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Vorrichtung zur Vermeidung von Gutsbrücken in Bunkern bei der Füllstandsmessung
Bei Bunkem, Silos oder a ähnlichen Speichergefäßen ist es vielfach erwünscht, eine
genaue Füllstandsanzeige zu erhalten, um ein rechtzeitiges Nachfüllen veranlassen
zu können und bis zum Nachfüllen eine für die ununterbrochene Fortführung der Arbeiten
genügende Speidiergutmenge bereitzuhalten. Zu diesem Zweck sind die Bunker, Silos
oder ähnlichen Speichergefäße Init Füllstandsanzeigern ausgerüstet. Bei Bunkern,
Silos oder ähnlichen Speicher3efäßen, die zur Aufnahme von kleinkörnigem, staubförmigem
oder kristallinem Speichergut dienen, werden dabei in den meisten Fällen Füllstandsanzeiger
benutzt, die in Abhängigkeit von dem Druck des Schüttgutes arbeiten, indem dieser
auf eine- Membran einwirkt, so daß diese entsprechend dem Schüttgutdruck mehr oder
weniger verformt wird und entsprechend ihrer Verformung ein Anzeigeglied beeinflußt.
Diese mit Membrandosen od. dgl. arbeitenden Füllstandsanzeiger sind zwar in ihrem
Aufbau einfach und in der Wirkung robust. Bei ihrer Verwendung in Bunkern, Silos
oder ähnlichen Speichergefäßen für kleinkörniges staubföniges oder kristallines
Speichergut ergibt sich aber der wesentliche Nachteil, daß sich gerade im Einbaubereich
der Membrandose des Füllstandsanzeigers wegen der dort entstehenden vorspringenden
Kanten Gutsbrücken ansetzen, die die Füllstandsmessung wesentlich erschweren oder
in gewissen Fällen sogar behindern können. Durch die Bildung der Gutsbriicken wird
nämlich verhindert, daß das Speichergut gegen die Membrandose drückt und damit wird
eine dauerhaft genaue Füllstandsmessung unmöglich gemacht, Es ist zwar schon eine
Vorrichtung bekannt, bei der die durch die Gutsbrückenbildung hervorgerufenen Ungenauigkeiten
bei der Füllstandsmessung in Bunkern vennieden werden sollen. Zu diesem Zweck ist
in den Bunker eine sich über dessen ganze Höhe erstreckende Rohrsonde eingesetzt,
die in Abständen übercinander durch Membrane betätigbare Kontakte enthält. Abgesehen
davon, daß diese Anordnung wegen der Vielzahl der verwendeten Meßglieder aufwendig
und teuer in der Herstellung ist sowie einen beträchtlichen Einbauraum benötigt,
ist nach diesem Stande der Technik kein Weg gezeigt, die Bildung von Gutsbrücken
an sich überhaupt zu vermeiden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine nicht durch Gotsbrückenbildung
verfälschte Füllstandsanzeige an Schüttgutbonkern mit einem möglichst geringen Aufwand
an tech nischen Mitteln zu bewirken.
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Ihr liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Gutsbrückenbildung im Bunker,
Silo oder ähnlichen Speichergefäß, namentlich iin Bereich des Füllstandsmeß gliedes,
wirksam zu unterbinden und damit die das Meßglied beeinflussende horizontale Komponente
des Schüttgutgewichtes voll wirksam werden zu lassen.
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Auf besonders einfache Weise wird diese Aufgabenstellung nach der
Erfindung dadurch gelöst, daß dem Füllstandsanzeiger eine Druckbelüftungseinriclltung,
die gleichmäßig um den Membran umfang verteilte Druckbelüftungsdüsen aufweist. im
Speichergefäß zugeordnet ist. Dabei ist es der Erfindung zufolge zweckmäßig und
energiesparend. die Druckbelüftungseinrichtung für die Durchwirblung des Speichergefäßes
und die Erzeugung eines flfissigkeitsähnlichen Zustandes im Speichergut in bestimmten
Zeitabständen und zumindest vor jedem Ablesen des Füllstandes anzuschalten.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Vermeidung von Gutsbrücken in Bunkern bei der Füllstandsmessung wird auch dadurch
erzielt, daß mit einer normalerweise in Abdeckstellung vor dem Anzeigegerät liegenden
Abdeckplatte ein Schalter in Verbindung steht, mittels welchem durch Bewegung der
Abdeckplatte vom Anzeigegerät weg die Druckbelüftungseinriclltung anschaltbar ist.
Schließlich ist es in baulicher Hinsicht noch von Bedeutung, daß das Membran gehäuse
die Drtickbelfiftungsdüsen in einen Flansch aufnimmt, mittels dessen das Membrangehäuse
und die Druckbelüftungseinrichtung gemeinsam lösbar an der Wandung des Speichergefäßes
befestigt sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der
Zeichnung erläutert. Es zeigt: F i g. 1 in schematisch vereinfachter Darstellung
ein Ausführungsbeispiel eines Bunkersystems. bestehend aus einem Lagersilo für große
Füllmenge und einem mit diesem durch eine DruckfördereinrichtunD verbundenen Fabrikationssilo
kleinerer Füllmenge, wobei zumindest der Fabrikationssilo mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Vermeidung von
Gutsbrücken in Bunkern bei der Füllstandsmessung
versehen ist, F i g. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab und ausführlicher Darstellung
einen Ausschnitt aus dem Fabrikationssilo nach F i g. 1 an der Stelle, an welcher
sich der Füllstandsanzeiger mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Vermeidung
von Gutsbrücken befindet.
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Ein großräumiger Lagersilo 1, welcher in bekannter Weise mittels
einer Druckförderanlage, beispielsweise von einem Transportfahrzeug, beschickt werden
kann, ist außerhalb der Fabrikationsgebäude aufgestellt. An das untere, in an sich
bekannter Weise trichterförmig ausgebildete Ende dieses Lagersilos 1 schließt sich
über einen Rohrstutzen 2 das Aufgabedruckgefäß 3 einer stationären Druckförderanlage
an.
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Dieses Aufgabedruckgefäß ist über eine Druckförderleitung 4 mit dem
oberen Ende eines Fabrikationssilos 5 verbunden, der erheblich kleinere Abmessungen
als der Lagersilo 1 hat und in den Fabrikationsräumen Aufstellung findet. Am unteren,
trichterförmigen Ende des Fabrikationssilos 5 wird das in diesem befindliche Speichergut
fortlaufend oder aber absatzweise in abgemessenen, beispielsweise abgewogenen Chargen
für Fabrikationszwecke entnommen. Um eine ununterbrochene und damit wirtschaftliche
Produktion zu ermöglichen, muß sichergestellt werden, daß der Fabrikationssilo 5
jederzeit die für mindestens einen Fabrikationsgang erforderliche Menge an Speichergut
enthält. Zu diesem Zweck ist dem Fabrikationssilo ein Füllstandsanzeiger 6 zugeordnet.
Dieser, in einem dosenförmigen Gehäuse 7 sitzende Füllstandsanzeiger 6, ist ausführlich
in F i g. 2 gezeigt.
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Gemäß F i g. 2 ist in der Wandung 15 des Fabrikationssilos 5 vorteilhaft
mit Abstand über dem trichterförmigen Auslaufteil eine Aussparung 16 eingearbeitet,
in welche das dosenförmige Gehäuse 7 des Füllstandsanzeigers 6 so eingepaßt werden
kann, daß die Membran 8 im Bereich dieser Aussparung 16 die äußere Begrenzung des
Fabrikationssilos 5 bildet. Ein Radialflansch 17 am Außenumfang des Gehäuses 7 dient
zur lösbaren Befestigung des Füllstandsanzeigers an der Wandung 15 des Fabrikationssilos
5.
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Die in F i g. 2 dargestellte Arbeitsstellung nehmen die Membran 8
und der mit dieser durch die Feder 14 in Wirkverbindung gehaltene Stößel 9 bei entleertem
Fabrikationssilo 5 ein. In dieser Stellung betätigt der Stößel 9 einen Kontakt 18,
durch welchen die dem Bunkersystem zugeordnete Druckfördereinrichtung in Betrieb
gesetzt wird und mittels ihres Aufgabedruckgefäßes 3 aus dem Lagersilo 1 Speichergut
durch die Leitung 4 in den Fabrikationssilo 5 fördert. Durch das Gewicht des in
den Fabrikationssilo5 geförderten Speichergutes wird die Membran 8 entgegen der
Wirkung der Feder 14 allmählich aus dem Inneren des Fabrikationssilos 5 heraus verformt,
und diese Bewegung der Membran 8 wird dem Stößel 9 aufgezwungen, der die Anzeige
auf mechanischem oder elektrischem Wege bewirkt, beispielsweise derart, daß über
den Stößel 9 an einer auf die Füllhöhe des Fabrikationssilos 5 geeichten Skala den
jeweiligen Speicherinhalt anzeigt oder aber ein elektrisches Schaltglied 20 beeinflußt,
welches z. B. auf induktivem oder kapazitivem Wege ein elektrisches Anzeigeglied
21 beeinflußt. Bei Erreichen der maximalen Füllhöhe des Fabrikationssilos 5 wird
durch den Stößel 9 ein Kontakt 22 aufgerissen, durch welchen der Haltestrom-
kreis
für die Druckförderanlage geöffnet und diese dadurch abgeschaltet wird.
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Nach der Erfindung wird bei Bunkersystemen für staubförmiges, feinkörniges
oder kristallines Speichergut dem Füllstandsanzeiger 6, wie F i g. 2 erkennen läßt,
eine Druckbelüftungseinrichtung 23 zugeordnet, durch welche im Bereich der Membran
8 das im Fabrikationssilo 5 befindliche Speichergut durchwirbelt und in einen flüssigkeitsähnlichen
Zustand versetzt werden kann. Die Druckverteilung innerhalb der eingelagerten Speichergutmenge
erfolgt dann ähnlich wie in einer Flüssigkeit gleichmäßig nach allen Richtungen
und bewirkt somit eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Verformung
der Membran und damit eine entsprechende Anzeige außerhalb des Fabrikationssilos.
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Die Druckbelüftungseinrichtung 23 wird beispielsweise durch einen
gleichmäßig um den Umfang der Membran 8 verteilten Kranz von Druckbelüftungsdüsen
24 gebildet, die auf einfache Art und Weise mit dem dosenförmigen Gehäuse 7 des
Füllstandsanzeigers verbunden und zusammen mit diesem am Fabrikationssilo 5 montiert
werden können. Die Druckbelüftungseinrichtung ist zweckmäßigerweise nicht dauernd
in Tätigkeit, sondern wird in bestimmten Zeitabständen und zumindest bei jedem Ablesen
des Füllstandsanzeigers in Betrieb gesetzt. Mit einer normalerweise in Abdeckstellung
vor dem Anzeigegerät liegenden Abdeckplatte kann dies auf einfache Art und Weise
dadurch erreicht werden, daß ein Schalter mit dem Abdeckblech in Verbindung steht,
mittels welchem bei der Bewegung des Abdeckbleches vom Anzeigegerät weg die Druckbelüftungseinrichtung
23 zwangläufig eingeschaltet wird. Das Einschalten in bestimmten Zeitabständen kann
hingegen von einem Zeitschalter aus vorgenommen werden.
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Nach der Erfindung wird mit besonders einfachen Hilfsmitteln die
Gutsbrückenbildung innerhalb des Speichergefäßes verhindert, so daß mit nur einem
Füllstandsanzeiger gearbeitet werden kann. Dadurch werden die Anlagekosten niedrig
gehalten.
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Obwohl vorstehend die Vorrichtung zur Vermeidung von Gutsbrücken
in Bunkern bei derFüllstandsmessung nur in Verbindung mit dem Fabrikationssilo beschrieben
worden ist, besteht ohne weiteres die Möglichkeit, auch am Lagersilo eine solche
Vorrichtung anzuordnen, um eine genaue Fernanzeige des Siloinhalts zu erhalten.