hergestellten
Disazofarbstoffs wird nach der Arbeitsweise des Beispiels 7 kobaltiert. Der erhaltene
1-.2-Kobaltkomplex wird anschließend mit Chlorsulfonsäure/ Pyridin verestert. Man
kann auch so verfahren, daß man den o,o'-Dioxy-disazofarbstoff zunächst nach Beispiel
12,b) mit Schwefelsäure-Monohydrat verestert und den Farbstoffester dann mit Kobaltsulfat
in Gegenwart von Natriumacetat in essigsaurer wäßriger Lösung metallisiert. Ein
solcher Farbstoff liefert auf Baumwolle und regenerierter Cellulose licht- und waschechte
olivgrüne Färbungen.
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Beispiel 18
a) 0,125 Mol des Disazofarbstoffs N-3-Aminobenzyl-N-methyl-N-ß-oxäthylamin
-> 1 Mol Kondensationsprodukt aus 1 Mol Ni-Pc-3-disulfochlorid und 2 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5
wird nach Beispiel 12, b) in einen grünen Farbstoffester übergef ührt.
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b) Ein so hergestellter Farbstoff wird in 1000 ml Wasser angerührt,
mit 50 ml Eisessig und 75 g Natriumacetat auf pH 5 gestellt und mit 68 g kristallisiertem
Kupfersulfat in 250 ml Wasser versetzt. Dann tropft man bei 50°C innerhalb einer
Stunde 75 g 30°/Qiges Wasserstoffperoxyd in 500 ml Wasser zu. Man saut den entstandenen
Kupferkomplexfarbstoff nach Salzzusatz ab und trocknet bei 50`C. Der Farbstoff läßt
sich in üblicher Weise auf Baumwolle klotzen oder drucken.
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c) Ein nach b) erhaltener trockener Kupferkomplexfarbstoff wird bei
15 bis 25°C in die vierfache Menge Schwefelsäure-Monohydrat eingetragen. Nach etwa
3 bis 4 Stunden gibt man den Reaktionsansatz auf Eis und wäscht den Filterrückstand
mit einer Salzlösung neutral. Der kupferfreie Farbstoffester läßt sich aus natronalkalischer
Lösung auf Baumwolle aufbringen und auf der Faser kobaltieren.
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Der Farbstoff läßt sich nach den vorangehend beschriebenen Verfahren
auch in Substanz essigsauer oder ammoniakalisch bei 20 bis 50°C kobaltieren und
auf Hydroxylgruppen enthaltende Materialien aufbringen. Man erhält olivgrüne Färbungen
mit guten Allgemeinechtheiten.
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Beispiel 19
0,26 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat
und 0,26 Mol 1-Aminobenzol-3-sulfonylaminoäthylhydrogensulfat werden in 1,341 Eis-Wasser
(1: 1) und 0,131 konzentrierter Salzsäure gelöst und mit 0,128130°/oigerNatriumnitritlösungbei
0 bis 5°C diazotiert. 0,125 Mol des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5 werden in 2,51 Wasser, 2,5 kg
Eis, 0,031 konzentrierter Natronlauge und 0,05 kg Soda gelöst und mit der obigen
Diazotierungslösung versetzt. Dabei hält man durch gleichzeitiges Zutropfen von
0,061 konzentrierter Natronlauge ein pH von etwa 10 ein. Es entsteht eine klare
dunkelgrüne Lösung. Der Farbstoff wird mit etwa 0,0851 Eisessig auf pH 5 gestellt.
Nun läßt man eine Lösung von 0,046 kg kristallisiertem Kobaltsulfat (- 7 H20), gelöst
in 0,2251 heißem Wasser, zulaufen und hält unter Rühren 1 bis 2 Stunden bei 50 bis
60°C. Dann stumpft man die freie Essigsäure mit etwa 0,0451 konzentrierter Natronlauge
ab, salzt den 1: 2-Kobaltkomplex mit 1 kg Kochsalz aus und preßt ab. Er ergibt auf
Baumwolle oder regenerierter Cellulose waschechte, olivstichiggrüne Färbungen und
Drucke, die gegenüber solchen, die man mit dem Farbstoff des Beispiels 3 erhält,
deutlich klarer und grüner sind.
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Beispiel 20 0,13 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
und 0,39 Mol 1-Aminobenzol-3-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat werden in 1,341 Eis-Wasser
(1: 1) und 0,131 konzentrierter Salzsäure gelöst und mit 0,128130°/oiger
Natriumnitritlösung bei 0 bis 5°C diazotiert. 0,13 Mol des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
werden in 2,51 Wasser, 2,5 kg Eis, 0,031 konzentrierter Natronlauge und 0,05 kg
Soda gelöst und mit der Diazotierungslösung versetzt. Dabei hält man durch gleichzeitiges
Zutropfen von 0,061 konzentrierter Natronlauge ein pH von etwa 10 ein. Es entsteht
eine klare dunkelgrüne Lösung. Der Farbstoff wird mit etwa 0,0851 Eisessig auf pH
-5 gestellt. Nun läßt man eine Lösung von 0,023 kg kristallisiertem Kobaltsulfat
(- 7 H20), gelöst in 0,11 heißem Wasser, zulaufen und hält unter Rühren 1
bis 2 Stunden bei 50 bis 60°C. Dann stumpft man die freie Essigsäure mit etwa 0,0451
konzentrierter Natronlauge ab, salzt den 1 : 2-Kobaltkomplex mit etwa 1 kg Kochsalz
aus und preßt ab. Der Farbstoff ergibt auf Baumwolle oder regenerierter Cellulose
waschechte, nur noch schwach olivstichiggrüne Färbungen und Drucke, die noch grüner
sind als diejenigen mit dem Farbstoff des Beispiels 19. Beispiel 21 0,26 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
und 0,26 Mol 1-Amino-3-sttlfonylaminoäthyl-hydrogensulfat werden in der im Beispiel
19 beschriebenen Weise diazotiert, mit 0,13 Mol des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-5
gemäß Beispiel 19 gekuppelt und kobaltiert. Man erhält waschechte olivstichiggrüne
Ausfärbungen und Drucke.
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Stellt man in der im Beispiel 20 beschriebenen Weise ein Gemisch der
Diazoverbindungen aus 0,13 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
und 0,39 Mol 1-Amino-3-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat her, kuppelt mit 0,13 Mol
des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5
und kobaltiert in beschriebener Art, so erhält man schwach olivstichiggrüne Ausfärbungen
und Drucke.
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Beispiel 22 0,26 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
und 0,26 Mol 1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulf onylaminoäthyl-hydrogensulf at werden
diazotiert, mit a) 0,13 Mol des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5 oder
b) 0,13 Mol
des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5
gekuppelt und in der im Beispiel 19 beschriebenen Weise kobaltiert. Man erhält
waschechte olivstichiggrüne Ausfärbungen und Drucke.
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Beispiel 23
0,14 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylanlinoäthyl-hydrogensulfat
und 0,39 Mol 1-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat werden
diazotiert, mit a) 0,13 Mol des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid
und 4 Mol 1-(4'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5 oder b) 0,13 Mol des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Ni-Pc-3-tetrasulfochlorid und 4 Mol 1-(3'-Aminophenyl)-3-methylpyrazolon-5
gekuppelt und in der im Beispiel 20 beschriebenen Weise kobaltiert. Man erhält waschechte,
nur noch schwach olivstichiggrüne Ausfärbungen und Drucke. Beispiel 24 0,53 Mol
6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat werden in der im Beispiel
3 beschriebenen Weise diazotiert und mit 0,18 Mol des Kondensationsproduktes aus
1 Mol Ni-Pc-3-trisulfochloridund 3 Mol Acetessigsäure-(2-methoxy-4'-amino-5'-chlorphenyl)-amid
analog Beispiel 3 gekuppelt und kobaltiert. Auf Baumwolle und regnerierter Cellulose
erhält man wasch- und kochechte Drucke und Färbungen von olivgrüner Nuance.
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Beispiel 25
0,53 Mol 6-Chlor-2-aminophenol-4-sulfonylaminoäthyl-hydrogensulfat
werden in der im Beispiel 3 beschriebenen Weise diazotiert und mit 0,18 Mol des
Kondensationsproduktes aus 1 Mol Cu-Pc-3-trisulfofiuorid und 3 Mol 3'-Aminobenzoylessigsäureanilid
analog Beispiel 3 gekuppelt und kobaltiert. Auf Baumwolle und regenerierter Cellulose
erhält man wasch-und kochechte Drucke und Färbungen von olivgrüner Nuance.