DE1205704B

DE1205704B - Verfahren zur Niederschlagung und Rueck-gewinnung hochdisperser Salznebel, wie sie insbesondere beim Umschmelzen von Aluminium-abfaellen entstehen

Info

Publication number: DE1205704B
Application number: DEB77001A
Authority: DE
Inventors: Dr Josef Blanderer
Original assignee: JOSEF BLANDERER DR
Current assignee: JOSEF BLANDERER DR
Priority date: 1964-05-30
Filing date: 1964-05-30
Publication date: 1965-11-25

Description

Verfahren zur Niederschlagung und Rückgewinnung hochdisperser Salznebel, wie sie insbesondere beim Umschmelzen von Aluminiumabfällen entstehen Beim Schmelzen von Salzen bei hohen Temperaturen, wie dies besonders beim Umschmelzen von Aluminiumabfällen üblich ist, entstehen Abgase, welche mit Salzdämpfen beladen sind. Das aus den Salzdämpfen sich kondensierende Salz bildet ein äußerst feinverteiltes Areosol, welches nach Verlassen des Ofens zu umfangreichen und unangenehmen Nebelbildungen Anlaß gibt.
Die Vermeidung dieser Nebel durch Reinigung der Abgase hat bis heute noch keine technische Lösung gefunden. Die bekannten mechanischen und elektrischen Verfahren sind teils infolge der Feinheit der Teilchen, teils infolge der sonstigen Eigenschaften des Materials nicht anwendbar.
Da die Salze wasserlöslich sind, ist auch eine Waschung der Abgase mit Wasser bereits versucht worden. Leider zeigte sich, daß auch der feinstverteilte Wasserschleier nur einen geringen Prozentsatz der mitgeführten Salze aufzunehmen vermag.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Salzteilchen, sei es durch eine bestimmte Ausbildung ihrer Oberfläche, sei es durch eine infolge von Adhäsionskräften ausgebildete Gashülle, ihrer Leichtlöslichkeit in Wasser verlustig gegangen sind, welche wieder hergestellt werden muß. Dies ist durch die Einwirkung von Wasserdampf möglich. Gemäß der Erfindung werden daher die mit Salznebeln beladenen Abgase mit Wasserdampf vermischt, und der Wasserdampf wird danach durch Kondensation niedergeschlagen. Da eine bestimmte Reaktionszeit zweckmäßig ist, sollen Mischung und Kondensation bzw. Waschung zeitlich nicht zusammenfallen, sondern durch einen bestimmten Weg, am besten über Wirbelbildung, getrennt werden.
Außerdem ist wie bei jeder Reaktion eine ausreichende Konzentration, in diesem Falle des Wasserdampfes, nötig, welche am besten durch eine auf Siedehitze gehaltene Wasseroberfläche garantiert wird. Das Gas-Dampf-Gemisch kann einer der üblichen Waschanlagen zugeführt werden, wo auch die Kondensation des Wasserdampfes eintritt, bzw. man kann auch den Dampfanteil derart steigern, daß in einem nachgeschalteten Kühler das Kondensationswasser allein zum Waschprozeß genügt.
Die Beimischung von Dampf zu Abgasen mit anschließender Kondensation wurde bereits verschiedentlich für Feuerungsanlagen vorgeschlagen. Die entsprechenden Verfahren beruhen auf der Annahme, daß die Flugasche- und Rußteilchen als Kondensationskerne dienen und mit dem Wasser niedergeschlagen werden. Das dies zumindest in genügendem Maße nicht der Fall ist, erweist sich aus der Tatsache, daß diese Verfahren sich in der Praxis nicht bewährt haben.
Die durch die notwendige Dampfbildung entstehenden Unkosten können durch Verwendung der Abgaswärme maßgebend gesenkt werden, wenn die den Aluminiumschmelzofen mit 700 bis 800° C verlassenden Abgase mit möglichst wenig Wärmeverlust zur Verdampfungsanlage gebracht werden. Dabei ist der einfachste Weg, sie möglichst kurz hinter dem Ofen direkt über eine ruhende oder bewegte Wasseroberfläche zu leiten.
Erfindungsgemäß ist es außerdem von Vorteil, wenn die in der Konsations- bzw. Waschanlage entstehende verdünnte Salzlösung zur Dampferzeugung verwendet und damit konzentriert wird. Durch einen parallel angeschlossenen Abkühlungskreislauf kann dann fortlaufend Salz auskristallisiert und zurückgewonnen werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Niederschlagung und Rückgewinnung hochdisperser Salznebel, wie sie insbesondere beim Umschmelzen von Aluminiumabfällen unter einer Salzdecke bei hoher Temperatur entstehen, durch Waschen mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Salznebeln beladenen Gase vorher mit Wasserdampf gemischt werden und der Wasserdampf danach durch Kondensation niedergeschlagen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase über eine auf Siedetemperatur erhitzte Wasseroberfläche geleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas-Dampf-Gemisch über eine absichtlich herbeigeführte Wirbelbildung zur Kondensation bzw. zum Waschvorgang geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder- 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschwasser zur Dampferzeugung verwendet wird, wobei durch Abkühlung der angereicherten Lösungen die niedergeschlagenen Salze auskristallisiert werden können. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 274 361; deutsche Auslegeschrift Nr. 1141043.