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Kombinationsschachtel aus mindestens zwei voneinander trennbaren Einzelschachteln
Die Erfindung betrifft eine Kombinationsschachtel aus mindestens zwei voneinander
trennbaren Einzelschachteln mit faltbaren Deckellaschen für die Verpackung und den
Versand von Flaschen, Büchsen, Verkaufspackungen, Stückwaren od. dgl.
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Mit solchen Kombinationsschachteln soll den an sich widersprechenden
praktischen Bedürfnissen Rechnung getragen werden, deren Unterschiedlichkeit sich
daraus ergibt, daß der Erzeuger der Ware, z. B. eine Brauerei, Kellerei oder Lebensmittelfabrik,
zur Erleichterung der Lagerung, des Versandes und des Transports der Waren bestrebt
ist große Schachteln zu verwenden, welche eine günstige Stapelung ermöglichen, eine
gute Standfestigkeit haben und eine rasche Handhabung im Betrieb und ebenso eine
rasche Verladung beim Versand zulassen, während andererseits der Verteiler oder
Großhändler den Wunsch hat, außer großen Warenpartien auch kleinere Partien, insbesondere
halbe Partien abgeben zu können, ohne ein Umpacken der Ware vornehmen zu müssen.
Hinsichtlich der Größe der Packungen deckt sich das Interesse des Einzelhändlers
im wesentlichen mit dem Interesse des Großhändlers oder Verteilers.
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Er will nicht darauf angewiesen sein, stets große Partien abzunehmen.
Andererseits ist es ihm erwünscht, kleine Warenpartien in Packungseinheiten zu erhalten,
welche für ihn einen bequemeren Transport ermöglichen und die Gefahr einer Beschädigung
der Ware, insbesondere die Bruchgefahr, verringern.
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Die bisher bekanntgewordenen Kombinationsschachteln werden zwar den
verschiedenartigen Bedürfnissen der Praxis gerecht; jedoch ist aber die Zusammensetzung
der Kombinationsschachteln im Sinne der bisher bekanntgewordenen Ausführungen umständlich.
Auch ist der Kostenaufwand erheblich, was sich besonders deshalb auswirkt, weil
solche Kartons praktisch fast ausschließlich als sogenannte Einwegpackungen Verwendung
finden.
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Bei einer bekannten Kombinationsschachtel sind paarweise ineinander
eingreifende Faltlaschen aneinandergrenzender Einzelschachteln durch diejenigen
Faltlaschenpaare gebildet, deren Klappfalze bei aneinandergerückten Einzelsc'nachteln
je in einer gemeinsamen Geraden liegen. Hierbei ist wechselweise je die eine Faltlasche
jedes Paares unter Bildung eines Vorsprunges über die Schachtelseitenwand vorgezogen,
während die andere Faltlasche des Paares mit einer diesem Vorsprung angepaßten Aussparung
versehen ist. Die Faltlaschen können so beim Aneinanderrücken der Einzelschachteln
ineinandergreifen, wobei die Uberlappungsgebiete mit Klebstoff beschichtet werden,
so daß nach dem Antrocknen der-
selben ein ausreichend fester Verbund entstehen soll.
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Solche Schachteln erfordern beim Zuschnitt einen größeren Materialbedarf,
als es bei einer normalen Faltschachtel der Fall ist. Es müssen in jedem Falle,
wenn nur eine der Einzelschachteln zur Entnahme des hierin eingepackten Gutes wieder
geöffnet werden soll, vorher die beiden Einzelschachteln auseinandergeschnitten
werden. Außerdem ist die Qualität des Verbundes bei der bekannten Kombinationsschachtel
entscheidend von der Qualität des Klebstoffauftrages abhängig, und zumindest sind
gewisse Standzeiten für die frisch abgepackte Kombinationsschachtel zur Trocknung
der Klebverbindung notwendig.
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Schließlich kann in dem Fall, in dem es gewünscht wird, die abgepackte
Ware nur in Einzelschachteln zu verschicken, die Einzelschachtel der bekannten Kombinationsschachtel
hierfür nicht ohne weiteres verwendet werden, da hierzu entweder die über die Einzelschachtel
vorgezogenen Vorsprünge der Faltlaschen abgeschnitten oder über die Seitenwand umgebogen
und dort festgeklebt werden müßten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kombinationsschachtel
zu schaffen, die eine einfache Handhabung und Zusammensetzung ermöglicht und schließlich
in einfacher Weise in Einzelschachteln zerlegt werden kann.
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Die Erfindung geht von einer Kombinationsschachtel aus, die aus mindestens
zwei voneinander trennbaren und zur Aufnahme mehrerer Kleinverkaufs einheiten bestimmten
Einzelschachteln besteht, die je deren Boden und Deckel bildende und über einen
Klappfalz in deren Seitenwände einlaufende Faltlaschen aufweisen, wobei bei zusammengerückten
Einzelschachteln mindestens eine Faltlasche der einen Einzelschachtel in eine zu
ihr benachbarte Faltlasche der anderen Einzelschachtel eingreift.
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Die Erfindung besteht darin, daß zwei je zu einer der Einzelschachteln
gehörigen und mit ihrem Klappfalz aneinander angrenzende Faltlaschen längs des zugeordneten
Klappfalzes zu einem Teil von der zugeordneten Seitenwand, aber von entgegengesetzten
Enden aus beginnend, abgetrennt und die Einzelschachteln unter Bildung einer hakenförmigen
Verbindung zwischen den teilweise abgetrennten Faltlaschen zusammengeschoben sind,
wobei jede der Faltlaschen auf der angrenzenden Einzelschachtel liegt, und daß die
Einzelschachteln durch eine Bandage miteinander verbunden sind.
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Es hat sich gezeigt, daß die Bandage mit besonderem Vorzug aus einem
die Trennfuge zwischen den Einzelschachteln mindestens teilweise abdeckenden Klebestreifen
besteht.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen,
daß die Kombinationsschachtel aus nur geringfügig abgeänderten normalen Faitschachteln
aufgebaut werden kann. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß normale Faltschachteln
zur Herstellung der Einzelschachtel Verwendung finden können, da es hierzu lediglich
notwendig ist, die entsprechenden Faltlaschen teilweise voneinander abzutrennen,
ein Vorgang, der so einfach ist, daß er auch vom Bezieher der Kartonagen nachträglich
noch vorgenommen werden kann, wenn das Abtrennen nicht bereits im Kartonagen-Zulieferbetrieb
erfolgt ist.
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Dort können die gleichen Zuschnittvorrichtungen wie bei Normalschachteln
Verwendung finden. Somit können die erfindungsgemäßen Kombinationsschachteln besonders
kostengünstig hergestellt werden.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung in einer Ausführungform
näher erläutert werden. Das Ausführungsbeispiel betrifft eine aus zwei Einzelschachteln
zusammengesetzte Kombinationsschachtel. Jede Einzelschachtel ist für die Aufnahme
von sechs Flaschen bemessen, die in an sich bekannter Weise mittels eines Einsatzes
voneinander getrennt festgelegt sind. In den Zeichnungen zeigen F i g. 1 und 2 je
eine Einzelschachtel in perspektivischer Darstellung, F i g. 3 die perspektivische
Darstellung der versandfertigen Kombinationsschachtel.
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Die Einzelschachteln gemäß F i g. 1 und 2 sind mit zwei Paar einander
benachbart liegenden Deckellaschen 1 und 2 versehen. Eine der längsseits verlaufenden
Laschen 2 ist längs eines Teils ihres Faltfalzes geschlitzt, und zwar verlaufen
diese Schlitze oder Ausschnitte 3 an den Deckellaschen, die bei dem Aneinanderrücken
der Einzelkartons aneinandergrenzen, in entgegengesetzter Richtung. Durch das Schlitzen
oder Ausschneiden erhalten die Deckellaschen die Form von Haken, welche ineinandergreifen
können. Es ist dadurch ermöglicht, die Einzelschachteln an der Deckelseite miteinander
zu kuppeln, wobei die hakenförmige Lasche 2 jeder Einzelschachtel Bestandteil des
Deckels der angrenzenden Einzelschachtel ist.
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Diese Kupplung oder Verbindung der Einzelschachteln reicht für Stapelung,
Versand und Transport noch nicht aus. Es ist vielmehr erforderlich, die
Einzelschachteln
mittels einer leicht abnehmbaren oder trennbaren Bandage miteinander zu verbinden.
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Es stehen hierzu mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Eine besonders
einfache Möglichkeit ist in F i g. 3 bei einer versandfertigen Kombinationsschachtel
verwirklicht, wobei die Bandage aus einem die Trennfuge zwischen den Einzelschachteln
ganz oder teilweise abdeckenden Klebestreifen 4 besteht.
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Der Klebestreifen 4 verläuft längs des Bodens der Kombinationsschachtel,
wobei die nach aufwärts weisenden Enden bis etwa zur halben Höhe der Seitenilanken
der Kombinationsschachtel reichen. Die Faltfugen zwischen den Deckellaschen 2 sind
mittels zusätzlicher Klebestreifen 5 verschlossen.
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Die Kombinationsscliachtel gemäß Fig.3 kann dadurch in Einzelschachteln
zerlegt werden, daß man die hakenförmig gestalteten und ineinandergreifenden Deckellaschen
2 von der zugehörigen Einzelschachtel vollständig trennt und den Klebestreifen 4
abreißt oder längs der Trennfuge zwischen den Einzelschachteln aufschneidet. Dabei
bleibt der Deckel für jede Einzel schachtel erhalten. Die an der Verbindung beteiligt
gewesene Lasche 2 wird von einem der Klebestreifen 5 festgehalten. Sie kann von
der Seite her untergriffen und abgerissen werden, so daß für den Einzelhändler eine
besonders bequeme Öffnung der Einzelschachtel ermöglicht ist.