DE1208659B - Schaltungsanordnung zur UEberwachung von einander ausschliessenden Signalzustaenden fuer Strassenverkehrssignalanlagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

GO8f

Deutsche Kl.: 74 d-8/56

Nummer: 1208 659

Aktenzeichen: St 19650IX d/74 d

Anmeldetag: 30. August 1962

Auslegetag: 5. Januar 1966

Die Erfindung betrifit eine Schaltungsanordnung zur Überwachung von einander ausschließenden Signalzuständen für Straßenverkehrssignalanlagen, bei der ein Überwachungsschaltmittel mit zwei definierten Schaltzuständen einen für die Signalgeber unzulässigen Signalzustand durch den einen seiner beiden möglichen Schaltzustände kennzeichnet. Es sind bereits Einrichtungen bekannt, die zur Einschaltung eines Signals in Kommandoanlagen dienen und die den Zweck haben, die Stellung von Kommandogebern xo zu übertragen. In derartigen Anlagen ist es bekannt, Relais an die Übertragungsleitungen anzuschließen, die die Aufgabe haben, eine Abweichung der Stellung des Empfängers von der des Gebers anzuzeigen.

Auch bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung werden Überwachungsrelais verwendet, doch sind diese nicht an Übertragungsleitungen angeschlossen, und sie haben auch nicht die Aufgabe, Stellungsabweichungen zwischen Geber und Empfänger anzuzeigen, sondern unzulässige Signalzustände. An sich werden die einzelnen Signale in Signalanlagen, insbesondere in Straßenverkehrssignalanlagen so gesteuert, daß einander ausschließende Signale nicht gleichzeitig auftreten können. Ein solcher Zustand kann aber durch Störungen in der Steuereinrichtung hervorgerufen werden. In einem solchen Falle könnten beispielsweise die Grünlampen in zwei einander kreuzenden Straßen gleichzeitig leuchten, und dadurch können leicht Unfälle entstehen.

Es ist schon eine Anordnung bekanntgeworden, die den Zweck hat, bei Auftreten eines solchen Fehlers die Störung sofort zu signalisieren und das gleichzeitige Leuchten von zwei einander ausschließenden Signalen zu verhindern. Bei dieser Anordnung wird jede Signallampe durch ein in Reihe zu ihr geschaltetes Relais überwacht. Die Kontakte dieser Überwachungsrelais von in verschiedenen Verkehrsrichtungen gleichzeitig unzulässigen Signalen sind dabei so geschaltet, daß sie den Ansprechstromkreis eines Prüfrelais bei gleichzeitigem Ansprechen ihrer Relais schließen; das Prüfrelais löst in bekannter Weise eine Störungsanzeige aus und schaltet die betreffenden Signale dauernd ab oder ersetzt sie durch ein anderes Signal, beispielsweise durch eine blinkende Gelblampe.

Bei dieser Anordnung ist also für eine jede Signallampe ein eigenes Uberwachungsrelais nötig, dessen Kontakte mit denen der Überwachungsrelais der anderen Signallampen in Reihe geschaltet sind. Bei großen Verkehrsknoten kann sich dadurch eine Reihenschaltung vieler Kontakte ergeben; eine solche Schaltungsanordnung zur Überwachung von
einander ausschließenden Signalzuständen für
Straßenverkehrssignalanlagen

Anmelder:

Standard Elektrik Lorenz Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Zuffenhausen, Helhnuth-Hirth-Str. 42

Als Erfinder benannt:

Rudolf Luce, Ditzingen (Württ.)

Kettenschaltung kann aber erfahrungsgemäß leicht zu Störungen Anlaß geben. Außerdem ist eine beliebige Erweiterung eines solchen Verkehrsknotens nicht ohne weiteres möglich, weil für jede zusätzliche Verriegelung eine zusätzliche Kettenschaltung der Uberwachungsrelaiskontakte zusammengestellt werden muß. Dies bedeutet, daß die schon vorhandenen Überwachungsrelais durch solche mit einer größeren Anzahl von Kontakten ersetzt werden müssen, worin ein stark ins Gewicht fallender Nachteil dieser Anordnung zu sehen ist.

Bei einer anderen bekannten Anordnung sind Uberwachungsschaltmittel in den Lampenstromkreisen von nicht gleichzeitig zulässigen Signalbegriffen vorgesehen, die durch Kontakte der anderen, nicht gleichzeitig zulässigen Signalbegriffen zugeordneten Uberwachungsrelais wirksam in den Stromkreis eingeschaltet werden, die betreffenden Signale abschalten und eine Störungsanzeige auslösen. Auch bei dieser Anordnung ist eine Erweiterung nicht ohne tiefe Eingriffe in die Schaltung möglich, die das Auswechseln von Relais bedingt.

Es ist deshalb schon eine andere Anordnung vorgeschlagen worden, die jederzeit Erweiterungen und Änderungen zuläßt, ohne daß tiefe Eingriffe in die Schaltung nötig sind. Bei dieser Anordnung ist ein Uberwachungsrelais zwischen je zwei Signallampen oder Signallampengruppen geschaltet, von denen jeweils nur eine Lampe oder Lampengruppe leuchten darf. Dieses Überwachungsrelais erhält das Steuerpotential über einen Steuerschalter für die eine Signallampe oder Signallampengruppe und findet das Gegenpotential über die jeweils andere Signallampe oder Signallampengruppe, und ein Kontakt desselben löst im Zusammenwirken mit dem Steuerschalter eine an sich bekannte Störungsauswertung aus. Auch bei dieser Anordnung beanspruchen die Überwachungsschaltmittel viel Platz und sind auch relativ kostspielig.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung für eine derartige Über-SOS 777/126

wachungseinrichtung zu schaffen, die wenig Platz beansprucht und die billiger zu stehen kommt als die aufwendigen bekannten Einrichtungen. Sie erreicht dies dadurch, daß das Überwachungsschaltmittel in allen zulässigen Signalzuständen durch die Reihenschaltung eines Richtleiters mit einer nicht eingeschalteten Signallampe oder Lampengruppe überbrückt ist oder durch die Sperrwirkung des Richtleiters unwirksam bleibt, in den unzulässigen Signalzuständen jedoch wirksam ist, die Anlage abschaltet und/oder eine Störungsmeldung veranlaßt, und daß die Wicklung dieses Überwachungsrelais einen gegenüber dem Widerstand der Signalgeber hohen Widerstand aufweist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schaltungsanordnung dadurch gekennzeichnet, daß quer zu je zweien von den Signalgebern eine Reihenschaltung eines hochohmigen Widerstandes mit einem Richtleiter geschaltet ist, an deren Verbindungsstellen das Uberwachungsschaltmittel angeschlossen ist.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß bei Betrieb der Überwachungseinrichtung mit Wechselspannung ein Gleichrichter in die Verbindungsleitung von dem Überwachungsrelais zu den Verbindungsstellen der Widerstände mit den Richtleitern eingeschleift ist.

Schließlich sind gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung den Widerständen weitere Richtleiter und den Richtleitem weitere Widerstände parallel geschaltet.

Die Erfindung wird nun an Hand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es sind dabei nur die Einzelheiten dargestellt, die zum Verständnis der Erfindung notwendig sind.

Es sei angenommen, daß der Steuerkontakt al eines nicht dargestellten Steuerschalters geschlossen und damit die Grünlampe LA eingeschaltet ist. Die Grünlampen LB und LC dürfen in diesem Signalzustand nicht leuchten, und entsprechend sind die Steuerkontakte & 1 und el geöffnet. Während der positiven Halbwelle der Wechselspannung fließt ein Strom vom NetzleiterP über den Kontaktal, den Widerstand R1, den Gleichrichter G 2 und die Lampe LB zum Netzleiter N. Das Störungsrelais ST kann nicht anziehen, da ihm und dem Gleichrichter G12 der niederohmige Zweig aus Gleichrichter G 2 und Lampe LB parallel geschaltet ist. Während der negativen Halbwelle kann das Störungsrelais ST nicht ansprechen, da dann der Gleichrichter G12 diesen Stromweg sperrt. Entsprechend sind auch die Verhältnisse bei den Widerständen und Gleichrichtern, die zwischen die Lampenkreise LA und LC eingeschaltet sind.

Wird nun fälschlicherweise zusätzlich die Lampe LB z. B. durch einen Leitungsschluß eingeschaltet, so sperren in der positiven Halbwelle die beiden Gleichrichter Gl und G 2. Es fließt jetzt ein Strom von dem Netzleiter P über die nun parallelgeschalteten Widerstände R1 und R 2 über den Gleichrichter G12 und das Störungsrelais ST zum Netzleiter N. Dieser Strom bringt das Relais ST zum Ansprechen, das dann in bekannter und deshalb nicht dargestellter Weise die Anlage ausschaltet, eine Störungsmeldung abgibt oder andere Vorgänge einleitet.

Die zwei Widerstände und die drei Gleichrichter werden zweckmäßigerweise jeweils zu einer Einheit zusammengefaßt (Fig. 2). Diese zusammengefaßten Einheiten können dann an einer gemeinsamen Stelle angebracht werden. Zur Verriegelung von zwei Lampen oder Lampengruppen, die nicht gleichzeitig leuchten dürfen, sind diese dann lediglich mit den Anschlußpunkten Va und Vb zu verbinden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung zur Überwachung von einander ausschließenden Signalzuständen für Straßenverkehrssignalanlagen, bei der ein Überwachungsschaltmittel mit zwei definierten Schaltzuständen einen für die Signalgeber unzulässigen Signalzustand durch den einen seiner beiden möglichen Schaltzustände kennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, daß das Uberwachungsschaltmittel (ST) in allen zulässigen Signalzuständen (Kontakte al oder bl oder el jeweils allein geschlossen) durch die Reihenschaltung eines Richtleiters (G 12, G13, G 56) mit einer nicht eingeschalteten Signallampe (LB, LC; LA, LC; LA, LB) oder Lampengruppe überbrückt ist oder durch die Sperrwirkung des Richtleiters unwirksam bleibt, in den unzulässigen Signalzuständen (mehr als nur ein Kontakt al oder bl oder el geschlossen) jedoch wirksam ist, die Anlage abschaltet und/oder eine Störungsmeldung veranlaßt, und daß die Wicklung (ST) dieses Überwachungsrelais einen gegenüber dem Widerstand der Signalgeber (LA, LB, LC) hohen Widerstand aufweist.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß quer zu je zweien von den Signalgebern (L<4, LB, LC) eine Reihenschaltung eines hochohmigen Widerstandes (R 1, R3,R5) mit einem Richtleiter (G2, G 4, G 6) geschaltet ist, an deren Verbindungsstellen das Überwachungsschaltmittel (Relais ST) angeschlossen ist.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betrieb mit Wechselspannung ein Gleichrichter (G 12, G 34, G 56) in die Verbindungsleitung von dem Überwachungsrelais (ST) zu den Verbindungsstellen der Widerstände (Al, R3, R5) mit den Richtleitem (Gl, G 3, G 5) eingeschleift ist.

4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Widerständen (Rl, R3, RS) weitere Richtleiter (Gl, G3, G5) und den Richtleitem (G 2, G 4, G 6) weitere Widerstände (R2, R4, i?6) parallel geschaltet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 702 069, 938 896,
697;

deutsche Patentanmeldungen M 8801 VIII a/21 a? (bekanntgemacht am 11. 6.1952), St 2529 VIIIb/74b (bekanntgemacht am 13. 8.1953).

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1143 132.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen