DE120859C

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Publication number: DE120859C
Application number: DENDAT120859D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Gestänge hat den Zweck, durch Ausziehen desselben die Federn zu spannen, um alsdann die Federkraft vermittelst des grofsen Hubes des Gestänges wieder zu verwenden oder die durch die zu erreichenden Hubgeschwindigkeiten in Verbindung mit Federn zu erzielenden Kräfte nutzbar zu machen, wobei die gespannten Federn beispielsweise zur Hebung von Gewichten dienen können.

In der beiliegenden Zeichnung ist das Gestänge in Fig. ι mit Zugfedern ausgerüstet und in Verbindung mit einem Gewicht als Hammerwerk dargestellt, während Fig. 2 die Ausführung des Gestänges mit Druck- bezw. Plattenfedern zeigt. Fig. 3 stellt das Gestänge, mit Druckfedern ausgerüstet, von oben gesehen dar.

Das Gestänge besteht aus einer sogenannten Nürnberger Scheere, deren einzelne Glieder a durch Bolzen b mit einander verbunden sind. Die Bolzen b dienen gleichzeitig zur Befestigung der Zugfedern c oder der Druckfedern d oder der Plattenfedern e und sind demgemäfs zweckentsprechend zu gestalten.

Je nach der Anzahl der einzelnen Scheerenglieder und je. nach der Anzahl und Stärke der einzelnen Federn können beliebig grofse Hube mit beliebig grofsen Spannungen erzielt werden.

Bei der Verwendnng dieses Gestänges für Hammerwerke jeder Art (Schmiedehämmer, Pflaster- oder Pfahlrammen u. dergl.) wird das Gestänge mit einem Endknotenpunkte f, wie in Fig. ι dargestellt, an einem Gestelle g aufgehängt, während am anderen Endknotenpunkte h das als Rammbär dienende Gewicht / befestigt ist und in dem dem Knotenpunkt f nächstgelegenen Gelenkpunkt k ein am Gestelle g bei / drehbar gelagerter Hebel m angreift.

Bewegt man den Hebel m mit einer bestimmten Geschwindigkeit nach unten, so wird dem Gewicht i eine der Anzahl der Scheerenglieder entsprechende gröfsere Geschwindigkeit ertheilt, so dafs ein Theil der lebendigen Kraft desselben zur Spannung der Federn und der überschüssige Theil der lebendigen Kraft als Schlag zu Nutzarbeit verwendet werden kann.

Sobald das Gewicht seine lebendige Kraft abgegeben hat, wodurch gleichzeitig die Geschwindigkeit und die Bewegung desselben aufgehoben ist, wirken die nunmehr gespannten Federn in rückwirkendem Sinne, ziehen also das Scheerengestänge selbstthätig wieder zusammen und dadurch das Gewicht in die Höhe, worauf das Spiel von Neuem beginnen kann.

In. zweckentsprechender Anordnung lä'fst sich das Gestänge auch als Hebewerk verwenden.

Claims

Patent-AnSprüche:

1. Scheerengestänge nach Art einer Nürnberger Scheere, insbesondere für Schlaghammer- oder Hebewerke, dadurch gekennzeichnet, dafs die einzelnen Glieder der Scheere durch Federn mit einander verbunden sind, zu dem Zwecke, die bei der Beschleunigung des Hubes erzeugte lebendige Kraft unter Beanspruchung der Federn in gröfserem Mafse nutzbar zu machen.

2. Ausführungsformen des in Anspruch 1 gekennzeichneten Scheerengestänges, gekennzeichnet durch Anordnung von Zug-, Druckoder Blattfedern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.