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Pressenaggregat zum Spannen und Verankern von Vorspanngliedern in
Baukörpern aus Beton oder andern Massen
Es sind bereits hydraulische und pneumatische Pressen bekannt, bei denen für einen gegebenen
Durchmesser der Presse und einen bestimmten Druck des treibenden Druckmittels durch Verwendung zweier Ausdehnungskammern für das Druckmittel die Druckwirkung gesteigert wird.
Diese bekannten Pressen weisen in einem mit einem Verschlusskopf versehenen Zylinder einen an seinen Enden mit Böden ausgestatteten hohlen Kolben auf, in dem ein massiver Kolben angeordnet ist, der mit dem Verschlusskopf aber eine den dem Verschlusskopf zugewandten Boden des Hohlkolbens gleitend durchsetzende Kolbenstange starr verbunden ist, wobei ferner Mittel vorgesehen sind, die das Druckmittel einerseits in den zwischen dem Verschlusskopf und dem ihm zugewandten Boden des Hohlkolbens liegenden Raum und anderseits in den vom andern Boden des Hohlkolbens und dem massiven Kolben eingeschlossenen Raum einströmen lassen.
Bei einer solchen Presse ist der Druck, der auf den hohlen Kolben wirkt, um ihn axial aus dem mit dem Massivkolben fest verbundenen Zylinder herauszudrücken, gleich dem Produkt von dem Druckmitteldruck mit der Summe der beiden wirksamen Oberflächen des Hohlkolbens, d. h. einerseits der dem Verschlusskopf zugewandten äusseren Ringfläche des Bodens dieses Kolbens und anderseits der Innenfläche des auf der andern Seite liegenden Bodens des Hohlkolbens. Eine solche Presse liefert einen Druck, der etwa gleich dem 1, 6fachen Druck einer Presse ist, die nur einen Zylinder und einen gewöhnlichen Kolben enthält. Die bekannten Pressen dieser Art werden als Hebeböcke und Stützpressen verwendet. Wie zuvor aufgewiesen ist, sind sie einfachwirkend.
Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gemacht, eine derartige Presse zum Spannen und Verankern von Vorspanngliederr. doppeltwirkend züi machen, d. h. das Druckmittel beim durch eine Hilfspresse erfolgenden Einklemmen des Organs zur Verankerung der Vorspannglieder auf zwei Flächen einwirken zu lassen und den Rückhub der Spannpresse unter der Steuerung des Druckmittels ohne Einwirkung einer äusseren Kraft zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist in dem Pressenaggregat, das mit einer Spannpresse der beschriebenen Art und mit Mitteln zum Festhalten der unter Spannung zu setzenden Vorspannglieder ausgerüstet ist, zwischen dieser Spannpresse und dem Ankerkopf eine Verankerungs-Hilfspresse vorgesehen, der das Druckmittel erfindungsgemäss aber ein axiales Rohr zugeführt wird, das den dem Verschlusskopf abgewandten Boden des Hohlkolbens unter einer Abdichtung durchsetzt und in einen im Kolben der Verankerungspresse und in dessen Kolbenstange axial vorgesehenen, an seinem Ende abgeschlossenen zylindrischen Hohlraum ragt, in dem ein vom Ende des Druckmittelzufuhrrohrs getragener Kolben gleitend angeordnet und der mit dem Innern des Druckmittelzufuhrrohrs über eine in dessen Mantelwandung vorgesehene seitliche Aussparung verbunden ist.
Solange die Spannpresse unter Druck bleibt, lässt die Druckmittelzufuhr aber das Druckmittelzufuhrrohr der Verankerungspresse diese arbeiten ; sobald aber der Druck der Spannpresse abgelassen wird, bewirkt der auf den vom Ende des Druckmittelzufuhrrohrs getragenen Kolben wirkende Druck einen axialen Schub dieses Rohrs und demzufolge den Rückhub der Spannpresse, da das Rohr mit dem Zylinder derselben fest verbunden ist. Die Druckmittelzufuhr über das axiale Druckmittelzufuhrrohr
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bewirkt also zugleich den Auszug der Verankerungspresse und den Rückhub der entleerten Spannpresse.
Weitere Einzelheiten der Erfindung und der durch sie erzielten Vorteile gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung hervor, das in der Zeichnung schematisch veranschaulicht ist.
Die Zeichnung zeigt in einem Axialschnitt eine solche Ausführungsform von Pressenaggregaten zum Spannen und Verankern von Vorspanngliedern gemäss der Erfindung.
In der Zeichnung bildet der linke Teil des dargestellten Aggregats die Presse zum Spannen der Vorspannglieder. Diese Spannpresse weist einen Zylinder 1 auf, der von einem Verschlusskopf 2 dicht abgeschlossen ist. In dem Zylinder 1 kann ein Hohlkolben 3 gleiten, der beiderseits Böden 3a und 3b besitzt, von denen der Boden 3a durch Verschraubung befestigt ist. Im Innern des Hohlkolbens 3 befindet sich ein massiver Kolben 4, der über eine Kolbenstange 5 mit dem Verschlusskopf 2 fest verbunden ist. Infolge der Dichtungen 6 können sich der Hohlkolben 3 in dem Zylinder 1, der massive Kolben 4 in dem Hohlkolben 3 und die Kolbenstange 5 in dem Boden 3b ohne Druckverluste bewegen.
Für die Durchführung eines Kolbenhubs wird das betreffende von aussen zugeführte Druckmittel über eine im Verschlusskopf 2 vorgesehene Bohrung 7 in den Raum 9 und weiter auch über den in der Kolbenstange 5 ausgesparten, das Rohr 32 ringförmig umgebenden Kanal 8 in den Raum 0 eingegeben. Der Hohlkolb, enraiim 12 steht über den Kanal 43 und die Ausströmöffnung 45 mit aussen in Verbindung. Wenn so die Presse über den Kanal 7 unter Druck gesetzt ist, übt sie eine Kraft F aus, die gleich dem Produkt des Druckmitteldrucks mit der Summe der Nutzflächen des dem Verschlusskopf 2 zugewandten Hohlkolbenbodens 3b und des massiven Kolbens 4 ist. Diese Flächensumme ist etwa gleich der 1, 6fachen Fläche des Hohlkolbens allein, der dem alleinigen Kolben entspricht, wie er in den bekannten Pressen verwendet wird.
Der Hohlkolben 3 ist an der Seite seines Bodens 3a durch ein gewöhnlich kegelstumpfförmiges Hohlstück 20 verlängert, das mit radialen Rippen 20a ausgestattet ist, die in einer derjenigen der unter Spannung zu setzenden Drähte 21 entsprechenden Anzahl vorgesehen sind. Diese Rippen stützen sich mit ihrem Ende auf einem Ring 22 ab, der während des Spannvorgangs auf dem feststehenden Teil A des Ankerkopfs aufsetzt, aus dem die Drähte 21 austreten.
Wenn die Drähte an dem Zylinder 1 befestigt sind, wie noch in der Folge beschrieben wird, bewirkt somit der Auflagedruck des Verlängerungsstücks 20 auf den Ankerkopf die Spannung der Drähte 21.
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aber der Druck aus diesen Räumen 9 und 10 abgelassen wird, bringt der auf den Kolben 40 ausgeübte
Druck infolge der Zugkraft, die er auf das Rohr 32 überträgt, die Hauptpresse aus ihrer gestreckten Lage in den in der Zeichnung dargestellten ursprünglichen Zustand zurück. Wenn dann der Druck aus der Öff- nung 44 abgelassen wird, kehrt auch der Verankerungskolben 23 unter der Wirkung der Feder 34 in seine ursprüngliche Lage wieder zurück. Für die Betätigung des Pressenaggregats sind daher zwei Druckschleu- sen ausreichend.
Es sei ferner noch bemerkt, dass das Rohr 32 während des Betriebs des Pressenaggregats nur unter Zug- spannung steht, nicht dagegen auf Längsdruck beansprucht wird und daher nicht Gefahr läuft einzuknicken.
Demgegenüber steht die hohle Kolbenstange 5 im Betrieb stets unter Druck, so dass ihr Zusammenbau mit dem Verschlusskopf 2 durch einfaches Ineinandergreifen erfolgen kann, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist.
In vereinfachter Ausführung lässt sich selbstverständlich das Rohr 32 auch an dem Kolben 4 befestigen, wobei dann die Kolbenstange 5 mit dem Verschlusskopf 2 fest verbunden wird und eine das Innere 31 des Rohrs 32 verlängernde Axialbohrung sowie weitere Durchlässe besitzen muss, die die Räume 9 und 10 verbinden lassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pressenaggregat zum Spannen und Verankern von Vorspanngliedern in Baukörpern aus Beton oder andern Massen, mit einer aus einem an der dem Spannkopf entgegengesetzten Seite mit einem Verschlusskopf und an seiner umlaufenden Mantelwandung mit Organen zur Befestigung der zu spannenden Glieder ausgestatteten Zylinder bestehenden Spannpresse, ferner mit einem in diesem Zylinder vorgesehenen,
beiderseits mit Böden versehenen und in seinem Innern einen über eine den einen Boden unter Abdichtung durchsetzende Kolbenstange mit dem Verschlusskopf starr verbundenen massiven Kolben enthaltenden hohlen Kolben und mit Mitteln zum gleichzeitigen Unterdrucksetzen zweier zwischen dem Verschlusskopf und dem ihm zugewandten Hohlkolbenboden einerseits und zwischen dem andern Hohlkolbenboden und dem massiven Kolben anderseits eingeschlossener Druckräume der Spannpresse, wobei der Hohlkolben ein Verlängerungsstück aufweist, an dessen Aussenmantel die zu spannenden Glieder verlaufen und das eine Verankerungspresse enthält, die in durch die Spannpresse in Spannung gesetztem Zustand der Vorspannglieder in den Hohlraum des betreffenden Spannkopfs einen Ankerkörper eintreibt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verankerungspresse für ihre Druckmittelzuführung ein axiales Rohr (32) aufweist, das den dem Verschlusskopf (2) abgewandten Boden (3a) des Hohlkolbens (3) unter einer Abdichtung (33) durchsetzt und in einen im Kolben (23) der Verankerungspresse und in dessen Kolbenstange axial vorgesehenen, an seinem Ende abgeschlossenen zylindrischen Hohlraum (23a) ragt, in dem ein vom Ende des Rohrs (32) getragener Kolben (40) gleitend angeordnet und der mit dem Inneren (31) des Rohrs (32) über eine in dessen Mantelwandung vorgesehene seitliche Aussparung (41) verbunden ist.