DE1208919B - Verfahren zur Kameraausloesung bei einer Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung fuer Strassenfahrzeuge - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Deutsche Kl.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

GOIp

H 04p

42 ο-13/07

M 57566IX b/42 ο 19. Juli 1963 13. Januar 1966

Nach dem Radar-Dopplerprinzip arbeitende Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen für Straßenfahrzeuge können mit einer fotografischen Kamera ausgerüstet sein, die zu Dokumentationszwecken das Fahrzeug mit Nummernschild aufnehmen soll; zweckmäßigerweise kann auch der Meßwert mit in das Bild eingespiegelt werden. Es ist dabei bekannt, derartige Meßeinrichtungen so zu gestalten, daß die Kamera selbsttätig ausgelöst wird, wenn ein Fahrzeug eine voreingestellte Grenzgeschwindigkeit erreicht. In diesem Zusammenhang sind auch besondere Vorkehrungen beschrieben worden, die bewirken sollen, daß auch dann das richtige Fahrzeug fotografiert wird, wenn aus einer Gruppe von Fahrzeugen nur eines die Grenzgeschwindigkeit überschreitet.

Der automatischen Kameraauslösung stellen sich aber in andere Hinsicht beträchtliche Schwierigkeiten entgegen. Es ist zu bedenken, daß einerseits die Rückseite des Fahrzeuges mit dem Nummernschild immer etwa an der gleichen Stelle im Zentrum des Bildformates festgehalten werden soll, daß aber andererseits die Fahrzeuge mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren und ferner die Fahrzeuglänge von Fall zu Fall ganz verschieden ist, je nachdem, ob es sich etwa um ein Kleinauto oder um einen Lastenzug mit Anhänger handelt. Zunächst könnte man daran denken, den Bildwinkel der Kamera entsprechend groß zu wählen, was jedoch keine befriedigende Lösung darstellt, da dann die Nummer zu klein erscheint, als daß sie noch einwandfrei lesbar wäre.

Die Erfindung bezweckt nun, diese Probleme zu lösen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum selbsttätigen Auslösen der Dokumentationskamera ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera auf eine Riehtung fest eingestellt wird, welche vom Fahrzeug erst nach dessen Austritt aus dem Radarstrahl geschnitten wird, und daß, gemessen vom Zeitpunkt, in dem das Fahrzeugende den Radarstrahl verläßt, die Kameraauslösung um einen Zeitabschnitt verzögert wird, welcher sich zur gemessenen Fahrgeschwindigkeit umgekehrt proportional verhält und der Fahrzeit vom genannten Zeitpunkt bis zur Durchfahrt des Fahrzeugendes durch die Kamerarichtung entspricht.

Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert werden, in welcher die maßgebenden geometrischen Verhältnisse auf der Fahrbahn dargestellt sind.

In der Zeichnung ist mit 1 die Fahrtrichtung des Fahrzeuges in der Mitte zwischen dem Straßenrand 2 und der Leitlinie 3 (Straßenmitte) bezeichnet. Die Radarantenne 4 ist am Straßenrand aufgestellt und Verfahren zur Kameraauslösung bei einer Radar-Geschwindigkeitsmeßeinrichtung für Straßenfahrzeuge

Anmelder:

Multanova A. G., Küsnacht (Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Ing. Dipl. oec. publ. D. Lewinsky, Patentanwalt,

München-Pasing, Agnes-Bernauer-Str. 202

Als Erfinder benannt:

Max Gustav Handschin, Küsnacht (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 26. Juli 1962 (8984)

sendet den Radarstrahl 5 in einem spitzen Winkel von z. B. 24° zur Fahrtrichtung 1 aus. Der Divergenzwinkel des Strahles 5 beträgt beispielsweise 10°, so daß der Eintritt des Fahrzeuges in den Strahl 5 an der Stelle« und der Austritt aus dem Strahl an der Stellet erfolgt. Am Antennengehäuse4 ist auch die Dokumentationskamera 10 befestigt und so ausgerichtet, daß ihre optische Achse 11 die Fahrtrichtung 1 an einer Stelle c schneidet, welche Stelle vom Fahrzeug erst nach Verlassen des Radarstrahls durchfahren wird.

Nach Eintritt eines Fahrzeuges in den Radarstrahl 5 an der Stelle ω wird die Fahrgeschwindigkeit unter Ausnutzung des Dopplereffektes ermittelt und ein zur Geschwindigkeit proportionaler elektrischer Pegel im Gerät aufgebaut. Hierauf wird, solange das Fahrzeug sich noch im Strahl befindet, im Meßgerät selbsttätig entschieden, ob eine Registrierung erfolgen soll, d. h. ob die Fahrgeschwindigkeit einen voreingestellten Höchstwert überschreitet. Der Meßwert wird auch während einer bestimmten Zeit, nachdem das Fahrzeug den Strahl bereits wieder verlassen hat. im Gerät gespeichert und vom Anzeigeinstrument festgehalten.

In dem Augenblick, wo das Ende des Fahrzeuges den Strahl 5 an der Stelle b verläßt, verschwindet das nach der Antenne 4 zurückreflektierte Dopplersignal, auf Grund dessen die Geschwindigkeit bestimmt wurde. Dies ist das Kriterium für den Beginn einer Zeitverzögerung, nach deren Ablauf die Kamera vom

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Gerät auszulösen ist. Diese Zeitverzögerung wird nun aber im Gerät unter Berücksichtigung der gemessenen Fahrgeschwindigkeit unterschiedlich bemessen, und zwar so, daß sie sich umgekehrt proportional zum gemessenen Pegel verhält. Dadurch wird die Tatsache berücksichtigt, daß die gleichbleibende Strecke b-c in verschiedenen Zeiten durchfahren wird, je nachdem, ob es sich um ein schnelles oder ein langsames Fahrzeug handelt. Auf diese Weise wird also erreicht, daß die Auslöseverzögerung immer der Fahrzeit vom Punkte b bis zum Punkte c entspricht und das Fahrzeugende unabhängig von der Fahrzeuglänge und der Geschwindigkeit immer beim Passieren der Stelle c aufgenommen wird. .

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum selbsttätigen Auslösen der Dokumentationskamera bei einer Radareinrichtung zum Messen und Registrieren der Geschwindigkeit von Straßenfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera auf eine Richtung fest eingestellt wird, welche vom Fahrzeug erst nach dessen Austritt aus dem Radarstrahl geschnitten wird, und daß, gemessen vom Zeitpunkt, in dem das Fahrzeugende den Radarstrahl verläßt, die Kameraauslösung um einen Zeitabschnitt verzögert wird, welcher sich zur gemessenen Fahrgeschwindigkeit umgekehrt proportional verhält und der Fahrzeit vom genannten Zeitpunkt bis zur Durchfahrt des Fahrzeugendes durch die Kamerarichtung entspricht.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 062 463,
   062 464;

   deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 791 416.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   $09 778/77 1.66 © Bundesdruckerei Berlin