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Plattenfilterpresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Plattenfilterpresse,
deren Filter- und Endplatten der zahlreichen Filterkammern an einem waagerecht angeordneten
und beiderseits durch Stützpfeiler getragenen Führungsträger verschiebbar aufgehängt
sind, wobei die Zusammenpressung der Filterkammerbauteile zum Filterkammerverschluß
durch mehrere Zugstangen erfolgt, die an ihrem einen Ende mit je einer hydraulischen
Zugvorrichtung und an dem anderen Ende mit einer der beiden Endplatten verbunden
sind, das zu filtrierende Gut den einzelnen Filterkammern entweder zentral durch
die Filterkammerplatten oder außermittig durch die Rahmen zugeführt wird und die
Feststoffe nach Auseinanderschieben der Filterplatten zu entfernen sind.
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Es ist bekanntj die die Filterkammern bildenden Bauteile von Kammer-
oder Rahmenfilterpressen zur seitlichen Verschiebung an an einem waagerecht angeordneten
Führungsträger bewegbaren Laufrollen aufzuhängen, dessen Enden mit je einem Stützpfeiler
zu einem Maschinengestell starr verbunden sind. Dabei ist in dem einen der aufrechten
Stützpfeiler der Antrieb einer waagerecht hydraulisch bewegbaren Preßplatte untergebracht,
die die Filterkammerbauteile gegen den als Widerlager zur Aufnahme des Preßdruckes
ausgebildeten anderen Stützpfeiler drückt und dadurch die Filterkammern geschlossen
hält.
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Die Preßplatte ist ebenfalls am Führungsträger aufgehängt und ebenso
wie die Filterkammerbauteile zwischen Führungsstangen geführt, die beide Stützpfeiler
zusätzlich starr verbinden. Zur Druckerzeugung ist die Preßplatte starr mit der
verlängerten Kolbenstange des hydraulischen Preßwerkes verbunden. Das Maschinengestell
ist wegen der zwischen den Stützpfeilern auftretenden hohen Preßdrücke in kostensteigemder
Weise besonders stark zu halten.
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Die Gefahr, daß sich die Filterkammerbauteile durch den zentral auf
sie wirkenden Preßdruck schräg stellen oder gegeneinander verschieben, wodurch sich
Undichtigkeiten an den Filterkammern und Plattenbrüche ergeben können, ist jedoch
dadurch nicht beseitigt. Als Folge der Schrägstellung der Filterkammerbauteile ergibt
sich zudem eine auf Biegung wirkende zusätzliche Belastung der Kolbenstange des
hydraulischen Preßwerkes, abgesehen davon, daß Klemmungen verursacht werden, die
durch verstärkte Ausbildung der Kolbenstange auch nicht einwandfrei zu beseitigen
sind. Der hydraulische Antrieb der Presse und die Zuführung der Trübe sind auch
in unzweckmäßiger und die Bedienung der Presse erschwerender Weise räumlich weit
voneinander getrennt angeordnet, da die Trübe den Filterkammern
durch den den Preßdruck
aufnehmenden Stützpfeiler zugeführt wird und der hydraulische Antrieb im anderen
Stützpfeiler vorgesehen ist.
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Die gleichen Nachteile besitzt auch eine andere bekanntgewordene
Mehrkammer-Filterpresse, deren Maschinengestell in ähnlicher Weise durch einen Stößelkopf
und einen mit diesem durch vier starke Streben starr verbundenen Druckkopf gebildet
ist.
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Zwischen Stößel- und Druckkopf sind die Bauteile der Filterkammern
durch zwei Führungsstangen geführt. Im Stößelkopf ist ein Zylinder vorgesehen, in
dem ein als Stößel ausgebildeter Kolben hydraulisch bewegt wird, um die Filterkammerbauteile
zur Filtration zusammenzudrücken, wobei der Druckkopf den zentralen Druck aufzunehmen
hat. Zum Öffnen der Filterkammern dienen Federn, die zwischen den Filterkammerbauteilen
vorgesehen sind, und den Stößel nach Beendigung der Filtration in seine Ausgangslage
zurückführen. Die Öffnungsbewegung wird durch die beiden Führungsstangen, welche
zugleich als hydraulisch bewegte Zugstangen wirken, unterstützt. Zu diesem Zweck
tragen die Führungsstangen im Bereiche jeder Filterkammer Ringe, die nacheinander
an den sich öffnenden Filterkammerbauteilen angreifen und helfen den Filterkammerzusammenbau
wieder auseinanderzuziehen. Die Zylinder der beiden die Führungsstangen ziehend
hydraulisch bewegenden Kolben sind als Nebenzylinder ebenfalls im Stößeskopf untergebracht.
Zur Zuführung des zu filtrierenden Gutes in die Filterkammern ist eine im Druckknopf
verlaufende Rohrleitung vorgesehen. Sie steht in Verbindung mit einer zwischen dem
Stößel-und Druckknopf neben den Filterkammern verlaufenden Zuführungsleitung, von
der Absperrorgane tragende Schwenkrohre zu jeder Filterkammer abzweigen. Wegen ihres
verwickelten Aufbaues und ihrer Wirkungsweise eignet sich diese Filterpresse nicht
für rauhe Betriebsverhältnisse, z. B. zum Filtrieren von Kohle- und Abwasserschlämmen
od. dgl.
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Aíit nachteiliger zentraler Belastung der Filterkammern arbeitet
auch eine außerdem bekanntgewordene Rahmenfilterpresse, bei der der Filterkammerschließdruck
durch eine längsverschiebliche Schraubenspindel erzeugt wird, deren halbkugelig
ausgebildetes Ende eine das Paket der Filterkammerbauteile abschließende Druckplatte
zentral belastet.
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Es ist ferner eine mit geringen Filter- und Filterkammerschließdrücken
arbeitende Plattenfilterpresse bekannt, bei der zwischen zwei Endplatten zahlreiche
Filterkammern bildende Filterplatten angeordnet sind, die durch mehrere die beiden
Endplatten verbindende Zugstangen zusammenpreßbar sind, und damit ein in sich geschlossenes
Filterkammerpaket bilden, dessen End- und Filterplatten einzeln an einem waagerechten
Träger, der beiderseits mit je einer Stütze starr verbunden ist, durch Rollen verschiebbar
aufgehängt sind. An diesem Träger, der auch als beliebig geführte Hängebahn ausgebildet
sein kann, ist aber auch das geschlossene Filterkammerpaket verschiebbar. Eine der
Endplatten trägt hydraulisch wirkende Zugvorrichtungen, die zum Anzug der Zugstangen
unmittelbar auf diese wirken.
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Die andere Endplatte trägt die Trübezuführung, und zwar in Form einer
dünnen flexiblen Schlauchleitung.
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Diese an der Hängebahn ortsveränderlich angeordnete Filterpressenkonstruktion
ist auch für Handbetrieb vorgesehen und soll vornehmlich der Vorbereitung von Töpferleim
od. dgl. zur industriellen Verwendung dienen. Die Ortsveränderlichkeit des Filterplattenpaketes,
dieTrübezuführung durch eine flexible Leitung und die schwachen hydraulischen Zugvorrichtungen
eignen sich nicht für schwere und große Filterpressen, die mit hohen Filter- und
Filterkammerschließdrücken arbeiten müssen.
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Die Erfindung ist demgegenüber für schwere stationäre Filterpressen
bestimmt, die mit einer Vielzahl von Filterkammern ausgestattet sind, mit hohen
Drücken arbeiten und somit hohe Wirtschaftlichkeit erzielen, wobei die Nachteile
der bekannten Filterpressen in baulicher und funktioneller Hinsicht vermieden werden.
Das an einer durch zwei Stützpfeiler getragenen Trägerkonstruktion verschiebbar
aufgehängte Filterkammerpaket wird zum Filterkammerverschluß ebenfalls durch Zugstangen
hydraulisch zusammengezogen. Die hydraulischen Zugvorrichtungen sind aber in einem
der beiden Stützpfeiler fest angeordnet, gegen den sich die angrenzende Endplatte
mit einem mittig in dieser angeordneten Gelenk abstützt, während an der anderen
Endplatte die Zugstangen befestigt sind, wobei die Trübezuführung an der Seite des
die Zugvorrichtungen tragenden Stützpfeilers durch eine Bohrung erfolgt, die das
den Stützpfeiler mit der angrenzenden Endplatte verbindende Gelenk durchsetzt. Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der zweite,
keine Zugvorrichtung und Trübezuführung aufweisende Stützpfeiler und der Führungsträger
durch ein bewegliches Auflager verbunden sind. Das Zusammenpressen der plattenförmigen
Filterkammerbauteile erfolgt somit durch Zugkräfte von mehreren gleichzeitig gleichgerichtet
arbeitenden, gleich großen hydraulischen Zugvorrichtungen, deren durch Zugstangen
verlängerte Kolbenstangen die Filterkammerbauteile waagerecht gegen den Stützpfeiler
ziehen, in dem die Zugvorrichtungen eingebaut sind. Der andere Stützpfeiler und
der Führungsträger sind dadurch von den Beanspruchungen entlastet, die von
den Kräften
der hydraulischen Zugvorrichtungen ausgehen, denn der Kraftfluß verläuft nur im
Paket der Filterkammerbauteile und in dem Stützpfeiler, gegen den dasselbe gezogen
wird. Die entlasteten Bauteile der Maschine sind leichter zu gestalten, und dadurch,
daß die Filterkammerbauteile gegen den einen Stützpfeiler gezogen werden, sind Undichtigkeiten
in den Filterkammern durch Versetzungen von Filterkammerbauteilen auf Grund von
Biegeerscheinungen im Führungsträger u. dgl., mit ihren unangenehmen Folgen und
sogar Brüchen von Maschinenteilen oder Filterkammerplatten, ausgeschlossen. Das
Paket der eine Vielzahl von Filterkammern bildenden Filterkammerbauteile ist zwischen
zwei Platten angeordnet.
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Eine dieser Platten steht als Endplatte mit den an den Kolbenstangen
angelenkten Zugstangen in unmittelbarer Verbindung. Die andere Endplatte trägt als
Gegenplatte zentral ein Gelenk, mit dem sich das Paket der Filterkammerbauteile,
geringfügige Ausgleichsbewegungen zulassend, zugkraftübertragend gegen den die hydraulischen
Zugvorrichtungen tragenden Stützpfeiler abstützt. Von der Seite dieses Stützpfeilers
her wird auch den untereinander in Verbindung stehenden Filterkammern die Trübe
zugeführt. Zu diesem Zweck sind dieser Stützpfeiler, die Gegenplatte und das Gelenk
durchbohrt. Da die hydraulischen Zugvorrichtungen, die Zuführung der Trübe und auch
alle Antriebs-, Steuerungs- und Bedienungselemente der Filterpresse in einem Stützpfeiler
und in seinem Bereiche angeordnet sind, zeichnet sich die Erfindung neben ihren
konstruktiven und funktionellen Vorteilen auch. durch einfache, sinnfällige und
wirtschaftliche Arbeitsweise aus.
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Die Zeichnung stellt als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Kammerfilterpresse
dar. Es zeigt Ab b. 1 die Ansicht der Kammerfilterpresse, teilweise im Längsschnitt
entlang der Linie A-B der Abb. 2, A b b. 2 eine Seitenansicht zu vorher, gesehen
in Richtung C der Abb. 1 und A b b. 3 eine weitere Seitenansicht, als Schnitt entlang
der Linie D-E der A b b. 1.
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Der Maschinenrahmen der Kammerfilterpresse besteht aus zwei aufrechten
Stützpfeilern 1, 2, die durch den Führungsträger 3 miteinander verbunden sind. Am
Führungsträger 3 sind die die Filterkammern bildenden Filterplatten 4 an zwischen
den Stützpfeilern 1, 2 waagerecht verschiebbaren Laufrollen 5 aufgehängt. Im Stützpfeiler
1 sind vier hydraulisch wirkende Zugvorrichtungen 6, 7, 8, 9 mit ihren Kolben und
Kolbenstangen 10, 11 (zwei weitere Kolbenstangen sind nicht dargestellt) waagerecht
und parallel zueinander und zum Führungsträger 3 angeordnet. An den Kolbenstangen
10, 11 sind, sie verlängernd, Zugstangen 12, 13, 14, 15 angelenkt, die über das
gesamte Paket der Filterkammerbauteile hinwegreichen und mit der Endplatte 16 in
fester Verbindung stehen. Diese Endplatte ist ebenfalls an am Führungsträger 3 bewegbaren
Laufrollen 17, 18 aufgehängt. Der Zug der Zugstangen 12, 13, 14, 15 wirkt sich unmittelbar
auf das Paket der Filterkammerbauteile aus und zieht dasselbe zusammen, ohne daß
in ihm Versetzungen auftreten können. Dabei stützt sich das Paket der Filterkammerbauteile
gegen den Stützpfeiler 1, wobei dasselbe auch auf dieser Seite durch eine Endplatte,
die zweite Endplatte 19, abgeschlossen ist. In der Mitte der Endplatte 19 ist ein
Gelenk 20 ausgebildet, über
das die die Filterkammerbauteile zusammenziehenden
Kräfte unmittelbar auf den Stützpfeiler 1 übertragen werden. Durch den Stützpfeiler
1, das Gelenk 20 und die Endplatte 19, die durchbohrt sind, wird die Trübe den Filterkammern
unter Hochdruck zugeführt. Der Stützpfeiler 2 und der Führungsträger 3 sind von
den die Filterkammerbauteile durch Zug belastenden Kräften vollständig befreit.
Sie stehen lediglich durch ein die Eigengewichtskräfte des Führungsträgers 3 und
des Filterkanunerbauteilpaketes anteilig übernehmendes Auflager 21 miteinander in
Verbindung, wobei das Auflager 21 beweglich ausgebildet ist.